Читать книгу Mein Leben mit dir... endet nicht hier - Christine Schöpf - Страница 4

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Als Nelly gerade an der Tür zum Professor klopfen wollte, ging die Türe vom Untersuchungsraum auf und Schwester Petra mit einer weiteren Schwester schoben Benno im Bett heraus.

„Benno?“, Nelly erschrak, auf der Bettdecke waren Blutspuren.

„Hallo Frau Lange. Wir wollen Herrn Schrimpf gerade zurück in ihr Appartement bringen,“

„Was ist mit Benno?“ Nellys Stimme wurde leicht hysterisch.

„Frau Lange, wir haben Herrn Schrimpf wieder Flüssigkeit aus der Lunge entnehmen müssen und ihm starke Schmerzmittel verabreicht. Herr Schrimpf schläft, und der Professor wollte noch kurz mit ihnen sprechen. Was halten sie davon, wenn wir noch bei ihrem Mann bleiben, und sie mit dem Professor reden? Sie können ja danach wieder ins Appartement kommen, wir bleiben solange dort und warten auf sie. Ihr Man wird jetzt erst einmal schlafen.“

Nelly nickte, indem Moment kam aber auch schon der Prof aus seinem Zimmer: „Frau Lange, kommen sie doch bitte herein“.

Kaum hatte Nelly Platz genommen, sprach der Professor auch schon weiter. „Wir haben ihrem Mann weitere Flüssigkeit aus der Lunge entnehmen müssen.“ Der Professor sah Nelly an: „Frau Lange, ihr Mann ist nun an einem Punkt angekommen, wo wir ihm die Schmerzen nur noch bedingt nehmen können. Ich würde sie bitten, mit ihrem Mann den weiteren Schritt zu besprechen.“

Nelly nickte, sie wusste was er meinte: „Danke Herr Professor, das werde ich tun“.

Nelly hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Als sie auf dem Flur stand, musste sie sich am Wandhandlauf festhalten. Sie würde mit Benno über den Freitod sprechen müssen. Nelly schüttelte den Kopf, sie hatten es gewusst, dass auch diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden könnte. Deshalb hatte Benno sich die Schweiz ausgesucht, hier war Euthanasie möglich. Nelly atmete erneut tief durch, sie brauchte jetzt frische Luft, und erst dann fiel ihr auf, dass sie die Hunde noch gar nicht gesehen hatte heute.

Nervös kramte Nelly ihr Handy aus der Tasche und sah, dass sie ein Nachricht in Abwesenheit erhalten hatte. Sie kam von Aaron, und er hatte nur ein Herz und ich warte im Park auf dich geschrieben. Nellys Herz machte einen Sprung Aaron war hier, endlich. Doch im gleichen Moment fiel ihr Benno wieder ein und das Gespräch, welches sie mit ihm führen musste. Nelly atmete tief durch, eins nach dem anderen, dachte sie. Benno war jetzt am Schlafen, also konnte sie jetzt erst einmal Aaron begrüßen.

Nelly nahm die Treppe, nachdem der Aufzug ihr nicht schnell genug kam.

Als sie im Park ankam, wurden ihre Schritte immer langsamer und plötzlich fühlten sich auch ihre Beine blei schwer an. Aaron war hier und ihr Herz flatterte wie ein Schmetterling in ihrer Brust, aber war er allein, oder war Nick bei ihm? Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten, wenn andere dabei waren? Bisher war die Freude ihn zu sehen so groß, dass sie sich keine Gedanken darüber gemacht hatte.

Doch jetzt, wurde ihr plötzlich bewusst, dass alle Augen auf sie und Aaron gerichtet sein würden. Kein Geheimtreffen im Park… Als Nelly um die Ecke kam, blieb sie abrupt stehen- dort stand er- Aaron!

Ihr Herz raste und sie konnte sehen, das er mit Nick und noch 2 weiteren Typen da stand. Aaron stand seitlich zu ihr und schien über etwas verärgert zu sein. Nick sah sie aber sofort und gab Aaron ein Zeichen, auf das er sich sofort zu ihr umdrehte, und wenn er eben noch so verärgert wirkte, so schien das alles von einer auf die andere Sekunde wie weggeblasen zu sein. Er lächelte sie an und kam lässig auf sie zu und Nelly war sich nicht sicher, ob sie nicht jeden Moment ohnmächtig werden würde.

