Читать книгу Ben, auch für Dich gibt es Liebe - Cedrina Lautenfeld - Страница 4
Mathenachhilfe
ОглавлениеEtliche Tage später traf sie Ben wie erhofft, in einem Arbeitsraum in dem einige Studenten anderen Studenten Hilfe beim Lernen im Studium anboten. Hier wurden unterschiedliche Studienfächer abgedeckt. Mareike, die inzwischen wusste, dass Ben wie sie BWL studierte, steuerte erfreut direkt auf ihn zu. Er saß lässig auf einer Tischkante und war in ein Buch vertieft, das er in den Händen hielt.
„Hallo, hast Du schon Leute zum Lernen gefunden?“ Sie lächelte ihn fröhlich an. Er schaute auf und sah sie erstaunt an. Leicht den Kopf schüttelnd antwortete er. „Nein, wieso fragst Du?“ Doch sein plötzliches Grinsen verriet, dass er genau wusste weshalb sie fragte.
Mareike amüsiertes es. „Er versucht sein Interesse zu verschleiern“, analysierte sie schnell sein Verhalten. Betont sachlich antwortete sie ihm. „Dann kannst Du ja mit mir lernen. Ich brauche dringend Hilfe beim Thema Statistik. Denn Mathe war noch nie ein Lieblingsfach von mir.“
Er grinste breit und offenbarte dadurch nicht nur, dass er sich freute seine Mathematikkenntnisse weitergeben zu können, sondern auch, dass sein Riss in der Unterlippe schon fast komplett verheilt war.
„Hast Du Deine Bücher dabei“, fragte er sachlich und versuchte nicht zu eifrig zu klingen. „Nein“, antwortete Mareike. „Meine Bücher muss ich erst noch holen.“ Sie lächelte und freute sich, dass er mit ihr Lernen wollte. „Ich erspare Dir das schleppen Deiner Bücher und komme mit. Wo hast Du sie gelagert?“
Irritiert von seiner Formulierung „gelagert“ schaute sie ihn einen Moment lang an. „Meine Bücher nehme ich immer mit in mein Studentenzimmer. Die lasse ich nicht irgendwo liegen.“ In ihrer Stimme lag ein wenig Protest, weil er ihr unterstellt hatte nicht sorgfältig mit ihren Büchern umzugehen.
Doch Ben hörte es nicht. Er dachte daran wieder allein mit ihr in ihrem Studentenzimmer zu sein. Das war ein erregender Gedanke für ihn. Dennoch hoffte er in ihrer Gegenwart nicht die Beherrschung zu verlieren.
Seine Freundin Sandra war sauer auf ihn, weil er nicht mit ihr in ein Konzert gehen wollte, auf das sie sich schon lange freute. Als Strafe hatte sie sich Sexentzug für ihn ausgedacht. Daher war es schon länger her, dass er Sex gehabt hatte.
„Ich weiß wie stark mein Körper auf Mareikes Reize reagiert. Trotzdem will ich allein mit ihr in ihrem Studentenzimmer sein, um mit meinen Mathekenntnissen vor ihr glänzen zu können.“ Er grinste schelmisch.
„Gut, eh wo war noch Deine Studentenbude?“ Er wirkte etwas zerstreut. Doch Mareike ignorierte es. Für sie zählte nur, dass sie mit Ben einige Zeit allein sein würde und endlich das leidige Thema Statistik in Angriff nehmen konnte.
„Folge mir, ich zeige Dir den Weg.“ Sie lächelte erfreut und machte schnell ein paar Schritte in Richtung Ausgang. Er folgte ihr und bemerkte mit sinnlicher Freude, was für eine sexy Figur sie hatte.
Draußen vor dem Gebäude machten sie sich beide zielstrebig auf den Weg zu ihrem Studentenwohnheim. Dort angekommen, schloss Mareike ihre Zimmertür auf und ließ Ben eintreten. Hinter sich schloss sie die Tür sorgfältig.
Ohne zu zögern holte sie die benötigten Bücher aus ihrem Wandregal und legte sie vor Bens Augen auf ihren Schreibtisch.
Sie setzte sich und bot ihm den Stuhl neben sich an. Er grinste, nahm eines der Bücher in die Hand und ließ sich auf dem Stuhl neben ihr nieder. Nachdem er das passende Kapitel gefunden hatte, begann er mit seinen Erklärungen. Mareike hörte ihm eine Zeit lang aufmerksam zu, dann stoppte sie ihn.
