Читать книгу Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern - Cedrina Lautenfeld - Страница 5

Der Kuss

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An den folgenden Tagen zeigte sich das Hamburger Wetter von seiner schlechtesten Seite. Es regnete und stürmte. An sommerlich warmes Wetter war dabei nicht zu denken. Jede Art von Aktivität wurde in Innenräume verlegt, da damit zu rechnen war, dass zumindest der Regen noch ein paar Tage lang anhalten würde.

René hörte Musik, blätterte in Zeitungen oder machte sich Fertigessen in der Mikrowelle warm. Trotz des schlechten Wetters hatte er noch keinen Gedanken daran verwendet, wann und wie er seine Hausarbeit für sein BWL-Studium beginnen sollte.

Weitere Tage verstrichen ungenutzt, bis René endlich seinen Schreibtisch aufräumte und Ordnung in seinem gesamten Zimmer schaffte. Kleidung wurde vom Boden aufgehoben, Schuhe zur Seite gestellt. Zeitungen und Wirtschaftsmagazine sortiert und ordentlich im Regal verstaut.

Der Papierstreifen mit der Duftprobe von Cassandras Parfüm erhielt einen Ehrenplatz auf Renés Nachttisch neben seinem Bett. Auf der Rückseite des Streifens hatte er den Namen des Parfüms notiert. Vielleicht würde er ihn noch benötigen.

Nach getaner Arbeit verließ er sein Zimmer und klopfte bei Christian an die Tür. René machte Christian den Vorschlag doch ins Kino zu gehen. Ins geheim hoffte René dort auf Cassandra und ihre Freundin zu treffen, doch seine Hoffnung wurde enttäuscht.

Cassandra saß an ihrem Schreibtisch und lernte. Sie nutzte das schlechte Wetter, um all die Dinge für ihr Studium zu erledigen, die sie sich vorgenommen hatte. So hatte sie kein schlechtes Gewissen, als das Wetter unerwartet besser wurde und sie mit Emilie eine Fahrradtour durch den Stadtpark machte.

Viele Leute hielten sich im Stadtpark auf. Es war als hätte das gute Wetter eine Flut von Menschen nach draußen gespült. Die Straßencafés waren gut besucht und auch die Eisdielen machten großen Umsatz. Cassandra genoss das gute Wetter und die Zeit mit Emilie. Sie musste zugeben Emilie anfangs unterschätz zu haben. Emilie wirkte schüchtern und unbeholfen, doch der Anschein täuschte. Sie war ein ruhiges, kluges und hübsches Mädchen, das die Dinge um sie herum am liebsten mit Abstand betrachtete, um die Situation genau einschätzen zu können. Cassandra schätze ihren Scharfsinn und vertraute auf ihr gutes Urteilsvermögen.

„Wenn das Wetter morgen auch wieder so schön und warm ist wie heute, sollten wir ins Freibad fahren. Was meinst Du, Emilie?“, richtete Cassandra eine Frage an ihre Freundin. „Gute Idee, ich gehe gern schwimmen.“, antwortete Emilie erfreut.

Die Mädchen hatten eine Decke, die sie mitgebracht hatten auf einer der Rasenflächen im Stadtpark ausgebreitet und sich dort niedergelassen. Ihre Fahrräder standen an einer Seite der Decke. Die Fahrradhelme baumelten fröhlich an den Lenkern, wann immer eine kleine Brise die warme Sommerluft erfasste. Cassandra hatte Obst gewaschen, geschnitten und in einer Mehrwegplastikdose mitgenommen. Emilie war auf die Idee gekommen nicht nur Getränke, sondern auch eine Packung ihrer Lieblingskekse mitzunehmen. All diese Leckereien verzehrten die Freundinnen nun auf der Decke sitzend.

Zuvor hatten sie Rücken an Rücken sitzend, jede ihr Buch gelesen oder die eine der anderen die vorbei gehenden Besucher des Parks beschrieben, weil die Leute witzige Kleidung trugen oder der Hund dicker war als Herrchen oder Frauchen.

Nun, beflügelt von dem Gedanken morgen vielleicht ins Freibad gehen zu können, fiel es Cassandra nicht schwer all die Dinge die sie mitgebracht hatten wieder einzupacken , um sich dann langsam mit Emilie auf den Weg nach Hause zu machen. Mit der Abendsonne im Rücken radelten sie über die sandigen Wege des Stadtparks zu einem der vielen Ein- und Ausgänge.

Das schöne Wetter ließ René seine Aktivitäten nach draußen verlegen. Gestern hatte er mit Christian Tennis gespielt und heute wollte er mit ihm ins Freibad gehen, da beide auch dem Schwimmsport frönten. René dachte immer noch nicht daran, in seiner vorlesungsfreien Zeit an sein BWL-Studium zu denken und vielleicht versäumtes nachzuholen. Er dachte vielmehr an sein Vergnügen. Daher war er auch entsprechend enttäuscht, als Christian absagte.

Christian hatte seinen Eltern versprochen, sie in den „Uni-Ferien“ zu besuchen. Mehrfach hatte er diesen Besuch verschoben. Er kam zwar gut klar mit seinen Eltern, aber sie waren ihm ein bißchen zu altmodisch, weshalb er sie ehr selten besuchte. Dieses Mal allerdings, war ein Besuch unumgänglich. René musste daher ohne ihn ins Freibad fahren.

René packte seine Sachen in einen Rucksack, nahm seinen Fahrradhelm und verließ sein Studentenzimmer. Seinen Helm hängte er an seinen Lenker, während er sein Fahrrad, das er vor seinem Studentenwohnheim mit mehr als einem Schloss befestigt hatte, befreite. Seinen Rucksack hatte er auf seinem Rücken. Sein Helm aber, baumelte immer noch am Lenker, als er mit seinem Rad zum Freibad Ohlsdorf fuhr.

Sie hatten Glück. Auch am nächsten Tag war das Wetter immer noch warm und sonnig. Gleich nach dem Frühstück packten Cassandra und Emilie ihre Schwimmsachen. Cecilia bekam ihre eifrigen Vorbereitungen für den Ausflug ins Freibad mit. Spontan wollte sie auch mitkommen.

„Super Idee. Ihr geht ins Freibad. Darf ich mitkommen?“ Überrascht von dieser Frage schaute Cassandra Emilie an. Die schüttelte fast unmerkbar den Kopf, doch Cassandra fiel so schnell keine Begründung ein, weshalb Cecilia nicht hätte mitkommen dürfen. Daher nickte sie nur, setzte dann aber doch noch schnell hinzu. „Wir fahren aber mit dem Fahrrad!“

Sie hoffte in letzter Minute das Mitkommen von Cecilia noch verhindern zu können, doch das Fahren mit dem Rad schien Cecilia nicht von ihrem Vorhaben abzubringen. Fröhlich verschwand sie aus Cassandras Zimmer, um nach nur wenigen Minuten mit einer für das Freibad gepackten Tasche wieder zu erscheinen.

Cassandra sah den enttäuschten Gesichtsausdruck von Emilie und versuchte sie mit einem Lächeln aufzuheitern.

Zu dritt verließen sie ihre Studentenwohnung. Draußen vor dem Haus lösten sie die Fahrradschlösser ihrer Räder und setzten Helme auf. Allerdings weigerte sich Cecilia ihren Helm aufzusetzen, da ihre schönen Haare sonst vom blöden Helm zerdrückt werden würden. Cassandra lächelte überlegen und verkniff sich einen bissigen Kommentar. Emilie hingegen konnte ein höhnisches Kichern nicht unterdrücken, woraufhin sie einen bösen Blick von Cecilia erntete.

Denn die schönsten Haare von allen dreien, hatte mit weitem Abstand Cassandra. Danach kamen die schönen, langen braunen Haare von Emilie und zum Schluss mit großem, weitem Abstand die freche, bubenhafte Kurzhaarfrisur von Cecilia. Sie hatte sich erst vor kurzem zu dieser radikalen Veränderung ihres Kopfhaares entschlossen. Cassandra und auch Emilie fanden, dass sie damit noch herrischer und dominanter wirkte als vorher, da das bißchen an Weiblichkeit in ihrem Gesicht damit völlig verschwunden war.

Das sonnige Wetter veranlasste Cassandra schneller und zügiger zu fahren als sie es sonst tat. So dauerte es nicht lange bis sie am Gebäude des Ohlsdorfer Freibades ankamen. Schnell schlossen sie ihre Fahrräder an und gingen zur Kasse. Dort mussten sie sich in eine Schlange von wartenden Badegästen einreihen. Auf der großen Liegewiese herrschte reger Betrieb. War es ihnen noch leicht gefallen draußen vor dem Freibad einen Platz für ihre Fahrräder zu finden, so taten sie sich jetzt erheblich schwerer. Zu dritt hielten sie Ausschau nach einem Fleckchen grünen Rasens, dass groß genug war für drei Badetücher. Sie hatten das Gelände fast umrundet, als sich im Schatten noch Platz für alle drei Mädchen fand. Dann breiteten sie ihre Badetücher neben einander aus.

Cassandras Badetuch lag in der Mitte, da Cecilia viel Wert darauf legte nicht neben Emilie, sondern neben Cassandra zu liegen. Sie hoffte insgeheim, dass die Schönheit von Cassandra auf sie selber abfärben oder zumindest ihr einen Vorteil bringen könnte. Cecilia war immer auf ihren eigenen Vorteil aus, weshalb Cassandra und Emilie sie auch nur ungern bei ihren Aktivitäten dabei hatten.

Alle drei Mädchen wollten sich zuerst einmal im kühlen Wasser erfrischen, um dann um die Wette zu schwimmen. Da Cassandra am besten von den dreien schwimmen konnte, wurde Cecilia das Verlieren schnell leid und sie verließ das Wasser. Nun waren Cassandra und Emilie endlich allein im Becken und konnten die Abkühlung erst richtig genießen.

Sie tauchten abwechselnd oder machten eine Rolle vorwärts im Wasser. Doch auch der Spaß im Schwimmbecken kostete Kraft und so beschlossen Cassandra und Emilie nach einiger Zeit auf ihrem Badehandtuch eine Pause einzulegen. Lachend und fröhlich plaudernd kamen sie bei ihren Badetüchern an.

Cecilia saß dort bereits und ließ ihre Augen über die Badegästen schweifen. Sie suchte nach einem hübschen, attraktiven Jungen oder Mann, dem sie den Kopf verdrehen konnte. Das war ihre mit Abstand liebste Freizeitbeschäftigung.

Cassandra und Emilie packten ihre mitgebrachten Leckereien und Getränke aus, die sich kaum unterschieden von den Dingen, die sie am Vortag im Stadtpark dabei hatten. Höflich boten sie auch Cecilia etwas davon an, doch die hatte keinen Appetit und lehnte ab.

Nach einer Weile wurde Cecilia das fröhliche Geplauder der Freundinnen zu viel, da es ihr schwer viel sich daran zu beteiligen. Sie stand auf und schlenderte, zwischen den am Boden liegenden Badetüchern anderer Gäste vorbei, zu einem der Schwimmbecken.

Cassandra und Emilie hatten mit diesem Verhalten von Cecilia gerechnet, da es nicht das erste Mal war, dass sich Cecilia ihnen angeschlossen hatte, um sich dann doch alleine zu amüsieren.

Entspannt genossen die Freundinnen das warme Sommerwetter im Schatten. Sie lasen ihre Bücher, knapperten ein paar Kekse oder schauten verträumt in den blauen Himmel. Dann wollte Cassandra wieder ins Wasser gehen, um erneut ein Wettschwimmen mit Emilie zu veranstalten, da Emilie tatsächlich eine Chance hatte zu gewinnen und diese Tatsache sehr reizvoll für Cassandra war. Doch Emilie war gerade an einer sehr spannenden Stelle in ihrem Buch und bat ihre Freundin daher schon einmal ohne sie ins Wasser zu gehen. Cassandra verstand nur zu gut, dass Emilie in diesem Moment nur noch lesen wollte. Sie grinste verständnisvoll und ging alleine zum Schwimmerbecken.

