Читать книгу Ammerseeherzen - Christina Kreuzer - Страница 10

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Kapitel 2

Hauptkommissar Robert Dippold, gebürtiger Franke aus Schweinfurt, Leiter der Kripo Starnberg, parkte seinen alten VW Käfer gut gelaunt vorm Kommissariat. Endlich waren die kalten Tage vorbei und die warme Frühlingssonne kitzelte in seiner Nase. „Hatschi!“

„Gesundheit Boschi!“ Juliane von Jettenbach stand lächelnd am Eingang des Kommissariats. Nur sie und Revierleiter Sepp Brandl durften den Chef beim Spitznamen rufen. „Guten Morgen! Hast du dich etwa letzte Nacht verkühlt?“

„Ach geh zu! Wer hat mir denn dauernd die Bettdecke geklaut? Haha!“ Boschi lachte und schaute stolz auf seine hübsche Kollegin, die seit drei Monaten auch seine Freundin und Lebensgefährtin war. Ihre blonden Haare strahlten im Sonnenlicht und Boschi fand den Vergleich der Kollegen mit Britney Spears traf eindeutig auf Jette zu. Sie waren ganz frisch verliebt, beide spürten noch die Schmetterlinge im Bauch und verhielten sich zeitweise wie pubertierende Jugendliche. Ein intimes Verhältnis unter Arbeitskollegen war bei der Polizei zwar nicht so gern gesehen, doch mit den beiden gab es keinerlei Probleme. Dienst blieb Dienst und Jette und Boschi hielten sich eisern daran. Noch wohnten sie nicht zusammen und beide ließen sich die Freiheiten, die jeder brauchte.

Juliane von Jettenbach, die bei allen nur Jette hieß, schaute Boschi grinsend an. „Mein Teil Bettdecke bestand aus einem einen so kleinen Zipfel.“ Jette zeigte mit ihren Händen ein etwa Handtuch großes Stück.

„Ach geh zu! Das kann nicht sein! Wo war dann der Rest der Decke? Mein Teil war genauso groß!“ Boschi drehte sich schnell nach neugierigen Beobachtern um und begrüßte Jette mit einem Kuss. Zwar wussten inzwischen alle Kollegen von ihrem Verhältnis, machten sogar hin und wieder eine Anspielung, doch Boschi wollte einfach noch nicht offiziell zu Jette stehen. Schließlich war er glücklich geschieden. Jette dagegen war das egal. Hauptsache sie konnte mit ihrem Traummann zusammen sein.

„Jette, warst du schon beim Sepp? Gibt es was Neues?“, fragte Boschi dann ganz diensteifrig.

„Nix los Boschi! Es gab letzte Nacht nur einen Einbruch in einer Lagerhalle in Gauting. Den Fall hat „Meise“ schon übernommen“. Meise war der Spitzname von ihrem Kollegen Frank Maisetschläger, ein junger Kommissar, frisch von der Polizeischule und als zukünftiger Schwiegersohn von Oberstaatsanwalt Franz Höglmeier ein Beamter mit Aufstiegschancen. Er war bei den Ermittlungen in ihrem letzten Fall als Verstärkung nach Starnberg versetzt worden und war ein Meister im Beschaffungswesen. Ihm oder vielleicht doch dem Schwiegervater war es zu verdanken, dass sich das Kommissariat technisch auf dem neuesten Stand befand. Frank Maisetschläger war karrieregeil und hoffte durch eine einhundertprozentige Aufklärungsrate auf eine schnelle Beförderung. Jedenfalls musste er seinem Schwiegervater und zuständigen Oberstaatsanwalt jeden Tag beweisen, dass er gut genug für seine Tochter ist. Für Boschi war er nichts anderes als ein Arschkriecher. Er konnte diesen Typ Mensch einfach nicht leiden. Außerdem war Meise Nichtraucher und meckerte dauernd herum, wenn Boschi im Büro rauchte. Meise hatte ihm sogar ein Raucherbankerl besorgt, das aber meist einsam und verlassen vor der Inspektion stand. Dagegen fand Jette Frank eigentlich ganz sympathisch.

„Für einen Einbruch bekommt er aber keinen Orden vom Höglmeier“, murmelte Boschi in seinen Dreitagebart. „Komm Jette, machen wir erst mal Frühstück!“

*

Kurz darauf saßen Jette und Boschi mit Josef Brandl, dem Revierleiter der Polizeiinspektion Starnberg, beim zweiten Frühstück im Büro des Kommissariats, bei Butterbrez`n und dampfenden Kaffee. Sepp Brandl stand kurz vor der verdienten Rente und schwärmte gerade davon, was er in seinem Ruhestand alles unternehmen wollte.

