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Kapitel 2

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„Oh mein Gott, Fuck“, fluchte Anna. Das Klingeln an der Haustüre riss sie aus dem Schlaf. Sie musste eingenickt sein. Erschrocken, schwer atmend starrte Anna auf die Uhr. 20.00 Das Dinner, Max, der Chauffeur. Fuck wiederholte Sie einige Male. Ausgerechnet zum super erotischen Dinner Date hatte sie verschlafen. Sie rannte zum Fenster und machte eine „Ich komme gleich“ Geste nach unten zur parkenden Limousine, wohl wissend dass „gleich“ so viel hieß wie ich bin noch nicht mal geduscht. Trotzdem saß Anna einige Minuten später in der schicken Limousine. Ein bisschen unheimlich war es schon. Die Fenster verspiegelt, die Sicht nach vorne zum Fahrer verdunkelt. Anna konnte aber nicht um hin sich selbst zu zuzugeben, dass es die antörnte. Außerdem fühlte sie sich wie ein Star. Fehlt nur noch der rote Teppich schmunzelte Anna. In aller Eile hatte sie Ihr teures kurzes Kleid angezogen. Max hatte es ihr ausgesucht als sie beide ihre Verlobung feierten. Anna hätte sich dieses Kleid niemals leisten können. Und es war sogar schwarz. Ganz wie er es heute gewünscht hatte, komplimentierte sie sich innerlich. Die Überraschung für ihn war allerdings ein Hauch von Nichts unter dem Kleid. Wieder musste sie schmunzeln. Ach, dachte Anna wie herrlich schön ist das Leben. Dieser perfekte Mann hat ausgerechnet sie geheiratet. Annamusste ein bisschen sich selbst loben. Das hatte sie gut gemacht. Sie wusste natürlich, dass Max auch seine dunklen Seiten hatte, denn beim Sex war er nicht gerade ein Gentleman. Und er packte Anna dabei nicht selten sogar mit seinem Gürtel hart an. Aber das reizte Sie an ihm von Anfang an. Eine männliche Stimme unterbrach sie.

„Frau Seibold“ nehmen Sie sich doch ein Glas Champagner von der Minibar.

Kurz verwundert, weil sie glaubte, die Stimme zu kennen wischte Anna diesen Gedanken aber gleich wieder weg. Minibar? Sie machte nun einen lauten freudigen Jubel der Begeisterung.

„Vielen Dank“ rief sie durch den Raum Richtung Fahrerkabine.

Champagner ich komme, flirtete Anna. Nichtsahnend, dass dies für den heutigen Abend ihr letztes Glas sein würde. Schon nach dem ersten großen Schluck, sie hatte großen Durst nach dem Nachmittagsschlaf, wirkte sie rasch müde und ihre Augen wurden schwer. Bin ich etwa schon betrunken, dachte sie. Na das geht ja schnell heute. Ich sollte aufpassen sonst verpasse ich ja den ganzen Spaß. Die letzten Worte kamen schon flüsternd aus ihrem Mund und lallend wie nach ein paar Gläsern zu viel. Kurz darauf fielen auch Annas Augen zu. Ihr Körper und Unterbewusstsein nahm noch die Autofahrt wahr. Viele Kurven, Hupen anderer Autos die sich beeilten die letzten Parkplätze der Restaurants zu bekommen. Aber Anna war viel zu müde und schwach um dies noch richtig wahrzunehmen. Ein paar Mal noch blinzelte sie mit den Augen, bevor diese dann ganz geschlossen Anna in einem Schlaf behielten. Der Fahrer, der auf seinem kleinen TV Bildschirm welches neben ihm auf dem Beifahrersitz lag, alles mit ansah was sich im schicken Limousinen Raum abspielte, drückte den automatischen Fensterhebel um die verglaste und verspiegelte Trennwand nach hinten zu öffnen. In seinem Rückspiegel sah er Anna friedlich schlafend, den Kopf auf die Schulter liegend.

„Anna“ meine liebe Anna süfisierte er zärtlich. Er liebte es, sie beim Schlafen zu beobachten. Manchmal bewegte sie die Lippen und redete unverständliche Wörter basierend aus ihren Erlebnissen gerade im Traum. Er liebte ihre langen Haare, die lässig dabei ihr Gesicht bedeckten. Und erst Ihr Duft. Das ganze Schlafzimmer roch immer nach ihr. In seiner Nase vernahm er ihr Parfüm. „Chloe“ Diese herrliche frische und süße Essenz erinnerte ihn an Sommer und Blumen. Unweigerlich bekam er immer sofort eine Erregung und während er selbst Hand an sich anlegte dachte er nur an Anna. Manchmal trug er es auch den Frauen auf mit denen er schlief, und atmete dann tief ein um den ganzen Duft von ihr in sich aufzunehmen. Aber am liebsten roch er Anna und ihren Körper, immer wenn sie gefickt wurde. Verliebt sah er sie durch den Spiegel an. Er konnte gar nicht genug von diesem Anblick bekommen. Sie trug sogar das schwarze Kleid. Er spürte seine Erregung und er fuhr sich aufgegeilt mit der Zunge über seine trockenen Lippen. Er durfte sich selbst jetzt nicht zu viel massieren, denn er wollte seinen Schuss nicht abladen. Noch nicht.

„Du bist so wunderschön, sagte er anerkennend, als könne sie ihn hören. Endlich bist du bei mir. So lange habe ich auf dich gewartet. So lange habe ich dich beobachtet bis ich dich endlich kennenlernen konnte. Ich war immer bei dir, ohne dass du es gewusst hast. Denn du hast mich nie beachtet. Ich war dir nicht gut genug. Niemand war dir gut genug. Hast du je daran gedacht, dass dein Verhalten andere verletzt? Dafür muss ich Dich bestrafen, du Hure. Dafür wirst du für immer bestraft. Genau gleich, wie ich alle bestraft habe die du geliebt hast“.

Langsam und in seinen Gedanken versunken drückte er wieder den automatischen Fensterknopf und sah sie dabei an bis das Fenster sich wieder komplett verschlossen hatte und eine stille Dunkelheit sich im Wagen verteilte. Nur das brummen des Motors war zu hören als der Wagen weiter der Nacht entgegen fuhr. Auf seinem Gesicht machte sich ein breites, fast liebevolles Lächeln breit. So lange hatte er auf sie gewartet.

„Jetzt Gehörst du für immer mir“, flüsterte er noch einmal in den Abend hinein.


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