Cassandra wusste nicht, dass René genau auf diesen Moment gewartet hatte. Er hatte Cassandra und die anderen beiden Mädchen schon vor einiger Zeit im Schwimmbad entdeckt. Doch zu seiner großen Enttäuschung war Cassandra bisher immer von Emilie begleitet gewesen. Er hatte daher auf eine Gelegenheit gewartet sie allein anzutreffen. Nun schien dieser Moment gekommen zu sein.

René folgte Cassandra mit den Augen. Dann ging er an einer anderen Stelle wie sie ins Wasser, um ihr Aufeinander treffen so zufällig wie möglich aussehen zu lassen. Er schwamm Cassandra ins tiefe Wasser hinterher. Dabei überraschte ihn ihr professionell wirkender Schwimmstil. Wo hatte sie das gelernt?

Cassandra tauchte und als sie mit dem Kopf wieder aus dem Wasser kam, sah sie René dicht neben sich. Sie hielt sich am Beckenrand fest, da sie im tiefen Bereich des Schwimmbeckens nicht mehr stehen konnte. Verdutzt schaute sie ihn an.

Noch leicht außer Atem fragte sie „was machst Du denn hier?“ René lächelte charmant. „Das gleiche wie Du. Ich schwimme sehr gern und bei diesem Wetter ist es die beste Abkühlung.“ „Stimmt“, mehr brachte Cassandra in diesem Moment nicht hervor. Zu überrascht war sie René hier zu treffen. Zudem schlug ihr Herz plötzlich soviel schneller, dass es sie nervös machte.

Es war ihr ein bißchen unangenehm, ihn nur in Badehose zu sehen und zu wissen, dass sie selber auch nur einen knappen sexy Bikini trug. Doch ihre Befürchtungen in Punkto Wirkung auf René waren völlig unbegründet. Sie hatte eine super schöne Figur. Sie hätte als Model arbeiten können. Doch genau das war ihr bewusst und es irritierte sie, besonders im Zusammenhang mit René.

Er merkte, dass er nicht wusste worüber er mit Cassandra sprechen sollte, denn auch ihm war bewusst, dass er Cassandras attraktiven Körper nur wenige Zentimeter von sich entfernt im Wasser hatte.

Er schlug vor ein Wettschwimmen zu veranstalten, da er vorhin beobachtet hatte, dass Cassandra mit den anderen beiden Mädchen mehrfach ein Wettschwimmen veranstaltet hatte. Cassandra stimmte freudig zu, lenkte es sie doch von ihrem heftig kopfenden Herzen ab. Sie vereinbarten die Ziellinie und los ging es.

Cassandra legte sich ins Zeug. Sie gab all ihre Kraft und Konzentration, um gegen René zu gewinnen, so wie sie früher hart trainiert hatte, um gegen ihren älteren Bruder Michael gewinnen zu können.

René legte ebenfalls seine ganze Kraft und Energie in seine Schwimmbewegungen, da er vorhin genau gesehen hatte, welch eine gute Schwimmerin Cassandra war. Knapp schaffte er den Sieg. Es fehlten nur wenige Sekunden. Nach Luft schnappend, warf er einen anerkennenden Blick auf die ebenfalls nach Atem suchende Cassandra.

„Du hast gewonnen. So ein Mist.“ schnaubte sie halb wütend, halb scherzhaft, wobei sie René mit einem Grinsen ansah. Ihr Blick fiel unwillkürlich auf seinen attraktiven Körper. Seine männliche Brust und sein sexy Waschbrettbauch waren nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Irritiert schaute sie ihm ins Gesicht, doch das half nicht, da sie schnell erkannte, dass René ihren Körper ansah und dass ihm das was er sah sehr gefiel. Er grinste charmant.

Sein Herz schlug schneller. Dieses unverhoffte Zusammentreffen mit ihr und die Gelegenheit ihr zeigen zu können wie gut er schwimmen konnte, erregten ihn. Außerdem war ihr Körper fast nackt und so attraktiv wie er vermutet hatte.

Cassandra verunsicherte die Situation und sie schlug eine Revanche vor. René stimmte zu. Das Ziel war schnell ausgemacht. Wieder legten sowohl Cassandra als auch René all ihre Kraft und Energie in das Wettschwimmen. Dieses Mal gewann Cassandra mit wenigen Sekunden Vorsprung. Sie brauchte ein paar Minuten bis sie wieder bei Atem war.

“Ja, geschafft. Sieg“, jubelte sie provozierend. “Wir haben ein Patt“, meinte René lächelnd und bestätigte damit ihren Sieg. „Und was machen wir nun?“ Er hatte sichtlich Freude daran mit ihr um die Wette zu schwimmen. Cassandra ging es genauso. Doch sie brauchte eine Pause, weshalb sie sich aus dem Wasser zog und auf den Beckenrand setzte. Ihre Beine baumelten im Wasser und ihre Arme und Hände hatte sie neben sich auf den Beckenrand gestützt. René blieb im Wasser und schaute sie interessiert an. Sein Herz schlug heftig vor Freude ihr nah zu sein.

„Wo hast Du so gut schwimmen gelernt?“ fragte er dann neugierig. „Ich habe einen älteren Bruder. Michael hatte das Schwimmen bei einem DLRG Schwimmlehrer gelernt. Daher der Schwimmstil. Dann hat er es mir beigebracht, um jemanden zu haben mit dem er um die Wette schwimmen konnte.“ Cassandra lächelte. Ihr Herz schlug schnell. Sie war nervös in Renés Gegenwart, doch es machte sie auch glücklich bei ihm zu sein. Sie hatte Freude dran, René etwas von sich zu erzählen. Außerdem spürte sie echtes Interesse in seinen Worten.

„Michael und ich spielen auch gern Tennis. Wobei wir es auch bei diesem Sport nicht lassen können unsere Technik zu mäßen. Denn es geht hier nur um Technik. In Punkto Kraft und Ausdauer habe ich nie eine wirkliche Chance gegenüber meinem Bruder gehabt. Er ist fünf Jahre älter als ich. War immer größer und kräftiger. So wie Du René.“ Sie lächelte ihn etwas verlegen an. Da ihr plötzlich bewusst geworden war, dass sie ihm ungewollt ein Kompliment gemacht hatte.

René lächelte erfreut. Dann zog er sie zu sich ins Wasser. Er legte einen Arm um sie und hielt sie fest an sich gedrückt. Den anderen Arm brauchte er nach wie vor, um sich selber am Beckenrand festzuhalten.

Cassandra hatte nicht mit dieser Reaktion von René gerechnet und hielt sich unwillkürlich mit beiden Armen an seinem Körper fest. Dadurch war ihr Gesicht so dicht bei seinem, dass René die Gelegenheit nutzte und sie küsste. Seine Lippen kamen ihren sehr langsam näher. Erst spürte er eine gewisse Kälte, dann die zarte Haut ihrer Lippen. Sie öffnete intuitiv leicht ihre Lippen und ließ ihn sie nicht nur küssen, sondern auch die Wärme ihres Mundes spüren. Es war ein zärtlicher, vorsichtiger Kuss, da René unbedingt Widerstand von Cassandras Seite vermeiden wollte.

Doch mit ihrem Verhalten hatte er nicht gerechnet. Nach diesem ersten Kuss, sah Cassandra ihm schweigend direkt in die Augen. Dann küsste sie ihn, mit so viel Gefühl und Leidenschaft, wie René es noch nicht erlebt hatte. Cassandra drückte ihre weichen Lippen gegen seine, um dann mit ihrer Zunge nach seiner zu suchen. Seine Zunge wurde dann von ihrer derart fordernd umschlungen, dass ein Blitz erotischer Spannung durch seinen Körper fuhr. Verwundert und irritiert hielt er inne, bis sich ihre Lippen wieder von seinen lösten.

Atemlos, aber glücklich sie nun endlich geküsst zu haben, hielt er sie innig fest. Er lächelte, denn sie hatte ihn zurück geküsst. Und was war das für ein Kuss gewesen. Wow! War das endlich der Anfang einer Beziehung zwischen ihnen? René wusste es nicht, doch er hoffte es flehendlich.

Sein Herz klopfte wahnsinnig schnell und ihm wurde warm, trotz des kühlen Wassers um ihn herum. Es hatte ihn eindeutig erregt ihrem fast nackten Körper so nah zu sein und sie endlich küssen zu können. Nun aber genoss er es, dass Cassandra nach ihrem Kuss, ihren Kopf sanft auf seine Brust gelegt hatte und offenbar genauso verwirrt war wie er selber.

René schätzte die Situation genau richtig ein. Cassandra war verwirrt. Ihr Herz raste vor Anspannung und Erregung. Sie hatte sich an seinem männlichen Körper festgehalten und dabei deutlich seine Muskeln gespürt, die seinen Körper für sie so attraktiv und anziehend machten.

Sie war aber auch wütend auf sich selber, denn sie wollte René doch nicht so leicht an sich heran lassen. Doch seine körperliche Anziehungskraft und seine männliche Ausstrahlung, dazu sein offensichtliches Interesse an ihrer Person, hatten dafür gesorgt, dass sie ihre Bedenken zur Seite schob und sich für einen Moment ganz ihren Gefühlen für ihn hingab.

Plötzlich begann Cassandra zu zittern. Ihr war kalt geworden im Wasser, trotz der Erregung, die sein attraktiver Körper und sein zärtlicher Kuss in ihr ausgelöst hatten. René bemerkte es. Er setzte sie vorsichtig auf den Beckenrand und schwang sich dann neben sie auf den Rand des Schwimmbeckens. Er legte zärtlich einen Arm um sie und hoffte sie damit etwas wärmen zu können. Doch Cassandra zitterte weiter.

Wortlos stand sie auf. René sah ihr verwundert nach. Zielstrebig schlängelte sie sich an den anderen Badegästen vorbei und ging direkt auf ihr Badetuch zu. Wie benommen setze sie sich auf ihr Tuch und starrte gerade aus.

Emilie hatte das ungewöhnliche Verhalten ihrer Freundin bemerkt. „Was ist los?“, fragte sie besorgt. „René ist hier.“ Antwortete Cassandra tonlos. Sie war immer noch verwirrt wegen dem was geschehen war. „Ja, und? Hast Du mit ihm gesprochen?“ „Viel schlimmer. Ich habe ihn geküsst.“ Cassandra sah Emilie unsicher an. Emilie lächelte erfreut. Sie wertete den Kuss als gutes Zeichen. Doch sie sah auch die Verunsicherung in Cassandras Gesicht.

„Du weißt nicht, ob es richtig war ihn zu küssen, stimmst?“ Cassandra nickte schweigend. Ihr Herz raste immer noch vor Anspannung. Sie konnte den Kuss von René noch auf ihren Lippen spüren. Es irritierte sie, denn sie wollte, dass dieses Gefühl nie wieder verschwand. Sein Kuss war so liebevoll und zärtlich gewesen. Sie sehnte sich nach dieser Zärtlichkeit, wollte ihn aber nicht zu früh an sich heran lassen.

Verständnisvoll schlug Emilie vor, “laß uns das Freibad verlassen, um eine eventuell unangenehme Situation zu vermeiden.“ Wieder nickte Cassandra nur und packte ihre Sachen zusammen. Sie hatte es plötzlich sehr eilig, weshalb sie ihre Shorts und das T-Shirt über den immer noch feuchten Bikini zog.

