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Aus: „Leben und Briefe von Charles Darwin“, hrsg. von seinem Sohn Francis Darwin
ОглавлениеRobert Waring Darwin heiratete [am 18. April 1796] Susannah, die Tochter von seines Vaters Freund Josiah Wedgwood, von Etruria, die zu der Zeit zweiunddreißig Jahre alt war. Wir haben eine Miniatur von ihr mit bemerkenswert süßem und glücklichem Gesicht, das eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Porträt hat, das Sir Joshua Reynolds von ihrem Vater malte, und die Miene eines sanften und mitfühlenden Wesens, das Miss Meteyard ihr zuschreibt … Sie starb am 15. Juli 1817, einunddreißig Jahre vor ihrem Mann, der am 13. November 1849 dahinschied.
Sämlinge von derselben Frucht gezogen oder Junge von einem Wurf weichen oft weit voneinander ab, obwohl die Jungen und die Alten, wie Müller bemerkt, offenbar genau denselben Lebensbedingungen ausgesetzt waren; und es ergibt sich daraus, wie unerheblich die unmittelbaren Wirkungen der Lebensbedingungen im Vergleich zu den Gesetzen der Reproduktion, der Wechselbeziehungen des Wachstums und der Erblichkeit sind; denn wäre die Wirkung der Lebensbedingungen in dem Fall, wo nur ein Junges abändert, eine unmittelbare gewesen, so würden zweifelsohne alle Junge dieselben Abänderungen zeigen. Es ist sehr schwer zu beurteilen, wie viel bei einer solchen Abänderung dem unmittelbaren Einfluss der Wärme, der Feuchtigkeit, des Lichts und der Nahrung im Einzelnen zuzuschreiben sei; ich halte mich aber überzeugt, dass solche Kräfte bei Tieren nur sehr wenig unmittelbaren Erfolg haben können, während derselbe bei Pflanzen offenbar größer ist. In dieser Beziehung sind Buckmans neuere Versuche mit Pflanzen von großem Wert. Wenn alle oder fast alle Einzelwesen, welche den nämlichen Einflüssen ausgesetzt gewesen, auch auf dieselbe Weise abgeändert werden, so muss diese Wirkung anfangs scheinbar jenen Einflüssen unmittelbar zugeschrieben werden; es lässt sich aber in einigen Fällen nachweisen, dass ganz entgegengesetzte Bedingungen ähnliche Veränderungen des Baus bewirken können. Dem ungeachtet glaube ich, dass ein kleiner Betrag der stattfindenden Umänderung der unmittelbaren Einwirkung der Lebensbedingungen zugeschrieben werden kann, wie in einigen Fällen die veränderte Größe von der Nahrungsmenge, die Färbung von besonderen Arten der Nahrung und vom Licht und vielleicht die Dichte des Pelzes vom Klima ableitbar ist.
Auch Gewöhnung hat einen entscheidenden Einfluss, wie die Versetzung von Pflanzen aus einem Klima ins andere deren Blütezeit ändert. Bei Tieren ist er bemerkbarer; ich habe bei der Hausente gefunden, dass die Flügelknochen leichter und die Beinknochen schwerer im Verhältnis zum ganzen Skelett sind als bei der wilden Ente; und ich glaube, dass man diese Veränderung getrost dem Umstand zuschreiben kann, dass die zahme Ente weniger fliegt und mehr geht, als es bei dieser Entenart im wilden Zustand der Fall ist. Die erbliche stärkere Entwicklung der Euter bei Kühen und Geißen in solchen Gegenden, wo sie regelmäßig gemolken werden, im Verhältnis zu anderen, wo es nicht der Fall ist, ist ein anderer Beleg dafür. Es gibt keine Art von Haussäugetieren, welche nicht in dieser oder jener Gegend hängende Ohren hätte, und so ist die Meinung, die irgendein Schriftsteller geäußert hat, dass dieses Hängendwerden der Ohren vom Nichtgebrauch der Ohrmuskeln herrühre, weil das Tier sich nicht mehr durch drohende Gefahren beunruhigt fühle, ganz wahrscheinlich.