Читать книгу Ben, auch für Dich gibt es Liebe - Cedrina Lautenfeld - Страница 5

Ortswechsel

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Ben wollte jeglichem weiteren Streit mit Sandra entgehen. Er fühlte sich immer wieder von ihr provoziert, wenn sie zickig oder eifersüchtig reagierte. Er fing danach dann häufig Streit mit irgendeinem Studenten an, weil er den Stress der Auseinandersetzung mit Sandra abbauen musste.

Dies gelang ihm zu seinem eigenen Leidwesen nur bei einer aggressiven körperlichen Ertüchtigung. Aber er wollte dabei niemanden verletzen, weshalb er sich immer möglichst gleichstarke Gegner aussuchte. Doch ihm war auch klar, dass dieses Verhalten keine Dauerlösung war. Daher versuchte er so stressfrei wie möglich mit Sandra umzugehen.

Eine Maßnahme um dieses Ziel zu erreichen, war die Verlagerung seines Mathenachhilfekurses von seinem Studentenzimmer in die Mensa der Uni. Das war ein neutraler Ort. Hier konnte Sandra nicht vermuten, dass er Mareike verführen würde. Dafür waren immer viel zu viele Leute dort. Außerdem war ihm nicht nach Sex in der Öffentlichkeit. Sandra wusste das, seit sie ihn einmal am Strand hatte verführen wollen.

Ben bat Mareike daher, ihn ab sofort in der Mensa zu treffen. Sie wunderte sich zwar, traf ihn aber dann dort.

„Hallo Ben, sorry ich bin ein bißchen spät, denn ich hatte vergessen, dass wir uns ab heute immer hier in der Mensa treffen.“ Sie lächelte entschuldigend und ließ ihn keck einen Blick in ihr Dekolleté werfen. Ben grinste. Er beobachtete sie, als sie sich setzte und genoss es, als ihr kurzer Jeansrock dabei weitere Zentimeter ihrer wohlgeformten Beine freigab.

„Kein Problem“, antwortete er gönnerhaft und lächelte, obwohl es ihn schon etwas geärgert hatte, dass sie ganz offensichtlich zu spät kam. Doch ihr Anblick versöhnte ihn sehr schnell wieder. Sie war einfach zu hübsch und zu sexy, als das er ihr lange böse sein konnte.

„Das freut mich“, lächelte Mareike und legte ihre Bücher auf den Tisch. Doch sie hatte keine rechte Lust sofort mit Mathe lernen anzufangen, weshalb sie versuchte Ben in ein Gespräch zu verwickeln.

„Weißt Du welcher Tag heute ist?“ Sie lächelte ihn erwartungsvoll an. „Ja, natürlich wieso?“, fragte er irritiert. Er fand diese Frage ziemlich blöd und wusste nicht worauf sie hinaus wollte.

„Heute ist Mittwoch“, sagte sie geheimnisvoll. Ben nickte und war immer noch irritiert. Den mit Mathe schien ihre Frage wohl kaum etwas zu tun zu haben. Das war ihm jetzt schon klar.

„Weißt Du was das bedeutet?“ fragte Mareike erneut. Ben schüttelte den Kopf. „Was sollte diese alberne Fragerei? Was will sie bloß?“ dachte er und sah sie immer noch irritiert an.

Mareike hatte inzwischen verstanden, dass Ben keine Ahnung hatte wovon sie sprach. Daher erklärte sie es ihm jetzt mit einem genussvollen Grinsen. „Heute gibt es in der Mensa Schokoladentorte. Mmm, das ist die beste Torte, die ich je gegessen habe. Ich hoffe, Du magst Schokolade so gern wie ich, denn ich werde mir jetzt erst einmal ein großes Stück davon kaufen.“ Sie sah ihn erwartungsvoll an.

Er grinste. Dann lachte er so laut aus vollem Munde, dass sogar die umstehenden Studenten irritiert und verwundert in ihre Richtung schauten. Er hatte mit irgendeiner anderen Antwort gerechnet, aber nicht damit, dass sie ihm gestand ein Schokoholic zu sein.