Emilie hielt nach Cecilia Ausschau, doch die war nirgends zu sehen. Daher kümmerte sie sich jetzt schnell um das Einpacken ihrer Badesachen, um dann Cassandra nach zueilen, die bereits ein paar Schritte in Richtung Ausgang gemacht hatte. Schweigend gingen die beiden Freundinnen neben einander zum Ausgang des Freibades. Sie lösten die Fahrradschlösser ihrer Räder, setzten ihre Fahrradhelme auf und fuhren los.

René hatte Cassandra hinter her geschaut. Er hatte auch beobachtet wie sie erst mit Emilie sprach und die beiden dann das Freibad verließen. Er verstand nicht, wieso Cassandra so plötzlich das Freibad verlassen hatte. Grübelnd ging er zu seinem Badetuch. Kaum hatte er sich dort niedergelassen, kam Cecilia zu ihm. Sie setzte sich in ihrem neuen sexy Bikini zu ihm auf sein Badetuch. Verführerisch lächelnd fragte sie ihn.

„Kommst Du mit ins Wasser?“ René schaute sie an. Sofort erfasste er, dass sie ihre schulterlangen Haare zugunsten eines bubenhaften Kurzhaarschnittes verloren hatte. Er fand Frauen mit kurzen Haaren unattraktiv. Auch ihr wirklich sexy Bikini konnte dieses Manko nicht verringern.

„Nein, ich war gerade im Wasser.“ Dann drehte er sich demonstrativ von ihr weg auf den Bauch. „Das wirst Du bereuen.“ Drohte Cecilia ihm und stand enttäuscht von seinem Badehandtuch auf. Sie ging wieder hinüber zu einem der Schwimmbecken.

René wollte sich jetzt nicht mit Cecilia beschäftigen. Was sie wollte, das wusste er. Er hatte sie bereits einmal in seinem Bett gehabt und hatte es genossen. Doch Cecilia wollte nicht verstehen, dass er kein weiteres Interesse an ihr hatte und versuchte immer wieder einmal seine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch sie bewirkte nur, dass er genervt war, sobald er sie sah. Sie war wie eine Klette, die er nicht wieder loswerden konnte.

René wollte über Cassandra nachdenken. Wie sexy ihr Körper im Bikini aussah. Diese weiblichen Rundungen und dieser Busen. René spürte wie seine Gedanken ihn erregten und er war froh, dass er auf dem Bauch lag und keiner sehen konnte, wie seine Männlichkeit anschwoll.

Er grinste. Cassandra machte ihn scharf und ließ ihn gleichzeitig geduldig warten. Er würde lieber heute als morgem mit ihr Sex haben. Doch sagte ihm seine Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht, dass er bei ihr etwas mehr Zeit investieren musste. Er ahnte, dass es sich lohnen würde. Denn ihr Kuss war so voller Gefühl und Leidenschaft gewesen, dass er auf mehr hoffen konnte. Er grinste in Vorfreude. Dann lächelte er sanft und spürte die Berührung ihrer Lippen nocheinmal auf seinen. Er seufzte verträumt. Es hatte wirklich heftig zwischen ihnen gefunkt. Er räusperte sich und setzte sich auf.

Lächelnd dachte er, wie gut sie schwimmen konnte. Welchen Ehrgeiz und welche Energie sie in das Wettschwimmen mit ihm eingebracht hatte. Tennis spielte sie auch und sie hatte einen älteren Bruder. Umso mehr René über Cassandra wusste, desto mehr mochte er sie. Sie war nicht nur schön und sexy, sondern auch klug und interessant. Eine Kombination, die er bei den Mädchen, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte, noch nicht hatte feststellen können.

Sie waren noch nicht weit gefahren als Cassandra plötzlich anhielt. Emilie stoppte ihr Fahrrad neben ihr. „Was ist los? Wieso hältst Du an?“ fragte sie. „Ich möchte noch nicht nach Hause fahren, das Wetter ist zu schön. Laß uns dort drüben in dem Eiscafé ein Eis essen und die warme Nachmittagssonne genießen.“ „Gute Idee“, stimmte Emilie zu.

Die Freundinnen schoben ihre Fahrräder zur nächsten Ampel, warteten auf Grün und überquerten die Straße. Das Eiscafé lag auf der Sonnenseite der Straße. Sie stellten ihre Fahrräder ab und gingen ins Café hinein. Cassandra wählte eine Waffel mit einer Kugel Schokoladeneis und einer Kugel Kokosnuss Eis. Emilie suchte sich die Sorten Zitrone und Erdbeere aus. Sie bezahlten und verließen den Verkaufsraum des Cafés in dem kein einziger Gast saß, obwohl Tische und Stühle einladend wirkten und die Wände mit fröhlichen Farben gestrichen waren. Das Wetter war einfach viel zu schön, um sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten.

Draußen suchten sich Cassandra und Emilie einen Tisch im Halbschatten. Sie setzten sich so hin, dass ihre Füße in den Sandalen und ihre Beine von der Sonne beschienen wurden. Der Oberkörper der Mädchen und ihr Eis lagen im Schatten. Cassandra genoss ihr Eis, die wärmende Sonne an ihren Beinen und die beruhigende Atmosphäre draußen neben dem Café. Sie spürte wie ihr Herz wieder ruhiger schlug und sich ihre innere Unruhe legte.

Emilie schleckte an ihrem Eis und fragte Cassandra ganz unvermittelt, „war es schön René zu küssen?“ Cassandra schaute ihre Freundin an, sagte aber nichts. Dann blickte sie wieder nach vorn auf die grünen Büsche, die die Terrasse des Eiscafés begrenzten. An ihrem Schokoladeneis schleckend, dachte sie an René. Unwillkürlich schlug ihr Herz wieder schneller. Ob er wohl noch im Schwimmbad war? Was dachte er jetzt von ihr? Erst erwiderte sie seinen Kuss und dann lief sie fort.

„Ich hatte Dich etwas gefragt, Cassandra. Ich warte immer noch auf die Antwort“, meldete sich Emilie wieder zu Wort. „Ich weiß, Du wolltest wissen, ob es schön war René zu küssen?“ Cassandra schaute zu ihrer Freundin hinüber. Emilie nickte erwartungsvoll. Cassandra lächelte glücklich.

„Ja, es war schön ihn zu küssen und zuvor von ihm geküsst zu werden.“ Emilie grinste zu frieden. „Also, dann ist doch alles in Ordnung. Hätte René nicht echtes Interesse an Dir, dann hätte er doch längst aufgegeben. Welcher Mann läuft einem Mädchen immer noch hinterher, obwohl sie ihn mehrfach versetzt hat? Doch nur einer, dem das Mädchen wirklich wichtig ist.“

Emilies Stimme hatte überzeugend geklungen. Aufmunternd lächelte sie Cassandra nun an. Sie war überzeugt davon, dass René es ernst meinte mit ihrer Freundin. Cassandra warf Emilie einen dankbaren Blick zu und schaute dann wieder auf die grünen Büsche, die sich leicht im Wind bewegten und eine so beruhigende Wirkung auf sie hatten.

Ihr Herz schlug nun wieder etwas ruhiger und ein weiterer Gedanke an den zärtlichen Kuss von René, ließ sie glücklich lächeln.

Als auch ihre Beine und Füße im Schatten lagen, machten sich die beiden Freundinnen nun doch auf den Weg nach Hause. Ihre Fahrradsättel waren ganz warm von der Sonne, die sie lange beschienen hatte. Es war angenehm in der warmen Abendsonne auf dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren. Daher beeilten sich die Mädchen nicht nach Hause zu kommen.

Als Cassandra nach ein paar Stunden lernen für ihr Studium aus dem Fenster schaute, hatten sich die Wolken am Hamburger Stadthimmel noch nicht verzogen. Wehmütig dachte sie an den vorherigen Tag und das schöne Sommerwetter, dass in ihrer Heimatstadt so selten war. Sie ging zurück zu ihrem Schreibtisch, schaltete ihren Computer ein und überprüfte ihre E-Mails. Mit großer Freude bemerkte sie, dass René ihr eine Mail geschickt hatte. Mit klopfendem Herzen öffnete sie seine Nachricht und las.

„Hallo Cassandra, es war schön Dich gestern im Freibad zu treffen. Das Wettschwimmen mit Dir hat mir viel Spaß gemacht. Nur leider hast Du das Freibad viel zu früh verlassen. Wann und wo treffen wir uns wieder? Melde Dich. Ich hoffe auf eine schnelle Antwort. René“

Cassandra grinste beim Lesen seiner Zeilen. Sie hätte ihm am liebsten sofort geantwortet. Doch wusste sie nicht, ob das wirklich richtig war. Sie zögerte. Plötzlich erschien ein Schatten auf ihrem Monitor. Cassandra erschrak. Cecilia hatte sich von hinten an sie heran geschlichen und Renés Mail gelesen.

„Alles Lüge was er schreibt. Er will Dich doch nur in sein Bett bekommen. Das wollen sie doch alle.“ Überrascht sah Cassandra Cecilia an. „Wie kommst Du darauf, dass es René nur darum geht?“ fragte Cassandra nun verunsichert. Cecilia schnaubte empört. Sie mochte es gar nicht, wenn jemand ihre Äußerungen in Frage stellte.

„Ich weiß das, weil René und ich schon einmal miteinander geschlafen haben. Danach hatte er kein Interesse mehr an mir.“ Cecilia hob den Kopf und verließ stolz und trotzig Cassandras Zimmer. Cassandra fühlte sich verletzt. Es sollte ihr egal sein, mit wem René vor ihr zusammen war oder mit welchem Mädchen er vor ihr geschlafen hatte, doch Cecilias Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Cassandras Vertrauen in Renés Worte war erschüttert.

Sie laß Renés Mail noch einmal, hatte aber nicht mehr das Verlangen ihm sofort zu antworten. Sie wollte jetzt erst einmal nachdenken und auf keinen Fall überstürzt handeln. Sie schloss ihr E-Mail Konto und ließ den Computer herunter fahren. Als der Monitor schwarz war, starrte sie noch eine ganze Weile ins Schwarze. Dann stand sie auf, ging aus ihrem Zimmer und zur Tür von Emilies Zimmer. Sie klopfte an und wartete bis sich ihre Freundin meldete. Dann trat sie ein und schloss sorgfältig die Tür hinter sich.

Emilie saß an ihrem Schreibtisch und hatte gerade an ihrer Hausarbeit für ihr Studium gearbeitet, als Cassandra zu ihr kam. Cassandra setze sich auf den Stuhl neben Emilies Schreibtisch und schaute ihre Freundin traurig an. Emilie wusste sofort, dass Cassandra etwas Wichtiges bewegte.

„ Was möchtest Du mit mir besprechen?“ Cassandra lächelte bedrückt, dann erzählte sie. „Ich habe eine E-Mail von René erhalten. Er schrieb, dass er sich gefreut hat mich gestern im Freibad zu sehen und dass ihm unser Wettschwimmen viel Spaß gemacht hat. Er möchte mich wieder sehen. Natürlich habe ich mich über diese Mail von ihm sehr gefreut. Ich wollte sofort antworten.“ Ein glückliches Lächeln huschte über ihr Gesicht.

“Doch dann stand plötzlich Cecilia hinter mir. Sie hat ungefragt Renés Mail gelesen und behauptet, dass alles was er schreibt lüge sei und nur dem einen Zweck diene, mich in sein Bett zu bekommen. Begründet hat sie ihre Behauptung damit, dass sie bereits mit René geschlafen hätte und er danach keinerlei Interesse mehr an ihr gezeigt habe. Oh, Emilie stimmt das? Hat René mit Cecilia geschlafen? Es sollte mich nicht interessieren was René gemacht hat, bevor er mich traf, aber es schmerzt zu wissen, dass er ausgerechnet mit dieser arroganten Ziege im Bett war. Was soll ich denn jetzt machen?“ Hilfesuchend sah Cassandra ihre Freundin an.

