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Eigener Kopf, eigener Wille

Nils Petersen ist nicht nur bei den Fans beliebt. Auch in der Vereinsführung wären viele froh, wenn der Stürmer nach dem Karriereende im Verein bliebe. Vielleicht auch, weil er nicht alles rosarot sieht, was rund um den SC Freiburg passiert.

Über den merkwürdigen Sprachgebrauch in der Fußballbranche könnte man ein eigenes Kapitel schreiben. Die Journalisten, die jedes Wochenende Spielern und Trainern ihre Mikrofone entgegenhalten, wundern sich oft schon gar nicht mehr darüber, wenn Spieler „uns mal ein Riesenkompliment machen“ wollen. Auch wenn das ähnlich grotesk ist wie die legendäre Selbstbeschreibung von Andreas Möller, der fand, „dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber“. In einer Zunft , die sich selbst Komplimente macht, wird auch von Stürmern erwartet, dass sie nach Torerfolgen „einen raushauen“, ein „Ich stand da, wo ein Stürmer stehen muss“ sollte es schon sein. Besser wäre: „Das habe ich dann auch super gemacht.“

Von Nils Petersen sind solche Sätze nicht zu bekommen. Und das, obwohl er nach wie vor ein Tor nach dem anderen schießt. Vom ersten Tag in Freiburg an scheiterten alle Versuche, ihn der vielen Treffer wegen zum Heilsbringer zu verklären. Und das nicht nur an seinem routinierten Umgang mit den Fallstricken der Mediengesellschaft , sondern auch daran, dass er mit einer ganz natürlichen Bescheidenheit und einer realistischen Selbsteinschätzung gesegnet ist, die in der Branche selten ist. Petersen weiß, wie gut er wirklich ist: nicht so gut, um bei den sechs, sieben Topklubs der Liga ein Kandidat für die erste Elf zu sein. Aber gut genug, um für fast alle anderen Klubs in der Liga zur Waffe zu werden, für Freiburg allemal.

Petersen wurde im Januar 2015 geholt, weil der SC in der Hinrunde der Saison 2014/15 das Kunststück fertiggebracht hatte, in 17 Partien nur 17 Tore zu schießen – davon wurde nur eines von einem etatmäßigen Stürmer erzielt. Das sollte sich ab dem Moment ändern, als Petersen das Trikot mit dem Greif überstreift e. Petersen erzielte bereits bei seinem allerersten Einsatz in einem Pflichtspiel für den Sport-Club einen Hattrick – am 31. Januar gelangen ihm in 24 Minuten drei Treffer im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. In den zwölf darauffolgenden Spielen, an denen er teilnahm, traf Petersen neunmal. Neun Treffer in 505 Minuten. In nur 505 Minuten. Petersen war in den Spielen, in denen er traf, fast immer nur eingewechselt worden. Was den Gepflogenheiten der Branche völlig zuwiderlief, andererseits sehr viel darüber verrät, wie Christian Streich Fußball versteht. Neben zehn Spielern aus dem real existierenden Freiburger Kader würde auch Neymar bei ihm nicht als Stürmer spielen. Denn er arbeitet zu wenig nach hinten, als dass die Normalbegabten das auffangen könnten.

Dass ein dermaßen guter Stürmer wie Petersen zunächst nicht zur ersten Elf gehörte, verstand auch in Freiburg nicht jeder. Doch er hatte, nachdem er im Badischen angekommen war, offenbar eine eher durchwachsene Wintervorbereitung hinter sich gebracht, vor allem läuferisch war er anfangs nach eigener Einschätzung noch nicht auf der Höhe. Das war auch der Hauptgrund, warum Streich zunächst auf Mike Frantz als zweite Spitze neben Admir Mehmedi setzte. Das Phänomen Karim Guédé, der nach seinem Wechsel vom Erstligisten Freiburg zum Zweitligisten Sandhausen kaum mehr zum Einsatz kam, erklärt sich wiederum so: Streich schätzte neben dessen menschlichen Qualitäten über alle Maßen, dass er vorne Betrieb machte, und sah ihm die fußballerischen Defizite nach, die anderswo ein Ausschlusskriterium gewesen wären. Dass Klemens Hartenbach Guédé im Sommer 2019 als Scout zurückholte, hat sich Guédé dennoch redlich verdient, zählte er doch in seinen Freiburger Jahren zu den Spielern, die mannschaft sintern am wichtigsten waren. Egal, ob sie nun spielten oder nicht.

