Читать книгу Natürliches Facelifting - Christina Schmid - Страница 8
ОглавлениеDEM ÄLTERWERDEN AKTIV BEGEGNEN
Will man den Alterungsprozessen im Gesicht wirkungsvoll begegnen, muss man bei den Ursachen ansetzen. Die Methoden, um die es in diesem Buch geht, machen genau das. Sie bauen die Muskulatur auf, verbessern die Qualität des Gewebes und der Gefäße und sie sorgen dafür, dass wieder mehr Kollagen und Elastin produziert werden. Die Haut wird wieder besser genährt und durchblutet, sie wird ebener und glatter, das Gesicht bekommt klarere Konturen und die volle Bandbreite seiner Ausdrucksfähigkeit zurück. Es wirkt allgemein frischer und erholter. Die Methoden lassen sich wunderbar in die Pflegeroutine einbauen und brauchen kaum mehr Zeit als zehn Minuten täglich. Sie sind ein bisschen wie das Zähneputzen – ein kleiner täglicher Aufwand mit beachtlicher Wirkung. Machen Sie diese Zeit zu Ihrer persönlichen Selbstfürsorgezeit, schenken Sie sich diese liebevolle Zuwendung.
GESICHTSYOGA
Gesichtsyoga ist in der Lage, das Aussehen des Gesichts gravierend zu verändern. Erinnern Sie sich? Unsere Gesichtsmuskeln sind mit der Haut verbunden und ziehen sie mit nach unten, wenn sie erschlaffen. Das funktioniert auch andersherum – wird zum Beispiel der Stirnmuskel wieder straff, hebt er die Augenbrauen und damit das Oberlid.
Wirkungsweise
Gesichtsyoga besteht aus Übungen, die die Gesichtsmuskulatur straffen und darüber hinaus aufbauen. Das bedeutet, dass diese Übungen unsere Gesichtsmuskeln auch wachsen lassen. Wie beim Bodybuilding versuchen wir, bestimmte Muskeln »aufzupumpen«. Da unser Gesicht mit dem Alter an Substanz einbüßt, sinkt es ein wenig in sich zusammen, wirkt fahl und bildet Falten. Dieses fehlende Volumen wollen wir nun durch das Volumen der Gesichtsmuskeln ersetzen. So strafft sich die Haut wieder und Falten werden von innen heraus geglättet.
Diese Muskelarbeit gibt auch unseren Gesichtsknochen wichtige Impulse. Es ist ja bekannt, dass Knochen, die sich »nicht gebraucht fühlen«, mit anderen Worten, die nicht entsprechend beansprucht werden, an Substanz verlieren. Das ist, wie bereits gesagt, im Gesicht nicht anders. Die Übungen des Gesichtsyoga geben unseren Gesichtsknochen wichtige Impulse und helfen, ihre Dichte und Form aufrechtzuerhalten.
Gesichtsyoga vs. Gesichtsgymnastik
Verglichen mit Gesichtsgymnastik versteht sich Gesichtsyoga ganzheitlicher. Die Übungen werden mit mehr Achtsamkeit durchgeführt, die Haut wird beim Üben geschont. Gesichtsyoga widmet sich dem Aufbau der Gesichtsmuskulatur ebenso wie der Dehnung und Entspannung. Denn unser Alltag formt unser Gesicht am stärksten und es ist wichtig, Stressherde im Gesicht aufzulösen – das sind vor allem die Stirnregion (Zornesfalte), der Mundbereich und der Kiefer.
Durch Gesichtsyoga bekommt man mehr Gefühl für den eigenen Gesichtsausdruck und lernt nach und nach, unwillkürliche Mimik und Anspannung im Gesicht zu minimieren. Das lässt das Gesicht offen, frisch und sympathisch wirken.
GUA SHA, DIE SCHABEMASSAGE
Gua Sha ist eine etwa 2000 Jahre alte Massageform und ist fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Gua heißt Schaben und Sha Krankheit. Frei übersetzt bedeutet es, dass durch das Schaben die Krankheit geheilt wird. So ungewöhnlich sich das für uns Mitteleuropäer auch anhören mag, mit Gua Sha werden tolle gesundheitliche Erfolge erzielt.
So funktioniert Gua Sha am Körper
Man braucht hierzu nicht mehr als ein Schabeinstrument und ein gutes Öl. Als Instrument kann im Notfall ein Löffel oder der Deckel eines Marmeladenglases dienen. Am häufigsten werden Nacken, Rücken, Schultern, Kopf, Arme und Beine geschabt. Man reibt mit dem Schaber auf der eingeölten Haut, bis sie rot und warm wird. Aufgrund der Weise, wie das Gewebe reagiert, kann ein erfahrener Therapeut Aussagen über die Vorgänge im Körper treffen. Im geschabten Areal werden so die Stoffwechselprozesse angeregt, die Durchblutung wird verbessert, Verspannungen werden gelöst und das Bindegewebe wird entgiftet. Die Faszien ordnen sich neu.
