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7 Milena

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Milena setzte sich an den Küchentisch und Milan Sabota stellte ihr auch eine Tasse Kaffee hin. „Gianni, sag nicht, dass du nach Brno willst“, sagte sie aufgescheucht, zog sich das Zopfgummi aus den unecht-schwarzen Haaren, schüttelte diese nach hinten und fädelte sie dann wieder in das Zopfgummi ein. „Lass das doch. Du bist doch ok so wie du bist.“ „Nach Brno? Was ist denn da? Ich verstehe nicht.“ „Ach Gianni, tu doch nicht so.“ Sie knallte mit der flachen Hand auf den Tisch „Ich kann`s nicht mehr hören, alle sagen immer, sie fahren nur mal zum Wellness dort hin und in Wirklichkeit lassen sie wer weiß was machen. Mir kannst du nichts erzählen, ich bin Milans Freundin. Ich kenn den Laden in- und auswendig. Ich bin dort schließlich selber gelinkt worden.“ „Gelinkt? Was wird da gemacht?“ Giovanni blickte nicht durch. Milena musste Lachen. „Mann, Gianni, du bist echt süß. Wir werden da ausgenommen wie die Weihnachtsgänse und du machst deine kleinen Witzchen. Deine Nerven möchte ich haben. Aber jetzt im Ernst, lass die Finger davon, du hast doch gar nicht die Nerven für das Geschäft. Hast du das schon vergessen?“ Jetzt qualmten Giovannis Gehirnwindungen. Er stützte die Ellbogen auf den Tisch und nahm den Kopf zwischen die Hände. „Gianni, du bist der schönste Mann der Welt, entschuldige, Milane.“ Sie sah Sabota zärtlich an, dann wandte sie sich wieder zu Giovanni. „Was willst du denn an dir rumschnibbeln lassen? Du würdest doch nicht schöner und hättest dann die Scheiße am Hals. Warum?“ Langsam kam etwas Licht in Giovannis Gedankengänge. „Ach“, sagte er, richtete sich wieder auf, schlug die Beine über und verschränkte die Arme vor der Brust. Er schaute auf das übergeschlagene Knie und kratzte in Gedanken zusammen, was er schon wusste. „Ich habe davon gehört und weiß aber nichts Genaues, ich dachte, das wäre was für mich. Ich weiß halt nur, dass da so eine Art Wellness- Hotel ist, und dass man da Schönheits-Operationen machen Lassen kann. Ich habe so blöde Füße.“ „Trägst du denn Sandalen?“, fragte Milena ungläubig. Giovanni zog nur die Augenbrauen hoch. In was für Niederungen hatte er sich begeben. Jetzt musste er sich auch noch über seine Füße und über schlimme Mode-Entgleisungen unterhalten, aber er hatte einfach keine bessere Idee gehabt. „Ja, also. Und dafür willst du dich dann prostituieren?“ „Prostituieren?“

Er hätte nicht gedacht, dass er das Wort jemals aussprechen würde. „Mann, Gianni, du hast keine Ahnung. Die Operationen sind nicht so billig, wie die Leute immer sagen. Du scheinst echt keine Ahnung zu haben. Lass es einfach. Hör auf meinen Rat. Ich mag dich. Deshalb habe ich jetzt auch schon viel zu viel gesagt.“ Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch, nahm die Kaffeetasse in beide Hände und schien die Blümchen auf der Tischdecke zu zählen. Sabota blickte besorgt auf Milena. Er legte ihr eine Hand auf den Arm. „Was hast du denn?“ „Ach, Milane“, sagte sie leise. Giovanni hatte das Gefühl, dass er jetzt gehen sollte. „Ich danke dir Milena“, sagte er und stand auf. „Ich glaube, du hast mich vor einem großen Fehler bewahrt. Könnt ihr beiden das bitte für euch behalten? Wenn das irgendjemand erfährt, ist mein Ruf dahin.“ Er versuchte, blöd zu grinsen. „Willst du uns beleidigen?“, fragte Sabota. Er stand auf und begleitete Giovanni zur Tür. „Auf Wiedersehen, ich wünsche dir noch einen schönen Tag.“ „Ja, wünsche ich euch auch, ciao. Und danke für den Kaffee.“ Als Giovanni die wenigen Stufen hinaufstieg, die ihn wieder auf Straßenniveau brachten, merkte er, wie erschöpft er war. Er ließ sich in sein Auto fallen, schloss die Tür und dann die Augen. Er atmete tief durch. Dann griff er zum Handy. Am Besten, er fuhr sofort zu Avvocato Schneider. Hoffentlich hatte der Zeit.

Warum Olga ?

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