Das Hannover-Trauma

Dass Streich in Nils Petersen schon damals einen Spieler erlebte, der sich trotz der Enttäuschung über die Nichtberücksichtigung als Mann mit überragender sozialer Intelligenz entpuppte, freut ihn noch Jahre später so sehr, dass er es auch in Hintergrundgesprächen immer wieder hervorhebt: „Er hat das akzeptiert und seine Kollegen gepusht. Dass er so klasse reagiert, ist mir mindestens so wichtig wie die Tore. Wir brauchen diese Bereitschaft , sich hundertprozentig auf das Wohl der Mannschaft zu konzentrieren.“

Umso schlimmer war es, dass Petersen nach dem traumatischen Hannover-Spiel im Mai 2015 und dem feststehenden Abstieg in die zweite Liga seinen Abschied aus Freiburg verkündete. Wobei es wohl keinen einzigen Fan gab, der ihm das übel nahm. Was soll einer wie Petersen auch in der zweiten Liga? Zum Beispiel mit dem SC Freiburg im Montagsspiel gegen den 1. FC Nürnberg wieder drei Tore schießen. So geschehen am ersten Spieltag der Saison 2015/16.

Zu diesem Zeitpunkt lag der Tag, an dem die Freiburger Fans den Abstieg endgültig verschmerzt hatten, bereits einen Monat zurück: Am 28. Juni hatte im Möslestadion ein Testspiel gegen den Freiburger FC stattgefunden, das man (nur) mit 2:1 gewann. Zudem hatte sich der Sport-Club organisatorisch nicht so ganz auf der Höhe gezeigt. Schon am Eingang gab es lange Schlangen, weil viel zu wenige Kassenhäuschen geöffnet waren, das Chaos an den – ebenfalls viel zu wenigen – Getränkeständen spottete jeder Beschreibung. Und als gut und gerne 45 Minuten nach dem Abpfiff Spieler und Funktionäre an einem Biertisch Autogramme schrieben, taten das alle auf der gleichen Autogrammkarte mit seltsamem Motiv: Die Karte zeigte keinen Fußballspieler, sondern ein nacktes Trikot mit Sponsorenlogo. Viele Kinder, die mit leuchtenden Augen noch 45 Minuten nach dem Spiel in der Hitze ausgeharrt hatten, blickten traurig drein, als sie nach dem Unterschrift enparcours 30 identische, gleich hässliche Karten in der Hand hatten. Und die Moral von der Geschicht: Einiges, was beim SC Freiburg nicht ganz so perfekt durchorchestriert ist, ist ausgesprochen charmant. Aber nicht alles.

Die meisten älteren Fans, denen Autogramme herzlich egal sind, kümmerte das allerdings nicht. Weit wichtiger war ihnen die Nachricht, die in der Halbzeitpause von Sportvorstand Jochen Saier verkündet worden war: Nils Petersen, der seine Zelte in Bremen noch gar nicht richtig aufgeschlagen haben konnte, würde nun doch weiter beim SC spielen. 4.500 Freiburger Fußballfans brachen in lauten Jubel aus, als sie das aus den knarzenden Boxen hörten. Dass der vormals ausgeliehene Petersen, der – die Kaufoption war mit dem Abstieg hinfällig geworden – aus seinem Vertrag bei Werder herausgekauft werden musste, von sich aus den Schritt in die zweite Liga mitging, war natürlich eine faustdicke Überraschung. Zum einen, weil sein Berater in den vergangenen Wochen immer wieder betont hatte, dass sein Schützling Freiburg verlassen werde. Und zum anderen, weil offenbar tatsächlich einige Erstligisten um ihn gebuhlt hatten.

Schon in den Wochen zuvor hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, der Goalgetter tue sich mit dem Vereinswechsel schwerer, als mancher glauben machen wollte. Seine Wohnung in Freiburg hatte Petersen jedenfalls nicht gekündigt. Dem Verein schien es in den Wochen zwischen seinem Weggang und seiner Rückkehr jedenfalls gelungen zu sein, den Stürmer davon zu überzeugen, dass der neu zusammengestellte Kader das Zeug dazu hatte, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Tatsächlich hatten die SC-Fans beim Testspiel gegen den FFC sehr plastisch vor Augen geführt bekommen, wie radikal der Umbruch im Sommer gewesen war. Von den 25 Spielern erkannten die wenigsten Besucher fünf, sechs Spieler. Kein Wunder, schließlich hatten mit Jonathan Schmid (Hoffenheim), Roman Bürki (Dortmund), Oliver Sorg (Hannover), Pavel Krmaš und Admir Mehmedi (Leverkusen) so gut wie alle Leistungsträger den Verein verlassen, auch Vladimír Darida, Stefan Mitrović und Felix Klaus waren gegangen. Im Gegenzug kamen Tim Kleindienst (Cottbus), Lukas Kübler (Sandhausen), Vincenzo Grifo (Hoffenheim) und Amir Abrashi (Grasshopper Zürich). Doch die Mutter aller Königstransfers war der von Petersen, der zwischen dem letzten Erstligaspiel mit Freiburg in Hannover und dem ersten Zweitligaspiel ja eigentlich nur ein paar Tage an der Weser verbracht hatte.