Emilie hatte ihr aufmerksam zugehört. Nun konnte man sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Sie schwieg eine lange Zeit, um dann Cassandra tröstend zu erklären. „Es ist richtig, dass Du Dich verletzt fühlst. Das bedeutet, dass Dir René nicht gleichgültig ist. Trotzdem solltest Du auf das Gerede von Cecilia nicht hören. Sie ist eifersüchtig, da René offenbar Interesse an Dir hat und nicht mehr an ihr.“ Sie seufzte besorgt und sprach dann weiter.

„Eines stimmt allerdings. Cecilia hat mit René geschlafen. Sie hat ihn verführt. Er war ihr williges Opfer. Das hat sie mir kurz danach erzählt, weil sie stolz darauf war, wieder einen Mann verführt zu haben und noch dazu einen so gutaussehenden und attraktiven Mann wie René.“ Sie grinste, da ihr René auch gefiel.

„Ich frage Dich, welcher heterosexuelle Mann, würde das Angebot von schnellem Sex mit Cecilia ablehnen? Dass sie ein Biest ist, erfahren diese Männer doch erst im nach hinein und dann ist Cecilia für sie sowieso nicht mehr interessant, weil sie schon mit ihr geschlafen haben. Cecilia ist leicht zu haben. Warum sollten die Männer dieses Angebot ablehnen? René hat also nur die Gelegenheit, die sich ihm bot genutzt. Du solltest Dich deshalb nicht verletzt fühlen. Ich glaube, Du bedeutest ihm wirklich etwas. Ginge es ihm nur darum mit Dir zu schlafen, hätte er längst anders reagiert. Da bin ich mir sicher.“

Emilie hatte versucht so überzeugend wie möglich zu wirken. Cassandra atmete laut auf. Ihr Herz raste vor Anspannung und es schmerzte auch. Denn sie hatte nicht mit dieser Entwicklung der Dinge gerechnet. Sie wusste zwar, dass René kein Heiliger war und vor ihr mit etlichen Mädchen geschlafen hatte. Doch musste es ausgerechnet Cecilia sein? Dieses Biest, dieser Teufel in Person. Sie seufzte gekränkt. Aber sie wusste auch, dass Emilie Recht hatte und es nicht sinnvoll war über vergangenes zu grübeln.

Dankbar und sichtlich erleichtert schaute sie Emilie daher jetzt an. Insgeheim beschloss Cassandra aber, auf jeden Fall ein paar Tage zu warten, bis sie René eine Antwortmail schickte. Erstens wusste sie noch nicht was sie schreiben sollte und zweitens machte es ihr Spaß, ihn in ihrem Netz zappeln zu lassen. Denn ihr war durchaus bewusst, welche starke Anziehungskraft sie durch ihr Äußeres auf Männer ausübte und das auch René ihrem Zauber erlegen war.

Ihre blonden, langen, gewellten Haare, dazu die blauen Augen und ihr kokettes Auftreten, sorgten jedes Mal für die erhoffte Wirkung, wenn ihr ein Mann gefiel. Bei René war es dennoch anders. Er irritierte sie. Sie wurde nervös in seiner Gegenwart und seine männliche Ausstrahlung bewirkte, dass ihr Körper Verlangen nach ihm entwickelte, dem sie nicht mehr lange würde widerstehen können.

Trotz allem hatte bisher nur Markus, ihr Ex-Freund aus ihrer Schulzeit, sein Ziel erreicht und es geschafft mit ihr zu schlafen. Allen anderen Männern, die es versucht hatten, war dies nicht gelungen. Jetzt sah es für Cassandra zweifelsfrei so aus, als ob René es schaffen könnte ihr Herz zu erobern und damit auch einen Weg in ihr Bett zu finden.

Zwei Wochen vergingen ohne das Cassandra auf die E-Mail von René geantwortet hatte. Anstatt sich einen Ort und einen Termin für ein Treffen mit René zu überlegen, konzentrierte sie sich lieber erst einmal wieder auf das Lernen für ihr Studium. An diesem Abend allerdings wollte sie zur Salsa-Party in der Uni-Mensa gehen. Sie mochte latein-amerikanische Musik aus Mittel- und Südamerika, seit sie mit dieser Kultur und der Spanischen Sprache in Berührung gekommen war.

Cassandra hatte René nicht von ihrer Absicht die Salsa-Party zu besuchen in Kenntnis gesetzt. Sie wollte sich heute Abend amüsieren und nicht darüber nachdenken, ob Renés Absichten ihr gegenüber redlich waren oder nicht.

Sie ging allein zur Party, denn Emilie besuchte ihre Eltern und Cecilia hatte eine Verabredung mit einem Mann, für den sie seit neuestem schwärmte. Cassandra wäre gern mit Emilie zur Party gegangen, doch hatte sie Verständnis dafür, dass ihre Freundin lieber zu ihren Eltern fahren wollte. Schließlich hatte ihre Mutter Geburtstag und dieser Anlass wurde mit der ganzen Familie gefeiert.

Nicht ganz pünktlich erschien Cassandra in der Mensa. Der große Saal war festlich geschmückt. Die verschiedenen Landesflaggen fast aller latein-amerikanischer Länder hingen an den Wänden. Die Musikgruppe stimmte, auf der extra für diesen Anlass aufgebauten Bühne, ihre Musikinstrumente und würde in kürze für heiße, tanzbare Rhythmen sorgen. An der improvisierten Bar wurden „Cuba Libre“, “Tequila Sunrise“, “Piña Colada“ und andere alkoholische Getränke oder Cocktails ausgeschenkt. Daneben gab es einen Stand an dem texmex „Finger Food“ verkauft wurde.

Die Tische waren an die Wände gestellt worden, um möglichst viel Platz zum Tanzen zu schaffen. Cassandra hatte sich durch einen Blick in den großen Saal einen Überblick verschafft und steuerte nun die Bar an. Sie wollte eine Cuba Libre trinken, da dieses Mixgetränk Cola enthielt, die ihr die nötige Energie verleihen würde, um die nächsten Stunden durchtanzen zu können.

Sie trug ihren engen, kurzen Jeans-Baumwollrock, den sie immer gern zum Salsa tanzen trug und eine tief ausgeschnittene, kurzärmelige, eng sitzende Bluse. Sie nippte an ihrem Getränk und wartete darauf, dass die Musik startete

Der Saal hatte sich bereits bis zur Hälfte gefüllt, als René auf der Party erschien. Er ging nur zur Party, weil er enttäuscht war noch immer nichts von Cassandra gehört zu haben. Sie ging ihm nicht aus dem Kopf, daher wollte er sich ablenken und da kam ihm ein Abend mit viel Musik gerade recht.

Die Party war gut besucht, besonders von den Studenten aus den latein-amerikanischen Ländern. René kaufte sich eine Cola und schaute gelangweilt auf die Tanzfläche, die nur halbvoll mit tanzenden Personen war. Plötzlich sah er sie. Er glaubte seinen Augen nicht. Konnte es sein? Er schaute ein weiteres Mal auf die Tanzfläche. Da sah er sie.

Cassandra tanzte mit einem jungen Latino, der gerade einmal so groß war wie sie. Sie bewegte ihren Körper so geschmeidig und sinnlich im Takt der Musik, dass René seine Augen nicht von ihr abwenden konnte. Wo hatte sie so tanzen gelernt? René schaute ihr fasziniert zu, als sie von Lied zu Lied mit verschiedenen Tanzpartnern tanzte. In einer Pause schlängelte er sich an den umstehenden Personen vorbei, um mit ihr zu sprechen.

Als er sie erreicht hatte, hörte er sie Spanisch sprechen mit einem der latein-amerikanischen Studenten. René bemerkte sofort, dass der Student mit Cassandra flirtete. Eifersucht stieg in ihm auf, die dafür sorgte, dass er besitzergreifend seinen Arm um ihre Hüfte legte und sich demonstrativ neben sie stellte.

Cassandra war überrascht, als er so plötzlich neben ihr auftauchte. Doch sie freute sich und mochte seine Geste. Sie schlussfolgerte daraus, dass René eifersüchtig war, weil sie mit dem Latino Studenten flirtete. Seine Eifersucht bedeutete, dass er starke Gefühle für sie empfand. Geschmeichelt und erfreut genoss sie seinen Arm um ihre Hüfte.

Der Student schaute René an und sagte ein paar Worte auf Spanisch zu Cassandra. Sie antwortete und danach verschwand der Student in der Menge. René schaute Cassandra an, die einen Kopf kleiner war als er und fragte dann. „Was hat er Dir gesagt und wieso ist er so plötzlich verschwunden?“ Cassandra lächelte. Ihr Herz schlug schneller. Sie freute sich sehr René zu sehen und sie spürte gern seinen Arm um ihre Hüfte. Dann erklärte sie ihm, ohne dass er seinen Arm von ihrer Hüfte nahm, was der Spanisch sprechende Student gesagt hatte.

„Er hat mich gefragt, ob Du mein Freund bist? Ich sagte ja. Da hat er respektvoll Abstand gehalten.“ René schaute Cassandra glücklich an und lächelte. Sein Herz schlug vor Freude über ihre Äußerung schneller und er wollte sie küssen.

Doch ein anderer Spanisch sprechender Student sprach Cassandra in diesem Moment an. Dann löste sie sich geschmeidig aus Renés Umarmung ihrer Hüfte und ging mit dem Studenten in Richtung Tanzfläche.

René schaute ihr nach. Wieder tanzte Cassandra geschmeidig und sinnlich. Jede Bewegung ihres Körpers passte zum Takt der Musik. Er sah ihr gern zu und spürte gleichzeitig deutlich, wie sein Körper eine erotische Spannung aufbaute, die immer stärker wurde um so länger er ihr beim Tanzen zuschaute.

Diese Seite von ihr kannte er noch nicht. Wo hatte sie so tanzen gelernt? Woher konnte sie so gut Spanisch?

Dann wurde ihm bewusst, dass sie seinen Arm um ihre Hüfte nicht abgewiesen hatte. Außerdem hatte sie dem schmächtigen Spanisch sprechenden Studenten erzählt, dass er ihr Freund war. Bedeutete das, dass sie jetzt offiziell zusammen waren? René war irritiert, hoffte aber, dass seine Vermutung stimmte.

Fasziniert und erregt durch ihre sinnlichen Tanzbewegungen, schaute René Cassandra weiter beim Tanzen zu. Sein Verlangen nach ihr wurde stärker. Er konnte es kaum erwarten sie wieder in seinen Armen zu halten und ihren attraktiven Körper zu spüren.

Denn als er vorhin seinen Arm um ihre Hüfte gelegt hatte, konnte er auch in ihren tiefen Blusenausschnitt sehen. Er hatte die Wölbung ihres Busens gesehen und spürte unwillkürlich eine starke Erregung.

Als die Musiker erneut eine Pause machten, versuchte René sich wieder zu Cassandra durch zu schlängeln. Doch dieses Mal konnte er sie nicht erreichen. Es waren inzwischen so viele Leute im Saal, dass es kein Durchkommen für ihn gab. In Sichtweite konnte er nur durch Gestik und Mimik mit ihr kommunizieren. Es machte ihn eifersüchtig zu sehen, wie die Spanisch sprechenden Studenten sie umringten. Der eine oder andere flirtete heftig mit ihr.

Renés Eifersucht wuchs. Er wusste nicht wie er es anstellen sollte mit Cassandra zu sprechen. Noch während er überlegte, verschwand sie aus seinem Blickfeld. Verzweifelt suchte er mit den Augen den ganzen Saal nach ihr ab, aber er konnte sie nirgends entdecken. Immer und immer wieder suchte er mit den Augen die Menschenmenge ab. Vergebens, er konnte sie nicht finden.

