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ARTHROSE

Bei einer Arthrose kommt es zur Degeneration des Knorpelgewebes im Gelenk, was im fortgeschrittenen Stadium dafür sorgt, dass die Knochen direkt aneinanderreiben und sich zum Teil verformen. Weil der Knorpelabbau anfangs häufig symptomlos verläuft, registrieren viele Betroffene das Ausmaß der Erkrankung erst sehr spät – durch eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit, durch Schwellungen und Entzündungen, vor allem aber durch Schmerzen.

Die Ursachen der Krankheit liegen in erster Linie in einer altersbedingten Abnützung, was nicht heißt, dass nicht auch junge Menschen unter Arthrosebeschwerden leiden können: Fehl- oder Überbelastungen, z. B. durch Leistungssport, sind mögliche Gründe.

Obwohl eine Arthrose nach heutigem Stand der Medizin nicht heilbar ist, habe ich eine gute Nachricht für Sie: Man kann eine ganze Menge gegen ihre Symptome unternehmen, auch mit Hausmitteln. Pflanzliche Anwendungen haben sich hier bestens bewährt.

CHILIPASTE

Pürieren Sie eine Handvoll Chillies und streichen Sie die Paste auf das schmerzende Gelenk. Fixieren Sie die scharfe Sache, wenn notwendig, mit einem Tuch. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer Viertel- bis halben Stunde sollte die Chilipaste abgenommen und die betroffene Stelle gut gewaschen werden. Verwenden Sie für die Aktion Handschuhe oder denken Sie zumindest daran: Greifen Sie mit Chilihänden nicht in die Augen oder an eine andere sensible Stelle!


Der Chili

Der Stoff, der uns beim Genuss von Chillies zum Weinen bringt, nennt sich Capsaicin. Dieses ruft auf der einen Seite einen Schmerzreiz hervor – Schärfe ist nicht, wie oft angenommen, ein Geschmack –, wirkt auf der anderen Seite jedoch schmerzstillend. Chilischoten werden deshalb auch in der Medizin immer öfter eingesetzt. Bei der äußeren Anwendung kommt es nebenbei zu einer örtlichen Rötung, denn die Haut wird vermehrt durchblutet. Sollte die Reizung zu stark sein, hilft das Einreiben mit Fett oder Alkohol.

SCHARF, SCHÄRFER, AM SCHÄRFSTEN

Gemessen wird der Schärfegrad von Chillies in Scoville-Einheiten. 16 Millionen Scoville gelten als der höchste erreichbare Wert für reine Capsaicin-Kristalle, ungeübte Europäer finden aber alles über 1.000 Scoville, vorsichtig gesagt, eher „unbekömmlich“.


BRENNNESSELTEE

2 TL des Krautes mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, nach knapp 15 Minuten abseihen.

Für eine kurmäßige Anwendung von bis zu vier Wochen sollte man täglich drei Tassen Brennnesseltee trinken.

RINGELBLUMENSALBE

Auch eine Therapie mit der schönen orangen Blume ist einen Versuch wert. Das wiederholte Eincremen mit Ringelblumensalbe (siehe Seite 63) wirkt entzündungshemmend und abschwellend und kann im Anfangsstadium einer Arthrose gut helfen oder – selbst später – dafür sorgen, dass weniger Medikamente eingenommen werden müssen und damit weniger Nebenwirkungen auftreten.

ROSSKASTANIENBAD

Ein bisschen Arbeit macht’s schon, aber ohne Fleiß kein Preis: 1 kg reife Rosskastanien schälen und in kleine Stücke schneiden, über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag Wasser mit den Kastanien zum Kochen bringen, Topf vom Herd nehmen und Kastanien zehn Minuten ziehen lassen, Flüssigkeit durch ein Sieb ins Vollbad gießen und sich selbst für etwa 20 Minuten dazugesellen.

Die Rosskastanienkur wirkt gegen Entzündungen, ist krampflösend und sollte einmal pro Woche angewandt werden.


