Читать книгу Im Bett des ungeschliffenen Diamanten - Clare London - Страница 5

Kapitel 1

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Joel Sterlings Handy würde noch ein Loch in die Tasche seiner Anzughose brennen.

Zumindest schadete es dem wunderschön geschneiderten Stoff, dass seine Hand es alle 30 Sekunden umdrehte. Es musste klingeln und das bald. Er saß bereits den ganzen Abend lang auf glühenden Kohlen, seit er erfahren hatte, dass der königliche Haushalt vor Ende des Tages eine Entscheidung treffen würde.

Und ein langweiliges Preisverleihungsdinner war nicht gerade der beste Ort dafür, den wahrscheinlich einflussreichsten Vertrag seiner Karriere zu erwarten. Er hatte heute Abend so oft gelächelt, dass seine Wangen sich taub anfühlten, hatte Small Talk gelauscht und selbst eine Menge Small Talk gehalten und hundert Hände geschüttelt – oder so fühlte es sich zu dieser späten Stunde zumindest an. Er besuchte diese Schmuckhandel-Veranstaltungen nicht oft. Als CEO von Starsmith Stones hatte er ein Marketing- und Sales-team als öffentliches Gesicht der Firma und zog es vor, alles von seinem Büro aus zu verwalten. Aber heute waren mehrere Termine zusammengekommen und er hatte angeboten, das Dinner persönlich zu übernehmen. Starsmith hatte einen prestigeträchtigen und langjährigen Ruf zu wahren. Sie hatten nicht zufällig einen der besten Standorte im Londoner Stadtteil Mayfair. Daher gehörten die gelegentlichen – wenn auch langweiligen – Preisverleihungsdinner wahrscheinlich zu seiner Jobbeschreibung.

Aber sein Handy musste klingeln.

Das historische Londoner Hotel Claridge's war so glamourös wie erwartet und das Catering ausgezeichnet. Die Jewellers Guild stellte immer die Besten für ihre Veranstaltungen an. Er war von professionell aufmerksamem und wunderschön gekleidetem Personal bedient worden und mit dem Marmor- und Spiegeldesign aus den 30ern war das Ambiente der Inbegriff von Luxus und Geschmack. Er hatte selbst seinen Anteil an Neugier und Aufmerksamkeit von seinen Kollegen abbekommen, ob nun vermischt mit Staunen, Bewunderung oder Feindseligkeit. Das kam mit dem Beruf, nahm er an, zusammen mit der ungewöhnlichen Tatsache, dass er jung war – noch in den späten 20ern – und nicht wie üblich aus einer reichen oder aristokratischen Familie stammte.

Sein Ruf eilte ihm offensichtlich voraus, aber diese Einstellung schüchterte ihn nicht ein. Er wusste, dass er genau der war, den Starsmith gesucht hatten, als sie ihn vor zwei Jahren von seinem vorherigen Arbeitgeber abgeworben und ihm direkt diese Führungsposition gegeben hatten. Er war ein harter Verhandlungspartner, konnte aber auch jeden Vorstand von sich überzeugen. Das Netzwerk internationaler Goldschmiede, das in London seinen Sitz hatte, arbeitete ebenfalls gern mit ihm. Ja, einige vom alten Eisen wollten ihn herausfordern, um zu sehen, wann er unter dem Druck ihrer überlegenen Erfahrung einknicken würde. Bisher waren sie allerdings enttäuscht worden. Und einige der jüngeren Händler hatten einfach eine Scheißangst vor ihm – auch das wusste er, obwohl es nicht allzu oft hinter seinem Rücken geflüstert worden war.

Das war alles in Ordnung. Er hatte hart um diese Position gekämpft. Er hatte der Schmuckindustrie sein ganzes Berufsleben gewidmet, um an diesen Punkt zu gelangen. Unter seiner Führung würde Starsmith Stones zu einem der besten Unternehmen der Welt werden. Dafür würde er sorgen. Ihr Profit wuchs mit jedem Quartal und das Team, das er um sich hatte, war erstklassig. Er liebte das Leben des knallharten Geschäftsmannes – jedenfalls im Büro.