Traurig bahnte sich René einen Weg durch die Menge in Richtung Flur vor dem Eingang zum Saal. Hier waren weniger Leute und es war leiser. Die Musik drang nur noch in gedämpfter Form an sein Ohr. Er sah sich um. Dann plötzlich in einem Seitenflur, sah er Cassandra neben einem der Spanisch sprechenden Studenten stehen. Sie unterhielten sich angeregt.

Schnellen Schrittes ging René auf Cassandra zu. Als er sie erreichte, musste er erst einmal Luft holen. Während dessen sprach Cassandra noch ein paar Worte auf Spanisch zu dem Studenten. Dieser nickte, lächelte sie an und verschwand in die Richtung aus der René gekommen war.

„Cassandra“, begann René nervös und immer noch etwas außer Atem mit seiner Frage. „Vorhin hast Du dem einen Studenten erzählt, ich wäre Dein Freund. Wie war das gemeint?“

Cassandra sah in Renés Gesicht, wie wichtig die Beantwortung dieser Frage für ihn war. Sie schwieg einen Moment und schaute ihn dabei aufmerksam an. „Ich meinte damit was ich sagte. Wir sind Freunde.“ René spürte blitzartig Enttäuschung. Sein Herz schmerzte. Er sah sie flehend an. „Was heißt Freunde?“, bohrte er nach.

Cassandra ahnte worauf er hinaus wollte, daher zögerte sie. Dann stellte sie klar, “wir sind nicht zusammen. Wir sind kein P…“ Weiter kam sie nicht, da René sie nun zärtlich in seine Arme nahm, um ihr einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. Cassandra leistete keinen Widerstand. Sie genoss es von René umarmt und geküsst zu werden. Ihr Herz schlug wieder sehr schnell und sie meinte auch seines laut schlagen zu hören.

Als sie ihre Arme um ihn legte, spürte sie seine Wärme und die Muskeln unter seinem Hemd. Sie bemerkte aber auch, dass sich seine Hose im Schritt ausbeulte. Er begehrte sie. Diese Feststellung steigerte Cassandras eigenes Verlangen nach ihm. Es fiel ihr schwer dieses Verlangen zu zügeln. Umso mehr genoss sie es, sich dicht an ihn zu schmiegen. Es fühlte sich richtig an von ihm umarmt und geküsst zu werden. Lange standen sie so eng umschlungen da.

Cassandra hörte sein Herz nun deutlich und heftig schlagen und auch ihr Herz hatte deutlich die Taktzahl erhöht.

Die Musiker hatten aufgehört zu spielen. Nach und nach gingen die Gäste der Party nach Hause. Auch René und Cassandra wurde klar, dass sie hier nicht ewig stehen konnten.

Schweigend legte René seine Arme um ihre Hüfte und schaute tief in ihre blauen Augen. Ein blau, das ihn faszinierte und zugleich derart erregte, dass er nur noch sie wollte. Er küsste sie so leidenschaftlich, dass Cassandra fast schwindelig wurde. Sie hatte nicht erwartet, dass er ihre Leidenschaft so intensiv teilen würde.

René wollte nicht, dass dieser Moment der Zweisamkeit mit ihr schon zu Ende war und zog sie noch etwas enger an sich heran. Er spürte ihren Busen durch sein Hemd an seiner Brust und streichelte zärtlich ihren Rücken. Er stand so dicht vor ihr, dass sie seine angeschwollene Männlichkeit spüren musste. Es war ihm ein wenig unangenehm. Dennoch war er stolz darauf, dass seine Potenz spürbar war.

Cassandra genoss seine Küsse und umarmte ihn ihrerseits noch inniger. Sie spürte seine Zärtlichkeit und seine Wärme. Ihr war bewusst, dass ihr Körper ihn erregte. Sie spürte deutlich in ihrem Schritt, dass seine Männlichkeit angeschwollen war. Es freute sie und es schmeichelte ihr von ihm derart offensichtlich begehrt zu werden. Dennoch hoffte sie, dass er im Stande war seine Begierde zu zügeln.

Gemeinsam gingen sie schließlich zur Garderobe. Er half ihr in ihre Jacke und zog danach seine Jacke an.

„Darf ich Dich nach Hause bringen?“ fragte er als sie sich in Richtung Ausgang bewegten. „Ja, darfst Du.“ Cassandra lächelte ihn glücklich an. Sie fühlte sich jetzt wohl in seiner Gesellschaft. Ihre vorherige Nervosität war verschwunden. Das gab ihr Sicherheit bei Entscheidungen, die ihn betrafen.

Es war dunkel und kühl auf dem Weg zum Bus. René legte schützend einen Arm um Cassandras Schultern. „Wo hast Du so gut Spanisch gelernt? Und wieso kannst Du so gut tanzen?“ fragte er dabei interessiert. Sie freute sich, dass ihm offenbar bewusst war, welche Kenntnisse sie hatte. „Danke, das war ein doppeltes Kompliment“ lächelte sie.

Der Bus kam und sie stiegen ein. Der Bus war nur mit wenigen Fahrgästen besetzt. Sie setzten sich nebeneinander in den hinteren Teil des Busses. Cassandra erklärte ihm dann, „meine Eltern haben schon früh Wert darauf gelegt, dass mein älterer Bruder Michael und ich Fremdsprachen lernen. Daher hatten wir mehrfach ein englisch sprachiges Au-pair Mädchen bei uns zu Hause, aus den USA. Deshalb habe ich auch mehrmals sechswöchige Sprachferien bei den Familien der Mädchen in den USA verbracht. Später hatten wir Au-pair Mädchen aus Mexiko, daher spreche ich so gut Spanisch. Denn ich war auch mehrfach sechs Wochen in Mexiko. Mein Bruder hat sich in eines der Au-pair Mädchen verliebt. Er hat es geheiratet und lebt jetzt mit ihr und zwei gemeinsamen Kindern in Mexiko.“

René war sichtlich beeindruckt von dem was Cassandra ihm da erzählte. Er selber war noch nie im außereuropäischen Ausland gewesen. Seine Englischkenntnisse waren nur befriedigend und Spanisch sprach er gar nicht.

Der Bus hielt an Cassandras Haltestelle. Beide stiegen aus. Ein kühler Wind wehte ihnen entgegen und René legte erneut schützend seinen Arm um Cassandras Schultern. Sie genoss seine Fürsorge.

Als sie vor dem Eingang des Wohnhauses standen, indem sich Cassandras Studentenwohngemeinschaft befand, zog René sie ins Halbdunkel, weg von der Außenbeleuchtung des Hauses. Ohne Vorwarnung küsste er sie und legte seine Arme um ihre Hüfte. Cassandra erwiderte seinen Kuss und legte ihre Hände und Arme auf seine Brust. Sie konnte spüren wie heftig sein Herz in diesem Moment pochte.

René sah sie an. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er schaute ihr direkt in die Augen. Dann sagte er: „Ich liebe Dich.“ Cassandra war überrascht von seinem Geständnis und wollte etwas erwidern. Doch René stoppte sie, in dem er ihr zwei Finger seiner rechten Hand auf die Lippen legte und charmant lächelnd den Kopf schüttelte.

„Ich werde Dir beweisen, dass diese Worte ernstgemeint sind. Bitte gebe mir die Gelegenheit dazu.“ Sie sah ihn an. So ernst und vernünftig hatte sie ihn noch nicht erlebt. Sie nickte zustimmend. Er lächelte glücklich. Dann ging er ein paar Schritte rückwärts, hob die rechte Hand zum Abschied und drehte sich langsam um. Er ging zur Bushaltestelle zurück von der sie gekommen waren. Nach ein paar Schritten schaute er sich erneut nach ihr um. Sie stand immer noch wie angewurzelt im Halbdunkel neben der Eingangstür.

Als René außer Sichtweite war, holte sie ihren Schlüssel aus der Jackentasche und schloss die Eingangstür auf. Langsam ging sie die Treppe nach oben. Das Treppenhaus war ganz still. Die grelle Beleuchtung blendete sie. Sie öffnete die Wohnungstür, die mit einem leisen knarren den Flur der Wohnung frei gab. Die Wohnung war leer. Emilie übernachtete bei ihren Eltern und Cecilia hatte sich offensichtlich von ihrem Schwarm abschleppen lassen.

Cassandra schaltete kein Licht ein. Im dunklen ging sie in ihr Zimmer, zog Schuhe und Jacke aus, um dann im Badezimmer bei Licht ihre Hände zu waschen und ihre Zähne zu putzen. Das Licht blendete sie, doch ohne Licht konnte sie weder die Seife noch die Zahnpasta identifizieren, da das Badezimmer ohne Licht nachts stockdunkel war.

Ohne Licht im Flur zu machen, ging sie noch leicht geblendet vom Badezimmerlicht, zurück in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und zog sich im Dunkeln aus. Nackt im Bett liegend, spürte sie eine plötzliche Hitze in ihrem ganzen Körper aufsteigen. „René liebt mich“, dachte sie und lächelte glücklich. Ihr Herz raste vor Freude und ließ sie auf seine ungeteilte Zuneigung hoffen. Sie beschloss sofort niemandem zu sagen, dass René ihr seine Liebe gestanden hatte. Auch Emilie sollte es nicht wissen und schon gar nicht Cecilia.

Cassandra schloss ihre Augen. Sie dachte an René. Wie gut sich sein Körper angefühlt hatte. Wie gern sie ihrem Verlangen ihn zu spüren nachgegeben hätte. Doch sie hatte es geschafft sich zu beherrschen. Dennoch wusste sie genau, dass wenn René versuchen sollte sie zu verführen, dann würde sie nachgeben. Dann würde sie mit ihm schlafen.

Sie malte sich aus wie es wohl sein würde mit René Sex zu haben. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn seine Hände ihren Busen liebkosten und was sie dabei empfinden würde, wenn er dann in sie eindrang. Diese erotischen Gedanken verstärkten ihren Wunsch mit ihm zu schlafen.

Doch war es nur sein Körper, den sie so anziehend und sinnlich fand oder mochte sie ihn wirklich? Könnte sie ihn lieben? Für eine feste Beziehung mit ihm, brauchte sie beides, Liebe und sexuelle Begierde.

René lag nackt in seinem Bett im Studentenwohnheim. Vorhin im Bus hätte er beinahe seine Haltestelle verpasst, weil er nur an Cassandra gedacht hatte. Er hatte das Gefühl sie immer noch spüren zu können. Er spürte ihre weichen Lippen auf seinen, ihre Hüfte in seinen Händen und ihren Duft in seiner Nase. Er stellte sich vor, wie es gewesen wäre, wenn der sie vorhin verführt hätte. Er seufzte.

Er hätte zwar seine Begierde befriedigt, doch ihr aufkommendes Vertrauen und ihre Zuneigung wieder vernichtet.

Daher stellte er sich jetzt nur vor wie es wäre, wenn sie jetzt neben ihm in seinem Bett liegen würde. Dann könnte er ihre Lippen küssen, ihren Busen streicheln und mit einer Hand zwischen ihre Beine greifen, bevor er dann in sie eindringen konnte. Wie sie sich dort wohl anfühlte? Es machte in fast wahnsinnig noch warten zu müssen, bis er endlich mit ihr schlafen konnte.

Doch seine Liebe zu ihr ließ ihn weiterhin geduldig sein. Es war das erste Mal, dass er für eine Frau empfand, was er jetzt für Cassandra fühlte. Er dachte ständig an sie. Er musste in ihrer Nähe sein, nur dann war er glücklich. Wenn sie ihn ansah und lächelte, raste sein Herz vor Freude. Umarmte er sie spürte er sofort ein starkes Verlangen nach ihr. War er ohne sie empfand er Sehnsucht und Schmerz, bis er sie wieder sah. Es hatte ihn eindeutig gepackt. Es gab jetzt nur noch Cassandra für ihn. Er wollte keine andere mehr.

