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Kapitel 5 – Alte Zeiten

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Eigentlich hatte er den Besuch bei seiner Ex-Frau Cynthia wieder verschieben wollen. Doch sein Sohn Daniel hatte ihn schon mehrfach per Smartphone angebettelt, ihn doch endlich zu besuchen.

Tom seufzte. Sein Sohn war ihm wichtig. Deswegen war er auch umgezogen und zurück in Hamburg. Aber die Trennung von Cynthia war so schmerzhaft gewesen, dass er sie so selten wie nur eben möglich sehen wollte.

Dieses eine Mal war es aber wohl nicht zu vermeiden. Denn er sollte ein paar Sachen von Daniel mitnehmen und in seiner Wohnung unterbringen, damit der Junge sich in beiden Wohnungen wohlfühlen konnte.

Mit sehr gemischten Gefühlen stieg Tom daher die Treppenstufen zur Wohnung seiner Ex-Frau empor. Zwar freute er sich sehr seinen Sohn zu sehen und anschließend ein ganzes Wochenende mit ihm zu verbringen. Doch vor dem Vergnügen hatte der Familienrichter die Begegnung mit Cynthia vorgesehen. Sie war einfach eine streitsüchtige Person und wusste nie wann endgültig Schluss war.

Die Türklingel der Wohnung erschreckte ihn. Er hatte das Geräusch anders in Erinnerung. Dann wurde die Wohnungstür aufgerissen und ein etwa 10 jähriger Junge umarmte ihn stürmisch.

„Papa, endlich“, rief der Junge und drückte ihn fest an sich. So fest, dass ihm fast die Luft zum Atmen wegblieb. Er musste schlucken und unerwartet gegen Tränen der Freude ankämpfen. Mit dieser so offensichtlichen Zuneigung seines Sohnes hatte er nicht gerechnet. Entsprechend gerührt reagierte er.

„Daniel, mein Sohn, wie schön Dich endlich zu sehen.“ Er lächelte überglücklich, schaute dem Jungen aber nur kurz in die braunen Augen, da er deutlich spürte, wie ihm die Tränen kamen. „Papa, du weinst ja“, kam eine überraschte Reaktion des Jungen. Tom nickte lediglich und hielt seinen Sohn fest in den Armen.

Ich werde ihn nie, nie wieder alleine lassen. Er ist mein Sohn und ab jetzt werde ich immer für ihn da sein“, dachte Tom und ahnte, dass dies nicht leicht werden würde, bei einer Ex-Frau wie Cynthia.

„Wie ich sehe habt ihr euch schon begrüßt.“ Vater und Sohn hörten diese kühle und fremd wirkende Stimme und waren gleicher Maßen überrascht und irritiert. „Cynthia“, antwortete Tom und Daniel fragte. „Mama, was ist los mit dir?“

Seine Mutter zwang sich zu einem Lächeln und bat ihren Sohn für einen Moment in sein Zimmer zu gehen. Verwundert befolgte der Junge der Bitte seiner Mutter, warf jedoch noch einen schnellen Blick auf seinen Vater, bevor er ihn wieder allein ließ.

Augenblicklich lächelte Cynthia nicht mehr, sondern wies Tom lediglich mit einer Geste an, ins Wohnzimmer zu gehen.

Sobald er mit ihr allein war, im eigentlich recht gemütlich eingerichteten Wohnzimmer, spürte er wie sich seine Muskulatur versteifte und sich Anspannung in ihm aufbaute.

„Wieso wolltest du diesen Termin heute wieder verschieben? Ist dir nicht klar, dass ich noch andere Dinge zu erledigen habe. Dinge, die viel wichtiger sind.“ Ihre Stimme klang wütend und ihr Gesichtsausdruck passte dazu.

Tom seufzte und versuchte Ruhe zu bewahren. „Cynthia, es tut mir leid. Ich hatte nicht die Absicht dir Schwierigkeiten zu bereiten“, versuchte er es daher erst einmal mit versöhnlichen Worten.

„Ja, ja. Das sagst du immer“, schnaubte sie wütend und warf ihm einen bösen Blick zu. „Ich hasse es, wenn Menschen unzuverlässig sind. Du warst schon immer ein Unsicherheitsfaktor in meinem Leben.“

Tom schluckte und spürte plötzlich einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Sie ist so biestig und so streitsüchtig, einfach eine grässliche Person. Wie konnte ich mich nur in sie verlieben? Unwillkürlich wanderte sein Blick in sekundenschnelle über den Körper seiner Ex-Frau.

Sie hat noch immer eine gute Figur. Ihr praller Busen im enganliegenden Shirt hat Körbchengröße C, ihr Po knackig und rund in einem Minirock und ihre langen, wohlgeformten Beine, könnten mich noch immer in den Wahnsinn treiben. Er seufzte und spürte eine deutliche Erregung, die seine Hose im Schritt eng werden ließ.

Doch als er in ihr Gesicht sah, konnten auch die langen Haare und das viele Make up nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie keine echten Gefühle entwickeln konnte. Ihre Gesichtszüge und die Augen strahlten eine solche Kälte aus, dass es ihn augenblicklich frieren ließ. Die Enge in seiner Hose verschwand spürbar schnell.

