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Kapitel 1
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Lächelnd legte Anna den Hörer auf. Noch immer schwebte sie im siebten Himmel. Vor 2 Wochen erst kehrten Anna und Max von ihrer Hochzeitsreise zurück. 2 Wochen Traumurlaub in den USA. Erst nach Las Vegas, wo sie ein zweites Mal und nur für sich in einem dieser Schnellhochzeitskapellen heirateten und in einer Suite tagelang nicht aus dem Bett kamen und der Zimmerservice alles wichtige was die beiden neben Sex noch brauchten, brachte. Ihre Lust gestillt und voller Abenteuerdrang starteten Anna und Max dann mit dem Mietauto nach New York. Entlang typischer amerikanischer nie enden wollenden Routen und liebevollen Kleinstädten in denen sie in schön restaurierten Hotels aus der Kolonialzeit schliefen, bis zu der Stadt Ihrer Träume. Noch nie war Anna außerhalb von Deutschland, ganz zu schweigen von New York, denn finanziell war ihr bisher nur ein Auslandssemester in Madrid möglich gewesen. Max ermöglichte ihr nun in New York zu sein. Der Stadt ihrer Träume, die niemals schläft. Er war der perfekte Ehemann und Liebhaber. Gerade fertig mit dem Studium nahm er eine Stelle in der Kanzlei seines Onkels an, der ihn nun zum Inhaber aufbaute. Max wuchs bei ihm auf, weil seine Mutter früh gestorben war und der Vater nichts wissen wollte von ihm. Und so wurde Heinrich Richter, Anwalt für Familien und Erbrecht der gesetzliche Vormund für Max und zog diesen äußerst behütet und geliebt bei sich und seiner Frau Clara groß. Anders als erwartet hatten sie die Beziehung mit Anna allerdings nicht begrüßt. Und da Anna mitten im Studium war, wurde eine Hochzeit sogar ablehnend, nur mehr oder weniger akzeptiert worden. Herr Richter, so wie Anna ihren „Schwiegervater“ immer noch nannte, hatte Bedenken, weil sie selbst aufgrund schwerer familiärer Vorgeschichten immer wieder zu einem Therapeuten musste um ihre Ängste zu kontrollieren. Herr Richter fürchtete, dass Anna seinen Zögling zu sehr negativ beeinflussen würde. Max selbst hatte schon genug durchgemacht. Anna gab sich immer große Mühe und eigentlich hätte man auf sie stolz sein können. Zumindest dachte sie das. Gutes Abitur, Studium der Psychologie, freundlich und durchaus aufgeschlossen. Aber Anna hatte eine schwere Kindheit hinter sich, an dessen Erinnerungen und Erlebnissen sie immer noch am Verarbeiten war.
Ihr älterer Bruder Philipp musste ins Pflegeheim, seit er versucht hatte Anna zu beschützen, als ihre Mutter sie mal wieder schlug. Dieses Mal schlug er zurück. Es brauchte nicht viel, dass die Mutter die Beherrschung verlor. Sie war Alleinerziehend, musste auch abends oft arbeiten und konnte die nach Aufmerksamkeit bittende Anna einfach nicht mit Liebe umschwärmen. Ihr Bruder kam nach ihrem Erzeuger, zumindest sagte das die Mutter. Sie erkannte in ihm den Mann, der sie geschwängert hatte. Damals auf dieser Party, bei der bedingt durch Alkohol und Stoff, Gewalt die Oberhand bekam und ausuferte. Und dafür hasste sie Ihren Sohn.