Am nächsten Morgen war René klar, dass er seinen Lebensstil ändern musste, wollte er wirklich Cassandras Liebe erringen. Sie war ein ernsthaftes Mädchen. Ihr war ihr Studium sehr wichtig. Partys interessierten sie offenbar nur, wenn es latein-amerikanische Musik und gute Tänzer gab.

René überlegte wie er diesen Wandel bewerkstelligen sollte. Er hatte bisher nur für Prüfungen gelernt und daher diverse Lücken in seinen Kenntnissen. Er ging seine Aufzeichnungen durch und schaute sich seine bereits bestandenen Prüfungsthemen an. Langsam bekam er eine Idee davon, was ihm fehlte und wie er diese Lücken würde fühlen können. Er hatte das 4. Semester abgeschlossen, nach der vorlesungsfreien Zeit würde das 5. Semester beginnen. Es wurde wirklich Zeit, dass er sich einen soliden Zeitplan erarbeitete, um sein Studium erfolgreich nach 9. Semestern abschließen zu können. Außerdem war da noch die Zwischenprüfung nach dem 6. Semester. Wenn er daran dachte, hatte er jetzt schon Panik davor. Es half alles nichts. Er musste seinen Lernstil ändern und effektiver gestalten.

Cassandra mit Fachwissen beeindrucken zu können, spornte René an. Er machte sich einen Zeitplan für das was er an Wissen aufholen musste und für das 5. Semester, da schon klar war, welche Themen in etwa behandelt würden. Der Anfang war gemacht, doch fiel es ihm schwer stundenlang an seinem Schreibtisch zu sitzen und effizient zu lernen. Zu lange war es her, dass er diese Arbeitsweise gelernt hatte. Das süße Leben auf Partys mit Alkohol und leicht zu habenden Studentinnen wirkte nach.

René machte immer wieder Pausen. Dann dachte er an Cassandra. Das war zwar einerseits hilfreich, weil es ihn motivierte weiter zu lernen, andererseits lenkte es ihn aber auch ab. Wenn er an Cassandra dachte, wollte er sie umarmen, küssen und hautnah spüren. Sofort ließ dann seine Konzentration nach.

Nach zwei Tagen lernen und nach Cassandra schmachten, entschloss sich René eine E-Mail an sie zu schicken. Er schrieb, dass er immer wieder an den Abend nach der Salsa-Party denken müsste und dass sie ihm fehle. Er würde sie gern treffen und hoffe daher auf eine schnelle Antwort von ihr. Doch eine schnelle Antwort sollte René nicht vergönnt sein. Cassandra besuchte gerade ihre Eltern, als die E-Mail von ihm in ihrem E-Mail Konto auflief.

Erst als Cassandra vom Besuch bei ihren Eltern zurückgekommen war und am nächsten Tag ihren Computer einschaltete um ihre Mails zu überprüfen, sah sie mit großer Freude, auch die Nachricht von René. Zum ersten Mal antwortete Cassandra auf eine Mail von ihm. Sie schlug ihm ein Treffen in dem Café vor, indem er sie zu ihrem aller ersten Kennenlernen hatte treffen wollen. René grinste und schüttelte den Kopf, als er ihre Mail laß. Diese Cassandra, ließ ihn wochenlang zappeln, um dann doch den Ort zu wählen, den er ihr zu erst vorgeschlagen hatte. Er schrieb sofort zurück, um das Treffen zu bestätigen.

René war vor der Zeit im Café. Cassandra kam pünktlich. Als René Cassandra an der Eingangstür des Cafés stehen sah, stand er auf und ging sofort auf sie zu. Sie lächelte, als sie ihn auf sich zukommen sah. René legte seine Arme um sie und küsste sie. Wie gut sie sich anfühlte. Auch sie genoss seine zärtliche Umarmung und seinen Kuss.

Dann deutete René auf einen kleinen Tisch im hinteren Teil des Cafés, den er für sie ausgesucht hatte. Mit einer Seite stand der Tisch vor einer Sitzbank, die sich von einer Wand zur anderen zog. Auf der, der Sitzbank abgewendeten Seite, stand vor den kleinen Tischen jeweils nur ein Stuhl. Cassandra setzte sich auf den Stuhl und René nahm wieder auf der Sitzbank Platz, wo bereits seine Jacke lag.

Er bestellte zwei Cappuccino bei der Bedienung und lächelte Cassandra glücklich an, die ihm genau gegenüber saß. Er nahm zärtlich ihre Hände in seine Hände. Dann fragte er „was machen wir heute Nachmittag?“ Cassandra lächelte ihn glücklich an. „Wie wäre es, wenn wir einen Spaziergang zur Binnenalster und dann weiter zum Jungfernstieg machen würden? Das Wetter ist so schön.“ René nickte zustimmend. „Gute Idee!“

Er schaute in ihre blauen Augen, ein wunderschönes blau. „Was hast Du in den letzten Tagen gemacht?“, fragte er dann interessiert. „Ich habe meine Eltern besucht und was hast Du gemacht?“. Cassandra schaute René fragend an. Er berichtete stolz und überzeugend, „ ich habe für mein Studium gelernt.“ Er lächelte triumphierend. Cassandra war beeindruckt. „Toll“, mehr brachte sie nicht hervor. René reichte diese Äußerung, denn er konnte aus ihrem Gesichtsausdruck ablesen, dass sie beeindruckt war und ihm glaubte.

Die Cappuccino wurden von der Bedienung an den Tisch gebracht. Während René langsam seinen Cappuccino trank, schaute er Cassandra an. Ihre schönen langen, blonden Haare, ihre blauen Augen, ihre Lippen, die er so gern küsste, dann blieb sein Blick an ihrem Busen hängen. Zu gern würde er ihn berühren und liebkosen, doch das ging leider noch nicht.

Cassandra bemerkte, dass Renés Blick auf ihren Busen gerichtet war. Sie ignorierte es. Freute sich aber insgeheim, dass René ihren Busen anstarrte. Sie fühlte sich begehrt von ihm und war erregt. Das langärmelige, eng sitzende Long Shirt, das sie trug, betonte ihre Figur besonders gut. Sie freute sich, die richtige Kleidungswahl getroffen zu haben.

Renés Erregung spielte sich unter dem Tisch ab, wo Cassandra es nicht sah. Er hatte sie zu lange nicht gesehen, um nicht bei ihrem Anblick erregt zu sein. Er freute sich über die sofortige Reaktion seiner Männlichkeit und warf erneut einen genussvollen Blick auf ihren Busen, bevor er das Gespräch mit ihr weiterführte.

„Was hast Du bei Deinen Eltern gemacht?“ fragte er nun und hoffte, dass sich seine Erregung wieder reduzieren würde, da absehbar war, dass er sie nicht würde nutzen können. „Gut gegessen, lange geschlafen und viel geredet“, erzählte sie fröhlich.

Doch plötzlich wurde ihr Gesichtsausdruck ernst. „Meine Eltern haben mir mein diesjähriges Geburtstagsgeschenk schon vorzeitig gegeben.“ „Wann hast Du Geburtstag?“ fragte René dazwischen, ohne auf ihren ernsten Gesichtsausdruck zu reagieren. „In zwei Wochen am 16. August.“ René notierte sich in Gedanken diesen Tag. Er könnte ihr eine Flasche von ihrem Parfüm schenken. Er freute sich über seine spontane Idee und lächelte schelmisch.

„René“, sagte Cassandra vorsichtig, „das Geschenk ist eine Flugreise mit ihnen zu meinem Bruder Michael nach Mexiko. Ich werde drei Wochen dort bleiben.“ Das Lächeln verschwand abrupt aus Renés Gesicht. Nein, nein, er sollte drei Wochen ohne sie sein. Nein, schrie sein Herz ganz laut. Sie durfte nicht wegfliegen.

„Nein, Cassandra, Du musst nicht wegfliegen. Du kannst auch hier bleiben.“ René schaute sie flehend an. Cassandra erwiderte seinen Blick traurig. „Ich möchte aber meinen Bruder wiedersehen. Ich habe ihn seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Ich muss zu ihm fliegen. Er ist mein Bruder. Ich habe nur diesen einen.“ Sie schaute René traurig und um Verständnis bittend an. René dachte an seine Geschwister. Er hatte eine jüngere Schwester und einen jüngeren Bruder. Er würde auch zu ihnen fliegen, wenn sie nicht in Hamburg wohnen würden. Er nickte.

„Ja, Du hast Recht. Du musst zu ihm fliegen.“ René seufzte hörbar. „Wann geht Deine Reise los?“ „Leider schon übermorgen“ „Schon übermorgen. Cassandra, nein.“ René schaute sie mit schmerzverzehrtem Gesicht an. Er griff nach ihren Händen und hielt sie zärtlich in seinen. Er schaute traurig in ihre schönen, blauen Augen. Cassandra blickte ihn traurig an.

Sie hatte sich im ersten Moment sehr gefreut, als ihre Eltern ihr die Flugreise zu ihrem Bruder nach Mexiko schenkten. Der Gedanke Michael wieder zu sehen und wieder durch das wunderschöne Mexiko zu reisen, ein Land das sie faszinierte und fesselte, war einfach überwältigend schön gewesen. Doch nun, wo ihr klar wurde, dass es auch ihr schwer fallen würde drei Wochen ohne René zu verbringen, war sie einfach nur noch traurig.

„Ich kann nichts dafür. Meine Eltern haben diese Reise gebucht. Sie wollten mir eine Freude machen.“ Dann setzte sich Cassandra neben René auf die Sitzbank. Mit ihrer rechten Hand strich sie ihm zärtlich über seine linke Wange. Dann umarmte und küsste sie ihn. Er legte seine Arme um sie. Eng umschlungen saßen sie beide nebeneinander auf der Sitzbank, bis die Bedienung plötzlich fragte, ob sie noch etwas bestellen wollten. René schüttelte den Kopf.

„Wir sollten unseren Spaziergang jetzt starten, sonst ist die Sonne verschwunden, bevor wir draußen sind.“ Cassandra nickte und stand auf. Sie nahm ihre Handtasche und ihre Jacke und ging zur Kasse. René war jedoch schneller als sie und bezahlte beide Cappuccino.

Draußen auf der Straße vor dem Café schlugen sie den Weg in Richtung Binnenalster ein. René legte zärtlich seinen Arm um Cassandras Hüfte. Die warmen Sonnenstrahlen und die Leute, die ihnen auf dem Gehweg entgegenkamen, lenkten sie für den Moment von Cassandras bevorstehender Mexiko-Reise ab. Sie gingen am schönen alten Dammtorbahnhof vorbei, bogen links in die Esplanade ab und sahen am Ende der Straße die Binnenalster vor sich liegen. Das nur wenige Meter tiefe Wasser der Binnenalster funkelte im Sonnenschein. Sie gingen direkt an der Binnenalster entlang. Dann spazierten sie über die großen Bodenplatten des Jungfernstieges, eine der Prachtstraßen der Hamburger Innenstadt. Das große Café und Restaurant direkt am Jungfernstieg war voller Gäste. Jeder Tisch war besetzt. Die Kellner und Kellnerinnen rotierten, um möglichst schnell die Wünsche ihrer Gäste zu erfüllen.

Ein paar Meter weiter, eröffnete eine weite Treppenanlage hinunter zum Wasser, dem Betrachter einen wunderschönen Blick auf die Binnenalster. Cassandra und René blieben stehen und genossen gemeinsam diesen Panoramablick auf die Binnenalster und die Straßen rechts und links davon. Weiter gingen sie zum Hamburger Rathaus. Einem der wenigen Prachtbauten der Stadt aus dem 19. Jahrhundert, die im 2. Weltkrieg nicht zerstört wurden. Als sie vor dem Eingangsportal des Rathauses standen, erzählte René einiges über die Geschichte des Rathauses. An Cassandras beeindrucktem Gesichtsausdruck konnte er feststellen, dass sie aufmerksam zuhörte. Dann machten sie kehrt und gingen wieder in Richtung Binnenalster. Die Nachmittagssonne wärmte ihnen den Rücken. Nach wie vor bummelten viele Leute entlang der Geschäfte.

