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aa) Free Software Foundation (FSF)

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Zu den älteren, man könnte schon fast sagen traditionellen, Organisationen gehören jene, die schon im letzten Jahrtausend Lizenzen und Software herausgegeben haben, wie etwa die Free Software Foundation (FSF)35 als Urheber und Herausgeber der GNU GPL Lizenzfamilie. Die Aktivisten der FSF haben mit dem Copyleft Effekt in der GPL die vorherige Gratiskultur eingeschränkt. Das originelle Wortspiel Copyleft als Ergänzung oder Widerspruch zum Copyright wird dem FSF-Gründer Richard Stallman zugeschrieben. Aus seiner Tastatur sollen auch Äußerungen zur Reichweite der GPL Verpflichtungen stammen, wonach GPL betriebene Geräte ohne Display den Lizenztext vorlesen sollen und dass der Copyleft Effekt schon dann eintrete, wenn man an Linux beim Programmieren gedacht habe.

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Die Position zur Interpretation der GPL von der FSF sollte man ernst nehmen, allerdings steht sie gelegentlich auch in Widerspruch zu nationalem Recht. Gerade wenn es um Lizenzkompatibilität und Copyleft Effekt geht, vertritt die FSF häufig die strengste anzunehmende, also panische Auslegungsart (siehe Rn. 490) Man könnte aber konstruktiv konzedieren, dass derjenige, der sich an die Vorgaben der FSF hält, und seine Software-Architektur entsprechend einschränkt, weitgehend auf rechtlich sicherer Seite operiert. Man muss dann aber auch in Konsequenz hinnehmen, dass man die beliebte OpenSSL Library mangels Lizenzkompatibilität nicht mehr auf GPL-2.0 Linux Systemen einsetzen kann.

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Interessant sind die Äußerungen der FSF dort, wo Widersprüche im eigenen Lizenzwerk angesprochen werden, etwa bei der Wirkungsweise der GPL Exceptions, die nach ihrem Wortlaut geeignet sind, Zweck und Inhalt der Grundlizenz komplett auszuhebeln. Hier verweisen Organisationen und sogar Lizenztexte auf den INAL Disclaimer (I’m not a Laywer). Die Antwort auf die Frage ist natürlich wenig befriedigend, wenn man selbst Anwalt auf Suche nach Erleuchtung ist.

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