Boschi grinste den Revierleiter, den guten Geist der Inspektion, während seiner Aufzählung an. „Hast du nicht etwas vergessen Sepp? Du wolltest doch abnehmen. Jetzt schwärmst du uns von einer Kreuzfahrt und riesigen Buffets vor. So wird das nix!“

Sepp sprang beleidigt auf, richtete die Hose über seinen Bauch und strich sich die viel zu langen Haare über seine Halbglatze. „Jette, hilf mir! Schau her! Ich bin doch nicht …“ Das Diensttelefon unterbrach seine Rechtfertigung. Das Display zeigte die Nummer von Kollege Frank Maisetschläger. Sepp stellte den Apparat gleich auf Lautsprecher. „Frank, was gibt`s?“

Sie hörten Kommissar Maisetschläger schwer atmen. „Ich … Einbruch in der Lagerhalle … Bestialischer Gestank von einer Segelyacht.“ In der Aufregung brachte er nur Wortfetzen hervor.

„Ruhig Frank! Tief durchatmen! Was ist passiert?“, rief Boschi dazwischen. „Brauchen sie Hilfe?“

Kommissar Maisetschläger riss sich zusammen und holte tief Luft. „Ah, Chef! Gott sei Dank! Kommen Sie schnell! Wir haben hier eine Mumie!“

„Ach geh zu! Meise halten Sie durch! Haha! Wir sind schon unterwegs!“, lachte Boschi und schnappte sich seine abgetragene Lederjacke von der Stuhllehne. Jette nahm ihren modischen Mantel und die teure Gucci Handtasche von der Garderobe und folgte ihm. „Sepp, sagst du bitte Dr. Reiter Bescheid?“

„Mach ich sofort!“ Sepp wählte schon die Nummer der Spurensicherung. Dr. Wolfgang Reiter war der für Starnberg zuständige Rechtsmediziner, Leiter der Spusi, KTU und Pathologie in München. Er hatte in den letzten drei Jahren sehr viel Arbeit mit der Außenstelle Starnberg.

Jette und Boschi waren inzwischen schon auf dem Hof des Kommissariats und stiegen in Jettes Mini Cabrio. „Langsam Jette!“ Boschi hasste ihren Fahrstil. Er hielt sich an der rechten Seitenarmlehne fest und bremste jedes Mal mit. Jette fuhr schnell, für Boschi etwas aggressiv, aber sicher. „Lass dir Zeit, Jette! Die Leiche ist schon tot!“

„Boschi, denk doch mal an unseren armen Kollegen! Frank ist ganz allein mit einer Mumie!“

„Der hat doch Polizeiobermeister Meier und Müller dabei. Er wird sich schon nicht in die Hose machen.“ Boschi dachte an die beiden Polizisten, die meist seinem Kommissariat unterstellt waren und inzwischen jede Menge Erfahrung mit Mordopfern gesammelt hatten.

„So aufgeregt habe ich Frank noch nie erlebt.“, entgegnete Jette und fuhr gerade bei dunkelorange über eine Ampel. „Das ist doch seine erste Leiche!“

„Ach geh zu!“ Boschi überlegte. Im letzten Fall war Frank bei keinem Leichenfund dabei. „Stimmt! Da muss er jetzt durch! Jette, das schafft der schon.“

Zehn Minuten später kamen sie in Gauting an. Das Rolltor der Halle stand weit offen und im grell beleuchteten Innenraum parkte der Dienstwagen von Polizeiobermeister Sascha Meier und Christian Müller mit eingeschaltetem Blaulicht. Die Alarmanlage der Halle blinkte rot und johlte, wie die Sirene der Feuerwehr. Die beiden jungen Polizisten lehnten an der Motorhaube und hielten sich die Ohren zu.

„Hey Jungs, macht den Alarm und das Discolicht aus!“, brüllte Boschi den beiden zu. „Guten Morgen! Wo ist Kommissar Maisetschläger?“

„Guten Morgen Chef. Der krabbelt irgendwo da hinten rum!“ Obermeister Müller zeigte zum Ende der Lagerhalle, an deren rechte Seite eine große Segelyacht auf einem Anhänger parkte. „Wir haben versucht die Anlage abzuschalten. Klappt aber nicht! Dafür brauchen wir einen Keycode. Die Halle gehört zur Spedition Rasand und der Ausflugsdampfer in der Ecke dem Besitzer der Spedition, einem gewissen Otto Rasand. Er ist bereits auf dem Weg hierher.“

Jette blickte sich um. „Die Halle ist ja leer! Haben die alles bis auf das Schiff mitgenommen?“

„Das wissen wir noch nicht!“, antwortete Obermeister Meier. „Das Rolltor ist definitiv aufgebrochen. Was alles gestohlen wurde kann uns nur der Besitzer sagen.“

„Ok! Ihr kümmert euch um den Mann, wenn er kommt. Ich will eine Liste von allem was fehlt. Wer hat den Einbruch gemeldet?“

„Ging automatisch! Die Alarmanlage ist mit unserer Außenstelle Gauting verbunden.“

„Ach geh zu!“ Boschi zupfte Jette am Ärmel. „Ich sehe jetzt nach Frank. Jette, willst du mit oder bleibst du lieber hier?“

„Blöde Frage! Komm Boschi!“ Jette marschierte zielstrebig voran, in Richtung der Yacht.

