Читать книгу Natürliches Facelifting - Christina Schmid - Страница 6
ОглавлениеWAS GESCHIEHT MIT DEM GESICHT BEIM ALTERN?
Wenn wir älter werden, wird unsere Haut schlaff und bekommt Falten. So weit ist uns das klar. Aber warum ist das so? Welche körperlichen Prozesse führen dazu? Wenn etwa unsere Nase läuft, wissen wir, dass dies nur ein Symptom ist. Wir wissen, dass die Nase nicht kaputt ist, sondern dass ein Virus dafür verantwortlich ist, und wir versuchen, unser Immunsystem zu stärken. Bei Falten ist das ganz ähnlich – sie sind nur ein Symptom, die Ursache liegt tiefer.
DIE ALTERUNGSPROZESSE
Damit wir etwas für eine schöne Haut tun können, ist es wichtig, zuerst einmal zu verstehen, welche Bereiche unter den Alterungsprozessen leiden.
Gesichtsmuskulatur
So wie im gesamten Körper ist auch die Muskulatur im Gesicht mit den Jahren immer weniger der Schwerkraft gewachsen. Sie wird schlaffer und sinkt ab. Das wird noch dadurch gefördert, dass die Gesichtsmuskeln direkt mit der Haut verbunden sind. Hängt also der Muskel, hängt auch die Haut.
Doch damit nicht genug. Selten ist uns bewusst, wie sehr wir einzelne Muskeln überbeanspruchen, während andere brachliegen. Unsere Gesichtsmuskeln reagieren auf unser seelisches Wohlbefinden. Sind wir angespannt, sind sie es auch. Besonders im Kiefer-, Lippen- und Stirnbereich kommt es zu chronischen Verspannungen, die wiederum zu unschönen Falten führen. Wir haben nie gelernt, unser Gesicht regelmäßig zu entspannen. Verglichen mit der Art, wie wir uns um die anderen Muskeln unseres Körpers kümmern, werden die Gesichtsmuskeln meist stiefmütterlich behandelt.
Knochenstruktur des Gesichts
Zu den Alterungsprozessen im Körper gehört auch der Knochenabbau. Die Dichte der Knochen nimmt auch im Gesicht immer mehr ab. Ist der Knochenabbau stark, kann sich das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verändern. Bei Frauen beginnt dieser Abbau deutlich früher als bei Männern. Während sich die Knochenstruktur im Gesicht bei Männern erst zwischen 45 und 65 Jahren verändert, beginnt dies bei Frauen bereits in den Jahren zwischen 25 und 45. Der Stirnknochen und das Kinn ziehen sich zurück, der Oberkieferknochen sinkt ab. Dies lässt das Gesicht eingefallen und schlaff wirken.
Lymphsystem
Die Lymphe ist ein immer noch sträflich unterschätztes System in unserem Körper, das auch für die Entgiftung von Abfallprodukten aus der Haut verantwortlich ist. Je älter wir werden, umso träger wird dieses System, was man im Gesicht deutlich beobachten kann. Der Lymphstau führt vor allem morgens zu unschönen Schwellungen und auf Dauer zu einer unebenen, stumpfen Haut, zu Mitessern und Milien und in der Folge zu großen Poren. Schwellungen, die chronisch sind – zum Beispiel im Augenbereich – können ihrerseits zu neuen Falten und einem müden Gesichtsausdruck führen. Ein regelmäßiger Lymphstau trägt dazu bei, dass die Gesichtskonturen nach und nach verschwimmen.
Faszien
Faszien durchziehen als Teil des Bindegewebes den ganzen Körper – auch das Gesicht. In jungen Jahren sind sie flexibel und stabil, mit einem hohen Wasseranteil und elastischen Fasern. Mit dem Alter kann es hier jedoch zu Verklebungen und Verfilzungen kommen. Das verändert die räumliche Anordnung kollagener und elastischer Fasern. Der Fluss von Wasser und Nährstoffen wird zunehmend erschwert. Die Haut wird unelastisch und büßt an Spannkraft ein. Der Verlust von Elastizität äußert sich in Falten, die sich nicht mehr zurückbilden. Hatten sich die Lachfalten früher wieder geglättet, wenn man zu lachen aufgehört hat, so bleiben sie nun in die Haut »eingeritzt«.
Im Netzwerk der Gesichtsmuskeln ist alles auf komplexe Weise miteinander verbunden.
Unterhautfett
Unter der Haut befinden sich in ästhetischer Anordnung Pölsterchen von Fett. Diese werden mit den Jahren abgebaut beziehungsweise verschoben. Dadurch geht unserem Gesicht einiges an Volumen verloren. Es wirkt, als hätte man ihm »die Luft rausgelassen«. Auch dies begünstigt das Absinken der Haut. Sie sammelt sich nun an manchen Stellen, was wiederum zum Entstehen von Falten beiträgt.
Haut
Die Haut wird immer dünner, weniger elastisch, kann immer schlechter Feuchtigkeit speichern, was sie trocken und runzelig macht. Sie reißt leichter ein. Zum einen liegt das daran, dass der Körper in späteren Jahren weniger Kollagen und Elastin produziert, zum anderen machen Kollagen und Elastin aber auch chemische Veränderungen durch und werden weniger geschmeidig.
Gefäße
Die Anzahl der Blutgefäße sinkt und der Blutfluss in die tieferen Schichten der Haut verlangsamt sich. So wird die Haut schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Auch werden die Blutgefäße steifer, unflexibler und brüchiger.
ALTERUNGSZEICHEN
Für ein älteres Aussehen des Gesichts sind selten nur Falten verantwortlich. Die Haut wird trockener, stumpfer, unebener und fleckiger. Das Gesicht flacht ab und verliert an Konturen. Das Unterlid vergrößert sich (»Tränensäcke«), Oberlid und Augenbrauen sinken ab. Die Oberlippe wird dünner, die Mundwinkel ziehen nach unten. Das Gesicht wirkt müde und traurig. Das Kinn bildet sich zurück, ein Doppelkinn entsteht. Die Mimik, die Fähigkeit des Gesichtsausdrucks, wird eingeschränkt.
ALLES HALB SO SCHLIMM – MAN KANN ETWAS TUN
Sich mit diesen Entwicklungen tatenlos abzufinden, wäre aber der falsche Weg. Man geht davon aus, dass nur 20 bis 30 Prozent der Gesichtsalterungsprozesse genetisch bedingt sind. Der Rest ist unserem Lebensstil und nicht zuletzt unserer Lebenseinstellung geschuldet. Unser Körper und unser Gesicht brauchen mit den Jahren mehr Aufmerksamkeit und Pflege.
Dieses Buch gibt Ihnen Methoden an die Hand – im wahrsten Sinn des Wortes –, mit denen Sie den Alterungsprozessen des Gesichts aktiv begegnen können. Die Zeiten, da wir dachten, dass ausschließlich Ärzte für unsere Gesundheit verantwortlich wären, sind vorbei. Wir wissen, dass wir selbst aktiv werden müssen, in erster Linie natürlich vorbeugend. Mit dem Gesicht verhält es sich ähnlich – wir sollten aufhören zu glauben, dass nur die Schönheits- und die Kosmetikindustrie helfen können, wenn wir mit unserem Aussehen hadern.
Ab einem bestimmten Alter, so heißt es, ist jeder selbst für sein Gesicht verantwortlich.
Es gibt dankenswerterweise gut erprobte, effektive Möglichkeiten und Methoden, selbst etwas zu tun – in jedem Alter. Und die stelle ich Ihnen in diesem Buch vor. So können Sie dem Älterwerden mit Gelassenheit entgegensehen.