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Gastfreundschaft

Gastfreundschaft wird schon lobend in der Bibel erwähnt. Wer gastfreundlich ist, nimmt vielleicht Engel auf, wie einst Abraham. Ich habe auch schon viele Engel gastfreundlich bewirtet. Auch, wenn sie sich nicht immer wie Engel benommen haben. Wenn ich Schabbat mit einem Ehepaar gefeiert habe, sowohl die Wohnung als auch Speisen und Getränke liebevoll arrangiert habe und die beiden sich dann fürchterlich gezankt haben und mich verwirrt und zornig zurückgelassen haben – dann, ja dann hatte ich auch schon mal Schwierigkeiten mit meiner eigenen Gastfreundschaft.

Aber nein, ich entschied mich, unendlich viel mehr Spaß und Freude als Ärger dabei gehabt zu haben.

Neulich bewirtete ich einen sächsischen Herrn. Ich liebe ja das Volk der Sachsen und finde, die Beziehungen zwischen Berlinern und Sachsen sollten unbedingt verbessert werden. So habe ich mich entschlossen, das Sächsische zu erlernen, um mit diesem schönen Volk besser kommunizieren zu können. Zu meinem Geburtstag erbat ich von besagtem Herrn das Buch „Sächsisch für Anfänger“, Thomas Nicolai, Langenscheidt, 2018.

Mein sächsisches Lieblingswort ist „Ei forbibsch“, was auf Hochdeutsch ungefähr heißt: „Donnerwetter“.Dies habe ich auch immer wieder voller Begeisterung gesagt, bis mir besagter Herr wutentbrannt erklärte, „ei forbibsch“ sei mega-out in Sachsen, man sage es gar nicht mehr, nein gar nicht mehr. „Das ist ein völlig unmodernes Wort in Sachsen!“

Ich will das Wort aber behalten. Wenn ich schon Sächsisch lerne, will ich mein Lieblingswort behalten!

Der Herr und ich tafelten zusammen und aßen meinen köstlichen käseüberbackenen Hokaidokürbis, von dem er auch ganz begeistert war. Außerdem führten wir uns „in Massen“ Walnüsse zu, die von einem heimischen Walnussbaum seines sächsischen Gartens stammten und tranken dazu einen vorzüglich Bio-Rebensaft, der auch aus Sachsen importiert. war. Plötzlich sprach er energisch Folgendes zu mir:

„Du musst aufhören so viele Walnüsse zu essen, du wirst zu dick!“

Na ja, ich muss zugeben, dass ich mich schon von diesem Herrn gekränkt fühlte, schließlich hört keine Frau gerne von einem Mann, dass sie zu dick sei. Aber vielleicht hatte er ja auch ein bisschen recht.

Die Weinflasche aus dem Land der Sachsen war so hübsch gestaltet, dass ich sie nicht weggeworfen habe, sondern aufbewahre. Ich stelle eine Rose hinein und segne leise Sachsen aber auch meine geliebte Stadt Berlin. Mögen die berlinisch-sächsischen Beziehungen doch gesegnet werden!

Ich genieße meine Gäste, auch wenn sie leider manchmal ungenießbar sein können – aber, wenn ich ehrlich bin: Das kann ich manchmal auch sein. Viele meiner Gäste sind aber wunderbar. Mit einigen bin ich schon im Hof meines Hauses herumgelaufen, wir haben die israelische, deutsche und andere Fahnen geschwenkt, über Gott und die Welt diskutiert und die herrlichsten Speisen verzehrt.

Von Küchenkenntnissen verschiedenster Art lass ich mich immer wieder zu köstlichen und kreativen Gerichten hinreißen. Ja, ich koche leidenschaftlich gern. Einmal für mich, aus Liebe zu mir selbst. Aber auch für meine Freunde stelle ich mich gern an den Kochtopf und koche und schnipple stundenlang wie eine jiddische Mamme.

Als „Tafelmusik“ singen wir gerne herrliche messianische Lieder.

JA, ICH LIEBE MEINE GÄSTE!!!!!!!!!!!!

EI FORBIBSCH!!!!!!!!!!!

Schönheit mit Schalom

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