Am Segelschiff, das etwa zehn bis zwölf Meter lang war, angekommen, riefen sie nach ihrem Kollegen. „Frank! Hallo Frank, wo sind Sie?“ An der Reling stand eine Leiter, die fast zwei Meter nach oben an Deck führte. Frank meldete sich nicht. Boschi griff die Leiter mit beiden Händen und schaute zu Jette. „Du zuerst!“

„Hihi! Boschi, bekommst du nicht genug von meinem Hintern?“ Jette lachte und stieg die Leiter aufreizend langsam hoch.

„Wir sind im Dienst Jette! Mach weiter!“ Erst jetzt bemerkte Boschi seinen Fauxpas und grinste schelmisch. „Sorry Jette, natürlich hätte ich zuerst hinaufsteigen sollen!“

Oben angekommen stürzte ihnen Frank Maisetschläger mit gefährlicher Schnappatmung entgegen. „Chef! … Jette! … So eine Sauerei habe ich noch nicht gesehen!“ Frank musste würgen und stand in seinem teuren Designeranzug, wie ein Häufchen Elend vor ihnen.

„Kotzen Sie mir ja nicht an den Tatort!“, warnte ihn Boschi und reichte ihm ein Taschentuch.

„In der Kajüte!“, presste Frank noch hervor und erbrach sich dann über die Reling auf den Hallenboden.

„Mahlzeit!“ Boschi zog sich umständlich die verhassten Gummihandschuhe über und öffnete mit den Fingerspitzen die Tür zum Unterdeck. Jette folgte hinter ihm. Sofort schlug ihnen ein süßlicher Geruch entgegen. „Allmächd!“ Auf einem Tisch mitten im Raum lag die mumifizierte Leiche eines Mannes. Jette schluckte und dachte sofort an was Schönes, damit es ihr nicht genauso wie Frank ging. „Oh mein Gott!“

„Pass auf! Eingetrocknetes Blut!“, warnte sie Boschi von einer Lache auf dem Boden und beugte sich über das Opfer. „Der hat ein Riesenloch im Brustkorb. Ein junger Mann, ich schätze so um die Dreißig.“

Jette blickte sich angewidert um. Auf einem kleinen Herd in der Kombüse stand eine benutzte Bratpfanne. „Er hat sich vor seinem Tod noch etwas zu Essen gemacht. Keine Anzeichen von einem Kampf!“

„Entweder kannte er seinen Mörder oder er wurde hier nur abgelegt.“ Boschi stellte bereits erste Hypothesen an. „Was ich eher vermute. Die Tür zur Kajüte wurde jedenfalls nicht aufgebrochen!“

„Oder er wurde von einem Einbrecher überrascht!“ Jette fand den Mut die Mumie näher anzuschauen. Die dünne, trockene Haut lag direkt auf den Knochen, begann sich an manchen Stellen abzuschälen. Der Körper war vollständig mit einem weißen Belag bedeckt. „Wo sind seine Augen?“, fragte Jette erschrocken.

„Ungeziefer, Mäuse? Ich glaube die Spurensicherung ist da. Komm Jette, machen wir Platz. Dr. Reiter wird`s schon herausfinden.“

Jette und Boschi verließen das Schiff und stiegen die Leiter wieder hinab. Endlich ging auch die nervende Sirene der Alarmanlage aus. Anscheinend war der Besitzer der Halle endlich eingetroffen. Frank hing immer noch, wortlos, fahl weiß im Gesicht und total fertig, über der Reling des Schiffes.

Dr. Reiter kam ihnen mit schnellem Schritt entgegen, groß gewachsen, Brillenträger, modisch gekleidet in einem weißen Ganzkörperanzug. „Guten Morgen Frau Jettenbach, Herr Dippold. Was haben Sie Schönes für meine Kühltruhe?“

„Guten Morgen Dr. Reiter! Eine männliche Leiche, bereits mumifiziert, mit einem Mordsloch im Brustkorb. Wir haben alles so gelassen, wie es war. Wenn Sie bitte nachschauen, ob der Tote Papiere bei sich hatte. Wir befragen inzwischen den Besitzer der Lagerhalle.“ Boschi blickte sich um. „Äh, sind Sie heute alleine? Wo ist ihre Mannschaft?“

„Alle unterwegs! In Grünwald gab es eine Einbruchserie und die „oberen Zehntausend“ sind sehr besorgt. Sie wissen schon! Alles Amigos vom Polizeipräsidenten. Na dann, schau mer mal!“ Dr. Reiter kletterte mit seinem Koffer elegant die Leiter hinauf und die beiden Kommissare gingen zum Eingang der Halle, an dem der Spediteur Otto Rasand neben Polizeiobermeister Meier und Müller wartete.