„Du bist wie dein Vater“ sagte die Mutter immer, wenn sie versuchte ihr Leben einem schuldigen zu überlassen. Philipp reagierte kühl. Philipp war es auch. Wenn er nach Liebe rang, lehnte die Mutter es ab und gab sie dafür Anna. Er wusste, dass er stellvertretend für seinen Vater bestraft wurde damit. So war Philipp ein kleiner gewachsener Junge mit sanftem Gesicht, der innerlich eine leere hatte, die Anna spürte. Es brodelte innerhalb der Familie. Anna fühlte sich immer als träge sie das Heil und Wohlergehen von allen auf ihren Schultern. Sie vermied alles was ihre Mutter erzürnen konnte und Philipp sich einmischen musste dann um Anna zu helfen. Doch sie war das genaue Gegenteil von Philipp. Während er nichts und niemanden zu brauchen schien, bettelte Anna umso mehr nach Liebe, Geborgenheit und Mütterlicher Wärme. Irgendwann hatte sich das Jugendamt eingeschaltet und Philipp zu Pflegeeltern gebracht. Dort brach er immer aus, bis man ihn in ein Pflegeheim brachte, wo er nicht mehr weg laufen konnte. Die genauen Umstände waren Anna nicht bekannt. Man hielt es wohl damals für besser den Jungen in eine Besserungsanstalt zu geben. Anna wollte ihn auch besuchen doch die Mutter sorgte dafür, dass kein Kontakt mehr zu Philipp aufkam. Außerdem fehlte das Geld für Besuche, da sie weit außerhalb der Stadt lebten.
Für Anna wurde eine Therapie finanziert zu der Sie nun regelmäßig schon als Teenager gehen musste.
Sie wurde aus Ihren Gedanken gerissen, als das Telefon erneut klingelte.
„Schuster Ähmm Seibold“ verbesserte sie sich und war schon wieder guter Laune durch Ihren kleinen Namensfehler.
„Guten Tag Frau Seibold“. Ich rufe im Auftrag von ihrem Mann Max an. Er möchte sie heute Abend gerne zum Blind Dinner einladen.
„Und Sie sind“? Wenn ich fragen darf.
Die männliche Stimme erwiderte freundlich. „Oh entschuldigen Sie Frau Seibold, mein Name ist Peters vom Restaurant Dark Kitchen“.
Anna machte nun ein breit lächelndes Gesicht. Max, dieser Schuft. Immer für Überraschungen gut. Aber das liebte sie ja so an ihm.
„Frau Seibold“, riss sie die Stimme aus ihren verliebten Gedanken, ihr Mann lässt Sie durch eine Limousine abholen.
„Herr Peters“, antwortete Sie, was ist denn ein Blind Dinner? „Ich kenne das nicht“.
Peters antwortete erneut freundlich
„Oh ein ganz neues Dinner Konzept“. Sie sitzen in einem komplett dunklen Raum indem weder außen noch innen Licht ist und sie sich auch gegenseitig am Tisch nicht sehen können. Sie essen, trinken und unterhalten sich buchstäblich blind. Durch die Blindheit wird das Gespräch und die Situation besonders betörend wirken. Und natürlich wenn Sie sich berühren. Ziehen Sie sich also auch schwarze Kleidung an. Am Restauranteingang werden dann Ihre Augen verbunden und zum Tisch gebracht. Ich verspreche Ihnen ein unvergessenes Erlebnis. Daran werden Sie sich für immer erinnern.
Das brauchte er ihr nicht zweit mal sagen. Bei Anna setzte schon Kopf Kino ein, als sie hörte berühren im Dunklen. Sie malte sich schon aus wie sie schon auf der Heimfahrt über Ihn herfallen würde, so sehr erregte sie der Gedanke bei diesem Abenteuer. Ihr ganzer Körper kribbelte vor Freude. Sie liebte Ihren Max. Und diese Idee war typisch für ihn. Während der Hochzeitsreise hatte er ein mitternächtliches Picknick am Strand vorbereiten lassen. Noch schöner war der Sex. Zum Essen kam sie gar nicht.
Um nun nicht ganz erregt zu wirken verwarf Anna den Gedanken und bedankte sich bei Peters mit den Worten dass sie pünktlich den Wagen erwarten würde und beendete das Gespräch. Anna überlegte ob sie Max anrufen sollte um ihm zu sagen, dass sie heute Abend ohne Höschen unter dem Kleid zum Restaurant kommen würde damit er im Dunkeln sie ertasten konnte. Nein, dachte Anna. Das wird eine Überraschung. Der wird Augen machen. Ach nein, geht ja nicht, grinste sie. Wieder verspürte Anna Lust. Da es erst Nachmittag war legte sie sich gemütlich auf die Couch und rollte sich in die gemütliche Lammfelldecke ein.