Profi mit freiem Willen

Der Hauptgrund für Petersens Rückkehr waren aber nicht die überragenden sportlichen Perspektiven in der zweiten Liga. Die weichen Faktoren dürft en entscheidender gewesen sein. Petersen selbst ließ sich auf der SC-Homepage mit der Aussage zitieren, ihm sei „irgendwann klargeworden, dass ich hier längerfristig bleiben möchte, unabhängig von der Ligazugehörigkeit“. Er habe in Freiburg „ideale Bedingungen vorgefunden – sowohl was das Umfeld, die Arbeitsweise als auch die Kollegen und das Trainerteam angeht“. Auf Facebook postete er: „Das mit Freiburg und mir, das passt einfach“, und im Sommer 2015 berichtete er: „Ich habe einfach gemerkt, dass ich zurückwollte. Ich habe mich damals aus Freiburg verabschiedet und gedacht: Mensch, den ein oder anderen siehst du nicht wieder, schade.“

Nun ist dieses Bekenntnis an sich schon branchenunüblich. In der Regel wechseln Fußballprofis in der immer kürzer werdenden Zeitspanne, in der sie auf hohem Niveau Fußball spielen und Geld verdienen können, dahin, wo ihnen die Parameter Geld und möglicher sportlicher Erfolg am besten erscheinen. Bei Petersen ist das anders. Wenngleich man längst auch in Freiburg gutes Geld verdient, scheinen für ihn andere Prioritäten zu gelten. Denn so wahr es ist, dass Petersen der Freiburger Topverdiener ist, so wahr ist es auch, dass er noch heute anderswo weit mehr verdienen könnte. Doch offenbar haben es ihm Stadt, Region und Verein tatsächlich angetan. „Vier Monate vorher, als ich nach Freiburg kam, hatte mich nichts mit der Stadt verbunden“ wundert er sich. „Und dann saß ich plötzlich in der Kabine und habe geweint, weil ich Freiburg wieder verlassen musste.“ Bis Petersen sich besann, dass er einen freien Willen hat: „Irgendwann kam dann der Moment, an dem ich gesagt habe: Mensch, du hast doch die Zügel selbst in der Hand, du musst doch nicht auf Teufel komm raus irgendwohin, wo du nicht hinwillst.“

Man darf davon ausgehen, dass es beim Sport-Club genügend Menschen gab, die Petersen das auch immer wieder in Erinnerung gerufen haben. Streich, Saier und Hartenbach hielten telefonisch Kontakt, aber auch einige Mitspieler, Teammanager Torsten Bauer oder Busfahrer Stefan Spohn bearbeiteten Petersen immer wieder. „Freiburg, so kam es mir zumindest vor, hat sich auch jeden Tag um mich bemüht“, erinnert sich Petersen. „Ob das jetzt Offizielle waren oder Mitspieler, die immer wieder geschrieben und angerufen haben. Irgendwann rief dann der Trainer an, und was er mir aufgezeigt hat, klang so interessant, dass ich gesagt habe: Das will ich unbedingt miterleben. Ich habe dann beschlossen, einfach das zu machen, worauf ich Bock habe.“ Dass er fachlich und menschlich innerhalb kürzester Zeit ein exzellentes Verhältnis zu Trainer Streich aufgebaut hatte, dürft e ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt haben.

2015 wurde Freiburgs Topstürmer noch regelmäßig auf seine Zeit bei den Bayern angesprochen. Und tatsächlich steht ja fest, dass ein gewisser Nils Petersen, geboren am Nikolaustag 1988 in Wernigerode, von Sommer 2011 bis 2012 im Kader des Rekordmeisters stand, wo ihm allerdings nicht wesentlich mehr Einsatzzeiten vergönnt waren als all den Del’Hayes, Kirchhoffs und Schlaudraffs der vergangenen Dekaden, die sich im Nachhinein fragen dürft en, wo genau der Denkfehler war: bei den Bayern, die sie fälschlicherweise für mögliche Verstärkungen gehalten hatten, oder in ihrer Selbstwahrnehmung als mögliche Bayernspieler.

Nils Petersen selbst, das erzählte er einmal am Rande eines Interviews, hat in dem großbürgerlichen Stadtteil, in dem er wie viele andere Bayernstars mit einer Wohnung versorgt worden war, nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Als er sich bei seinen neuen Nachbarn vorstellen wollte, brachte er ihnen einen Teller mit Selbstgegrilltem vorbei – zuvor hatte Petersen ein paar Freunde zu Besuch gehabt. Doch anstatt sich über die nette Geste zu freuen, schauten die ihn nur hochnäsig und ein wenig mittleidig an. Man aß dort offenbar Nobleres als Steaks und Würstchen.