Jette und Boschi stellten sich kurz vor. „Herr Rasand, haben Sie schon einen Überblick, was gestohlen wurde?“, fragte Boschi neugierig.

„Nix!“, antwortete Herr Rasand zu aller Überraschung.

„Wie nichts?“, erkundigte sich Jette nochmal.

Otto Rasand schüttelte den Kopf. „Nichts, nothing, nada! Die Halle war bis auf meine Segelyacht leer. Ich war seit Oktober letzten Jahres nicht mehr hier. Damals habe ich das Schiff hier eingewintert und untergestellt.“

„Ach geh zu! Und die Leiche in ihrer Kajüte haben Sie gleich mit winterfest untergebracht?“, fragte Boschi ironisch nach.

„Wie? Leiche?“ Der Spediteur fing an zu schwitzen. „In der Kajüte? Am Ammersee habe ich das Schiff aufgeräumt und innen alles sauber geputzt! Am nächsten Tag haben wir die Yacht geslippt und ich bin dann direkt hierhergefahren.“

Boschi grinste und versuchte damit seine Unsicherheit zu überspielen. Er schaute fragend zu Jette.

Otto Rasand fiel Boschis Reaktion sofort auf. „Äh, sorry. Slippen sagen wir Segler, wenn ein Boot zu oder aus dem Wasser verbracht wird. Eigentlich kann nur der Einbrecher die Leiche in meiner Kajüte versteckt haben, oder?“

„Sicher nicht Herr Rasend. Der Tote ist bereits mumifiziert. Er liegt schon etwas länger in ihrem Schiff“, stellte Jette fest. „Er muss also in der Nacht vor dem … äh, slippen an Bord gebracht worden sein. Wann genau haben sie das Schiff hier abgestellt?“

„Das war an einem Sonntag Mitte Oktober. Äh, ja, wie gesagt, am Tag vorher habe ich die Yacht saubergemacht und geschrubbt.“ Herr Rasand holte sein Handy aus der Hosentasche und öffnete den Terminkalender. „Genau, das war am Samstag, den 9. Oktober und Sonntag, den 10. Oktober habe ich dann die Yacht hier untergestellt.“

„Danke Herr Rasand! Das ist vorerst alles. Wenn wir noch Fragen haben, werden wir nochmal auf Sie zurückkommen. Die beiden Beamten nehmen noch Ihre Aussage und Personalien auf“, bedankte sich Boschi beiläufig. Die Aussage schien ihm glaubhaft und brachte ihn nicht viel weiter. Er wollte schnell zurück an den Tatort, zu Dr. Reiter. Jette folgte ihm.

Frank Maisetschläger hatte sich inzwischen ein wenig erholt und wartete, wachsweiß, unten an der Leiter. Jette blieb bei Frank. Boschi stieg nochmal nach oben zur Kajüte. „Dr. Reiter, wir fahren jetzt. Kommissar Maisetschläger bleibt noch da, bis Sie fertig sind und die Leiche abgeholt wird. Können Sie uns schon was sagen?“

Dr. Reiter drehte sich um und zeigte auf den Toten. „Eine sehr interessante Leiche haben wir hier. Wissen Sie Herr Kommissar, unser Körper besteht ja hauptsächlich aus Wasser. Wenn es jetzt andauernd trocken ist, keine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, dann kann der Körper eines Toten nicht verwesen. Er mumifiziert. Die Bakterien, die die Verwesung beeinflussen brauchen Feuchtigkeit. Das ist wie bei einem guten Südtiroler Speck. Der ist auch nichts anderes wie mumifiziertes Fleisch. Die Organe des Toten schrumpeln zusammen, wie ein verdorrter Apfel und bleiben erhalten. Der Vorgang kann mehrere Wochen dauern, je nachdem wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist.“

„Ach geh zu!“ Boschi war fasziniert und beschloss insgeheim Speck in Zukunft von seiner Speisekarte zu streichen. „Wie ist er gestorben?“

„Das kann ich nur vermuten Herr Kommissar. Sehen Sie selbst!“ Dr. Reiter zeigte auf das große Loch im Brustkorb des Opfers. „Das Herz fehlt!“

„Allmächd! Nicht schon wieder!“ Boschi dachte sofort an seinen letzten Fall, als die Mafia mehrere Menschen wegen ihrer Organe ermordete. „Stammt die Leiche noch von … haben wir was übersehen?“

„Ich kann Sie beruhigen Herr Dippold. Dieses Herz wurde bestialisch herausgerissen. Arterien und Gewebe sind fransig, regelrecht zerfetzt. Sonst sehe ich im ersten Moment keine anderen Verletzungen. Ein paar kleine Schürfwunden am Rücken, keinen Einschuss oder sowas. Ich nehme an, der Täter hat den Mann in den Brustkorb gestochen und erst später hier abgelegt. Dafür spricht auch das wenige Blut hier in der Kajüte. Außerdem fand ich Bluttropfen draußen an Deck.“