Verwundert schaute sie ihn nun an. Sie wusste nicht, wie sie seine Reaktion deuten sollte und wartete daher bis er seine Lachattacke beendet hatte. Dann fragte sie irritiert. „Wieso hast Du eben so heftig gelacht? Findest Du mein Ansinnen etwa komisch?“

Ben schüttelte den Kopf. „Nein, ganz im Gegenteil. Ich finde Deine Idee super. Ich esse auch sehr gern Schokolade und die Torte hier ist wirklich lecker. Das habe ich auch schon bemerkt.“ Er grinste sie fröhlich an. Mareike atmete erleichtert auf.

„Super. Dann lass uns Torte essen.“ Sie stand auf und ging zum Verkaufstresen der Mensa. Ben folgte ihr und musterte unwillkürlich ihre Figur. „Wenn sie so gerne Schokoladentorte isst, wo lässt sie dann die vielen Kalorien? Sie ist eine heiße Braut, hat sexy Kurven, aber scheinbar auch kein Gramm Fett zu viel.“

Ben grinste und konnte nicht verhindern, dass seine Gedanken zu einem leichten anschwellen seines Schwanzes führten. „Mareike ist einfach zu sexy. Ich muss wirklich aufpassen, was ich denke und sage, sonst werde ich noch in arge Bedrängnis kommen in ihrer Gegenwart“, analysierte er seine körperliche Reaktion.

Am Verkaufstresen überreichte die beleibte Mensamitarbeiterin Mareike gerade einen Teller mit einem großen Stück Schokoladentorte, als Ben sich neben Mareike stellte und auch ein Stück Torte bestellte.

Die Mitarbeiterin grinste und fragte dann sachlich. „Soll ihr Stück auch so groß sein, wie das für ihre Freundin?“ Ben stutzte und sah die Frau irritiert an. Dann nickte er. Sie reichte ihm einen Teller mit Torte und er ging zur Kasse.

Meine Freundin“, dachte Ben. Dann grinste er nachdenklich. „Ich würde mich gern mit einer echten Blondine schmücken. Doch meine Freundin ist Sandra und nicht Mareike.“ Unwillkürlich seufzte er, da Sandra Stress bedeutete.

Zurück am Tisch genoss er schweigend sein Stück Schokoladentorte. Es schmeckte ihm noch viel besser als sonst, da Mareike an seiner Seite war und seine Leidenschaft für Schokolade teilte.

Mareike hatte ein schlechtes Gewissen, wegen dem großen Stück Torte auf ihrem Teller. Daher erklärte sie Ben nun ungefragt: „Heute Abend gehe Tennis spielen. Ich fahre mit dem Fahrrad hin und zurück. Nach den zwei Stunden Tennis ist das dann immer echt anstrengend. Aber die Dusche danach entspannt meine Muskulatur und ich bin dann wieder fit für den nächsten Tag.“ Sie grinste ihn fröhlich an und hoffte, dass er ihre Rechtfertigung für so viele eigentlich unnötige Kalorien verstanden hatte.

Ben sah sie etwas irritiert an. „Wieso erzählte sie mir das?“ Aber das Wort „Dusche“ regte seine Phantasie an. Er grinste unwillkürlich und dachte ans Duschen nach dem Sex oder noch besser an Sex unter der Dusche. „Ob Mareike das mitmachen würde?“ Seine Lendengegend beantwortete ihm einen Teil der Frage. Er hoffte darauf, dass sie mitmachen würde. Denn allein der Gedanke daran, ließ ihn scharf werden.

„Spielst Du auch Tennis?“ fragte Mareike nun, weil es sie störte, dass er die ganze Zeit schwieg und sich nur auf seine Torte zu konzentrieren schien. Ben hätte sich fast verschluckt, da er ganz in Gedanken gewesen war.

„Ehm, ich“, verzögerte er seine Antwort. „Ja, ich spiele Tennis, aber nicht besonders gut“, antwortete er nun wahrheitsgemäß, da er befürchtete sie könnte ihn zu einem Tennismatch auffordern.

