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Kapitel 3 - Spurensicherung

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„Also, was haben wir?“ fragte Schmitti hörbar genervt, weil sein Kaffeebecher schon wieder leer war und er noch keine weitere Zigarette rauchen durfte. Betty hatte es ihm verboten, denn sie wollte erst einmal die bisherigen Erkenntnisse mit ihm besprechen, bevor er sich wieder zum Rauchen nach draußen verpieselte.

Die Chemie hatte noch nie zwischen ihnen gestimmt. Doch seit sie an diesem Sexualmord arbeiteten, war erst recht der Wurm in ihrer beruflichen Zusammenarbeit. Beide wussten das, aber keiner war bereit dem anderen auch nur ein Stück entgegenzukommen. Das lag einerseits daran, dass Schmitti nach all der Zeit, die sie zusammen arbeiteten und während der er so einige Abfuhren von ihr erhalten hatte, immer noch scharf auf Betty war und andererseits daran, dass sie auch noch den besseren kriminalistischen Spürsinn hatte.

Seufzend und mit grimmiger Miene, schaute sie nun von ihrem Monitor auf, sah in sein Gesicht und rekapitulierte die bisherigen Erkenntnisse.

„Wir haben festgestellt, dass das Opfer, Martin Mariano heißt und nicht bestohlen wurde. Seine Wohnung war laut Aussage der Raumpflegerin nicht durchstöbert und auch sein Bargelddepot im Kleiderschrank war unangetastet. Raubmord kommt also nicht in Frage.“ Schmitti nickte gelangweilt. Es waren keine neuen Daten, die ihm Betty berichtete.

„Sein berufliches Umfeld, er war Trader in einer Bank, konnte uns auch kein Motiv für diesen Mord liefern. Unser Opfer war eher ruhig und unauffällig. Er hatte auch keine Techtelmechtel mit den weiblichen Kolleginnen oder Stress mit den männlichen Kollegen. Und schwul war er wohl auch nicht.“ Oder doch? Betty war verunsichert, was diese Möglichkeit anging. Sie hatten dazu noch keine wirklichen Erkenntnisse, aber das wollte sie Schmitti gegenüber nicht zugeben. Stattdessen wechselte sie gedanklich das Thema.

Seufzend dachte sie. „Beneidenswert, ich hätte auch gern einen Kollegen, der nicht so viel Stress macht und mir zudem auch nicht an die Wäsche will so wie Schmitti.“ Ihren Blick hatte sie unwillkürlich von ihm abgewendet. Er schien zu ahnen, was sie dachte und meinte: „Wenn du etwas zugänglicher wärst, wären wir das beste Team in der Stadt“.

Erbost über seine Anspielung wegen ihrer Zurückhaltung ihm gegenüber, antwortete sie schnippisch. „Ich habe es auch nicht so nötig wie DU.“ „Lesbische Zicke“, rutschte ihm heraus. Dann schwieg er, denn er wusste wie wenig hilfreich diese Bemerkung war.

Kurz entschlossen und aus einem Impuls heraus, stand Betty plötzlich auf. Mit wenigen Schritten und einem lasziven Lächeln auf den Lippen kam sie auf ihn zu. Ihre Hüpften bewegten sich dabei sehr geschmeidig hin und her.

Schmitti sah sie verwundert an. Dieses lässige Verhalten kannte er nicht von ihr. Zumindest nicht ihm gegenüber. Wollte sie einen Tatverdächtigen zum Reden bringen, kam es schon einmal vor, dass sie sich so verhielt.

Doch was sie nun mit ihm tat, erstaunte ihn sehr. Denn Betty stand dicht vor ihm, griff sanft in seinen Schritt und streichelte seinen Schwanz. Er genoss es ohne über die Konsequenzen nach zu denken. „Das gefällt dir“, hauchte sie ihm ins Ohr. Als er nickte und dann noch säuselte. „Oh ja, ja, jahh.“ Grinste sie schelmisch und beendete abrupt seinen Genuss.