„Mein Gott! Hatte der Tote irgendwelche Papiere bei sich?“

„Ja!“ Dr. Reiter reichte Boschi einen Personalausweis, bereits eingetütet in Plastikfolie. „Benjamin Sattler, 23 Jahre, aus München. Übrigens, Herr Dippold, bei „Ötzi“ erfolgte die Mumifizierung aufgrund von…“

„So jung!“, unterbrach ihn Boschi. „Ich hätte ihn viel älter geschätzt! Leider habe ich sehr wenig Zeit Dr. Reiter!“ Boschi verabschiedete sich schnell, bevor er sich noch einen Vortrag über die Gletschermumie und andere medizinische Besonderheiten anhören musste. Dr. Reiter liebte es stundenlang davon zu erzählen. „Danke, das hilft uns schon mal weiter.“

Jette und Frank standen am Eingang der Halle und warteten. Der Leichenwagen fuhr gerade auf den Hof und Polizeiobermeister Sascha Meier spannte gerade ein rotweißes Polizei-Absperrband um das Grundstück der Halle. „Frank, Sie bleiben mit Meier und Müller da bis Dr. Reiter fertig ist“, ordnete Boschi an und zündete sich eine seiner filterlosen Zigaretten an. Jette hasste seine Qualmerei, liebte aber den Tabakgeruch auf seiner Haut. „Komm Jette, wir müssen nach München. Das Opfer hat einen Namen!“ Während sie zum Auto gingen, informierte Boschi Jette über die Personalien des Opfers und die erste Diagnose von Dr. Reiter.

„Wie? Es fehlt das Herz?“ Auch Jette erinnerte sich mit Schaudern an ihren letzten Fall.

„Ja, aber das Herz wurde diesmal brutal aus Brustkorb gerissen und nicht operativ entfernt. Dr. Reiter hat es bisher nicht gefunden!“

„Verrückt! Boschi, was macht der Mörder mit dem Herz? Sammelt er Trophäen?“ Jette dachte sofort an Angus Streitberger, der Totenschädel auf eine silberne Scheibe gesetzt hatte und damit irgendwelche Geister beschwören wollte.

„Kann sein. Vielleicht fiel der Täter nach dem Mord in einen Blutrausch. Vielleicht empfindet er Lust an quälen und töten. Jedenfalls ermitteln wir wiedermal gegen einen verrückten Killer“, stellte Boschi fest.

*

In der Kaulbachstraße in München schloss am späten Abend der Antiquitätenhändler Hans Köberlin sein Geschäft ab und ging eilig in Richtung Englischer Garten. Der untersetzte, nur 1,60 Meter große Mann mit dreißig Kilogramm Übergewicht und schütterem Haar schwitzte stark, wirkte nervös und unsicher. Wenn das, was er gerade am Telefon erfahren hatte, wirklich stimmte, dann kam das einer Sensation nahe. Er hatte sofort seinen besten Kunden informiert und den Auftrag bekommen, das Angebot umgehend zu sichten und zu kaufen.

*

Jette und Boschi waren in München bei der Meldeadresse von Benjamin Sattler angekommen. Schon unterwegs hatten sie von Sepp Brandl erfahren, dass der junge Mann schon seit Oktober letzten Jahres vermisst wurde und in einer Wohngemeinschaft gelebt hatte. Ein Mitbewohner hatte letztes Jahr eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Die WG lag an der Landsberger Straße in einem kleinen Hinterhof. Ein junger Mann öffnete den beiden Kommissaren die Tür. Boschi zeigte seinen Dienstausweis und fragte nach dem Zimmer von Benjamin Sattler. Der Mann, der sie eingelassen hatte, entschuldigte sich aber gleich wieder und verschwand schnell in einer der vielen Zimmertüren. Er ließ Jette und Boschi einfach im Flur stehen, um eine Minute später mit einem prall gefüllten Koffer wieder zu erscheinen. „Das sind Bennys Sachen. Sein Zimmer haben wir schon wieder vermietet. Auf Wiedersehen!“, erklärte er kurz und knapp, drängte die überraschten Kommissare ins Treppenhaus und knallte vor ihren Nasen die Eingangstür ins Schloss.

„Hallo? Was war das jetzt?“ Boschi war perplex und Jette sprachlos. „So sind wir noch nie abserviert worden, Jette!“ Boschi klingelte noch mehrmals, klopfte und schlug schließlich gegen die Tür, doch niemand machte mehr auf.

„Boschi, hör auf! Das hat doch keinen Sinn! Ohne Durchsuchungsbeschluss kommen wir da nicht mehr rein. Warte, ich mach das gleich!“ Jette zog ihr Handy aus der Hosentasche und rief im Büro von Oberstaatsanwalt Höglmeier an.