Etwas enttäuscht sah sie ihn nun an. Sie wollte nicht glauben, dass er so unsportlich war und fragte nach anderen Sportarten. „Magst Du denn Fahrrad fahren oder schwimmen oder Badminton oder Fußball?“ Ihr Blick war neugierig geworden. Sie wollte den Moment nutzen, um etwas mehr über ihn in Erfahrung zu bringen.

Ben hatte sein Stück Torte inzwischen aufgegessen. Er wollte jetzt eigentlich mit Mathenachhilfe anfangen. Doch er wollte Mareike gegenüber auch nicht unhöflich sein und beantwortete daher erst einmal ihre Frage.

„Also, ich schwimme ganz gern. Fahrrad fahre ich immer dann, wenn die Strecke zu kurz für die Nutzung der U-Bahn ist und Fußball ist mein absoluter Lieblingssport.“ Er grinste und sah ihr interessiertes und sehr nettes Lächeln.

Dadurch ließ er sich zu einem Geständnis hinreißen. „Früher habe ich Fußball im Verein gespielt. Ich war sogar ganz gut. Doch dann wurde die Schule immer wichtiger.“ Er lächelte charmant in Erinnerung an diese Zeit.

Aber ganz plötzlich verdunkelte sich sein Gesicht. Ohne es zu wollen, musste er an seine Mutter denken. Sie hatte ihm immer gern beim Fußball spielen zugeschaut. Doch als sie unerwartet starb, wollte er nicht mehr spielen. Diese Erinnerung schmerzte ihn. Daher stand er abrupt auf, nahm seinen und Mareikes Teller in die Hand und brachte sie zurück zur Essensausgabe der Mensa. Er brauchte einen Moment nur für sich allein.

Es sind zwar etliche Jahre seit dem Tod meiner Mutter vergangen. Ich bin inzwischen ein junger Mann von 25 Jahren. Dennoch habe ich ihren Tod nicht verwunden. Ich habe meine Mutter geliebt, so wie ein Sohn seine Mutter liebt, wenn beide sich gut verstehen.“ Er seufzte und stellte die gebrauchten Teller auf das Küchenlaufbahn der Mensa.

Wir haben uns nie gestritten. Sie hat immer Verständnis für mich gehabt und war jederzeit hilfsbereit. Am meisten habe ich die Momente genossen in den wir über Fußball geredet haben.“ Er lächelte traurig und ging noch etwas langsamer zurück zu den Tischen. Er brauchte noch ein paar Minuten, um wieder er selber zu sein.

Sie mochte Fußball genauso gern wie ich und sie war deshalb bei jedem meiner Spiele dabei. Sie hat sogar immer wieder meinen Vater in Schutz genommen, wenn er nicht wie versprochen zum Spiel erschien. Sie war eine wundervolle Frau. Ihre Gesellschaft fehlt mir so sehr.“ Er schluckte, immer noch etwas benommen von seinem Schmerz.

Mareike schaute ihm irritiert hinterher. „Eben noch schien er sehr fröhlich und dann dieser plötzliche Schmerz in seinem Gesicht. Er verheimlicht mir etwas. Aber ich kenne ihn noch nicht gut genug, daher fehlt mir der Mut nachzufragen.“ Sie seufzte besorgt. „Hoffentlich liegt es nicht an mir.“ Sie merkte sich was er gesagt hatte und kam erst einmal nicht wieder auf das Thema Sport zu sprechen.

Als Ben zu Mareike an den Tisch zurückkam, lächelte er bereits wieder. „Laß uns jetzt anfangen, sonst kommst Du noch zu spät zu Deiner Verabredung heute Abend.“ Er lächelte direkt in ihr Gesicht. Mareike lief ein wohliger Schauer über den Rücken. Sie nickte, erwiderte sein Lächeln und griff nach ihren Büchern.

Zwar hatte sie keine große Lust jetzt Mathe zu lernen, doch Bens charmantes Lächeln motivierte sie. Wenn er lächelte schmolz sie dahin. Es war albern, doch es bewirkte, dass sie sich nun gemeinsam mit ihm auf die Mathematik konzentrierte.

Ben, auch für Dich gibt es Liebe

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