Aber heute? Heute musste dieses verdammte Handy klingeln. Der nächste Anruf konnte seine gesamte Karriere, vielleicht sogar sein Leben verändern. Und Joel Sterling, kühler Verhandlungsführer, besonnener Manager und strategischer Planer, gab normalerweise bestimmt keine solch melodramatischen Bemerkungen von sich…

Jemand stieß ihn grob am Ellbogen an. »Das sieht man ja nicht oft, dass Sie sich unters Fußvolk mischen, Sterling. Hatten Sie schon Gelegenheit, über unseren Europa-Vertrag nachzudenken?«

Diese unverblümte Frage kam von einem Verkäufer bei Marchant's, einem Londoner Silberhändler, mit dem Starsmith bereits zu tun gehabt hatte. Aber Starsmiths beste Stücke wurden traditionell in Gold eingefasst und im Moment hatte Joel keinen weiteren Bedarf an Silber.

»Dan.« Er nickte knapp. Er mochte den Mann nicht, obwohl er wusste, dass er im Dienst war, egal, in welcher Umgebung. Geschäfte konnten ebenso gut bei gesellschaftlichen Anlässen abgeschlossen werden wie bei Vorstandssitzungen. »Er liegt auf meinem Tisch. Sie müssen verstehen, dass Starsmith momentan nicht geplant hat, eine weitere Silberkollektion zu produzieren. Aber ich habe morgen Zeit eingeplant, um die Details durchzusehen.«

Der Händler, Dan Lewellyn, war jung und gut aussehend, hatte aber entweder aus Nervosität oder von zu vielen Getränken Schweiß auf der Stirn und brauste jetzt auf: »Nicht nötig. Sie können mir vertrauen, das ist –«

»Ich werde die Details durchsehen«, unterbrach Joel ihn bestimmt, ohne jedoch die Stimme zu erheben, »wenn ich Zeit finde. Dann werde ich Bescheid sagen, ob wir Interesse haben.«

»Liegt es am Preis?« Dan runzelte die Stirn. »Ich habe die Marge schon so tief gedrückt, wie ich kann. Sie interessieren sich nur für den Nettoprofit, ich weiß, also –«

»Ich interessiere mich für das beste Produkt zu einem wettbewerbsfähigen Preis.«

»Solange der niedriger ist als alle anderen auf dem Markt«, fauchte Dan zurück.

»Verzeihung?«, sagte Joel jetzt schärfer. Er war irritiert, denn was Dan andeutete, war nicht wahr. Starsmith zahlte faire Preise, aber nur für Produkte von höchster Qualität. Scheinbar hatte Marchant's weit niedrigere Standards und er hatte gehört, dass ihre Geschäftspraktiken nicht immer seriös waren. »Ich glaube, ich habe gerade gesagt, dass ich Ihnen Bescheid gebe.«

»Meine Güte.« Dan wirkte wütend und noch aufgebrachter. »Sie sind ein kalter Mistkerl, Sterling.«

»Ich bin ein gründlicher Mistkerl.« Joel klang ruhiger, als er sich fühlte. Kam dieses Summen an seiner Hüfte von einer eingetroffenen Nachricht? Es juckte ihn in den Fingern, nach dem Handy zu greifen. »Dafür bezahlt Starsmith mich. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich muss noch andere Leute treffen.«

Schnell flüchtete er aus dem Ballsaal, wobei er mehr als nur ein paar erstaunte Gesichter hinter sich zurückließ, und huschte in eine der kleineren Bars mit mehr Privatsphäre. Dort begrüßten ihn noch mehr stilvolles Dekor aus den 30ern, dunkles Holz und roter Samt und ein abrupt reduzierter Lärmpegel. Erleichtert sah er, dass die Bar fast leer war, abgesehen von einem Paar in mittleren Jahren in einer der kleinen, gemütlichen Sitznischen, einem jungen Mann, der mit einem Bier an der hufeisenförmigen Marmorbar saß, und einem Barkeeper, der sich bemühte, ein Gähnen hinter vorgehaltener Hand zu verbergen. Die Nacht neigte sich allmählich dem Ende zu, die Besucher der Veranstaltung würden bald in Clubs und Restaurants im Zentrum von London weiterziehen und wie es aussah, waren auch die Hotelgäste des Claridge's anderswo.