„Scheiße!“, fluchte Boschi und trat verärgert mit dem Fuß gegen die Tür. „Jette, das dauert doch wieder ewig bis der „Dipferlasscheißa“ in die Gänge kommt!“

*

Hans Köberlin wartete am Monopteros im Englischen Garten in München auf seinen geheimnisvollen Anrufer. Die Dämmerung setzte langsam ein und nur eine ältere Frau ging mit ihrem Hund spazieren. Sonst war niemand zu sehen. Die ersten Nebelschwaden zogen durch den Park und Hans fröstelte. Irgendwie fühlte er sich beobachtet.

„Sind Sie allein?“, fragte plötzlich jemand hinter ihm.

Der Antiquar drehte sich erschrocken um. „Mann! Wo kommen Sie jetzt her?“ Vor ihm stand plötzlich ein alter Mann mit langen grauen Haaren und hielt ihm einen länglichen Gegenstand entgegen, der mit einem schmutzigen Lumpen umwickelt war. Hans Köberlin wusste sofort, dass vor ihm der fremde Anrufer stand. „Ist es das? Zeigen Sie her?“

Der Fremde blieb einem Meter vor ihm stehen und kam nicht näher. Langsam öffnete er den Stoffwickel und legte etwas Glänzendes auf die Treppenstufe. „Ein Kilo Gold. Sind Sie interessiert?“

Hans Köberlin schaltete seine Taschenlampe an und bückte sich. Er konnte es nicht fassen. Vor ihm lag wirklich ein Kilo Barren Gold mit eingeprägten Reichsadler, Hakenkreuz und einer Reichsbank Nummer. Das Herz des Antiquars raste und die Augen glänzten im Wiederschein des Goldes. „Wo haben Sie das her? Haben Sie noch mehr davon?“

„Das tut nichts zur Sache!“, zischte sein Gegenüber bedrohlich. „Was zahlen Sie dafür?“

„Ich müsste den Barren erst einmal auf Echtheit prüfen …“ Weiter kam Hans Köberlin nicht.

Der alte Mann machte blitzschnell einen Schritt nach vorne, griff mit seiner rechten Hand den Hals von Hans Köberlin und hielt den zappelnden, röchelnden Mann mit ausgestreckten Arm in der Luft, bis er blau anlief. Dann ließ er ihn einfach fallen. „Sie prüfen gar nichts! Entweder Sie zahlen oder wir haben uns nie gesehen!“

Nur stoßweise kam die Antwort aus dem keuchenden, weit aufgerissenen Mund das Antiquars. Kalter Schweiß spiegelte sich auf seiner Stirn. „10 000 Euro!“, antwortete er mutig, auf den Boden liegend.

„Sie wissen genau, dass ein Barren Gold mindestens 30 000 Euro wert ist. Wollen Sie mich verarschen?“, fauchte der Greis drohend über ihm.

Von Schmerzen gekrümmt lag Hans Köberlin vor den Füßen des alten Mannes. „Bitte, machen Sie das nicht noch einmal!“, flehte er den Mann an. „Das da ist Hitler-Gold! Den Barren kann ich, wenn überhaupt nur auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Mehr wie 15 000 Euro gibt es nicht dafür.“

Angus Streitberger überlegte nur kurz. Er brauchte dringend Geld, wenn er sich an Kommissar Dippold und seiner Kollegin rächen wollte. Seine goldene Sichel lag im Wasser des Kienbachs, die silberne Mondkreisscheibe der Kelten befand sich bei der Polizei und lagerte in einer Asservatenkammer und sein gesamtes Hab und Gut hatte das Seniorenheim in Seefeld, in dem er zuletzt wohnte, sicher auf einem Wertstoffhof entsorgt. Er musste den Betrag wohl oder übel akzeptieren. „Sie Halsabschneider! Ok, besorgen Sie das Geld. Angus packte den Antiquar erneut am Hals und drohte. „Falls Sie unser Treffen nicht für sich behalten, bring ich Sie um! Haben Sie mich verstanden?“

Hans Köberlin zitterte wie Espenlaub und hauchte ein leises „Ja!“ aus seinem eingeschnürten Kehlkopf.

„Ich melde mich wieder bei Ihnen.“ Genauso schnell und leise, wie der alte Mann erschienen war, verschwand er wieder. Hans Köberlin blieb minutenlang wie angewurzelt liegen, dann erfasste ihn schreckliche Todesangst und er rannte los, so schnell er konnte.

