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Samstag, 10. Mai, 20.53 Uhr

Drei Tage waren seit der Dorfversammlung vergangen. Die Angst vor der Bedrohung durch den unheimlichen Serien einbrecher war mittlerweile ein wenig der Vorfreude gewichen, die das Pfarrfest auslöste, das am nächsten Tag stattfinden würde. In unermüdlicher, ehrenamtlicher Arbeit hatten sämtliche wichtigen Institutionen des Dorfes, von der Freiwilligen Feuerwehr über den Karnevalsverein bis hin zu den katholischen Strickfrauen, ihren Beitrag geleistet zu dem Fest, das alljährlich zu den Höhepunkten des Dorflebens zählte. Die Vorbereitungen waren erfolgreich verlaufen, jetzt musste nur noch das Wetter mitspielen. Aber auch in dieser Hinsicht verhieß die angenehm frische Brise des Vorabends nur Gutes.

Die Sonne versank sanft hinter den Baumwipfeln und tauchte die leicht verwitterte Parkbank, die auf einer Anhöhe am Waldrand stand, in ein warmes Licht. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf Saffelen, dachte er. Er saß nun schon fast eine Stunde hier und genoss die friedlich hereinbrechende Dämmerung. Die Nacht war sein Zuhause, da fühlte er sich am wohlsten. Bedächtig legte er die Zeitung zur Seite und atmete in tiefen Zügen die frische Mailuft ein. Er war sich noch nicht sicher, ob ihm das gefiel, was er da eben gelesen hatte. Pluto – was für ein seltsamer Name. Hieß nicht auch der unterbelichtete Hund von Micky Maus so? Ärger stieg in ihm auf. Er musste sich beruhigen, denn er wusste, dass er seine Gefühle manchmal nicht gut unter Kontrolle hatte. Dabei war es gerade jetzt so wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Zu viel stand auf dem Spiel. Er sah auf die Uhr. Es wurde Zeit.

Der Mann, dem man den Namen Pluto gegeben hatte, erhob sich von der Parkbank und ging den steinigen Waldweg hinunter ins Dorf, um sein Werk zu vollenden.

Das Schweigen der Kühe

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