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»Ich kann mich immer noch nicht richtig erinnern«, sagte Poul, und kurz verfinsterte sich sein ausgemergeltes Gesicht. »Na gut, seien wir ehrlich: Ich erinnere mich an nichts davon.« Er verlagerte das Gewicht im Sessel und zog an seiner Uniformjacke aus blauer Seide, sodass sie sich unter seinem schmalen Rücken glättete.

»Selbst nach so langer Zeit?«, ermunterte ihn die Therapeutin behutsam. Sie war nur eine Fassade: Eigentlich handelte es sich um einen mechanischen Analytiker, kaum mehr als ein hoch entwickelter Lügendetektor, der für die medizinische Verwendung modifiziert worden war. Sie las die Zeilen von einem verlinkten Laptop ab, der ihr auch präzise Hinweise zu Timing und Tonfall gab. Ziemlich krude für so eine Scharade und noch dazu sündhaft teuer, doch in Ander Pouls Fall schien das unumgänglich zu sein. Ohne den Puffer dieser durchschnittlich aussehenden Frau mit ihrer auf gewöhnliche Weise modulierenden Menschenstimme hätten sie mit seiner Reha nicht einmal zu beginnen brauchen. Es war von Anfang an klar gewesen, dass Robotermedizin in seinen Augen ein Widerspruch in sich war. In seiner Erinnerung verbarg sich ein Schrecken, knapp außerhalb der Reichweite seines Bewusstseins. Dieser Schrecken hatte mit den mechanischen Humanoiden zu tun, von denen diese Welt abhängig war – so viel war sicher. So viel und kaum etwas darüber hinaus.

»Selbst nach so langer Zeit?«, wiederholte sie mit derselben sanften Beharrlichkeit.

Nun seufzte er und sagte: »Schon gar nicht nach so langer Zeit.« Sein Gesicht hatte wieder diesen sturen, versteinerten Ausdruck angenommen.

»Die Zeit heilt nicht unbedingt alle Wunden«, sagte die Therapeutin. »Oder glauben Sie, dass es doch so ist?«

»Letzten Endes schon.« Nun zeigte sich das Gespenst eines Lächelns auf seinen Zügen. »Irgendwann stirbt man und dann ist man geheilt.«

Die Therapeutin las von ihrem Bildschirm ab, folgte den Anweisungen und erwiderte nüchtern: »Mag sein.« Zwei Atemzüge Pause. »Sie haben also keine Ahnung, was Ihnen widerfahren ist?« Ein Atemzug Pause. »Auf Sturmmine vier?«

»Keinen blassen Schimmer. Ich dachte, das hätte ich gerade gesagt.«

Die Therapeutin widmete sich wieder ihrem Bildschirm. Dann griff sie in die Tasche und holte eine kleine Scheibe aus schillerndem rotem Plastik hervor. Sie streckte die Hand aus und drückte Poul die Scheibe auf den Handrücken. »Wissen Sie, was das ist?«, fragte sie leise.

»Nein«, sagte er ausdruckslos. Und dann begann er zu schreien.

Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes

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