Joel blieb bei einer der leeren Sitznischen stehen, öffnete den Knopf seines Tom Ford-Sakkos und holte sein Handy aus der Tasche. Er hatte eine Nachricht, dass er im Büro anrufen sollte. Endlich! Hastig drückte er auf die Schnellwahltaste. »Teresa? Bist du noch auf der Arbeit?«

»Ich erledige in Ruhe und Frieden meinen Papierkram«, flüsterte seine Assistentin Teresa Manners halblaut. »Hier ist niemand außer mir und dem Putzmann und der ist am anderen Ende des Flurs. Kannst du reden?«

Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, glitt Joel in die Nische, wo er auf der straff gepolsterten Bank sitzen konnte und die Seitenwände seine Stimme dämpfen würden. »Ja. Was gibt's?«

»Ich bin zu alt für diesen 007-Kram.« Teresa kicherte. Er wusste, dass sie über seinen Eifer den makellos frisierten Kopf schütteln würde. »Aber keine Sorge, inzwischen verstehe ich die Notwendigkeit zur Geheimhaltung. Mach dich bereit.«

Bereit für gute oder schlechte Neuigkeiten? Das war genauso, wie in der Schule auf Prüfungsergebnisse zu warten. »Sag schon!«

Sie erbarmte sich. »Mein inoffizieller Kontakt im Palace hat mich angerufen, sobald sie für heute fertig waren. Der Auftrag ist so gut wie unserer. Der Palace wird Starsmith morgen kontaktieren und die offizielle Ankündigung kommt nächsten Monat in der Fachpresse.«

»In drei Wochen!« Joel atmete tief durch, um seinen rasenden Puls zu beruhigen. Der Geruch in der Bar war eine schwere Mischung aus Holzpolitur, teuren Düften und gutem Alkohol. Joel glaubte, er würde sich ewig an diesen Duft erinnern, der einen der besten Momente seines Lebens begleitete. Er merkte, dass er grinste wie ein Idiot.

Diese Neuigkeit war lebensverändernd! Sechs lange Monate hatte Starsmith um einen Auftrag der britischen Königsfamilie verhandelt, den ersten der Firmengeschichte. Ursprünglich hatte Joel durch eine beiläufige Bemerkung auf einem von Starsmiths Mittagessen, die dem Networking dienten, davon gehört, an denen auch prominente Freunde des Adels teilnahmen. Für die erste Schwulenhochzeit eines Mitglieds der britischen Königsfamilie und direkten Nachkommen des Throns wurde eine Londoner Firma gesucht, um den Schmuck für das Brautpaar zu stellen. Prinz »Artie« Arthur, momentan an achter Stelle in der Thronfolge – jung, gut aussehend und mit demselben Funkeln in den Augen wie seine älteren Brüder William und Harry –, heiratete seinen langjährigen Freund, den unabhängig wohlhabenden Opernsänger Paolo Astra. Sie waren ein hinreißendes Paar und natürlich im Fokus der Presse, sodass die Medien sich bei der Aussicht auf die Berichterstattung bereits die Lippen leckten.

Es war Joels überwältigendes Verlangen gewesen, dieses Geschäft für Starsmith abzuschließen. Die Hochzeit würde erst in sechs Monaten stattfinden. Aber er hatte 24 Stunden nach der Ankündigung der Hochzeit eine Präsentation vor Vertretern des Palace gehabt und wusste, dass sie gut verlaufen war. Er hatte sein ganzes Herzblut hineingesteckt! Starsmith war bereits informiert worden, dass sie es auf die sehr kurze, ausgewählte und vertrauliche Liste zugelassener Firmen geschafft hatten.

Und jetzt war Teresas Nachricht wunderbar willkommen. Starsmith hatte gewonnen.