Zudem ist Petersen ein Spieler, mit dem man arbeiten muss, um ihn bei Laune zu halten. So wissbegierig er als Privatmensch ist, so erpicht ist er im Training darauf, in den Bereichen dazuzulernen, in denen er noch Luft nach oben hat. In Freiburg hatte Petersen von Beginn an einen Trainer, der ihn so lange liebevoll darauf hinwies, dass er im Spiel gegen den Ball noch Verbesserungsbedarf hat, bis es in der Liga kaum noch einen Stürmer gab, der fleißiger nach hinten arbeitete als Petersen. Im Topspiel seiner Zweitligasaison beim SC, in dem Freiburg auf RB Leipzig traf und das auf deutlich höherem Niveau als viele Bundesligapartien ablief, schoss Petersen im 20. Ligaspiel für den SC seinen 21. Treffer. Er freute sich nur ausgesprochen zurückhaltend – wie es seine Art ist: „Zur Zeit läuft es. Aber ich kenne auch die Zeiten, wenn die Minuten gezählt werden und die Medien Druck machen.“ Wie damals in Bremen: „Dort habe ich eine gute Anfangsphase gehabt, auch ein paarmal getroffen. Dann hieß es, der trifft zweistellig, alles war gut. Und kurz darauf warst du dann auf dem Abstellgleis. Da tut es gut zu wissen, dass ich nicht in der 55. Minute automatisch der erste Auswechselkandidat bin, nur weil ich nicht getroffen habe.“

„Salopp gesprochen, verblöde ich seit zehn Jahren“

In der ersten Bundesligasaison nach dem Aufstieg schoss Petersen in 33 Partien zehn Tore und gab im Winter dem Focus ein vielbeachtetes Interview. „Salopp gesprochen, verblöde ich seit zehn Jahren, halte mich aber über Wasser, weil ich ganz gut kicken kann“, stand darin. Der Verein bekam danach massenweise Angebote von Bildungsinstituten, die sich um den Intellekt Petersens kümmern wollten. Dabei lehrt eigentlich die Lebenserfahrung, dass Menschen, die sich selbst für „verblödet“ erklären und das als Mangel empfinden, damit nur ihre Intelligenz unter Beweis stellen. Was er damals meinte, konkretisiert er im Frühsommer 2019. „Wenn man zu siebt an einem Tisch sitzt, wollen alle immer nur hören, was man so macht, und die anderen kommen gar nicht zu Wort.“ Das werde dann oft den Fußballern vorgeworfen, es heiße dann, sie seien abgehoben und hätten nur ein Thema drauf. Um zu vermeiden, dass dieses Klischee auf ihn zutrifft , nimmt sich Petersen regelmäßige Auszeiten vom Fußball. „Wenn ich frei habe, besuche ich meine Freundin bei ihrer Arbeit im Gericht und schaue einfach zu.“ Sehr spannend sei „dieses Büroleben“, findet er. „Ich kenne das normale Arbeitsleben ja gar nicht.“

Im Jahr darauf, in der Saison 2017/18, traf er 15-mal. So langsam wurde es unheimlich. Denn Petersen war nun zweitbester Bundesliga-Torschütze hinter Robert Lewandowski. Und wer hätte das besser registrieren können als Bundestrainer Jogi Löw, der ja aus Gründen, die an anderer Stelle recherchiert werden müssen, auffallend viele Freiburger Heimspiele pro Saison sieht, auch die gegen Berlin oder Augsburg, bei denen die Quote an potenziellen deutschen Nationalspielern eher überschaubar ist. Nun hatte er einen ausgemacht: Nils Petersen, den er dann auch für zehn Tage zur WM-Vorbereitung mitnahm, dann aber aus dem Kader strich. Es ist müßig zu diskutieren, welche Fehler Löw im WM-Sommer in welcher Reihenfolge gemacht hat. In der Causa Petersen ist es sicher nachvollziehbar, dass Löw Petersen nicht zu seinen zwei gesetzten Stürmern zählte. Warum er ihn aber erst nominierte, um ihn dann wieder wegzuschicken, erschloss sich nicht. Schließlich weiß Löw als Dauergast im Freiburger Stadion ja ganz genau, was Petersen kann und was nicht. Dass er im Kreis der Nationalmannschaft plötzlich lauffauler, dafür aber flinker geworden war, ist eher unwahrscheinlich.

Petersen selbst behauptet allerdings einigermaßen glaubwürdig, dass ihm die Ausbootung nichts ausgemacht habe: „Klar wäre ich gerne nach Russland mitgeflogen. Aber ich habe nicht lang gebraucht, um mir zu sagen, dass ich ein Länderspiel gemacht habe und damit Anfang Mai noch nicht im Traum gerechnet hätte.“ Doch das ist nicht der einzige Grund: „Und dann sind Christian Streich und ich ja beide so mit dem SC verwurzelt, dass wir beide schnell gesagt haben, dass es für den Verein gut ist, wenn ich eine normale Vorbereitung mitmachen kann.“

