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Die Leistung der Intuition

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Unser heutiger Wissensstand, unser Können, das was die Menschheit schon erreicht hat ist atemberaubend. Dabei kann die letzte Generation immer auf einen gewaltigen Erfahrungsschatz all der Generationen vor uns zurückgreifen. Wir müssen nicht jedes Mal wieder aufs Neue erst das Rad erfinden. Auch ist es nie leichter gewesen, auf das Gesamtwissen der Menschheit so einfach Zugriff zu haben. Es ist inzwischen mit einem kleinen Smartphone möglich, jederzeit und überall an Wissen zu kommen. Das Problem heute ist nicht mehr, dass man vom Wissen ausgesperrt wird oder nur ein elitärer Kreis Zugang dazu hat. Heute stehen wir vor dem Problem der Bewertung. Wer oder was entscheidet was richtig ist, wem können wir vertrauen. Was sind Fake-News, sitzt man einer Verschwörungstheorie auf oder erfahren wir da wirklich geheimes Material, das verschleiert werden sollte? Faktenwissen hat keinen großen Wert mehr, doch will man Meldungen und Meinungen bewerten, brauchen wir doch wieder ein Basiswissen, das nicht nur aus isolierten Brocken besteht, sondern das in uns mit vielen anderen Bereichen sinnvoll vernetzt ist. Es hängt wieder von uns selber ab, wie die Fäden zusammenlaufen, auch wenn uns die Computer die Vorarbeiten, das Sortieren und Filtern, abnehmen. So gesehen brauchen wir trotz aller Navigationssysteme doch unsere eigene Orientierung, unsere Intuition, wollen wir nicht aus dem Ganzen herausfallen und die Welt einer Maschine überlassen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Verwaltung des Wissens von einzelnen großen Konzernen gelenkt wird, die zunächst einmal mit der Macht über das Wissen auch Geld verdienen wollen. Wir haben den Zugang, wir haben die Möglichkeiten, doch sollten wir uns bewusst darüber sein, dass wir nach wie vor beeinflusst und manipuliert werden.

Unser bewusstes Gehirn ist nicht wirklich multitaskingfähig. Wir können zwar einige leichtere Abläufe scheinbar gleichzeitig machen, aber die volle bewusste Konzentration gilt nur immer einem Objekt. Dafür laufen im Hintergrund, auf der unbewussten Ebene, hunderte, ja bis zu tausend Prozesse gleichzeitig ab. Unser Gehirn ist da nicht nur überaus leistungsfähig und damit jedem Computer noch weit überlegen, nein es lechzt geradezu danach mit immer wieder neuen Aufgaben gefüttert zu werden. Isolierung oder massive Ausgeschlossenheit aus der Gesellschaft kann ähnlich zerstörerisch sein, wie körperliche Gewalt. Wir brauchen Aufgaben, Herausforderungen an denen wir uns messen und wachsen können, je jünger desto mehr davon. Erstaunlicherweise verbraucht das Gehirn, mit nur etwa 60 Watt Leistung, verglichen mit einer Maschine, nur ein Minimum an Energie. Mit der richtigen Vernetzung und jahrelangem Training ist unsere Intuition bei der Einordnung und Bewertung von Fakten, jedem Computer an Treffsicherheit und Schnelligkeit weit überlegen. Auch sind wir, anders als ein Hochleistungsrechner, zudem noch autark und können uns weit über unser lokales Umfeld hinaus bewegen. Zumindest auf der Erde gibt es keine räumliche Beschränkung.

Unser Weltwissen ist heute enorm und reicht weit in der Zeit zurück. Dies Wissen ist vor allem in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten fast explodiert. Doch reicht unsere körperliche Perfektionierung, unser genetisches Erbe, viel, viel weiter zurück. In unserem momentanen Körper stecken das Wissen und die Perfektion von Jahrmilliarden geformter Materie. Das Zusammenspiel jeder einzelnen Zelle mit dem Ganzen und unserem Körper im Zusammenhang mit der Welt, ist so optimal, dass man sich wirklich wundert, warum wir nicht nur ein Einzelstück geworden sind, sondern es so viele von uns gibt. Wie kann es so viele, so perfekte Menschen auf der Erde geben?

Es ist nicht nur gelungen ein Meisterwerk des Lebens mit einem überragenden Geist über die Milliarden von Jahren, aus sich heraus entstehen zu lassen, nein es gibt so viele von uns, dass wir uns den Luxus erlauben können miteinander Krieg zu führen und inzwischen sogar eine Bedrohung für das Leben allgemein auf der Erde darstellen.

Würde man die Menschen von außen gesehen rein mathematisch statistisch beurteilen, dann wäre die Jetztzeit, aus der mathematischen Logik heraus betrachtet, bereits unser Höhepunkt. Die Wahrscheinlichkeit, zeitlich vom Anfang der Menschheit bis zu ihrem möglichen Ende gesehen, als Mensch irgendwann geboren zu werden, ist am höchsten genau jetzt, wo es auch die meisten Menschen gibt. Die Chance als Urmensch geboren zu werden oder als einer der wenigen Menschen in ferner Zukunft, ist sehr gering. Rückblickend gab es über viele Jahrhunderte hinweg, im Vergleich zu heute, nur wenige Menschen. Die Chance damals geboren zu werden ist also statistisch wesentlich geringer als heute, wo es über 7 Milliarden von uns gibt. Wird auch das Leben nur vom Zufall bestimmt, dann sollte sich eine Normalverteilung ergeben, bei der wir zum Umfeld des Maximums gehören und danach die Zahl der Menschen bald wieder dramatisch abnehmen wird. Es bleibt also zu hoffen, dass Leben mehr als nur ein mathematischer Zufall ist.

Welt ohne Urknall

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