»Joel? Bist du noch da?« Teresa klang müde. »Solange ich noch deine Aufmerksamkeit habe, ich wurde gebeten, dich wegen einer der Übernahmen in diesem Monat zu warnen. Es geht um Barth Gems, einen kleinen, unabhängigen Juwelier, der seit einiger Zeit finanzielle Probleme hat. Unser Business-Development-Team hat sie vor Monaten für eine mögliche Übernahme ins Auge gefasst und die Unterzeichnung ist für morgen geplant. Aber der Inhaber protestiert noch gegen einige Bedingungen. Er steht kurz vor der Pensionierung und es ist ein Familienunternehmen – scheinbar gibt es einen Sohn. Einen unbeholfenen jungen Mann, der keine aktive Rolle in der Firma hat, der dem Vertragsabschluss aber immer wieder Steine in den Weg legt.«

Joel versuchte, sich wie üblich auf die Arbeit zu konzentrieren, aber seine Gedanken eilten bereits voraus. »Das Team schafft das schon.«

»Ich weiß. Sie wollten es dich nur wissen lassen.«

Joel wollte nichts über Hindernisse hören. Er wollte jubeln, tanzen und vor Begeisterung laut schreien. Es erstaunte ihn, dass die Luft um ihn herum sich nicht verändert hatte, aufgeladen mit seinen Emotionen. »Sag ihnen, sie sollen den Bedingungen zustimmen«, sagte er in einem Moment der Unbesonnenheit. »Ich kann mich nicht an die Details erinnern, obwohl ich sicher bin, dass das Geschäft nicht groß genug ist, um uns ernste finanzielle Sorgen zu bereiten. Aber wir wollen zu diesem Zeitpunkt keine schlechte Publicity für die Firma. Nicht jetzt, da wir –«

»Schh, vergiss nicht, es ist noch ein Geheimnis«, unterbrach Teresa vorsichtig, obwohl sie es kurz darauf mit einem sehr unprofessionellen, entzückten Aufschrei ruinierte. »Das wird wundervoll, nicht wahr?«

»Ja. Und danke, dass du so lange geblieben bist, um den Anruf anzunehmen. Ich würde ja sagen, nimm dir dafür morgen frei…«

»Aber dann fängt die Arbeit erst richtig an, oder?« Teresa kicherte. »Kein Problem. Du schuldest mir ohnehin schon eine Menge. Das ist einfach ein weiterer Punkt auf der Liste. Und ich bin um sieben im Büro, um alle aus dem Team anzurufen.«

»Sag Dylan, dass es mir leidtut.«

Sie schnaubte. »Der ist das inzwischen gewöhnt.«

Teresa hatte einen liebenden Mann, Dylan, und drei Kinder. Einen kurzen Moment lang stellte Joel sich vor, wie es wäre, jemanden zu haben, mit dem er diese Neuigkeit teilen konnte. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann er zum letzten Mal mit jemandem nach Hause gegangen war. Dann merkte er, dass Teresa noch immer redete.

»… und ich kann es kaum erwarten, bis alle es wissen und ich es den Kindern erzählen kann. Sie sind verrückt nach allem, was mit der Königsfamilie zu tun hat.«

Joel bedankte sich wieder bei ihr und legte auf, blieb aber noch eine Weile in der Nische sitzen. Er konnte es ebenfalls kaum erwarten, vor allem von hier wegzukommen und darüber nachzudenken, was der königliche Auftrag bedeuten würde. Es ging nicht nur um die Ringe für das Paar, sondern um Geschenke für die gesamte Hochzeitsgesellschaft, auch für die VIP-Gäste. Bisher hatte er es nicht gewagt, irgendjemanden außer Teresa und seinen Head of Design einzuweihen. Er hatte den Auftrag nicht verschreien wollen. Und Starsmiths bisherige Arbeit hatte ihnen zwar Aufmerksamkeit eingebracht, aber er wusste, dass dieser Auftrag etwas noch Besseres erfordern würde – eine Mischung aus modernem Stil und traditioneller Eleganz. Sein firmeninternes Design-Team war ausgezeichnet, aber vielleicht sollte er jemand Unabhängigen engagieren, der frischen Wind mitbrachte. Es würde jemand sein müssen, der sowohl innovativ als auch talentiert genug war. Project Palace. Genau so würden sie es nennen. Gott! Wenn sie damit Erfolg hatten, könnte Starsmith zur ersten Wahl von Königsfamilien rund um die Welt werden…