Das klingt nun fast schon kitschig, doch Petersen zeigte in den Wochen nach der WM ziemlich deutlich, dass ihm das Bekenntnis zum SC ernst ist. Denn obwohl ihm wegen der letztlich unnötigen WM-Vorbereitung zehn Urlaubstage fehlten und Trainer Streich ihm wie den anderen Teilnehmern eine längere Sommerpause eingeräumt hatte, verkürzte er seinen Urlaub. „In Freiburg finden die Leistungstests immer an den ersten Tagen statt, da wollte ich gerne dabei sein. Und die Freundschaft sspiele in der Umgebung machen mir auch immer großen Spaß.“ Team-player Petersen bekam so vom ersten Tag an ein Gefühl für die Qualität des Kaders der Saison 2018/19 und äußerte sich positiv: „Ich habe ein total gutes Gefühl, wehre mich ein bisschen dagegen. Es wäre ja ziemlich peinlich, wenn ich überall rumposaune, was wir für eine tolle Mannschaft beisammen haben, und dann haben wir in der Winterpause zehn Punkte.“

21 Punkte würden es am Ende der Hinrunde tatsächlich sein, ein 1:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg sorgte zwei Tage vor Heiligabend endgültig für zufriedene Gesichter beim Sport-Club. Die Rückrunde lief dann nicht mehr annähernd so gut, acht Niederlagen und sechs Unentschieden standen nur drei Siege gegenüber. Wobei die Freiburger Verantwortlichen nicht zu Unrecht darauf verweisen, dass der Sport-Club meist ganz ordentlich spielte und einiges Pech hatte, was verletzte Spieler und verwirrte Schiedsrichter betrifft . Da das Punktepolster aus der Vorrunde komfortabel war und vor allem die drei Tabellenletzten aus Stuttgart, Hannover und Nürnberg so gut wie nie punkteten, war recht früh absehbar, dass man erneut die Klasse halten würde. De facto stand es am drittletzten Spieltag fest, als Stuttgart in Berlin verlor.

Jemand für hier

Bei einem längeren Interview einige Wochen vor Saisonschluss wirkt Nils Petersen, der am Saisonende zehn Tore und drei Assists zum Freiburger Klassenerhalt beigesteuert haben wird, ebenso konzentriert wie entspannt. Er kann nicht nur anschaulich erläutern, warum das Klima in der Mannschaft derzeit so gut ist. Er beweist auch bei jeder Frage nach der Ausrichtung des Vereins, dass er den nicht als bloßen Arbeitgeber sieht. Und dennoch hält er kurz inne, als er mit den lobenden Worten konfrontiert wird, die Christian Streich ihm widmete. Dass Petersen „den SC lebt“, ist eine für Streichs Verhältnisse ungewöhnlich pathetische Aussage. Und offenbar eine, die Petersen nur bedingt recht ist. „Ich mag es, wenn der Trainer so etwas sagt“, betont Petersen an diesem warmen Frühsommertag. Doch die Art und Weise, wie er das wiederum sagt, lässt keinen Zweifel daran, dass gleich eine Einschränkung folgen wird. „Aber ich weiß auch, wie er es meint.“ Der Trainer möge es „ja nicht so, im Rampenlicht zu stehen. Aber so klein Streich sich manchmal auch macht, so genau weiß er, was für eine Lücke er hinterlässt, wenn er mal geht.“ Auch deshalb, meint Petersen, lobe er manche seiner Spieler so auffallend oft . „Vielleicht weiß er am besten, wer die Lücke mal füllen könnte.“

Überhaupt, so Petersen, habe er in den letzten Monaten immer mal wieder den Eindruck gehabt, dass man sich beim SC gut vorstellen könne, dass er oder Julian Schuster einmal in die Fußstapfen derjenigen treten, die heute das Sagen beim Sport-Club haben. Christian Streich, Jochen Saier und Klemens Hartenbach – oder, wie Petersen nicht ohne Grund sagt, „Streichsaierhartenbach“ – sind für Petersen so sehr mit dem SC Freiburg verbunden, dass er sich den Verein nur schwer ohne sie vorstellen kann.

„Ich habe manchmal das Gefühl, dass sie hoffen, dass der ein oder andere auch mal in die Rolle schlüpfen kann“, sagt Petersen, der seinem ehemaligen Mitspieler und heutigen Verbindungstrainer Julian Schuster zutraut, eines Tages ein hervorragender Cheft rainer zu sein. Und sein Eindruck, dass auch er in den Planspielen der „drei wahnsinnig intelligenten Menschen, die vorsorgen“, eine Rolle spielt, täuscht nicht. „Man hat schon im ersten halben Jahr gemerkt, dass Nils ein besonderer Mensch ist“, wird Sportdirektor Klemens Hartenbach ein paar Tage später sagen. „Das ist jemand für hier, ganz klar.“

Er selbst weiß hingegen spätestens, seit er hin und wieder gemeinsam mit Schuster und Mike Frantz Fußballspiele im Fernsehen schaut, dass er zumindest zum Trainer weniger taugt als die beiden Kollegen. „Wenn ich mit Schusti Fußball gucke, kann er schon nach fünf Minuten sagen, welche zwei Systeme die bereits gespielt haben, da habe ich noch nicht mal daran gedacht, auf so etwas wie ein System zu achten. Ich schaue ein Spiel ganz anders, achte eher darauf, welcher Spieler welche Ausstrahlung hat, welchen Spielertypus du gerade gebrauchen kannst, wer gerade was verkörpert.“ Er schaue Fußball noch zu sehr wie ein Fan: fasziniert und „mit Genuss“.

