Читать книгу Ein Jahr auf dem Court - Christian Albrecht Barschel - Страница 13
6. Januar 1996 Marc Rosset und sein Faustschlag mit Folgen
ОглавлениеDas Schweizer Duo mit der erst 15-jährigen Martina Hingis und Olympiasieger Marc Rosset spielte 1996 beim Hopman Cup in Perth, der inoffiziellen Mixed-Weltmeisterschaft im Tennis, um den Titel im Finale gegen Kroatien mit Iva Majoli und Goran Ivanisevic. Die Entscheidung um den Turniersieg fiel im Mixed.
Und dort sorgte Rosset mit einer riesengroßen Dummheit für den Titelgewinn für Kroatien. Hingis und Rosset hatten bei 5:4-Führung im dritten Satz bei Aufschlag von Ivanisevic drei Matchbälle am Stück. Die Schweizer konnten diese große Chance nicht nutzen. Als auch nicht der vierte Matchball die Entscheidung brachte, kochten bei Rosset die Emotionen hoch.
Der Zwei-Meter-Hüne donnerte seine rechte Faust gegen eine Werbebande. Es war ein Faustschlag mit Folgen. Nach dem Ausgleich zum 5:5 ließ sich Rosset an der Schlaghand behandeln. Zwar ging es zunächst weiter, doch obwohl die ersten beiden Punkte im Aufschlagspiel von Hingis an die Schweizer gingen, waren die Schmerzen bei Rosset zu groß – Aufgabe und Hopman-Cup-Titel für Kroatien.
Während Hingis nach der Siegerehrung bittere Tränen in den Armen ihrer Mutter weinte, zog sich Rosset einen Haarriss im kleinen Finger und in der rechten Hand zu, sodass er seinen Start bei den folgenden Turnieren, unter anderem bei den Australian Open, absagen musste. „Ich kann nicht erklären, wie leid es mir tut, aber manchmal hat man sich selbst nicht unter Kontrolle“, zeigte sich der Schweizer zerknirscht.
Kurios: Hingis und Rosset traten im nächsten Jahr wieder an. Im Gruppenspiel gegen Südafrika führte Rosset gegen Wayne Ferreira klar mit 6:0, 2:1, als er über ein Ballmädchen stolperte und wegen Rückenschmerzen aufgeben musste und auch nicht zum Mixed antreten konnte.