An der Kennedybrücke blieb René plötzlich stehen. Mit Freude schaute er auf die Außenalster, die von hier aus in einem Panoramablick ihre ganze Größe zeigte. Cassandra folgte seinem Blick mit ihren Augen. Dann zeigte René in Richtung Hotel Atlantic, einem altehrwürdigem Luxushotel mit langer traditionsreicher Geschichte. „Dort möchte ich einmal mit Dir speisen und übernachten. Jetzt als Student kann ich mir das nicht leisten. Aber in ein paar Jahren, wenn ich mein Studium abgeschlossen habe und erfolgreich in meinem Beruf bin, dann lade ich Dich hierher ein.“ Renés Augen strahlten vor Vorfreude auf diesen Moment. Cassandra lächelte. Renés Wunsch war ein reizvoller Gedanke und er hatte seinen Wunsch derart überzeugend vorgetragen, dass Cassandra keinen Zweifel daran hatte, dass er sein Ziel erreichen würde. Sie spazierten über die Kennedybrücke zurück zum Dammtorbahnhof.

Plötzlich fragte René, „wollen wir essen gehen? Kennst Du das kleine türkische Restaurant am Grindelhof? Es ist nur wenige Minuten vom Uni-Campus entfernt.“ Cassandra überlegte. „Ich glaube schon, dass ich das Restaurant kenne. Ich war neulich mit Emilie dort. Das Essen ist wirklich gut. Ja, einverstanden.“ Sie lächelte ihn an. Im Restaurant bestellten sie jeweils eine Vorspeise, eine Hauptgericht und ein Bier. Cassandra trank ein Hefeweizen. René trank lieber ein herbes Friesenbier. Sie unterhielten sich so angeregt, dass keiner der beiden merkte wie die Nacht hereinbrach. Beim Bezahlen bestand René wieder darauf die gesamte Rechnung zu begleichen, obwohl Cassandra vorher gesagt hatte, dass sie ihren Anteil selber zahlen wollte.

Draußen vor dem Restaurant wehte ein kühler Wind. Cassandra zog schnell ihre Jacke an. René legte seinen Arm schützend um ihre Schultern, während sie sich auf den Weg zum Bus machten. Dann blieb René abrupt stehen und stoppte Cassandra. Er schaute sie zärtlich an und fragte dann, „würdest Du heute Nacht bei mir bleiben? Würdest Du bei mir in meinem Studentenwohnheim übernachten? Ich verspreche Dir auch, ich rühre Dich nicht an.“ Es sei denn Du willst es auch, beendete René in Gedanken seinen Satz.

Natürlich hoffte er, dass sie dazu bereit war, heute Nacht mit ihm zu schlafen. Doch würde es auch schon wunderbar sein, im gleichen Raum zu schlafen wie Cassandra und sie am nächsten Morgen schon vor dem Aufstehen küssen zu können.

Cassandra sah René verunsichert an. Sie hatte zwar keine Lust jetzt mit dem Bus durch die dunkle Nacht nach Hause zu fahren. Sie würde gern bei ihm bleiben. Aber sie hatte ihre Zweifel, ob er es schaffen würde, sie nicht anzufassen. René sah die Zweifel in ihrem Gesicht, weshalb er sein Versprechen wiederholte.

“Ich rühre Dich nicht an, versprochen.“ Dann lächelte er charmant. Cassandra zögerte immer noch. Ihr Herz klopfte wie wild. Doch ihre innere Stimme sagte ihr, wenn er Dich liebt so wie er behauptet, dann kann nichts passieren. Sie nickte und gab ihm ihre rechte Hand. Er legte sie auf sein Herz. „Es schlägt nur für Dich“, lächelte er zuversichtlich.

Schweigend gingen sie zu seinem Zimmer im Studentenwohnheim. René öffnete die Tür und schaltete das Licht ein. Das erste was Cassandra von seinem Zimmer sah, waren die geordneten Bücher aus der Uni-Bibliothek, die sich auf seinem Schreibtisch türmten. Cassandra musste lächeln. Es sah wirklich so aus, als hätte er fleißig mit seinen Büchern gelernt.

„Hier ist das Bad.“ René wies mit einer Hand auf eine Tür hinter Cassandra. Sie nickte und ging hinein. Während sie im Bad war, suchte René eines seiner T-Shirts heraus, dass er ihr zum Schlafen anbieten wollte. Er hatte auch eine ganz neue Zahnbürste für sie.

Als sie aus dem Bad kam, überreichte er ihr das T-Shirt und die Zahnbürste. „Ich hoffe, Dir schmeckt meine Zahnpasta.“ Er grinste sie an. Cassandra lächelte unsicher und verschwand erneut im Bad.

René zog Jacke, Jeans und Socken aus. Seine Schuhe hatte er ordentlich neben die Zimmertür gestellt, um auf Cassandra keinen unordentlichen Eindruck zu machen. Er schaltete die Nachtischlampe und die Schreibtischlampe ein und das helle Deckenlicht aus. Nur mit T-Shirt und Boxershorts bekleidet, holte er eine bereits aufgeblasene Luftmatratze, mehrere Decken und ein Bettlaken zwischen Regal und Wand hervor. Er legte die Luftmatratze so vor sein Bett, dass Cassandra genug Platz hatte, um in und aus seinem Bett zu kommen. Auf der Luftmatratze platzierte er erst die Decken und dann das Laken. Eine dünne Bettdecke legte er über das Fußende der Luftmatratze. Er war gerade fertig mit seinen Vorbereitungen, als Cassandra aus dem Bad kam.

„Du schläfst in meinem Bett. Ich werde auf der Luftmatratze schlafen.“, sagte René bevor er im Bad verschwand. Cassandra trug nur ihren String-Tanga und sein T-Shirt, dass für sie viel zu groß war und fast wie ein Mini-Kleid ihren sexy Körper bedeckte. Ihre Jeans, die Jacke, das Langarmshirt und ihren BH legte sie über einen Sessel, der neben einem Regal an der Wand stand. Sie ging vorsichtig um die Luftmatratze herum und setzte sich auf die Kante von Renés Bett. Die dünne Bettdecke hatte er schon zurückgeschlagen. Cassandra wartete und überlegte. War es richtig was sie hier tat? Sie wusste es nicht. Ihr Herz pochte wie wild und sie hoffte inständig, dass René ihr Vertrauen nicht missbrauchen würde.

René kam aus dem Bad. Er trug nur noch seine Boxershorts. Sein beeindruckender, muskulöser Oberkörper war völlig nackt. Cassandra schaute ihm entgegen. Genussvoll, aber auch ein wenig unsicher sah sie auf seinen Waschbrettbauch. René war geschmeichelt.

Er lächelte. Es war ein wunderbarer Anblick Cassandra auf seinem Bett sitzen zu sehen. Er kam zu ihr und setzte sich neben sie. Dann legte er seine Arme um sie und küsste sie auf ihre sinnlichen Lippen.

Cassandra spürte seine warme Haut unter ihren Händen, als sie ihn umarmte und er sie küsste. Der Duft seines herben Deos kroch in ihre Nase. Es passte zum Duft seiner Haut. Er drückte seinen Waschbrettbauch gegen ihren flachen Bauch und seine männliche, muskulöse Brust gegen ihre weibliche. Cassandra wurde heiß und kalt. Sie spürte ein starkes Verlangen mit ihm zu schlafen. Dennoch reagierte sie nicht.

Es kostete ihn viel Beherrschung sie jetzt nicht zu verführen. Sein Herz pochte wie wild. Er achtete genau auf ihre Körpersignale. Aber sie küsste ihn nicht zurück. Weshalb er nun enttäuscht seine Umarmung löste, aufstand, zum Schreibtisch ging und die Lampe ausschaltete.

Als er sich umdrehte hoffte er, dass sie nicht auf seine Erregung achtete. Dann setzte er sich schnell auf die Luftmatratze und deckte sich zu. Ihm war nicht kalt, ganz im Gegenteil. Doch er wollte vermeiden, dass Cassandra mitbekam, wie sehr er sie in diesem Moment begehrte. Er lächelte sie an. Cassandra lächelte zurück, legte sich in sein Bett und unter die Decke. Sie zog die Decke über ihre Brüste, da sie befürchtete René könnte durch das T-Shirt hindurch ihre harten Brustwarzen sehen.

„Wenn Du möchtest kannst Du jetzt die Lampe ausschalten“, ermunterte sie René. Cassandra schaltete das Licht aus. „Schaf gut“, hörte sie ihn noch sagen, bevor es ganz still im Raum war. Cassandra hätte sich gern von René verführen lassen in dieser Nacht. Seine männliche Ausstrahlung und sein attraktiver Körper, der besonders gut in dem schmal geschnittenen T-Shirt zur Geltung kam, dass er den ganzen Tag getragen hatte. Doch es war vielleicht besser noch zu warten, auch wenn ihr Verlangen nach ihm sehr stark war.

„René?“, fragte Cassandra in die dunkle Stille hinein. „Ja“, antwortete er mit seiner kräftigen, tiefen Männerstimme. “Wieso möchtest Du, dass ich jetzt bei Dir in Deinem Zimmer bin und in Deinem Bett liege?“, fragte Cassandra mit leicht bebender Stimme. Sie hatte sich die Worte genau überlegt, um bei ihm keine falsche Hoffnung zu wecken.

Er schwieg für einen Moment, dann antwortete er. „Ich möchte, dass Du jetzt hier bei mir bist, weil es mich glücklich macht bei Dir zu sein, Deine Stimme zu hören, Deine Gedanken und Ideen zu erfahren und Dir das zu zeigen was mir Freude macht.“ Er lächelte versonnen. Doch im Dunkeln konnte sie es nicht sehen.

„Zu wissen, dass Du jetzt ganz nah bei mir und doch nicht mit mir in meinem Bett liegst, ist ein erregender Gedanke. Natürlich würde ich jetzt gern mit Dir in meinem Bett liegen, aber ich habe Dir versprochen, Dich nicht anzurühren und ich halte mein Versprechen, auch wenn es mir schwerfällt.“ René war erschrocken über seine eigenen ehrlichen Worte, aber er wollte ihr Vertrauen gewinnen und ihre Zugneigung zu ihm wachsen lassen.

Cassandra freute sich über seine ehrlichen Worte. Es beruhigte sie zu wissen, dass er sie zwar begehrte, aber imstande war, seine Begierde zu zügeln. „René“, Cassandras Stimme klang jetzt fester und sicherer. „Ich vertraue Dir.“ René lächelte. „Schlaf jetzt lieber, sonst kann ich für nichts mehr garantieren“, er lachte leise. Cassandra lächelte auch. Sie wusste wie er seine letzten Worte gemeint hatte.

Am nächsten Morgen erwachte René vor Cassandra. Ihr beim Schlafen zu zusehen, zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. Er freute sich, dass er es geschafft hatte, seiner Begierde mit ihr zu schlafen nicht nach zugeben. Es war besser so. Er hätte sonst das Vertrauen und die Zuneigung, die sie offensichtlich für ihn empfand wieder zerstört.

Als Cassandra aufwachte, hatte René sich bereits angezogen. Die Luftmatratze und die Decken hatte er auch schon wieder ordentlich weggeräumt. Er saß an seinem Schreibtisch und versuchte zu lernen. Doch die Tatsache, dass das Mädchen, das er liebte nur wenige Meter neben ihm in seinem Bett lag und schlief, sorgte dafür dass es ihm sehr schwer fiel sich zu konzentrieren.