»Sie sehen aus, als könnten Sie einen Drink gebrauchen. Darf ich Ihnen einen spendieren?«

Joel sah zu dem Mann von der Bar auf, der herübergeschlendert war. Jetzt hatte er ein Bier in jeder Hand und hielt Joel eins davon hin. Sein Lächeln war fragend, ein wenig nervös. Es war ein sehr attraktives Lächeln. Joel merkte, wie es ihn unwiderstehlich anzog, auch die Selbstironie, die er darunter sah, vermischt mit einem unleugbaren Hauch Verschmitztheit. Er war ungefähr so groß wie Joel und in seinem Alter, hatte haselnussbraune Haare, die an den Seiten kurz geschnitten und oben wellig waren, einen dunklen Bartschatten und scharfe blaue Augen. Schöne, lebendige Augen. Er trug einen dunklen Anzug, der elegant, aber wahrscheinlich schon ein paar Jährchen alt war, und der kräftige Körper unter dem weißen Hemd deutete auf Muskeln und körperliche Fitness hin. Vielleicht ein Mann, der im Freien arbeitete. Joel hatte ihn nicht im Ballsaal gesehen, obwohl der Anzug darauf hindeutete, dass er irgendwo geschäftlich zu tun hatte. Keine Krawatte, kein Ausweis an einem Lanyard, keine schmierige, habgierige Arroganz in seiner Haltung. Joel war überrascht, wie sehr ihn das erleichterte.

»Ich hab zufällig Ihr Lächeln mitbekommen«, sagte der Fremde unverblümt. »Nach dem Anruf. Wie bei einem privaten Witz oder so.«

»Verzeihung?«

»Scheiße.« Der Mann runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich muss Sie um Verzeihung bitten. Normalerweise bin ich ein höflicherer Gesprächspartner. Ich habe nur gemeint… Es war gut, jemanden heute so fröhlich zu sehen. Ich frage nicht, was es für ein Anruf war – das ist Ihre Angelegenheit.«

»Ja. Das ist es.«

Jetzt wirkte der Mann irritiert. Seine Miene wandelte sich innerhalb von Sekunden. All seine Gedanken schienen sich in seinem Gesicht zu spiegeln. Offenbar war er nicht zu professioneller Distanz fähig. Er zeigte nicht das zurückhaltende Benehmen, an das Joel gewöhnt war, und Joel war enttäuscht, als er keine Spur des ursprünglichen sexy Grinsens mehr entdeckte.

»Ich dachte nur, Sie wollten vielleicht ein bisschen feiern, egal, worum es geht«, sagte der Kerl. »Aber Sie wollen nicht, dass ein ungeschickter Idiot wie ich dabei stört.« Er stellte das Bier vor Joel auf den Tisch und trat einen Schritt zurück. »Ich lasse Sie mal allein.«

»Warten Sie.« Die Worte entkamen Joel, ohne dass er weiter darüber nachgedacht hatte. Er wusste nicht, ob das eine Anmache war – war nicht sicher, ob es ihn störte. Er bekam mehr als genug Annäherungsversuche, wenn er tatsächlich in London ausging, und wusste, dass seine hohe Stellung und die Macht attraktiv waren. Außerdem sah er nicht schlecht aus, obwohl er sich nicht für besonders eitel hielt. Aber dieser Kerl hatte offenbar keine Ahnung, wer Joel war, hatte ihn gerade mit einem einfachen Ausdruck der Kameradschaft angesprochen. Dieser Kerl, der so erfrischend offen sprach, wie Joel es von den Unternehmern an diesem Abend nicht erlebt hatte, der daran gedacht hatte, Joel auf einen Drink einzuladen, obwohl Joel sich auf Starsmiths Kosten mehrere Male um den Verstand hätte trinken können, und der… heiß war.

Was erwartete Joel schon, wenn er nach Hause kam, abgesehen von Plänen für den nächsten Arbeitstag? Und ja, verdammt, auch wenn er niemandem erzählen konnte, warum, er wollte feiern.

»Setzen Sie sich zu mir«, sagte er und deutete lächelnd auf den gepolsterten Platz neben sich.

Im Bett des ungeschliffenen Diamanten

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