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2 Giovanni verabredet sich mit Herrn Schneider

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Giovanni trat vor die Tür vor Paolos Cafe und schlug den Kragen seines Jacketts hoch. Er musste lächeln weil ihm seine Mutter einfiel. Sie hatte ihm diese Marotte nicht abgewöhnen können, obwohl sie jedes und jedes Mal, wenn sie seine hochgeschlagenen Kragen gesehen hatte, diese wortlos aber freundlich wieder herunter geklappt hatte und ihm danach mit den Händen über die Schultern gefahren war, wie, um etwaige Unperfektheiten zu beseitigen. Er war gerade dabei, auch noch die Hände in die Jeanstaschen zu stecken, da fühlte er sein Handy vibrieren. Er griff in die Innentasche seines Jacketts und schaute auf das Display seines Telefonino. Wie klein die Welt doch war. Er drückte auf die Schaltfläche mit dem grünen Hörer uns sagte: „Buona sera, Avvocato.“ „Wieso sera?“, fragte am anderen Ende Uwe Schneider - Rechtsanwalt und der Ehemann von Signora Schneider, mit der er eben noch so nett geplaudert hatte. „Ich hoffe, Sie sind noch nicht zu müde, um nachher einmal bei mir im Büro vorbeizuschauen.“ „No, no. Selbstverständlich nicht. Bei mir zu Hause, also, a casa, in Italien, da sagt man schon ab Mittags buona sera. Das heißt aber nicht, dass man die Absicht hat, in absehbarer Zeit zu Bett zu gehen.“ „Ja, gut. Könnten sie gegen acht kommen? Ich denke, es wird nicht so lange dauern.“ „Kein Problem, Avvocato. Um acht ist ok“, sagte Giovanni so verbindlich, wie es ihm möglich war. Acht Uhr war überhaupt nicht ok, aber es winkte ein gutes Honorar. „Es tut mir leid.“ Schneider hatte offenbar nicht nur sehr gute Ohren, sondern er war auch empathiefähig. „Früher schaffe ich es nicht, ich bitte um Verständnis.“ „Non si preoccupi, für Sie habe ich immer Zeit“, sagte Giovanni, jetzt wirklich freundlich. Nach dem ersten Missmut über den verpassten Krimianfang im Fernsehen war ihm eingefallen, dass die realen Krimis, die er dank Avvocato Schneider kennenlernte, besser waren, als Fiktion. „Danke“, sagte Schneider. „Übrigens, ich habe den Anfang Ihres letzten Satzes nicht verstanden. Was war das doch?“ Giovanni überlegte kurz, was gab es denn da nicht zu verstehen? Er hatte gesagt: keine Sorge, für Sie habe ich immer Zeit. Dann ging ihm ein Licht auf. „Ach so, scusi, Entschuldigung. Non si preoccupi heißt dont worry.“ „Geht’s noch etwas babylonischer?“, fragte Schneider offenbar belustigt. „Bis später, und vielen Dank für den Ohrwurm.“

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