„Wieso hörst du auf?“, fragte er enttäuscht. Dann grinste er plötzlich und meinte: „Du wagst nicht ihn aus meiner Hose zu holen, oder?“

Betty grinste nur und wendete sich von ihm ab. „Mach’s dir doch selber.“ Sie ging zu ihrem Schreibtisch zurück und setzte sich so geschickt hin, dass ihre schönen, wohlgeformten Beine durch den engen Minirock noch besser zur Geltung kamen. Unvermittelt sprach sie kühl und sachlich weiter über die Erkenntnisse in ihrem aktuellen Fall.

Sie wusste, dass sie ihren Kollegen mit ihrem Verhalten provozierte. Doch warum sollte sie mit ihren Reizen geizen. Schließlich war sie Single und hatte ein starkes Interesse daran diesen Zustand zu ändern. Das Schmitti nun noch mehr nach ihr schmachtete amüsierte sie höchstens, ließ sie aber keinesfalls anders agieren.

„Seine Nachbarn haben nichts Auffälliges bemerkt, weder vor der Tat noch am Tattag. Nur die Frau in der Wohnung neben ihm hat sich beschwert, weil er angeblich so oft „besonderen Besuch“ hatte.“ Sie grinste und konnte auch in Schmittis Gesicht ein vielsagendes Grinsen entdecken. Er hatte sich schnell wieder gefangen, obwohl sein Schwanz noch immer nach mehr Berührung verlangte.

„Aha, er hatte also häufig Besuch von Prostituierten. Der Herr Banker hat es privat also krachen lassen.“ Schmittis Gesichtsausdruck schwankte zwischen Bewunderung und Neid. Denn er hatte keineswegs ein zufriedenstellendes Sexualleben, wenn er ehrlich war hatte er außer seiner Hand niemanden, der ihm Erleichterung verschaffen konnte.

Doch sich mit Prostituierten abzugeben, war nicht seine Sache. Dafür war er zu sehr Polizist und wusste viel zu genau, wie sehr manche dieser Frauen ihren Freiern mit ihrem Gestöhne etwas vormachten. Diesem Betrug wollte er sich nicht aussetzen. Echte Gefühle waren ihm immer noch wichtiger. Außerdem kannte er sich selber nur zu gut. Er würde einer dieser Frauen schnell verfallen, wenn sie Strapse, Minirock und High Heels trug und er von ihr einen Blowjob bekommen würde. Daher waren diese Frauen für ihn Tabu.

Erschrocken stellte er fest, dass sein Mangel an sexueller Aktivität dafür gesorgt hatte, dass sein Schwanz beim bloßen Gedanken an Sex sichtbar anschwoll. Zudem spürte er nun mehr als deutlich den ungeplanten Entzug von Nikotin. Seine Hände zitterten und sein Magen grummelte. Doch bevor er auch nur irgendwie auf die Signale seines Körpers reagieren konnte, flog die Tür auf und Frank, der Kollege aus der Forensik, stand unvermittelt im Büro.

„Leute, Leute habe ich gute Laune“, platzte es aus ihm heraus. Sein kleiner Laptop klemmte unter einem Arm und in beiden Händen hielt er einen Becher frischen Kaffee.

„Oh, ja, Kaffee“, jauchzte Schmitti erfreut und wollte nach einem der Becher greifen. Doch Frank reagierte schnell, wich ihm geschmeidig aus und reichte einen der Becher an Betty weiter. Sie grinste und bedankte sich mit einem netten Lächeln.

Schmitti fluchte leise und verschränkte aus Protest seine Arme vor der Brust. “Idiot“, dachte er und musterte den körperlich eher schmächtig gestalteten Kollegen. „Den drücke ich doch mit einem Arm an die Wand“, grummelte er weiter, bevor er sich von den Worten des Forensikers ablenken ließ.

„Also“, legte Frank fröhlich los, während er seinen Laptop aufklappte, um dann doch erst noch einmal einen Schluck von seinem frischen Kaffee zu trinken. Schmitti legte verärgert seine Stirn in Falten und versuchte vergeblich dem Duft des Kaffees zu entkommen. Woraufhin sein Magen noch mehr grummelte und sein Schwanz vorerst hart blieb. Unstimmigkeiten erregten ihn auf eine ungewöhnliche Art und Weise. Leise seufzend lauschte er schließlich den Worten des Forensikers.

