Читать книгу Die Drachenfriedhof-Saga. Die Abenteuer von Bandath, dem Zwergling - Carsten Zehm - Страница 11

Waltrude war wütend. Seit ihrer Ermordung durch das Sandmonster des Dämons befand sie sich als Geist in dieser Zwischenwelt, nicht mehr in dieser und noch nicht in jener Welt, wie sie es einmal zu sich selbst gesagt hatte. Zu sich selbst, ja. Zu wem denn sonst? Sie war die Einzige, mit der sie hier reden konnte. Und das wurde auf die Dauer recht langweilig. Die anderen anwesenden Seelen nahmen zwar gern ihre Wärme und ihren Optimismus an, aber „reden“ in Form von „Hallo, wie geht’s?“ oder „Was machst du so den ganzen Tag, außer durch das Nichts zu schweben?“ war nicht möglich. Der Herr Hexenmeister dagegen hatte es gut. Er stapfte auch weiterhin durch die Welt, vergnügte sich mit seiner Barella – nicht dass sie ihm das nicht gönnen würde – und ließ den Ur-Zwerg einen guten Mann sein.

Manchmal war ihr, als spüre sie seine Anwesenheit. Nicht die des Ur-Zwerges, die des Herrn Hexenmeisters. Und dann versuchte sie, ihn zu rufen. Denn wenn sie seine Anwesenheit wirklich spürte – wirklich im Sinne von: nicht eingebildet – dann könnte er ihr vielleicht helfen, hier wieder rauszukommen. Wohin, war ihr fast egal. Vielleicht sogar wieder in die richtige Welt, zu ihm, Barella und den anderen dieser eigentlich doch recht angenehmen Truppe. Aber so wirklich glaubte sie nicht an diese Möglichkeit. Der andere Weg sollte sie dann vielleicht in die Steinernen Hallen der Vorfahren bringen, dorthin, wo ein ordentlicher Zwerg hingehört, wenn er gestorben war.

Dieser verfluchte Dämon. Sie hoffte, Bandath hatte ihn gegart, geröstet und ein glühendes Eisen irgendwo hinein geschoben, bevor er ihn erledigt hatte.

Wie auch immer, sie musste Kontakt zu Bandath aufnehmen. Wenn sie nicht verrückt werden wollte, dann musste sie hier raus. Konzentriert schloss sie alle anderen anwesenden Geister aus und richtete ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Hexenmeister.

Verdammt, Bandath, dachte sie, hilf mir endlich!