Anna musste wieder an Philipp denken aber manchmal verbot Anna sich zu viel Freude am Leben zu haben weil sie ein schlechtes Gewissen hatte wegen ihrem Bruder. Als Anna alt genug war und von ihrer Mutter weg konnte, versuchte sie Philipp zu finden. Anna hätte ihren Bruder sehr gerne zur Hochzeit dabei gehabt, darum fuhr sie auch zu diesem Heim in welches er damals kam. Da ihre Mutter jeglichen Kontakt sabotierte, wusste Anna nicht viel um die Suche zu beginnen.
Die Außenaufschrift Heimvolksschule und Psychiatrische Besserungsanstalt St. Nikolaus seit 1802 ließ Anna schwer schlucken und Trauer überkam sie. Vielleicht lag es am Regen und dass die Dunkelheit des Tages einem Weltuntergang gleich sah. Oder vielleicht an die Horrorfilmreifen Aura, die von diesem Gebäude aus ging. Auf jeden Fall sah dieses Heim aus wie ein Gefängnis. Vergitterte Fenster, dicke Mauern ließen ihr Bild im Kopf noch unheimlicher werden. Anna fiel der Film ein, den sie neulich mit Max auf der Couch gesehen hatten. Sie sagte nichts, aber ihre Gedanken waren dabei immer bei Philipp. Am Ende weinte Anna bitter in seinem Schoß und Max, ahnend was in ihr vorging ließ sie gewähren, bis die letzte Träne über seine Jeans floss. Vieles nahm er einfach hin ohne nachzufragen. Schweigend nahm er Anna wie sie war. Mit all Ihren Emotionen aber auch Euphorie.
Schon nach dem Eintreten in das Heim vernahm Anna diese unangenehme Energie. Sie fühlte sich ganz klein und jung. Was wäre wenn sie damals hier her gekommen wäre? Dieser Geruch nach Trauer von einsamen Kindern, verendeten Träumen und Angst vor dem Alleinsein begleiteten sie auf Schritt und Tritt. Kein Bild dekorierte den Eingang, keine Blume zauberte Farben in den Raum und die Wand glich einer alten Burg Fassade. Die Geräusche waren durcheinander, fast verstörend. Sie sah ein Mädchen bei einer Klosterschwester stehend weinend und schluchzend nach der Mami fragen. Von wo anders kam Musik von einem Chor singend. Und weiter entfernt vernahm Anna noch das öffnen und schließen dicker lauter Türen. Auch den Geruch aus der Küche, den wohl das gesamte Haus ausfüllte, vernahm Anna. Eine Mischung aus Altersheim und Krankenhaus Essen erreicht ihre Nase. Wieder erinnerte Anna sich an einen Film, in welcher während der Speisenausgabe einem Insassen das Messer in den Bauch gerammt wurde.
Das hier ist also der Platz der vergessenen dachte sie sich. Ein Platz indem man kommt wenn dich sonst niemand will. Ihre Schritte hallten laut auf dem alten Steinboden. Es war so, als wäre jeder Schritt eine Bewegung in ihre Vergangenheit und Seele. Anna sah sich selbst entlang gehen Richtung Türe ihres Seins.
Am Ende des langen Korridors angekommen, sah sie die geöffnete Büro Türe. Mutter Oberin Marina stand auf dem eisernen Schild, das neben der schweren massiven Türe angebracht war. Anna blieb stehen, sammelte sich, wischte sich gestikulierend alles Bedrückende dieser Umgebung ab die ihre Gedanken trauern ließen, und klopfte.
Ein freundliches Gesicht schaute vom Lesen auf und machte eine näherkommende Geste mit der Hand.
„Ich bin die Mutter Oberin Marina“. Bitte setzen Sie sich. Die Freundlichkeit dieser Frau machte Anna Hoffnung.