*

Jette und Boschi kamen am frühen Abend auf die Dienststelle zurück und informierten die Kollegen über den neuesten Stand der Ermittlungen. Boschi übergab den Koffer von Benjamin Sattler an Kommissar Maisetschläger. „Frank, wie ich sehe geht es Ihnen wieder besser. Bitte den Inhalt sichten und dann zur Spusi bringen. Gibt es schon was Neues von Dr. Reiter?“

„Nein Chef! Bis jetzt nicht. Die Angaben von Otto Rasand habe ich überprüft. Seine Angaben stimmen. Ein Freund, der bei der Überführung der Segeljacht im Oktober letzten Jahres mitgeholfen hatte, kommt vorbei und will den Transport der Yacht am besagten Tag bestätigen. Ob Otto Rasand später noch einmal in seiner Halle war, konnte ich bislang nicht überprüfen. Die Keycard speichert jedenfalls alle Besuche in der Lagerhalle. Ich muss mir nur noch die passende App dafür besorgen“, antwortete Meise, während er den Koffer von Benjamin Sattler öffnete. „Gestohlen wurde nichts. Die Halle stand wirklich bis auf das Boot leer. Die Alarmanlage hat die Einbrecher wohl in die Flucht geschlagen. Ein Anwohner hat kurz nachdem die Sirene anging, zwei Männer gesehen, die zu einem weißen Lieferwagen ohne Aufschrift rannten und mit quietschenden Reifen davonrasten.“

„Gibt es von denen eine Personenbeschreibung?“, fragte Jette nach.

„Ja! Schlank, jung, beide trugen eine auffällig rote Jacke mit Kapuze, blaue Hose. Chef, ich habe die Daten sofort an alle Funkstreifen gemeldet!“, antwortete Frank ganz stolz.

Boschi lachte lauthals. „Rot und Blau! Gott sei Dank spielt heute nicht Bayern gegen 1860. Die Beschreibung bringt uns bestimmt nicht weiter!“

Meise wandte sich beleidigt wieder dem Koffer zu und breitete unterdessen den Inhalt auf dem Boden aus. „Oha! Sein Laptop! Leider gesichert. Kleidung, ein paar Bücher, Schuhe und … Igitt! Gebrauchte Unterwäsche und Socken.“ Meise raffte angewidert die Wäsche zusammen und packte sie schnell zurück in den Koffer.

„Haha, kein Mörder drin!“, witzelte Boschi. „Spaß beiseite! Frank, überprüfen Sie mir bitte, ob auf dem Computer was Brauchbares drauf ist. Haben wir eigentlich schon das Handy von Sattler gefunden?“

„Nein Chef! Bisher nicht, aber ich habe bereits den Anbieter herausgefunden und mit der Firma telefoniert. Die schicken uns alle Verbindungsdaten und auch wo das Handy zuletzt eingeloggt war.“

„Sehr gut Frank! Machen Sie denen Druck, sonst dauert das ewig! Ok, wir treffen uns morgen in alter Frische. Schönen Feierabend!“ Jette und Boschi verließen zusammen das Kommissariat. „Zu dir oder zu mir?“ fragte Boschi, bevor sie in ihre Autos stiegen.

„Zum Zumba!“, antwortete Jette grinsend. „Kommst du mit, Boschi?“

„Nein, bloß nicht! Das Rumgehoppse ist nichts für mich.“ Boschi hatte ganz vergessen, dass Jette mit ihren Mädels am Montag immer in den Fitnessclub ging. „Dann viel Spaß, mein Schatz. Power dich richtig aus!“

*

Am nächsten Tag wollte Jette Boschi mit einem Frühstück überraschen, stellte sich um sechs Uhr morgens den Wecker, besorgte frische Semmel und Butterhörnchen und fuhr zu ihrem Schatz nach Schlagenhofen, wo Boschi in einem kleinen Häuschen mit wunderschönen Garten wohnte. Die Hauskatze Minka begrüßte Jette mit einem lauten „Miau!“ und strich hungrig um ihre Beine, während sie mit mehreren Bäckertüten in der Hand akrobatisch die Haustür öffnete. „Guten Morgen Schatz! Überraschung!“ Jette ging in die Küche, stellte die Kaffeemaschine an und wollte dann den Frühstückstisch im Esszimmer decken. „Boschi, auf …!“

„Guten Morgen!“ Aus Boschis Schlafzimmertür grüßte eine junge Frau, schlank, blond und nur mit einem von Boschis weißen T-Shirts bekleidet.

„Äh! … Guten …“ Jette traute ihren Augen nicht. Vor Schreck fiel ihr ein Teller aus der Hand. „Klirr!“

„Hihi!“ Lachend lief die unverschämte Person an Jette vorbei und verschwand im Bad. Jette stand zuerst wie angewurzelt, dann kam eine unbeschreibliche Wut in ihr hoch. Sie stürmte wie eine Furie ins Schlafzimmer und sah Boschi aufrecht im Bett hocken. „Du Drecksack betrügst mich mit dieser Schlampe! Schämst du dich nicht, du, du …“ Jette fand keine Worte mehr. Enttäuscht und wütend warf sie den anderen Teller in seine Richtung, traf aber nur die Wand, machte auf dem Absatz kehrt und rannte aus dem Zimmer.