„Halt, das musst Du mir noch einmal erklären. Diese Gleichung verstehe ich nicht.“ Sie hatte sich abrupt bewegt, um ihn in seinem Redefluss zu stoppen. Dabei berührte ihr Knie das seinige. Er grinste und schaute ihr direkt ins Gesicht. Geduldig erklärte er ihr wie die Gleichung zustande kam und wie sie sie berechnen musste.
Ben konnte zwar gut erklären, doch Mareikes innere Verweigerungshaltung gegen Mathematik machte es ihr sehr schwer seinen Erklärungen zu folgen. An sich selber zweifelnd, sagte sie daher nach einiger Zeit. „Ach, Ben, gib es auf. Ich werde das nie kapieren. Ich glaube ich bin zu blöd dafür.“
Er grinste amüsiert und dachte triumphierend. „Das ist eine Steilvorlage. Wenn ich jetzt richtig antwortete, könnte ich punkten und eine Basis für Sex mit ihr schaffen. Ich weiß doch genau was sie jetzt hören will.“ Doch der Gedanke an Sandra ließ ihn zögern.
Mareike seufzte laut und sah traurig ins Bens Gesicht. „Seine braunen Haare, seine dunklen Augenbrauen und die langen, dunklen Wimpern wirken so sexy an ihm. Außerdem hat er auch noch braune Augen.“ Perfekt dachte sie und schmachtete ihn an. Denn küssen wollte sie ihn noch nicht, damit er nicht den Eindruck bekam, dass die Sache mit der BWL Statistik nur ein Vorwand war um ihn zu verführen.
„Ich glaube Du irrst Dich“, antwortete Ben vorsichtig. „Mathe ist nicht so schwierig wie Du meinst. Es liegt also nicht an Deinem Grips, sondern an Deiner Einstellung zu Mathe. Du verabscheust dieses Fach, also blockiert Dein Denkapparat.“ Er lächelte charmant als er in ihrem Gesicht sah, dass er genau die richtigen Worte wählte.
„Also, jeder kann Mathe verstehen. Auch Du. Außerdem gebe ich nicht so schnell auf.“ Er grinste selbstsicher, da sie ihn nun glücklich anlächelte. „Geschafft“, dachte er. „Der Weg für Sex ist frei. Nur was mache ich mit Sandra?“
Euphorisch drückte Mareike Ben einen Kuss auf eine Wange. Dabei drückte sie ihren Busen für einen kurzen Moment an seinen Arm. Ihn erfreute diese Geste und er spürte sofort wie sein Schwanz anschwoll. „Sie macht mich scharf, auch wenn es nur eine kurze Berührung gewesen ist.“ Er seufzte unwillkürlich.
„Lass uns also weiterarbeiten“, drängte er sie, da er die Erektion in seiner Hose wieder loswerden wollte, bevor er seine Beherrschung verlor. Mareike nickte und nahm sich noch einmal den Zettel mit der Gleichung vor.
Sie arbeiteten konzentriert und zügig über eine längere Zeit. Stück für Stück verstand Mareike wie Mathematik funktionierte. Ben freute sich, dass er die Lage richtig eingeschätzt hatte und nun erneut mit seinen Kenntnissen glänzen konnte. Er war ganz und gar in seinem Element und redete mit großer Begeisterung von seinem Lieblingsfach.
Als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und eine Person ins Zimmer stürmte, die empört rief. „Jetzt habe ich Dich erwischt. Du Schuft!“ Dann war wieder Stille.
Ben sah die Person erschrocken an und sagte dann betont ruhig. „Wobei hast Du mich erwischt, Sandra?“ Die angesprochene Person stand wie angewurzelt da und schaute ihn und Mareike an. „Ihr lernt aus Büchern? Wieso das denn? Ich dachte ihr habt schmutzigen Sex.“
Mareike und Ben grinsten über die letzten Worte von Sandra. Diese Unterstellung war eine erregende Vorstellung und beide bedauerten unabhängig voneinander, dass es nur eine Unterstellung war. Dann stand Ben auf und ging auf Sandra zu.
„Du regst Dich unnötig auf. Du weißt doch, dass ich Dir treu bin. Also, bleib ganz ruhig.“ Er legte seine kräftigen Arme um sie und küsste sie, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Doch er spürte deutlich, dass Sandra nicht so schnell zu überzeugen war.