„Frau Mutter Oberin, Mein Name ist Anna Strolz“. Ich bin die Schwester von Philipp Baumgartner sagte Anna zögerlich weiter, als die Mutter Oberin Schwester Marina sie lange ansah. Wir hatten telefoniert machte sie den Anfang.
„Hallo Anna“. Bitte sagen Sie einfach Schwester Marina zu mir. Bitte nehmen Sie Platz.
„Danke Schwester Marina“, dass Sie mich empfangen. Ich bin auf der Suche nach meinem Bruder Philipp. Er kam 1981 in dieses Heim. Seither habe ich nichts mehr von ihm gehört. Unsere Mutter wollte keinen Kontakt und seit ich ebenfalls von unserem zu Hause ausgezogen bin versuche ich ihn zu finden. Ich weiß praktisch gar nichts von ihm und was aus meinem Bruder geworden ist.
Schwester Marina horchte Anna ganz aufmerksam bis zum letzten Wort zu und auch darüber hinaus schwieg sie. Anna schluckte. Ihr war unwohl und sie versuchte Philipp hier zu sehen. Wie er hier ankam, ganz alleine. Verlassen von der eigenen Mutter und Schwester. Er muss sich komplett ungeliebt gefühlt haben.
Immer noch schwieg Schwester Marina. Anna saß nun bisschen verloren auf Ihrem Stuhl, gegenüber von diesem mächtigen Arbeitstisch der Mutter Oberin. Sie sah der groß gewachsenen Nonne ins Gesicht, welches mehr einem Pokerspieler gleich kam als einer Klosterschwester. Anna wusste nicht einzuschätzen was sie dachte.
„Anna“, sagte nun Schwester Marina fast schon zärtlich und leise. Wie haben Sie ihren Bruder in Erinnerung?
Anna suchte sich ein innerliches Bild von damals heraus, als sie zusammen spielten. Räuspernd kam sie aus den Gedanken heraus.
„Tja“ sagte Sie, ich war damals noch ein kleines Mädchen und Philipp war sehr schüchtern soweit ich noch weiß. Er lebte in seiner eigenen Welt. Er hatte aber immer versucht mich zu beschützen sagte Sie noch schnell als müsse Anna noch was Gutes sagen. Unsere Mutter sagte oft zu Ihm er wäre wie sein Vater.
„Wie sein Vater“? warf Schwester Marina ein.
„Was heißt das“?
Jetzt blickte Anna traurig ins leere.
„Wissen Sie“, eigentlich ist Philipp nur mein Halbbruder. Meine Mutter war nicht gerade wählerisch in Ihren jungen Jahren. Ich kenne den Vater von Philipp nicht. Ich weiß nur, dass er meine Mutter auf einer Party geschwängert hatte. Angeblich ohne Ihre Einwilligung und unter zu viel Einfluss von Alkohol hatten sie Sex. Die beiden waren dann noch einige Monate zusammen aber dann hatte er sich von ihr getrennt. Er sagte ihr, dass er keine kranke Frau brauchen kann. Meine Mutter war während der Schwangerschaft immer wieder im Krankenhaus, fügte Anna hinzu. Sexuell war Sie somit für ihn nicht zu gebrauchen wie sie mir mal erzählte als sie betrunken heim kam und auf mich den moralischen Anfall ablud.
„Schwester Marina“, sagte Anna immer noch betrübt und ins leere starrend. Ich möchte darüber nicht reden. Ich sorge mich einfach um meinen Bruder und möchte ihn finden.
„Wo ist er“?
„Frau Strolz“, Schwestern Marina wollte nun förmlich wirken, aber Anna warf gleich ein
„Bitte bleiben Sie bei Anna, Schwester Marina“.
„Nun gut, Anna. Ich bin leider nicht so lange im Dienst dieser Einrichtung. Sehr wohl aber ist mir Ihr Bruder bekannt“.
„Wirklich“? Fragte Anna hastig.