Frank flirtete mit Betty, aber für beide war es nur ein kollegiales Spiel, um Schmitti zu ärgern, den beide nicht mochten. “Also, wir haben inzwischen zumindest einen Teil der Fingerabdrücke, DNA-Spuren und Verunreinigungen aus der Wohnung des Opfers identifizieren können.“ „Aha“, kommentierte Schmitti ungeduldig. „Ihr habt immer noch erst einen Teil analysiert. Wieso? Was macht ihr denn sonst so den lieben langen Tag.“

Frank stutzte kurz und lächelte ihn dann freundlich an. Er kannte Schmittis Provokationen und wusste, dass er ihn am meisten damit ärgern konnte, wenn er sie großzügig überging. „Wir haben einige der Fingerabdrücke identifizieren können. Sie gehören zu einigen einschlägig bekannten Damen des horizontalen Gewerbes.“ Es grinste amüsiert.

Während Betty bestätigend nickte, da es ihre bisherigen Ermittlungen bestätigte, konnte Schmitti wieder nur genervt reagieren. „Wissen wir schon. Das Opfer hatte viele Besuche von Prostituierten.“ Er stöhnte absichtlich laut und genervt, bevor er weiter meckerte. „Also, wenn du uns nicht die Namen dieser „Damen“ mitteilen kannst, bringt uns dieses Ergebnis nicht weiter.“

Frank grinste seinen frustrierten Kollegen fröhlich an, tippte demonstrativ auf seinem Laptop herum und ließ den Drucker neben sich surren. Als das Gerät seine Arbeit erledigt hatte, griff er nach dem Papier und hielt es dem Kriminalkommissar unter die Nase.

„Hier Schmitti. Da hast du deine „Damen“ mit Namen und Adresse, schwarz auf weiß. Du kannst sie ja jetzt besuchen.“ Er konnte sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. Denn er wusste, dass Schmitti Ermittlungen im Rotlichtmilieu nicht besonders mochte. Dennoch waren diese nun nicht mehr zu vermeiden.

„In Ordnung“, grummelte Schmitti kleinlaut und nahm das Blatt Papier mit wenig Interesse entgegen. Betty hingegen freute sich, eine wichtige Bestätigung erhalten zu haben und wusste die Arbeit des Forensikers zu schätzen.

„Danke Frank, gute Arbeit“ ließ sie verlauten und klopfte ihm aufmunternd auf seine Schulter, während sie ihn freudig anlächelte. Der Angesprochene erwiderte zufrieden ihr Lächeln, klappte seinen Laptop zusammen, nickte und verließ den Raum.

„Wieso bekommt er ein Lächeln von dir und ich nicht?“ Doch Schmitti kannte den Grund, weshalb er auch nicht mit einer Antwort rechnete. Betty seufzte, stellte den leeren Kaffeebecher auf ihrem Schreibtisch ab und griff nach ihrer schwarzen Lederjacke.

„Also, auf geht es.“ Sie öffnete bereits die Tür ihres Büros, als Schmitti protestierte. „Nein, ich fahre jetzt noch nicht mit dir los. Ich will erst einen frischen Kaffee und eine Zigarette. Vorher fahre ich nirgendwo hin.“ Er stemmte seine Hände in seine Hüften und blieb demonstrativ stehen.

Doch Betty kannte bereits dieses kindliche Verhalten und ignorierte es. „Hol dir einen Kaffee. Ich gehe schon mal zum Auto. Bis gleich.“ Damit war sie aus der Tür. Schmitti stand verärgert im Büro, hielt immer noch immer den Zettel des Forensikers in einer Hand und schüttelte enttäuscht seinen Kopf. Sie hatte ihm wieder einmal ihren Willen aufgezwungen, ohne dass er es hatte verhindern können.

Verärgert schnaufend verließ er ebenfalls das Büro. Doch sein Weg führte zuerst zum Kaffeeautomaten und danach erst zum zivilen Dienstwagen seiner Kollegin.

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