„Wieso sollte ich Dir glauben? Vielleicht hattet ihr erst Sex und lernt jetzt danach erst.“ Ben grinste, doch er war jetzt genervt. „Sandra ist nicht nur zickig, sondern auch chronisch eifersüchtig. Vermutlich fehlt ihr der Sex mit mir, weshalb sie so aufbrausend ist.“ Diese Vermutung sorgte für eine gewisse Genugtuung, dass sie unter ihrer eigenen Maßnahme litt und ließ ihn weniger genervt grinsen.
„Sieh sie Dir doch einmal an. Sie ist eine echte Blondine und sie hat mehr Busen als ich. Wieso sollte ich also nicht Verdacht schöpfen?“ „Oh, Sandra, Liebes, wer hat Dir bloß diesen Blödsinn eingeflößt?“ Ben sah sie eindringlich an.
Sandra wich seinem Blick aus. Kleinlaut antwortete sie dann. „Claudia hat gesehen wie Du vorhin mit dieser Blondine da“, Sandras rechter Zeigefinger deutete energisch auf Mareike, die immer noch am Schreibtisch saß, „hier ins Studentenwohnheim gegangen bist. Sie hat außerdem gesagt, Du hattest den Arm um die Blondine gelegt und dass die Situation ziemlich eindeutig gewesen sei.“
Ben schüttelte selbstsicher den Kopf, dann antwortete er verärgert. „Claudia spinnt. Die Frau hat zu viel Phantasie und keinen Sex. Du solltest sie mit einem Deiner Ex-Freunde verkuppeln, dann kommt sie bestimmt auf andere Gedanken.“ Er grinste amüsiert über seine Worte.
Mareike hatte den beiden lange genug zugehört und wollte nun die Darstellung von Ben bestätigen. Daher stellte sie sich zu ihm, lächelte freundlich und meinte. „Du kannst ihm vertrauen, Sandra. Wir lernen hier Statistik und Mathematik. Etwas anderes haben wir nicht gemacht.“
Sandra musterte Mareike mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. Sie beneidete sie augenblicklich für ihre echten blonden Haare und die so gut dazu passenden blauen Augen. Sie wollte Mareike nicht glauben, dass zwischen ihr und Ben nichts geschehen war.
„Ben ist mir zwar bisher treu gewesen, aber wie lange wird er das noch sein, wenn er einer so attraktiven Blondine Nachhilfe gibt?“ Nein, Sandra mochte Mareike ganz und gar nicht und drückte das mit einem grimmigen Blick in ihre Richtung aus.
Ben sah es und beschloss diese Unterhaltung umgehend zu beenden. Doch Sandra wollte nicht gehen. Daraufhin packte Ben sie mit seinen kräftigen Armen, hob sie hoch und verließ schnellen Schrittes das Zimmer von Mareike.
Mareike grinste und schloss die Tür hinter ihnen. Sie lehnte sich erschöpft von den Ereignissen des Tages an die kalte Wand neben der Tür und dachte an den Kuss und die Umarmung, die Ben Sandra hatte zuteilwerden lassen. Sie seufzte.
„Zu gern hätte ich den Kuss und die Umarmung bekommen. Der Gedanke von ihm berührt zu werden, sorgt für eine Kontraktion in meinem Schritt. Ich habe mir schon so oft vorstellt, wie es wohl sein würde mit ihm zu schlafen und seinen harten Schwarz in meiner Vagina zu spüren.“ Sie seufzte wieder.
„Doch diese Mal, ist das Gefühl, das ich bei diesem Gedanken habe, wesentlich intensiver. Ich spüre genau wie feucht ich im Schritt werde und wie sehr ich mich sich nach einer Berührung durch Ben sehne. Mein ganzer Körper verlangt nach Sex mit ihm.“
Ihr kamen Bedenken. „Aber er hat eine Freundin, Sandra. Sie ist hübsch, aber keine echte Blondine.“ Mareike lachte laut auf. „Ben steht also auf Blondinen. Daher die so offensichtlich blond gefärbten Haare von Sandra.“
„Sie ist jetzt meine Konkurrentin und es ist immer gut etwas über den Gegner in Erfahrung zu bringen.“ Mareike nickte bestätigend und versuchte sich selber Mut zu machen.
„Ich habe die Kälte in ihren Augen gesehen. Liebe und Zuneigung zu geben, ist bestimmt kein Teil ihrer Persönlichkeit Daher vermute ich, dass Sandra mir das Leben zur Hölle machen wird, sollte sie erfahren, was ich plane.“ Ein leichter Schauer des Entsetzens lief Mareike über den Rücken.