Auch Frantz, den Streich in den Monaten zuvor ebenfalls häufig für seine Identifikation mit dem Verein gelobt hat, oder Nicolas Höfler seien als Trainer prädestiniert. „Mike versteht auch extrem viel von taktischen Abläufen. Er ist zudem stark von seiner eigenen Biografie geprägt und sieht, welchen Hintergrund die jeweiligen Spieler haben.“

„Manchmal geht es sehr konservativ hier zu“

Petersen werden die Freiburger Fans also wohl eher nicht an der Seitenlinie stehen sehen, wenn er irgendwann seine Karriere beendet. Auch die erwartbare Frage, ob er seine Zukunft dann überhaupt in Freiburg sehe, beantwortet er nicht mit einem gellenden „Ja, klar“. Wobei seine Antwort („so ist es geplant“) wohl das Gleiche bedeutet. Dass es im Verein einige gibt, die ihn sich jetzt schon bestens als künft igen Verantwortungsträger beim SC vorstellen können, hat einen guten Grund. Denn wer Petersen an diesem Mittag zuhört, merkt sofort, dass da jemand sitzt, der sich über den Verein, für den er seit viereinhalb Jahren Fußball spielt, in einem Maß Gedanken macht, wie es nur selten in dieser Branche vorkommt. Eine Verwendungsmöglichkeit für die Zeit nach der Karriere würde daher wohl jedem Kenner des Freiburger Mannschaft sgefüges sofort einfallen. Zumal Petersen sich seit seiner Ankunft in Freiburg immer mehr in Richtung der gegenwärtigen Vereinspolitik entwickelt hat. Anfangs, 2015, berichtet er, sei ihm das Entwicklungstempo oft zu gemächlich gewesen. „Warum entwickelt ihr euch nicht schneller weiter?“, habe er sich oft gedacht. Als er auf den geplanten Stadionneubau angesprochen wurde, war er sofort Feuer und Flamme. Bedenken, ob der Verein nicht ein Risiko eingehe, wenn er seine angestammte Heimat verlasse, wischte er weg. „Ein größeres Stadion? Klar“, habe er gedacht. „Und das mit möglichst vielen Plätzen.“ Schneller, höher, weiter. Dass man nur so weiterkommt im Fußball, hatte er tief verinnerlicht.

Heute sehe er die Dinge anders, differenzierter. „Es ist hier in Freiburg immer die Frage, wie viel Entwicklung, wie viel Modernität und wie viel Veränderung dem Verein guttun.“ Petersen ist nach wie vor ein Befürworter von Wachstum, und auch wenn er es nicht explizit sagt, fände er es wahrscheinlich gut, wenn – um nur ein Beispiel zu nennen – auf den Social-Media-Kanälen des Vereins mehr passieren würde. Aber noch größer wäre dann die Angst, dass Aktionismus und Effekthascherei dort einziehen, wo bisher Verlässlichkeit und Weitsicht herrschen. „Ich habe mittlerweile eher das Gefühl, dass es hier aus gutem Grund manchmal recht konservativ zugeht.“

Petersen hat schon vor Jahren beobachtet, dass gegnerische Fans ganz anders reagieren, wenn der Freiburger Mannschaft sbus vorfährt, als sie es taten, wenn er im Bremer oder (natürlich) im Bayern-Bus saß. „Da zeigt dir keiner den Fuck-Finger, selbst in Stuttgart eigentlich nicht. Überall, wo du hinkommst, sagen die Leute: Freiburg ist okay, oder zumindest: Gegen die haben wir nichts. Davon leben wir so ein bisschen.“ Umgekehrt kriege er bei den gegnerischen Mannschaft en mit, dass „die und ihre Fans gerne hierherkommen. Die unterstützen dann ihre Mannschaft und hängen noch einen Tag dran, weil man es hier ja durchaus aushalten kann.“ Ihm fielen durchaus Ligakonkurrenten ein – Petersen nennt jetzt drei, vier Städte –, in denen der Stadionbesuch das einzige Highlight sei.