Boschi sprang aus dem Bett, sprintete sofort hinter ihr her, überholte Jette im Flur und versperrte ihr den Weg. „Spinnst du, Jette? Halt! Warte!“

„Geh mir aus den Augen! Du Schwein! Wie lange geht das schon?“ Jette schossen Tränen in die Augen. Energisch versuchte sie an Boschi vorbei zu drängeln. „Ist die überhaupt schon volljährig, du … du …“ Ihr fehlten die Worte.

„Jette, warte! Lass mich doch erklären!“ Boschi stand im karierten Schlafanzug mit ausgebreiteten Armen vor ihr und versperrte ihr die Haustür. „Es ist nicht das was du denkst! Jette, das ist meine Tochter!“

„Eine dümmere Ausrede fällt dir auf die Schnelle nicht ein? Deine Tochter! Du schläfst mit deiner Tochter in einem Bett? Du bist doch Plemplem! Boschi, geh mir aus den Weg! Sonst …“ Jette drängelte zur Tür.

„Babba, was ist los? Könnt ihr nicht ein wenig leiser streiten?“, kam es aus der Küche.

Jette total in Rage, drehte sich um und sah die junge Frau, die jetzt grinsend in der Küchentür stand. „Du Luder hältst dich hier raus, verstanden! Papa? Das ich nicht lache! Wollt ihr mich verarschen?“

„Nein Jette! Darf ich dir vorstellen? Andrea, meine Tochter! Sie besucht mich während der Ferien.“ Boschi atmete tief durch, fasste Jette an beiden Händen und zog sie in Richtung Küche. „Andrea, das ist Jette, meine Freundin und gleichzeitig auch Kollegin“, stellte Boschi erleichtert die beiden Damen vor.

Jette konnte es nicht glauben. „Ihr veräppelt mich doch, oder?“ Boschi hatte ihr nie etwas von einer Tochter erzählt.

Andrea streckte Jette lachend die Hand entgegen. „Sah sicher blöd aus, als ich aus dem Schlafzimmer kam. Ich bin wirklich Boschis Tochter! Jette, ich hatte Angst in einem fremden Haus allein zu schlafen. Ich bin zum ersten Mal bei Babba zu Besuch.“

„Jette, jetzt schau nicht so entgeistert! Ich habe mich einfach nicht getraut. Irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt dir zu sagen, dass ich eine Tochter aus erster Ehe habe. Ich wollte! Doch dann bekam ich Angst, das du mit einem alten „Knacker“ mit Kind nichts zu tun haben willst. Kommt, gehen wir frühstücken.“ Boschi drückte Jette schnell einen Kuss auf die Wange.

Jette war richtig geschockt. Fast hätte sie Boschi Unrecht getan und mit ihrer Eifersucht ihre Beziehung zerstört. Aber wieso hat er ihr nicht von Andrea erzählt? Dass er verheiratet war, ja, das hat er irgendwann erwähnt. Aber so eine hübsche, erwachsene Tochter? Jette kam in den Sinn, dass sie eigentlich gar nicht so viel über Boschis Vergangenheit wusste. Mit rotem Kopf setzte sie sich an den Frühstückstisch und schnitt mit zitternden Händen eine Semmel auf.

Boschi bemerkte wie aufgewühlt Jette war. Ihm gefiel ihre eifersüchtige Reaktion, die eindeutig zeigte, dass sie ihn wirklich liebte. Er fühlte sich geschmeichelt, beugte sich hinüber zu Jette und gab ihr noch einen Kuss. „Alles gut, mein Schatz!“

Andrea strahlte. „Jette, ich bin vor drei Wochen 18 geworden und habe gerade den Führerschein bestanden! Jetzt kann ich meinen Babba öfter besuchen.“ Andrea drückte Boschi einen Kuss auf die Wange und wartete gespannt auf Jettes Reaktion. „Aber nur, wenn ich euch nicht störe!“

Sofort kam die Eifersucht in Jette hoch. Sie musste sich erst daran gewöhnen, dass da plötzlich eine zweite Frau zwischen ihr und Boschi stand. „Du störst überhaupt nicht, Andrea“, flunkerte Jette und sah auf die Uhr. „Schon nach acht! Boschi, wir kommen zu spät!“

„Ach geh zu! Schade, ich könnte noch stundenlang mit euch beiden hier sitzen und frühstücken.“ Boschi hetzte ins Schlafzimmer, zog eine verwaschene Jeans und einen quietschgelben Pullover über. Danach drückte er seiner Tochter schnell noch einen Kuss auf die Wange und gab ihr einen Haustürschlüssel. „Mach dir einen schönen Tag. Wir reden heute Abend weiter. Auf geht`s Jette!“

„Viel Spaß in der Arbeit!“, rief ihnen Andrea noch frech hinterher.

Ammerseeherzen

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