Читать книгу Rise and Shine - Christina Walch - Страница 23
Tipps für den Alltag
ОглавлениеFür diese Übung brauchst du einen Stift, mehrere Zettel, eine kleine Schachtel oder Box und Tesafilm.
Schreibe auf deine Box die Worte: »Alles in Gottes Hand«. Von nun an ist dies deine Box, in die du alle Sorgen, Ängste und Nöte stecken kannst, mit denen du zu kämpfen hast. Symbolisch kannst du hier alles hineinlegen, was du Gott ganz übergeben möchtest und bei dem du ihn bittest, dich zu führen. Wo möchtest du nicht mehr selbst kämpfen, sondern Gott das Ruder übergeben?
Welche Sehnsüchte schlummern in deinem Herzen? Schreibe sie jeweils auf einen Zettel.
Und nun schließ deine Augen. Bitte Gott für jedes einzelne deiner Anliegen und Sehnsüchte. Du kannst ihm auch genau sagen, was du dir vorstellst. Specific prayer follows specific answer (engl. für »Auf ein spezifisches Gebet folgt auch eine spezifische Antwort«). Schütte Gott dein Herz aus. Sag ihm, wieso dir dieser Bereich so wichtig ist und warum es dir schwerfällt, dass er noch nicht in Erfüllung gegangen ist. Bitte ihn, sich darum zu kümmern und dich nach seinem Plan, nicht nach deinem zu führen, damit du seine Wege erkennst. Hast du Gott deine Sehnsucht gegeben, dann steck den Zettel in die Box.
Nun heißt es für dich warten. Vertrauen bedeutet, Gott nicht hineinzureden, wann und wie er die Bitte erfüllt, sondern zu wissen, dass er sie erfüllen wird, wie es dir zum Heil und ihm zur Ehre wird.
Tamara Boppart ist Texterin und Kreative. Sie arbeitet bei Central Music, einem Netzwerk für professionelle Musiker und Kirchenmusiker und ist als Rednerin unterwegs. Sie ist 34, Mutter von vier Töchtern und verheiratet mit Andreas »Boppi« Boppart, Leiter von Campus für Christus Schweiz. Zusammen mit einer anderen Familie leben sie unter einem Dach in der Nähe von Zürich.
Wie hast du herausgefunden, dass du geliebt bist? Und vor allem: Wie hast du das so tief in dein Herz schreiben können?
Das meiste, was tief in unseren Herzen drin ist, können wir uns nicht selbst hineintätowieren, sondern es wurde hineingeschrieben. Von anderen Menschen, Erlebnissen und Erfahrungen. Besonders die ersten Jahre unseres Lebens hinterlassen in unseren Herzen tiefe Spuren. Ob da Annahme, Geborgenheit, Vertrauen oder Angst und Ablehnung reingeritzt wurden, können wir leider nicht ändern. Aber wir können auf einen Gott hoffen, dem es möglich ist, unsere Geschichte neu zu schreiben.
Gab es Momente in deinem Leben, in denen du an dieser Liebe Gottes gezweifelt hast?
Ich zweifle nicht an der Liebe, die Gott für mich hat. Ich vergesse sie nur ab und zu oder sehe sie nicht mehr. Dann erinnert er mich liebevoll daran, räumt Dinge weg, damit ich sie wieder sehe, die überwältigende Liebe zu mir. Mein Gedächtnis scheint diesbezüglich wie ein Sieb zu sein. Ich habe es oft nötig, erinnert zu werden. Immer wieder rutsche ich in alte Muster und habe das Gefühl, ich sei liebenswerter, wenn ich mein Leben besonders gut meistere.
Hast du konkrete Tipps, wie ich herausfinden kann, was Gottes Pläne für mein Leben sind?
Mache dich auf eine Entdeckungsreise zu dem, was Gott in dich hineingelegt hat. Wobei blühst du auf? Was lässt dein Herz höherschlagen? Woraus ziehst du Energie? Wobei fühlst du dich am lebendigsten? Wovon träumst du? Ich bin überzeugt, dass Gottes Plan für dich nicht völlig an der Art vorbeigeht, wie er dich natürlicherweise geschaffen hat. Wenn du selbst nicht sehen kannst, was in dir steckt, dann hol dir Hilfe. Es gibt hilfreiche Persönlichkeitstests oder Menschen, die dir sagen können, wie sie dich wahrnehmen und was sie in dir sehen.
Können wir an Gottes Plänen auch vorbeigehen?
Als junge Frau dachte ich, dass es bei allen wichtigen Entscheidungen, die ich im Leben treffen werde (Partner, Beruf, Wohnort etc.) einen perfekt göttlichen, einzig richtigen Weg gibt. Mittlerweile sehe ich das etwas anders. Häufig müssen wir einfach mit den Konsequenzen leben, die der Weg, den wir einschlagen, mit sich bringt. Und fast auf jedem Weg schlage ich mich mit Schwierigkeiten herum und erlebe Freuden. Natürlich will ich weise Entscheidungen treffen, die Zeit, die mir geschenkt ist, nicht leer und ungenutzt lassen und meine Leidenschaft und Begabungen nach Gottes Willen leben. Das kann aber ganz unterschiedlich aussehen oder kann Verschiedenes bedeuten. Warte nicht auf irgendeinen großen, unbekannten Plan, den Gott für dein Leben hat. Schau auf das, was der Schöpfer dir bereits jetzt geschenkt hat. Nimm das, was du hast, und wage mutig Schritte. Das Leben und was Gott damit vorhat, wird nicht irgendwann in der Zukunft beginnen. Du bist weder zu jung noch zu unfertig für den nächsten, mutigen Schritt.
Was möchtest du den Leserinnen mit auf den Weg geben?
Wir haben vier kleine Mädels zu Hause. Ich lerne unglaublich viel von ihnen über Gott, die Welt und mich. Vor einiger Zeit kam die Zweitjüngste am Ende eines langen Tages kurz vor dem Aufräumen auf die Idee, sämtliche Verkleidungssachen hervorzuholen und sich von oben bis unten extravagant neu einzukleiden. Ich war in Anbetracht der Uhrzeit und der noch zu erledigenden Aufräumarbeit wenig begeistert über ihre Kreativität. Als ich ihr das mitteilte, schaute sie mich mit Unverständnis in ihren großen Augen an und sagte: »Weißt du, jetzt kommt doch bald der Papa nach Hause. Und wenn er mich dann so sieht, schaut er mich sicher an und sagt: ›Wow!‹«.
Wir Mädels sehnen uns zutiefst nach dem »Wow« des Vaters. Seine Sicht auf uns und seine Bestätigung stiften Identität und klären die Fragen in uns, wer und wozu wir sind. Das Gute dabei: Du musst dich nicht verkleiden, um das »Wow« des himmlischen Vaters zu bekommen. Musst nichts dazutun. Musst gar nichts tun. Er ruft es dir in jeder erdenklichen Situation zu. Egal, ob du dich hübsch, liebenswert und begabt fühlst oder eben gerade nicht. Sein »Wow« gilt dir mit Sicherheit.
Vielen Dank für das Gespräch!