Petersen wäre nicht er selbst, wenn er es mit diesen Beobachtungen bewenden ließe. Was er dank seiner Neugier wahrnimmt, reflektiert er auch. Und macht sich Gedanken, ob „dieser Charme hier verlorengehen könnte“, wenn das Tempo, in dem der Verein sich modernisiert, zu sehr erhöht wird. „Ich fühle mich hier wohl, will hier noch jahrelang Bestandteil sein. Und dann denkst du: Hoffentlich spielen wir in ein paar Jahren noch auf dieser Ebene, im Profibereich, mit.“ Petersen denkt an Vereine wie Uerdingen, dessen millionenschwerer Gönner Mikhail Ponomarev ein paar Tage zuvor gesagt hat, er würde auch „18 Trainer entlassen“, wenn es der Sache diene. Uerdingen also oder „irgendein anderer Verein, wenn einer die Finger im Spiel hat, der Ahnung hat“. Was dann drohen würde, ist für Petersen klar: „Jetzt zählst du gerade zu den 18 Besten in Deutschland, dann musst du gucken, dass du zu den 36 Besten gehörst, und dann wird es schon wieder gefährlich.“

Die Angst, dass genau das passieren könne, sei allgegenwärtig „Es kann immer sein, dass du zwei richtig schlechte Jahre hast, und dann überholen dich in jedem Jahr zwei andere Vereine.“ Gerade deshalb, so die auf den ersten Blick überraschende Schlussfolgerung, finde er es gut, dass der Verein kein übermäßiges Risiko eingehe, sich nicht verschulde, um die Lücke zu den Vereinen zu schließen, für die Geld keine Rolle spielt. „Ich finde es gut, dass wir langsam wachsen. Auf diese Weise hat Freiburg das jahrelang geschafft .“ Zudem sei es ein „wahnsinniges Glück, dass die Menschen hier gar nicht das Bedürfnis haben nach diesem Sensationsjournalismus. Woanders habe ich den Eindruck, die Leute sind da regelrecht scharf darauf.“

Suspektes Harmoniebedürfnis

Für einen Menschen, der ein paar Jahre zuvor noch nie in Freiburg gewesen war und nicht die geringste Bindung ins Badische hat, kennt Petersen Land und Leute bereits bestens. Zu wissen, wo man ist, setzt allerdings voraus, dass man rausfinden will, wo man ist. Und Petersen ist eben nicht einer jener Spieler, die sich nach dem Training in irgendein Stammcafé setzen, einen Espresso trinken und die medialen Netzwerke bespielen. Wenn solche Spieler zwei Jahre später den Verein wechseln, ist es immer wieder erschütternd zu hören, was sie zu erzählen haben. Austauschbare Geschichten, die an jedem Ort der Welt hätten passieren können, sind das Höchste der Gefühle.

Petersen ist da völlig anders. Menschen, die ihn gut kennen, beschreiben Neugierde als eine seiner hervorstechendsten Eigenschaft en. Mannschaft skoch Stephan Köpfer, der viele Spieler im aktuellen Kader auch zu den Gästen seines idyllischen Restaurants zählt, gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er von Petersen und dessen Interesse an seinen Mitmenschen spricht. Identifikation ist dann eben auch mehr als eine abgenutzte Vokabel aus dem Repertoire von Motivationstrainern. Identifikation setzt voraus, dass man benennen kann, womit man sich identifiziert. Und dass man dementsprechend handelt. „Ich habe ja früher auch anders gelebt“, schränkt Petersen ein. „Da bin ich um halb zehn zum Training gekommen, und um halb zwölf bin ich wieder abgehauen. Heute komme ich um halb neun, frühstücke mit den Jungs, und vor 14 Uhr gehe ich meist nicht raus.“ Das, so Petersen, „zeigt ja wahrscheinlich auch, dass man gerne hier ist.“ So ist das wohl.

Allerdings ist Petersen niemand, der nun binnen kurzem zum Lokalpatrioten reinsten Wassers mutiert wäre. Das Harmoniebedürfnis, das in der Region herrscht, ist ihm suspekt. Suspekt vor allem, weil er es manchmal als verlogen, zumindest aber als aufgesetzt empfindet. „Hier will man immer heile Welt“, hat er erkannt. „Es wirkt hier immer alles so harmonisch und nett, dabei ist das vielleicht gar nicht so.“ Petersen ist eine direktere, unverblümtere Kommunikation gewohnt, und die Sprache ist nicht das Einzige, das er im Badischen als ein bisschen verzärtelt empfindet.