„Wie schwierig wird diese Aufgabe werden?“, fragte sie sich und seufzte grübelnd. Als sie an ihre Erfahrung mit Männern dachte, änderte sich ihre Gemütslage schlagartig. „Es ist zu schaffen“, analysierte sie froh.
Sie lächelte selbstbewusst. Das Lernen mit Ben hatte ihr Spaß gemacht. Zum ersten Mal in ihrem Leben freute sie sich auf Mathe. Natürlich nicht wirklich auf das Fach, aber auf den Mann, der es ihr erklärte.
Ben hatte Sandra den ganzen Weg von Mareikes Studentenzimmer zu seinem Zimmer getragen. Nun stellte er sie auf ihre Füße, schloss schnell sein Zimmer auf und drängte sie hinein. Sandra stolperte mehr als das sie in sein Zimmer ging. Empört drehte sie sich zu ihm um und fragte frech.
„Sag mal spinnst Du? Wieso schupst Du mich denn? Ich kann auch alleine gehen.“ „Mag sein“, entgegnete er ihr“, aber wenn ich Dir helfe sind wir schneller in meinem Zimmer.“ Er grinste entschuldigend. „So, so und wozu soll ich schnell in Dein Zimmer?“ Ihr Gesichtsausdruck war wütend. Sie schien weiterhin Lust auf Streit zu haben.
Ben seufzte, nahm sanft ihre Hände und erklärte ihr seine Eile. „Ich möchte mich bei Dir entschuldigen. Es war falsch von mir, Dir Deinen Wunsch mit mir in das Konzert von Rae Garvey gehen zu wollen, abzuschlagen.“ Sandras Gesicht hellte sich auf. „Das waren ja ganz neue Töne von ihm.“ Er hatte nun ihre volle Aufmerksamkeit.
„Auch wenn die Musik von diesem Mann nicht mein Geschmack ist, werde ich dennoch mit Dir hingehen. Wir sind ein Paar und Paare unternehmen eben manche Dinge gemeinsam.“ Er lächelte charmant. Sandra entriss ihm ihre Hände und fiel ihm voller Freude um den Hals. Sie küsste ihn so heftig, wie lange nicht mehr.
Ben freute sich. „Ich habe ganz offensichtlich die richtigen Worte gefunden.“ Langsam und vorsichtig tastete er sich nun mit seinen Händen unter Sandras Shirt. Zu seiner Überraschung stoppte sie ihn nicht. Er ließ daher seine Hände zu ihrem Busen wandern und drückte ihn sanft.
Während er nun merkte wie sein Blut in den Schwellkörper seines Schwanzes lief, zog Sandra ihren BH aus. Sie holte ihn mit einem kecken Lächeln unter ihrem Shirt hervor und fragte Ben dann frech. „Na, worauf wartest Du noch?“
Ben grinste erfreut. „Mein Kalkül scheint aufzugehen“, frohlockte er. „Ich bekomme jetzt heißen Sex gegen einen späteren, blöden Konzertbesuch. Egal, Hauptsache ich habe wieder Sex mit ihr.“ So schnell hatte er noch nie seine Hose ausgezogen.
Wenige Minuten später legte er sich zu Sandra. Sie hatte es sich in seinem Bett gemütlich gemacht und erwartete ihn bereits komplett nackt. Das war ein so schöner und erotischer Anblick für ihn, dass er sich für das Vorspiel nicht viel Zeit nahm. Er wollte endlich wieder Sex mit Sandra.
Als er dann in sie eindrang und seinen Schwanz lustvoll bewegte, empfand er schnell die sexuelle Befriedigung, die er gesucht hatte. Sandra schien es auch genossen zu haben. Doch dann drehte sie sich abrupt zur Seite und ließ dabei seinen jetzt wieder schlaffen Schwanz aus sich herausgleiten. Ihr Interesse an ihm war erloschen. Sie ging duschen.
Ben sah ihr nach und legte die Bettdecke über seinen Körper. Ihm hatte der Sex Spaß gemacht. Doch er war nicht wegen Sandra so scharf gewesen. Mareike hatte ihn erregt. Nur wegen ihr hatte er seine Meinung geändert und würde nun zu diesem blöden Konzert gehen müssen.