Dieser Mann sah einfach umwerfend aus, und sein Strahlen galt nur ihr, Nelly konnte es nicht wirklich glauben. Als Nelly die Blicke der anderen bemerkte, wäre sie am liebsten im Erdboden versunken, alle starrten sie an.

Als Aaron nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war, breitete er die Arme aus und fragte grinsend: „Willst du mich nicht begrüßen?“

Nelly wurde verlegen und stammelte: „Ja, aber alle beobachten uns“.

Sie trat von einem Bein auf das andere und als Aaron vor ihr stand, nahm er sie einfach in den Arm und trug sie zurück, um die Ecke, aus der Sichtweite der anderen und grinst sie an: „Du bist schon etwas ganz besonderes, Petronella Lange, einfach unglaublich! Lügt für mich die Polizei an, repariert Wasserleitungen, verschafft mir ein Alibi, wandert dafür fast in den Knast, schlägt sich mit einem Vergewaltiger rum- traut sich aber nicht, mich vor meinen Kameraden zu küssen.“

Aaron hielt inne: „Du willst mich doch küssen, oder?“

Nelly grinste ihn an: „Ich glaube schon“, Nellys Stimme war ganz sanft, und alles was Aaron in ihren Augen sah, wollte er für sie sein. Wie sehr hatte er diesen Blick auf ihn vermisst!

Aaron küsste nun zärtlich ihre Mundwinkel und dabei stellte er sie vorsichtig wieder auf den Boden. Er griff ihr mit einer Hand in ihr Haar und mit der anderen Hand umfasste er ihre Taille. Er ließ sich viel Zeit, bevor seine Lippen ihre fanden und sie seine Zunge zwischen ihren Lippen spürte. Nelly stöhnte auf. Sie hatte ganz vergessen, was für eine Wirkung er auf sie hatte. Plötzlich war wieder nur er in ihrem Kopf, er fühlte sich so unglaublich gut an und er roch so gut. Er roch wie immer frisch geduscht, obwohl das ja gar nicht sein konnte, schoss es Nelly durch den Kopf, und nach Pfefferminze, wie frisch geputzte Zähne, was natürlich auch nicht sein konnte, schoss es Nelly wieder durch den Kopf. Oder hatte er sich schon ein Zimmer genommen?

„Hast du schon ein Zimmer hier?“ fragte Nelly zwischen 2 Küssen.

Aaron griff ihr fester ins Haar und zog ihren Kopf sacht nach hinten und grinste sie an: „Willst du jetzt direkt mit mir aufs Zimmer?“

und als Nelly merkte wie ihre Frage verstanden werden konnte, wurde sie rot und fing an zu stottern: „Nein, ich ja, ich meine Nein. Du riechst so gut, wie frisch geduscht und ich wollte wissen, ob das sein kann, ich meine, ob du bereits hier geduscht hast, ich…“

Aaron küsste sie einfach wieder und flüsterte ihr ins Ohr: „Nelly, alles gut. Das war ein Scherz von mir.“

Dann schaute er sie wieder an: „Nein, ich habe mir noch kein Zimmer in der Nähe mit den Hunden gebucht, und nein, ich habe noch nicht geduscht, das hole ich aber gerne mit dir zusammen nach.“

Nelly knuffte ihm in die Seite: „Du bist ganz schön frech geworden im Knast“, nun musste auch Nelly lachen. „Es ist so unglaublich, dass du hier bist.“ Nelly wurde wieder ernst und streichelte Aaron über seinen Oberarm. „Danke, dass du gekommen bist, und nicht nur, wegen Benno. Jetzt erst merke ich, wie sehr ich dich hier brauche“.

Nelly musste schlucken: „Ist das blöd, das ich das sage? Ich meine, weil wir uns doch erst so kurz kennen…“.

Mein Leben mit dir... endet nicht hier

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