„Wo ist er“? „Wissen Sie etwas“?
Schwester Marina zögerte mit der Antwort und sah Anna schwermütig an. Die Blicke der Schwester glitten an Anna vorbei hinein ins leere. Ihre Arme wirkten verschlossen auf Ihrem Schoß.
Anna blickte in die Augen der Nonne. Schwestern Marina wich den Blicken aus und blickte weiter ins Nichts. Sekunden des Schweigens wurden zu einer Ewigkeit und Anna wurde unsicher und wusste nicht warum die Nonne ihr so auswich. Vielleicht war es doch keine gute Idee hier her zu kommen.
„Schwester“ wollte Anna beginnen, aber die Nonne hielt die Hand als Zeichen sie möge schweigen nach oben. Schließlich sagte Sie,
„Anna, haben Sie sich nie gefragt wer aus ihrem Bruder geworden ist“? Und weiter sprach sie langsam aber direkt auf Anna zu.
„Anna, Sie sollten sich nicht fragen was aus ihrem Bruder geworden ist, sondern wer. Hat man Ihnen nie von all den Vorfällen und den Geschehnissen bei seiner Pflegefamilie erzählt“?
Anna schüttelte langsam den Kopf. Kaum eine Bewegung war zu erkennen aber sie verstand doch schweigend. Ihr wurde nun einiges klar. Befreiend von einem Nebel aus sich selbst belügen wusste Sie es. Anna wusste es eigentlich seit Sie in dieses Haus getreten ist. Hier kommt man nicht als junger fröhlicher Mann, bereit für das Leben und die Liebe wieder raus. Wieso dachte sie nur, dass Philipp einfach so bei der Türe stehen würde und Sie umarmen. Nach all den Jahren und nach all dem Schweigen. Kein Brief, Kein Besuch. Schwester Marina stand auf und ging zu einem großen Bild, welches sich als Tarnung für einen Wand Safe entpuppte während Anna noch vor sich hin blickte. Anna blickte nach unten. Ihre Hände zitterten. Tränen flossen auf ihr herab. Schwester Marina kam zurück und hielt Anna eine VHS Kassette hin. Jetzt zitterte sogar die Nonne und dies hörte bei Ihrer Stimme nicht auf.
„Anna“, dieses Heim hat viel erlebt und die Kinder und Menschen die es verlassen haben waren nicht mehr dieselben. Die Kinder und Jugendlichen, so wie ihr Bruder, die in dieses Institut mussten, kamen als ängstliche und verstörte Geschöpfe Gottes und gingen als Erwachsene ohne jegliches Menschlichkeit in sich. Es waren damals auch andere Zeiten mit anderen Erziehung- und Bestrafungsmethoden.
„Bestrafung?“ warf Anna fragend ein.
Schwester Marina nickte langsam.
„Ich habe eine schwere Aufgabe übernommen und ich wünschte man hätte mir diese Bürde nicht auferlegt. Aber es sind Menschen wie Sie, die die Wahrheit erfahren sollen. Mehr kann ich ihnen aus rechtlichen Gründen nicht sagen. Wenn Sie antworten wollen, sehen sie sich das Band an. Mehr kann ich nicht tun für Sie.“ Schwester Marina hatte sich wieder gefangen und Ihre Miene war nun hart wie Stein.
„Bitte gehen Sie jetzt. Ich wünsche ihnen alles Gute in ihrem Leben.“
Anna verließ mit einer kurzen fast sprachlosen Lippenbewegung als Gruß das Büro. Auf der Straße angekommen, musste sie sich noch einmal zum Gebäude umdrehen, denn kurz erschien es ihr als wäre dies gerade alles nicht passiert. Als hätte sie auf der Straße einen Tagtraum erlebt. Aber das VHS Band in der Hand brachte Anna zurück in die Realität. Sie wusste nicht, ob sie das Band anschauen wollen würde. Noch immer regnete es. Anna stand noch lange vor dem Eingang ließ die Tropfen über ihren Kopf fallen und sagte leise „Philipp, es tut mir leid“.