„Ich bin definitiv ostdeutsch geprägt“, sagt er. „Zwar war ich ein Kleinkind zu Zeiten der Wende, aber ich bin großgeworden mit den Werten und Methoden, die damals zuhause praktiziert wurden. Das hat sich ja nicht geändert, nur weil die Grenzen offen waren. Ich höre heute noch gerne zu, wenn die Verwandten und Freunde von früher reden, meine ganze Familie ist ja komplett im Osten großgeworden.“ Auch im Fußball habe ein anderes Werteschema geherrscht, meint Petersen. „Die Ostschule im Fußball war immer auch eine härtere. Wenn ich das sehe, wie heute die Spieler aus der A-Jugend hochkommen, die fasst man besser mit Samthandschuhen an.“ Zudem, und in dem Punkt scheint Petersen sie sogar auf eine Art zu beneiden, seien viele mit einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein gesegnet. „Die wollen in jeder Übungsform immer den Ball haben.“

Wenn er das während seiner Lehrjahre im Jenaer Fußballinternat so praktiziert hätte, wäre ihm das nicht gut bekommen, sagt er. „Das war bei mir komplett anders, da wurdest du von den anderen Spielern erzogen.“ Von Torsten Ziegner zum Beispiel, dem Jenaer Urgestein und heutigen Hallenser Trainer. „Damals habe ich die gehasst. Ich fand es furchtbar, immer die Schuhe putzen zu müssen, ihnen die Bälle ablegen zu müssen. Wenn du beim Drei-gegen-drei verloren hast, warst immer du als Jüngster schuld.“ Heute sei er den Altvorderen dankbar. „Ich musste mir alles hart erarbeiten und war froh, dass ich überhaupt so weit gekommen bin. Dadurch wäre schon mal meine Fallhöhe nie so hoch gewesen, wenn ich es nicht in den Profibereich geschafft hätte.“ Er selbst, so Petersen, sei „leider“ anders gestrickt als Ziegner. „Ich bin leider nicht so, wir haben wenige in der Mannschaft , die Spieler erziehen können. Die musst du ja vorsichtig anpacken, weil sie einen anderen Marktwert haben als wir früher und schon mit einem anderen Level in die Kabine kommen.“

Tatsächlich klagen die erfahreneren Spieler bei allen Vereinen, dass heute schon 16-Jährige Siegprämien in ihren Kontrakten stehen haben und mit eigenen Ausrüsterverträgen ausgestattet seien. Und wenn sich der große Traum von der glamourösen Profikarriere dann nicht erfüllt, erleben sie die erste und dafür umso tiefere Sinnkrise ihres Lebens. Ein paar Tage später wird sich in Freiburg auch der im tiefsten Westen geborene Saarländer Mike Frantz ähnlich über die junge Spielergeneration äußern. Ist das Ganze also eher ein Gegensatz zwischen Generationen als zwischen einer BRD- und einer DDR-Sozialisation?

Ostdeutsch geprägt

Petersen ist jedenfalls überzeugt, dass seine Ostsozialisation ihn maßgeblich geprägt hat. „Ich glaube, vieles, was man mir zuschreibt, sind schon klassische Ostwerte. Disziplin, Geduld, die Fähigkeit, auch mal ruhig zu sein, das sind schon Dinge, die meine Eltern vorgelebt und eingefordert haben.“ Petersen kann es manchmal nicht fassen, wenn er beim Einkaufen mithört, wie sich junge Mütter darüber unterhalten, was ihre zweijährigen Kinder alles nicht essen. Er hat dann oft den Eindruck, sie sind regelrecht stolz darauf, dass das alles so kompliziert ist. „Dieses ‚Was magst du denn heute essen, mein Kleiner?‘ finde ich nach wie vor merkwürdig“, sagt Petersen, in dessen Kindheit tatsächlich gegessen wurde, was auf den Tisch kam. „Und wenn das Wetter gut war, haben wir mit meinen Eltern eine Fahrradtour gemacht. Auf die Idee, ‚Och nee, keine Lust‘ zu sagen, kam bei uns im Ort damals niemand.“ Ostwerte, glaubt Petersen. „Irgendetwas musste man ja dem Westen voraushaben. Sonst machen sich immer die Wessis über die Ossis lustig, also hat man wohl das Bedürfnis, dem etwas dagegenzusetzen.“

Der Osten definiere sich als „Malocherland“, die Menschen als prinzipienfest. „Wir stehen für etwas“, sei die Selbstwahrnehmung. Fleiß, Hingabe und Solidarität, alles keine schlechten Grundlagen für eine Mannschaft ssportart wie Fußball. Und damit genug zu den Ost-West-Differenzen nebst dazugehörigem Witzarsenal, das Petersen meist „ganz lustig“ findet. So zum Beispiel, wenn er sich Reste des von Mannschaft skoch und Spitzengastronom Stephan Köpfer gekochten Mittagessens in einer Tupperdose mit nach Hause nimmt. „Das ist natürlich immer guter Stoff für Ossiwitze“, lacht Petersen, dem es komisch vorkäme, Essen vergammeln zu lassen, für das er im Restaurant viel Geld bezahlen würde.

Auch über Köpfer hat sich Petersen schon viele Gedanken gemacht. „Ihn hat man hier ja nicht nur dazu geholt, weil er so toll kocht, sondern auch, weil er SC-affin ist.“ Wenn man Petersen richtig versteht, ist das eine nicht zu unterschätzende Zusatzqualifikation für jeden Vereinsangestellten. Egal, ob er nun mit dem Ball arbeitet, dem Computer oder mit den eigenen Händen.

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