Klar, sie war immer gut im Bett gewesen, resümierte er traurig. Und ich habe es genossen. Doch das reichte nicht für eine Beziehung. Leider hatte er das bei seiner beruflich bedingten Arbeitsintensität und dem Schichtdienst erst zu spät gemerkt. Er hätte sie nie heiraten sollen – trotz des gnadenlos guten Sexes mit ihr. Dann wären ihm all der Schmerz und der Kummer, den sie ihm zugefügt hatte, erspart geblieben, aber eben auch die wundervoll saugenden Lippen, die sich um seinen Schwanz gelegt hatten. „Mit wie vielen Männern hat sie mich damals noch betrogen? Ach, was. Ich will nicht alte Wunden aufreißen“, dachte er und schluckte erneut. Tempi passati.

„Nun, hast du keine Meinung zu dieser Tatsache?“, fragte ihn Cynthia und sah ihn absichtlich provozierend an.

Ich muss mir nicht alles gefallen lassen. Wieso nur zickt sie mich wegen dieser Kleinigkeit an? dachte Tom und wehrte sich. „Wenn du mit Unsicherheitsfaktor meine teilweise unregelmäßigen Arbeitszeiten meinst, dann hast du zwar Recht. Aber es wird sich daran auch nichts ändern. So ist das nun einmal bei meiner Tätigkeit als Kriminalkommissar.“ Unwillkürlich hatte er seine Arme in seine Hüften gestemmt und sah sie grimmig an.

„Dann solltest du endlich deinen Beruf wechseln, damit du geordnete Arbeitszeiten hast. Ansonsten kannst du dich nicht um Daniel kümmern.“ Sie spielte absichtlich auf den Hinweis des Familienrichters an, der beide Eltern ermahnt hatte, möglichst regelmäßige Besuche zu vereinbaren zum Wohle des betroffenen Kindes.

„Mein Chef ist informiert. Ich werde das schon hinkriegen“, schnaubte Tom und bedauerte überhaupt auf ihren Vorwurf eingegangen zu sein. „Das hast du auch beim letzten Mal gesagt und wer musste seine sonstigen Termine immer wieder absagen, weil du nicht gekommen bist?“

Tom wollte gerade eine freche Antwort geben, da ihn die Streiterei seiner Ex-Frau nervte, als Daniel ganz unvermittelt im Zimmer stand. Traurig sah der Junge von einem zum anderen und fragte dann. „Warum müsst ihr euch immer wieder streiten? Könnt ihr euch nicht wieder versöhnen, so dass es alles so wird wir früher.“

Die aggressive Stimmung im Wohnzimmer war mit einem Mal verschwunden. Beide Elternteile versuchten ihren Sohn zu beruhigen. „Weiß du Daniel, Mama und Papa haben sich einfach auseinandergelebt, aber wir mögen dich beide.“ Cynthia nickte etwas pikiert lächelnd zu den Worten von Tom. „Komm mein Großer, wir machen uns ein tolles Wochenende.“ Endliche lächelte auch Daniel wieder.

Doch Tom wusste, dass dies nur eine Vertagung der Diskussion sein würde. Cynthia war kein Mensch der gern Kompromisse einging. Daher würde sie dieses Thema mit hundertprozentiger Sicherheit immer wieder ansprechen.

„Also, hast du all deine Sachen?“ Daniel nickte. „Dann lass uns alles zum Auto tragen.“ Sein Sohn grinste und fragte schnell. „Hast du immer noch diesen roten, amerikanischen Sportwagen?“ Tom nickte erfreut über die Tatsache, dass sich sein Sohn an den Mustang erinnerte.

„Super“, jubelte Daniel und stürmte aus dem Wohnzimmer. Tom spürte hinter sich wie Cynthia den Kopf schüttelte und er hörte wie sie einatmete, um gleich wieder einen bissigen Kommentar zu seinem Wagen von sich zu geben.

Daher drehte er sich schnell um und erklärte vorsorglich: „Der Wagen hat Sicherheitsgurte und ich fahre nur entsprechend der StVO.“ Dann grinste er sie kurz an und verschwand blitzschnell aus dem Raum.

Im Flur nahm er die große Kiste entgegen, die schon auf der Kommode für ihn bereitstand und verließ schnell zusammen mit seinem Sohn die Wohnung seiner Ex-Ehefrau. Erst im Auto, als er losfahre wollte, spürte er wie sehr ihn das Zusammentreffen mit Cynthia beansprucht hatte. Die Anspannung ließ nach und Hunger stellte sich ein. Deshalb fragte er Daniel noch bevor er den Motor startete: „Hast du Hunger? Wollen wir gemeinsam etwas kochen?“ Sein Sohn sah ihn verwundert an. „Du kannst kochen, Papa?“ Tom nickte stolz.

„Cool, dann gibt es bestimmt was Leckeres.“ Wieder nickte Tom, startete den Motor und ließ ihn im Leerlauf aufheulen. Daniel strahlte vor Freude und machte es sich auf dem Beifahrersitz des Mustangs bequem.

Tödlicher Sex

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