Es werden aber auch Reflexareale, Meridiane und Akupunkturpunkte geschabt. So wird der Körper auf der energetischen Ebene unterstützt. Gua Sha hat sich bei vielen Wehwehchen bewährt, wird von geübten Therapeuten aber auch bei ernsteren Beschwerden erfolgreich eingesetzt.
Gua-Sha-Massage im Gesicht
Die Schabemassage im Gesicht wird deutlich zurückhaltender ausgeübt, als man es am restlichen Körper tun würde. Sie wirkt wie ein sanftes Lifting, die Haut sieht direkt danach gut durchblutet, eben und frisch aus, ein bisschen wie »gebügelt«.
Doch die eigentlich interessante Wirkung erfährt man mit dem regelmäßigen Anwenden dieser Massage. Immerhin unterstützt sie das Gesicht genau dort, wo es im reiferen Alter seine Probleme hat: Sie hilft dem Lymphsystem, gut in Fluss zu kommen und damit die Schlacken abzutransportieren. Sie reinigt das Bindegewebe bis in die Tiefe und belebt die Faszien. Das Gewebe produziert wieder mehr Kollagen und Elastin, sodass die Haut widerstandsfähiger, elastischer und straffer wird. Die Gefäße werden in Schuss gehalten, die Haut wird viel besser mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgt.
FACIAL CUPPING, DIE SCHRÖPFMASSAGE
Auch das Schröpfen – heute mehr unter dem modernen Begriff Cupping bekannt – hat eine uralte Tradition in der chinesischen Volksheilkunde. Als intensiv entstauende und Blockaden lösende Methode kommt es seit Jahrhunderten zum Einsatz.
Schröpfen am Körper
Zum Schröpfen am Körper verwendet man entweder Schröpfgläser, in denen durch einen Saugball oder eine Pumpe Vakuum erzeugt wird, oder man greift zu der modernen Variante – zu Cups aus Silikon. Diese werden am Körper so angebracht, dass durch den erzeugten Unterdruck die Haut in den Schröpfer hineingesaugt wird. Denken Sie an die Saugglocke in Ihrem Badezimmer – so ähnlich funktionieren die Schröpfer. Man kann sie dann entweder an der angesaugten Stelle lassen oder die Haut vorher einölen und mit dem angesaugten Cup nun auf der Haut entlanggleiten.
Durch das Schröpfglas bekommt man Zugang zu tieferen Schichten des Gewebes. Es wird intensiv entgiftet und durchblutet, aber man kann damit über Reflexzonen auch die inneren Organe erreichen.
Angewendet wird das Schröpfen vor allem am Rücken und entlang der Muskulatur. Sportlern hilft diese Massage, ihre Muskeln schneller zu regenerieren. Ein geübter Therapeut kann mit dem Schröpfen bei vielen kleinen und großen Beschwerden Erleichterung verschaffen.
Schröpfen im Gesicht
Auch hier handelt es sich um eine sanftere Variante der am Körper sonst durchaus rote Male hinterlassenden Schröpfmassage. Sie ist unkompliziert und bringt in kurzer Zeit tolle Ergebnisse. Im Gesicht wendet man überwiegend das bewegte Schröpfen an, das heißt, man gleitet mit dem Schröpfer auf der eingeölten Haut entlang.
Mit dieser Massage erreichen wir auch im Gesicht ganz tiefe Schichten des Gewebes. Es wird nicht nur intensiv durchblutet, sondern auch bis in die Tiefe gereinigt. Die Gefäße werden wieder flexibler, Elastin und Kollagen werden vermehrt produziert. Das verbessert das Hautbild nachhaltig. Durch die Anregung des Lymphsystems verringern sich Tränensäcke und andere Schwellungen im Gesicht. Die Haut wird aufnahmefähiger und kann Nährstoffe wieder besser absorbieren. Das Gesicht wirkt erholter und frischer, die Faltentiefe wird gemildert.
WIE KOMBINIEREN SIE DIE METHODEN AM BESTEN?
Als Grundformel gilt: 5-mal in der Woche Gesichtsyoga und 2- bis 3-mal schaben oder schröpfen. Damit sind Sie auf der sicheren Seite. Ob Sie 3-mal das Gesichtsyoga-Grundprogramm machen (>) und 2-mal Poweryoga (>) oder 5-mal das Grundprogramm, bleibt Ihnen überlassen. Sie können Ihr Grundprogramm und Ihre Grundmassage um Spezialgriffe für bestimmte Bereiche (ab >) ergänzen. Falls Sie Gesichtsyoga und Schröpfen oder Schaben hintereinander machen, fangen Sie mit dem Gesichtsyoga an. Gönnen Sie Ihrem Gesicht 1 bis 2 Tage pro Woche Ruhe. Das Entspannungsprogramm (>) können Sie aber jederzeit machen. Vorschläge für Wochenprogramme gibt es auf >.