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Kapitel 7

Die milde Sommernacht senkte sich über das allmählich verstummende Köln, sprenkelte den sich verdunkelnden Himmel mit verschiedenen Rot- und Orangetönen und verschluckte die Straßenzüge in meinem Viertel, während am klaren Horizont der volle, buttergelbe Mond erschien. Unzählige Sterne versammelten sich um seine hell glänzende goldene Aura.

Ich liebte diese Stunden, wenn der Tag die Helligkeit drosselte, sich langsam zurückzog, sich ergab und der Nacht die Macht überließ. Die Geräusche der Stadt waren jetzt gedämpft, fast lautlos. Die Straßencafés leerten sich nach und nach und die Menschen kehrten in ihre Häuser und Wohnungen zurück. Köln wurde müde, wickelte sich in die Decke der Dunkelheit und schlief ein.

In die Stille der Nacht platzten meine Gedanken. Ich wollte den Körper des Fremden sehen, sein Haar, sein Gesicht, die Farben seiner Iriden. Wie sah er aus – der Mann mit der tiefen, erotischen Stimme und dem wilden, verbotenen Duft?

Meine wachsende Neugier war kaum mehr zu ertragen!

Ich wollte ihn sehen!

Doch der Fremde entschied, wann es so weit war. Er suchte den Zeitpunkt aus. Er machte die Spielregeln. Er ganz allein.

Ich stellte fest, dass mir das gefiel … und das war merkwürdig. Normalerweise war ich es, die bestimmte, wo lang es ging. Das galt nicht nur in meinem Beruf, sondern auch für mein Privatleben. Hinzu kam, dass ich mich mit einer nie gekannten Lasterhaftigkeit, wollüstigen Trieben und verbundenen Lidern einem Unbekannten hingab und ihn mit mir machen ließ, was immer er wollte.

Ja … aber es gefiel mir. Wieso verschwendete ich also nur einen einzigen Gedanken daran zu überlegen, warum es mir gefiel?

Vielleicht war dafür meine Erziehung verantwortlich. Meine Eltern waren immer offen für alles und jedes gewesen, und das hatten sie auch mich und meine Schwester gelehrt. Aber was Erotik, Lust und Sex betraf, war ihre Erziehung äußerst konservativ gewesen. Das, was ich mit mir hatte machen lassen, ließ eine anständige Frau nicht zu. Niemals! Schon ein leidenschaftlicher One-Night-Stand war in ihren Augen bereits etwas sehr Unanständiges.

Das tat man nicht!

Um wie viel verwerflicher mochte es dann erst sein, Vergnügen dabei zu empfinden, sich mit verbundenen Augen von mehreren Frauen befummeln und betatschen und auf einen orgiastischen Fick mit einem völlig Fremden vorbereiten zu lassen?

Der Gewissenskonflikt war da – eine anständige Frau zu sein versus den Wunsch, impulsive, unbändige Wollust und schamlose Begierde auszuleben. Selbst wenn ich ihn in die hintersten Windungen meines Gehirns verbannte, meldete er sich immer wieder. Das war sicher!

Doch wann immer er sich meldete, ich musste ihn einfach ignorieren. Denn sicher war auch, dass ich auf heiße Überraschungen wie die mit dem unbekannten Mann, der mich göttlich gevögelt hatte, nicht mehr verzichten wollte. Nicht, nachdem ich einmal vom verbotenen Baum eines himmlischen Ficks gekostet hatte. Nicht, nachdem ich meine Weiblichkeit und mein Fleisch mit einer nie gekannten Sinnlichkeit, Leidenschaft und Gier erlebt hatte.

Ich beschloss, den kleinen Engel mit dem tugendhaften Puttengesicht und den zarten, durchscheinenden Flügelchen auf meiner Schulter einfach zu ignorieren, wenn er das nächste Mal mit erhobenem Zeigefinger und Tränen in seinen unschuldigen Blauaugen auf sich aufmerksam machte. Vielmehr wendete ich mich dann dem kleinen Teufelchen auf der anderen Schulter zu, das mit muskelbepackten Schultern, einer glatten, breiten Brust und einem Infinity-Schwanz zu einem lasterhaften Abenteuer einlud.

Der Fremde … natürlich interessierten mich neben seinem Aussehen auch ganz profane Alltäglichkeiten.

Woher kannte er mich?

Woher wusste er, was ich in meiner Freizeit anstellte?

Was genau wollte er von mir?

Wer war er?

Und wie in aller Welt hatte er es geschafft, die anderen Saunabesucher vom See fernzuhalten, während mich die Frauen und danach er selbst intim verwöhnt hatten?

Einerseits hatte ich so viele Fragen! Andererseits war ich mir sicher, die Antworten irgendwann zu bekommen. Irgendwann, wenn er der Meinung war, es sei an der Zeit, sie mir zu geben. Bis dahin wollte ich ganz einfach genießen, was immer er mit mir anstellte.

Ich trank den letzten Schluck des inzwischen nicht mehr kühlen Weins, schüttelte mich kurz und betrat meine Wohnung. Im Anschluss daran cremte ich mich ein und schlüpfte in mein Bett.

Morgen war ein ganz besonderer Tag.

Das wusste ich.

Ich zog die leichte Sommerdecke über mich und bemerkte, wie ich still vor mich hin lächelte.

Haut an Haut - geheime Lust | Erotischer Roman

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