„Doch der Sex ist es wert gewesen. Ich spüre deutlich wie sehr mein Körper es gebraucht hat. Die Anspannung, die sich in mir aufgebaut hatte, ist verschwunden.“ Er grinste genussvoll und dachte auch einige Zeit später, nach der Dusche, immer noch an Mareike.
„Sie hat mir aufmerksam zugehört. Sie gibt mir das Gefühl klug zu sein. Bei ihr kann ich endlich einmal mit meinen Mathekenntnissen glänzen und mich stark fühlen. Sandra vermittelt mir dieses Gefühl nicht. Sie interessiert sich nicht für Mathe und will es sich daher auch nicht von mir erklären lassen.“ Er seufzte voller Bedauern.
„Mathe ist für sie nur öder, langweiliger Zahlensalat, den eh nie einer braucht. Sie gibt mir das Gefühl etwas Wertloses gelernt zu haben.“ Er seufzte erneut. Es ärgerte ihn immer wieder. Doch er hatte längst den Versuch aufgegeben Sandra vom Gegenteil zu überzeugen. Mareike hingegen wollte wirklich Mathematik verstehen. Sie wusste seine Hilfe zu schätzen und das machte ihn stolz und geil in ihrer Nähe.
Plötzlich fragte er sich. „Warum habe ich eigentlich nicht Mathematik studiert?“ Doch dann viel es ihm wieder ein. „Tja, mir fehlte der Mut. Ich habe es mir einfach nicht zugetraut ein derart schwieriges Studium nicht nur zu beginnen, sondern es auch zu beenden.“ Er seufzte selbstkritisch.
„BWL ist leichter. Außerdem wo und wie soll ich mit Mathe später Geld verdienen? Als Mathematiker in einer Versicherung? Vielleicht würde ich dann einen Haufen Geld verdienen. Doch dieser Job erscheint mir als zu einseitig. BWL bietet mir mehr Möglichkeiten, mehr Abwechslung.“ Er nickte zufrieden und war überzeugt von der Richtigkeit seiner Überlegung.
„Hallo Claudia, Süße, bleib doch einmal stehen. Ich muss mit Dir sprechen.“ Claudia stoppte abrupt und drehte sich um, als sie die Stimme ihrer besten Freundin hörte. Sandra hielt vor ihr an und lächelte freundlich, obwohl sie schwer atmete und nach Luft schnappte, da sie Claudia fast über den ganzen Campus nachgelaufen war. „Erinnerst Du Dich an unser Gespräch von neulich?“ begann sie die Unterhaltung.
„Nein, wovon redest Du?“, antwortete Claudia und schaute sie fragend an. „Du hast mir doch erzählt, Ben sei mit einer Blondine, die übrigens Mareike heißt, in deren Studentenzimmer gegangen, um Sex mit ihr zu haben.“
Claudia schüttelte den Kopf. Dann log sie. „Daran kann ich mich nicht erinnern.“ „Doch Du hast mir das erzählt. Ich weiß das noch ganz genau.“ Sandra war die Empörung über die angebliche Vergesslichkeit ihrer Freundin anzusehen.
„Nein, Du irrst Dich Süße. Ich würde Dir so etwas doch nie erzählen.“ Claudia grinste, da sie merkte wie sehr sie Sandra irritiert hatte. „Momentmal“, kam nun ein lautes Grübeln von Sandra. „Aber ich weiß genau, dass Du es warst.“ Sie nickte um ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Claudia schüttelte hefig den Kopf. „Ist aber jetzt auch egal. War etwas dran an dieser Geschichte“, Claudia hatte ihre Worte vorsichtig formuliert, um nicht zu viel Neugierde durchblicken zu lassen.
„Nein, an dieser Geschichte war nichts dran. Ben hat dieser blöden Blondine wirklich nur Mathe erklärt. Ich weiß es genau. Ich hatte kurz danach Sex mit ihm und er war so geil, das glaubst Du nicht.“ Sandra grinste vor Freude. „Ich brauchte gar nicht groß rummachen mit ihm, so schnell hatte er schon einen Ständer in der Hose.“
Beide Studentinnen lachten laut. Dann legte Claudia plötzlich ihre Stirn in Falten und fragte nachdenklich. „Ihr hattet Sex? Aber wolltest Du Ben nicht den Sex verweigern bis er mit Dir zum Konzert von Rae Garvey geht?“ Sandra nickte. „Genau, das hatte ich auch. Doch da er mir versprach mich zum Konzert zu begleiten, hatten wir wieder Sex.“
Claudia nickte nachdenklich. „Wie schnell Männer doch gegen ein wenig Sex Dinge machten, die sie eigentlich verabscheuten.“ Dann erinnerte sie sich an den Namen, den Sandra genannt hatte. Mareike. „Ich habe während meiner ganzen Studienzeit von keiner Mareike gehört“, grübelte sie und fragte dann.