Cassandra setzte sich auf die Bettkante und schaute sich im Zimmer um. „Guten Morgen, hast Du gut geschlafen?“, begrüßte sie René fröhlich. „Ja, habe ich.“ Cassandra lächelte ihn glücklich an. Dann stand sie auf und küsste ihn auf die Wange. „ Wofür war das?“, fragte René erstaunt. „Dafür, dass Du Dein Versprechen gehalten hast.“ Sie zwinkerte ihm kokett zu, nahm ihre Kleidung vom Sessel und verschwand im Bad.

René grinste. Wenn Cassandra wüsste, wie schwer ihm das gefallen war und wie kurz er davor gewesen war sie zu verführen, dann würde sie sich jetzt beeilen aus seinem Zimmer zu verschwinden. Doch Cassandra ließ sich Zeit. Sie vertraute René jetzt.

Als Cassandra aus dem Bad kam, trug sie wieder ihre eigenen Kleidungsstücke. „Was soll ich mit Deinem T-Shirt machen?“, fragte sie und hielt ihm das T-Shirt hin. „Lege es bitte auf mein Bett“, bat er sie.

„Hast Du Hunger?“ Sie nickte.“ Dann laß uns frühstücken.“ René stand von seinem Schreibtisch auf, nahm ihre rechte Hand und ging mit ihr aus seinem Zimmer, durch den Flur zur Gemeinschaftsküche des Studentenwohnheimes. In der Küche trafen sie auf Christian.

„Hallo Chris“, begrüßte René seinen Freund. Dann drehte er sich um, damit er Cassandra Christian vorstellen konnte. Christian schaute Cassandra mit einer Mischung aus Neugierde und Interesse an. Dann stellte er fest, dass sie sogar noch schöner und attraktiver war, als er bisher mitbekommen hatte. René hatte eine gute Wahl getroffen.

Während René und Christian Frühstücksutensilien wie Butter, Marmelade, Toast, Schokocreme, Zucker und Milch auf den großen Tisch in der Mitte der Küche stellten, sah sich Cassandra in der Küche um. Es gab mehrere Kochherde und Kühlschränke, sowie viele kleine Vorratsschränke mit Schlüssel und Zimmernummer. Eine große Deckenlampe klebte förmlich an der Decke in der Mitte der Küche. Die Spüle war vor dem Fenster platziert und einen Geschirrspüler gab es nicht. Cassandra wollte beim Aufdecken von Tellern und Messern helfen, doch sie wusste nicht in welchem Schrank was stand. So blieb ihr nichts anderes übrig, als hinter einem Stuhl am Tisch zu warten, bis die beiden Männer alles für ihr gemeinsames Frühstück aufgedeckt hatten.

„Möchtest Du Instantkaffee oder lieber Tee“, fragte sie René. Cassandra entschied sich für Kaffee. René stellte den Wasserkocher an und steckte Toast in den Toaster. Dann setzten sich alle drei an den Tisch. Cassandra saß am Kopfende des Tisches, René links von ihr und Christian rechts. Während des Frühstückes unterhielten sich alle drei sehr angeregt.

Christian stellte fest, dass Cassandra nicht nur schön, sondern auch klug war. Sie faszinierte ihn. Daher fragte er sich nun immer wieder, ob René in der letzten Nacht mit ihr geschlafen hatte oder nicht. Er erkannte eine offensichtliche Vertrautheit zwischen Cassandra und René, konnte aber keine Antwort auf seine Frage finden.

Dann erzählte René davon, dass Cassandra morgen nach Mexiko fliegen würde, um ihren Bruder Michael zu besuchen, der dort mit seiner Frau und seinen Kindern lebte. Cassandra ergänzte, dass sie drei Wochen bleiben würde. Christian war beeindruckt, als er hörte das Cassandra schon mehrfach in Mexiko gewesen war und fließend Spanisch sprach.

„Wann und wo treffen wir uns morgen auf dem Flughafen“, fragte René. Cassandra überlegte einen Moment. “Eine Stunde vor Abflug am Check-in Schalter. Dann müssten meine Eltern und ich unsere Koffer abgegeben haben. Ich hoffe, dann noch etwas Zeit für Dich zu haben“, sie lächelte René zärtlich an. Er küsste sie.

„Du kannst wirklich nicht nach dem Koffer packen zu mir kommen?“ , fragte er gespielt enttäuscht, da sie ihm genau erklärt hatte, wie sie ihre Reisevorbereitungen beenden wollte und das sie in den letzten Stunden davor immer sehr nervös war. „René, wenn Du bei mir bist, kann ich mich nicht auf das Koffer packen konzentrieren. Bitte habe Verständnis. Wir sehen uns morgen.“ Sie küsste ihn. Er genoss ihren Kuss und war gleichzeitig stolz, dass Christian ungewollt mitbekam wie nah er Cassandra inzwischen gekommen war.

Gemeinsam deckten sie den Tisch ab und wuschen alle Teller, Becher, Löffel und Messer. Während Cassandra danach ihre Jacke und Handtasche aus Renés Zimmer holte, versuchte Christian heraus zu finden, ob René bereits mit Cassandra geschlafen hatte oder nicht. Christian wollte nicht direkt fragen, doch alle indirekten Versuche René diese Information zu entlocken, scheiterten an Renés Weigerung darüber zu sprechen.

Dann kam Cassandra noch einmal zu den beiden Männern in die Küche. Sie umarmte und küsste René und verabschiedete sich mit einem fröhlichen Lächeln von Christian. Cassandra war nicht entgangen, dass sie von Renés bestem Freund Christian beim Frühstück kritisch gemustert worden war. Aber sie hatte auch bemerkt, dass Christian genauso von ihr bezaubert war, wie René.

Kurze Zeit nachdem Cassandra sich von ihm verabschiedet hatte, verließ auch René das Studentenwohnheim. Er machte sich auf die Suche nach dem Geschäft, in dem er den Parfüm Teststreifen bekommen hatte. Den Namen des Parfüms hatte er sich gemerkt. Es duftete so verführerisch an Cassandra. Das Geschäft fand er widererwartend schnell. Die Verkäuferin vermutete, wie bei seinem ersten zufälligen Besuch, dass er ein Parfüm für seine Freundin kaufen wollte. Stolz bestätigte René ihre Vermutung und nannte den Namen des Parfüms. Die Verkäuferin geleitete René an eine Regalwand mit vielen verschiedenen Parfüms. In etwa der Mitte des Regals stand das Parfüm, das Cassandra trug. Nun hatte René die Qual der Wahl. Es gab große und kleine Fläschchen, Sprays, Zerstäuber, Duschgel, Seife, Deo. Der Kopf schwirrte ihm und es sah hilfesuchend die Verkäuferin an. Die fragte, ob er wüsste wie ungefähr die Verpackung des Parfüms seiner Freundin aussah, da dies einen Hinweis auf den Inhalt geben könnte. Doch René konnte diese Frage nicht beantworten. Die Verkäuferin überlegte. Sie sah sich René genau an und versuchte abzuschätzen, wieviel Geld er wohl für seine Freundin auszugeben bereit war. Dann empfahl sie ihm einen Eau de Toilette Spray des Parfüms in einer mittleren Packungsgröße. René stimmte dankbar zu und kaufte den Spray. Die Verkäuferin verpackte den Parfümspray in schönes Geschenkpapier mit Schleife und kleiner Kartontüte. Sie lächelte René unverbindlich an und gab ihrer Hoffnung Ausdruck ihn bald wieder in ihrem Geschäft zu sehen. René bedankte sich freundlich für ihre Hilfe und ging. Er war sehr froh ein passendes Geschenk für Cassandras nahen Geburtstag gefunden zu haben. Er wollte ihr eine Freude machen und hoffte, dass sie auch im fernen Mexiko an ihn dachte. Der Gedanke Cassandra schon in wenigen Stunden fortreisen lassen zu müssen schmerzte ihn sehr. Doch er konnte nichts dagegen unternehmen.

Als Cassandra in ihrer Studentenwohngemeinschaftswohnung ankam, wartete Emilie schon auf sie. Emilie machte ein besorgtes Gesicht und ging ohne abzuwarten mit Cassandra in deren Zimmer. Sorgfältig schloss sie die Tür hinter sich, da sie befürchtete, dass Cecilia ihr und Cassandra wieder hinter spionierte. Cassandra hatte inzwischen ihre Handtasche und Jacke abgelegt und war gerade dabei ihre Schuhe auszuziehen, als Emilie sie besorgt fragte „wo warst Du die ganze Nacht? Ich habe mir Sorgen um Dich gemacht.“

Cassandra lächelte Emilie beruhigend an und setzte sich auf den Drehstuhl an ihrem Schreibtisch. Emilie nahm auf dem Stuhl neben Cassandras Schreibtisch Platz und sah ihre Freundin erwartungsvoll an. “Ich war bei René“, begann Cassandra zu erzählen.

„Du hast doch nicht etwa mit ihm geschlafen, oder?“, fragte Emilie besorgt dazwischen. „Nein, ich habe nicht mit René geschlafen“, beruhigte Cassandra ihre Freundin. „Aber ich habe bei ihm in seinem Bett geschlafen.“ Emilie sah Cassandra überrascht und irritiert an.

„Wie bitte? Du lagst in seinem Bett neben ihm und ihr hattet keinen Sex. Du spinnst doch. René ist doch kein Heiliger, sondern ein sexuell stark aktiver heterosexueller Mann.“ Cassandra musste grinsen über diese so sehr zutreffende Beschreibung von René.

„Stimmt“, bestätigte sie. „Trotzdem hat er es geschafft mich in der Nacht nicht anzurühren. Ich schlief in seinem Bett bekleidet nur mit String-Tanga und T-Shirt von ihm und er lag auf einer Luftmatratze vor seinem Bett. Er hatte nur eine sexy Boxershorts an.“ Cassandra musste genüsslich grinsen bei diesem Bild ihrem Kopf.

„Das verstehe ich nicht. Er hat Dich nicht angerührt, obwohl er die Gelegenheit dazu hatte. Wie kann das sein?“ Emilie grübelte. Cassandra sah das deutliche Fragezeichen auf der Stirn ihrer Freundin. „Wir waren fast den ganzen Tag zusammen. Wir haben abends in dem netten türkischen Restaurant gegessen, wo Du und ich auch schon einmal waren. Es war spät geworden und René brachte mich zum Bus, als er plötzlich den Wunsch äußerte, ich sollte doch bei ihm übernachten. Ich zögerte und er versprach mir, mich nicht anzurühren.“

„Er hat sein Versprechen offensichtlich gehalten. Erstaunlich!“ Emilie war völlig irritiert. Ein derart beherrschtes Verhalten hatte sie von René nicht erwartet. „Nun“, musste Cassandra zugeben, „es ist nicht so, dass er nicht versucht hätte mich zu verführen, doch er bemerkte sehr schnell, dass ich auf sein Versprechen hoffte. Er wollte mein Vertrauen gewinnen. Das hat er jetzt. Doch er hat auch zugegeben, dass es ihm sehr schwer fiel, seine Hände von mir zu lassen.“ Cassandra lächelte glücklich bei diesen Worten. Sie war sehr froh, dass René die Kraft besaß seine Begierde zu zügeln.

Emilie sah ihre Freundin mit ernstem Blick an. „René liebt Dich. Eine andere Erklärung gibt es nicht für sein Verhalten.“ Emilie lächelte erleichtert. Sie freute sich für Cassandra, dass René es ernst meinte mit ihr und dass ihre Freundin offenbar dabei war sich in René zu verlieben. Zufrieden stand Emilie auf und verließ, ohne ein weiteres Wort, das Zimmer ihrer Freundin. Cassandra träumte einen Moment lang vor sich hin und dachte an die letzten Worte von Emilie. „René liebt Dich.“ Dass diese Worte wirklich stimmten, davon war sie jetzt überzeugt. Nur wusste sie immer noch nicht, ob sie René liebte.

Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern

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