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Sheffield 1944 / A Singer is born: 20. Mai 1944 / Marjorie und Harold Cocker ziehen zwei Söhne groß / Kindheit im Umfeld der Tasker Road 38

Er war der lebende Beweis dafür, dass „man aus Sheffield kommen und wie ein Schwarzer aus Mississippi singen kann“, schrieb einmal der ROLLING STONE. John Robert „Joe“ Cocker kam aus Sheffield. Er wurde am 20. Mai 1944 geboren, sein Bruder Victor kam im Oktober 1940 zur Welt. Ihre Eltern waren Marjorie, „Madge“ genannt, und Harold Cocker, die 1937 geheiratet hatten. Madge zog zu Harold in dessen Elternhaus, eine Doppelhaushälfte in dem Vorort Crookes.

Damals war Sheffield die viertgrößte Stadt Englands und für die Produktion von „British Steel“ bekannt. Deshalb war der Ort, seit Beginn der Industrialisierung eine typische „Working Class“-Stadt, auch Ziel deutscher Bomber im Zweiten Weltkrieg. John Roberts Vater diente in der britischen Air Force und sah seinen Sohn erst, als der schon drei Monate auf der Welt war.

Heute hat die britische Stadt in South Yorkshire etwa 557.000 Einwohnern und ist Verwaltungssitz der Region Yorkshire and the Humber. Über das Stadtgebiet erstreckt sich hügeliges Bergland. Auf einem dieser Hügel befindet sich Joe Cockers Elternhaus in Crookes, Tasker Road 38, wo der kleine John Robert seine Kindheit und Jugend verbrachte und heranwuchs.

Bis Ende der 50er-Jahre jedoch wurde Sheffield „als ein Ort angesehen, an dem das Leben aus Arbeit und Schlafen bestand; das Nachtleben endete stets abrupt um zehn Uhr abends – und wenn man jemanden noch später auf der Straße sah, dann nahm man an, dass er entweder auf dem Weg zur Arbeit war oder von dort käme!“, erzählt Terry Thornton, ein wohlhabender Geschäftsmann sowie Eigentümer des Club 60 und später des Esquire, in dem Joe Cocker seine musikalische Karriere begann. Thornton sollte später auch Joe Cockers erster Manager werden. Anekdoten und Erinnerungen dieser Art fasste er in einem kleinen Büchlein zusammen. Thornton bot damals aufstrebenden einheimischen Musikern eine Plattform für erste Live-Auftritte. Zu dieser Zeit gab es wenig oder gar keine Abwechslung, besonders im Hinblick auf Attraktionen, die miteinander hätten konkurrieren können. Es gab weder Cafés noch andere Lokale, die nach zehn Uhr abends geöffnet hatten. Folglich existierte auch kein Ort, an den man nach einer Show oder Tanzveranstaltung hätte gehen können, und so fuhr man eben mit der letzten Straßenbahn, die pünktlich um 22:30 Uhr am Rathaus abfuhr, nach Hause.

In unseren Tagen könnte man Sheffield nach London, Liverpool und Manchester indes durchaus als kleines bedeutendes Zentrum der Pop- und Rockmusik nennen. Zu den bekanntesten Vertretern der Stadt neben Joe Cocker zählen The Human League, Def Leppard, die Arctic Monkeys oder auch Jarvis Cocker von der Gruppe Pulp, der jedoch nicht mit Joe verwandt ist, auch wenn er das augenzwinkernd manchmal behauptete, um Aufmerksamkeit zu erregen.

So viel zum privaten Umfeld eines der berühmtesten Söhne der Stadt, der auch noch nach dem Tod seines Vaters immer wieder gerne nach Sheffield zurückkehrte, teils um mit alten Freunden in Pubs zu gehen, um sich mit seinem Bruder zu treffen oder einfach nur, um ein Konzert während einer Englandtournee zu geben. Was sein muss, muss sein.

Joe Cocker - Die Biografie

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