„Wer ist Mareike?“ „Na die blöde Blondine, der Ben Mathe beibringt.“ Sandras Antwort hatte etwas genervt geklungen. Sie hatte den Eindruck, dass Claudia ihr nicht wirklich zugehört hatte.
„Ja, das weiß ich und das meine ich auch nicht.“ Claudias Gesichtsausdruck war grimmig. „Ich meine was macht sie? Welchen Studiengang belegt sie? Hat sie einen Freund oder ist sie eine Lesbe?“
Verwundert schaute Sandra ihre Freundin an. „Über all diese Dinge habe ich noch gar nicht nachgedacht. Es ist mir aber auch nicht wichtig. Wieso sollte ich auch daran einen Gedanken verschwenden?“ Sie zuckte mit den Schultern.
„Weiß ich nicht. Echt nicht. Die Blondine interessiert mich auch nicht.“ „Ach“, fragte Claudia nun nach „und woher weißt Du dann wie sie heißt?“ „Weil Ben ihren Namen einmal erwähnt hat. Nur deshalb.“ Sandras Antwort klang genervt. Sie hatte keine Lust weiter über diese Blondine zu sprechen. Sie bedauerte schon das Thema Claudia gegenüber angesprochen zu haben.
„Ist sie hübsch, diese Mareike?“, fragte Claudia dennoch neugierig nach. Sandra stöhnte gelangweilt auf. „Ich weiß genau. Egal was ich jetzt sage, Claudia wird erst mit ihren Fragen aufhören, wenn sie eine befriedigende Antwort erhalten hat.“
„Ich würde mal sagen ja. Sie ist echt blond und hat blaue Augen. Außerdem ist ihr Busen größer als meiner und ihre Beine sind auch länger, da sie mich um einen halben Kopf überragt.“ Sandra hoffte mit dieser Auskunft die Neugierde ihrer Freundin gestillt zu haben. Doch sie irrte sich. Claudia grinste und fragte weiter.
„Na ja, Süße, Dein Busen ist ja auch nicht gerade groß. Du hast doch knapp Körbchengröße A. Welcher Mann soll den damit auch zufrieden sein? Die wenigsten stehen doch auf fast platte Frauen sowie Dich.“ Sandras Gesichtsfarbe änderte sich abrupt von normal weiß in schamrot. Es war ihr unangenehm, wen jemand über ihren kleinen Busen sprach. Selbst Claudia durfte das nicht.
„Na und“, antwortete sie zickig. „Du hast zwar Körbchengröße C, lässt aber trotzdem keinen Kerl an Dich heran.“ Claudia schien mit dieser Antwort gerechnet zu haben und reagierte versöhnlich. „Hey, Süße. Ich wollte Dich nicht beleidigen. Ich versuche nur zu analysieren, ob Mareike eine Konkurrentin für Dich ist. Sollte es so sein, musst Du Dich ordentlich ins Zeug legen, um Ben nicht zu verlieren.“
Sandra nickte. Sie wollte dieses unangenehme Thema endlich beenden. Außerdem ging es Claudia nichts an, ob die Sache mit Bens Mathenachhilfe irgendeinen Einfluss auf ihre Beziehung zu ihm hatte oder nicht. Daher versuchte sie es mit einem abrupten Themenwechsel.
„Wollen wir noch etwas in der Mensa essen, bevor wir in die Nachmittagsvorlesungen gehen?“ Claudia sah ihre Freundin irritiert an. „Wir haben gerade über ein ernstes Thema gesprochen und sie denkt ans Essen?“
Doch sie verstand den Wink ihrer Freundin. „Ich habe Sandras wunden Punkt getroffen. Sie redete ungern über ihre Beziehung zu Ben. Das finde ich zwar seltsam, aber klar wir können jetzt erst einmal in die Mensa gehen.“
„In Ordnung. Die Vorlesungen gehen bei mir heute bis zum frühen Abend, da ist es wohl besser, wenn ich vorher noch etwas esse.“ Sie lächelte Sandra an, hakte sich bei ihr ein und begleitete sie in die Mensa der Uni.