Die Brennnessel

Wer hat als Kind nicht in die brennenden Nesseln gegriffen oder ist mit kurzen Hosen mittendurch gewandert? Aua, das merkt man sich! Einer meiner Brüder lernte die Pflanze und ihre Eigenschaften ziemlich intensiv kennen, als er wieder einmal frech war … ein kleiner Schubser – und schon war das hierarchische Verhältnis wieder zu meinen Gunsten hergestellt. Der erste Eindruck, den die Pflanze im Leben der meisten Menschen hinterlässt, ist also nicht unbedingt ein positiver und bei gar nicht so wenigen wird dieser Eindruck auch nie wieder korrigiert: Eine Heerschar an Gartenbesitzern will nichts anderes als der Brennnessel an den Kragen. Viele Kräuterkundige hingegen schätzen sie als Naturheilmittel mit großem Potenzial – auch ich bin ein echter Fan. Die Wirksamkeit der Pflanze ist in einigen Bereichen, wie etwa bei Arthrose, mittlerweile nachgewiesen: Die Inhaltsstoffe ihrer Blätter hemmen die Produktion der Entzündungsstoffe in den Gelenkkapseln, reduzieren die Schmerzen und verbessern die Beweglichkeit der Gelenke. Wenn Sie also einen Garten Ihr Eigen nennen, lassen Sie der Brennnessel zumindest ein kleines Eckchen zum Gedeihen und nutzen Sie ihre Kräfte.

KOHLWICKEL

Darf ich vorstellen: der Kohlwickel, ein absoluter Klassiker unter den Hausmitteln, angewandt hauptsächlich bei Kniearthrose – was nicht heißt, dass er nur dort seine Wirkung tut. Lösen Sie drei bis vier der äußeren Blätter eines Kohl- oder Krautkopfes, schneiden Sie die harten Mittelrippen heraus und legen Sie die Blätter auf eine nicht saugende Unterlage. Rollen Sie mit einer Flasche ein paar Mal kräftig darüber, auf jeden Fall so lange, bis Flüssigkeit austritt. Legen Sie die saftigen Blätter auf die betroffene Körperstelle, decken Sie sie mit einem Tuch ab und binden Sie den Wickel mit einem weiteren Tuch fest. Die Einwirkzeit soll mindestens zwei Stunden betragen, kann sich jedoch auch auf bis zu zwölf Stunden ausweiten, d. h. man kann mit dem Wickel ganz gut übernachten – vorzugsweise dann, wenn der Partner oder die Partnerin mal außer Haus weilt.

Cooler Tipp: Wenn Sie den Kohlkopf direkt aus dem Kühlschrank verarbeiten, dann sind die Blätter auch noch angenehm kühlend!

Der Kohl

Im Kohlgemüse findet sich eine Reihe von Wirkstoffen, die selbst über die Haut Gutes tun, etwa die für uns hier wichtigen Flavonoide oder Senfölglykoside – sie sind vermutlich dafür verantwortlich, dass ein Kohlwickel bei Arthroseschmerzen hilft. Der genaue Mechanismus ist derzeit leider noch nicht bekannt, aber wie heißt’s so schön: Hauptsache, es wirkt. Und das tut’s!

PERSÖNLICHES

EIN PONGAUER TIPP FÜR MÜTTER

Ich habe meine beiden Kinder im schönen Pongau zur Welt gebracht und nicht schlecht gestaunt, als mir die Schwestern im Krankenhaus kurz nach dem Milcheinschuss Kohlblätter brachten. Genau die oben erwähnten Kohlwickel werden dort verwendet, um pralle Stillbrüste zu beruhigen. Und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: mit Erfolg. Geruchstechnisch ist das Ganze vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber den Kindern war es egal und ich war dankbar für jede Möglichkeit der Schmerzlinderung.



„Ach ja, verwenden Sie bei der Zubereitung kein Holzbrett und keinen Nudelwalker, der Kohlsaft kann sich dort richtig festfressen und Ihre nächsten Kekse haben dann womöglich einen etwas befremdlichen Beigeschmack.“

Meine besten Hausmittel

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