Читать книгу Dem Leben wieder vertrauen - Chuck Spezzano - Страница 9
ОглавлениеDie Bedeutung der inneren Einstellung
Unser Bewusstsein gleicht einer Zwiebel. Wenn wir das, was uns Kummer bereitet, abschälen, gelangen wir zu einem neuen Maß an Heilung und Zuversicht, aber auch zu weiteren Problemen. Das können neue Schwierigkeiten sein, aber auch andere Aspekte desselben Traumas, die sich jetzt zeigen, um geheilt zu werden. Die erste Schicht eines sexuellen Traumas ist normalerweise auch die wichtigste Schicht, denn wenn wir uns mit ihr befassen, haben wir endlich den Weg eingeschlagen, der uns zu Heilung und Freiheit führt. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass unser sexuelles Muster ein Spiegel unseres Lebensmusters ist. Ein sexuelles Trauma kann deshalb noch mehr als andere traumatische Erfahrungen ein Hinweis darauf sein, wo es in unserem Leben nicht mehr vorangeht. Allzu oft ist unser Leben nach einem sexuell traumatisierenden Ereignis von den Auswirkungen des Traumas – Angst, Schuld, Scham, Kontrolle, Rückzug – geprägt. Das muss nicht sein. Es gibt einen besseren Weg, wenn du dich dafür entscheidest, ihn zu gehen. Du kannst Frieden anstelle von Schmerz haben.
Der wichtigste Aspekt für deine Heilung ist deine innere Einstellung. Hältst du an deinen Verletzungen fest oder weigerst dich, von deiner Haltung abzurücken, und bleibst deshalb stecken? Erkennst du, dass es einen besseren Weg gibt, und bist du bereit, dich zu ändern, um ihn zu finden? Bist du nicht aufzuhalten und furchtlos, wenn es darum geht, dein Leben nicht nur zurückzugewinnen, sondern dafür zu sorgen, dass es wunderbar wird? Oder benutzt du das Trauma als willkommene Ausrede, um dich nicht zeigen und deine Lebensaufgabe nicht erfüllen zu müssen?
Entscheidest du dich dafür, dein traumatisches Erlebnis zum Beginn eines großen Sieges zu machen, oder benutzt du es als Versuch, die Menschen in deiner Umgebung zu kontrollieren, damit du deinen Willen durchsetzen kannst? Willst du die Seelengaben entdecken, die dich erwarten, wenn du die Schichten aus Elend, Ärger, Schmerz, Groll und Schuld abschälst, oder willst du ein Leben führen, das von Schuldzuweisungen und Opferhaltung geprägt ist? Die Gaben, die aus der Heilung des Traumas erwachsen, sind nicht nur die Bausteine, sondern die Grundpfeiler deines Lebens. Ein sexuelles Trauma kann ein Erlebnis sein, von dem du dich niemals erholst, oder eine Brücke, die dich zu einem ganz neuen Du führt. Die Entscheidung liegt bei dir.
Du entscheidest, welche Bedeutung eine Erfahrung für dich hat. Die Entscheidung, was dein Leben und alles, was darin geschieht, bedeuten, liegt bei dir. Entscheidest du dich für den Weg der Heilung, gehst du einen Weg der Ermächtigung. Du löst negative Opfermuster auf und erlöst den inneren Schmerz, der dich quält. Entscheidest du dich dagegen für den Weg des Grolls, schneidest du dich von anderen Menschen und von der Gnade ab.
Entscheide dich dafür, dich von dem traumatischen Ereignis weder im Leben noch in der Liebe, in Beziehungen, Sexualität oder Erfolg zurückhalten zu lassen, sondern es zu einem Sprungbrett zu machen, das dich voranbringt. Sprich die Worte:
„Ich will dieses Ereignis nicht benutzen,
um zu leiden und mich am Weitergehen zu hindern.
Ich will dieses Ereignis als einen Weg benutzen,
der zu Liebe, Erfolg und Ermächtigung führt.“
Deine Erfahrung hängt davon ab, welche Bedeutung du einem Ereignis beimisst. Shakespeare hat einmal geschrieben: „Denn an sich ist nichts weder gut noch schlimm; das Denken macht es erst dazu.“
Wähle deine Gedanken also klug, um dich selbst und dein Leben voranzubringen. Deine Gedanken sind nicht neutral. Sie führen entweder zum Tod oder zum Leben hin. Du kannst wählen, wo du dich einbringen möchtest. Lasse nicht zu, dass ein Ereignis dich und dein Leben überrollt. Sollte dies bereits geschehen sein, kannst du dich aufraffen und weitergehen. Es gibt einen besseren Weg, und du brauchst nicht zuzulassen, dass das Ereignis zu emotionaler Erstarrung führt. Du kannst dich befreien und sogar noch reifer, klüger und widerstandsfähiger werden, als du es ohnehin schon warst, bevor das Trauma geschehen ist.