Читать книгу Religion ohne Kirche - Claudia Mönius - Страница 10
1.Wir besinnen uns auf unseren Religionsstifter.
ОглавлениеWir haben eine immense Chance: In unseren Breiten und bei den nachfolgenden Generationen verkommt Kirche, egal welcher Konfession, mehr und mehr zur Bedeutungslosigkeit. Jetzt stehen wir vor der Wahl: Entweder wir klagen darüber und lamentieren über den Verfall der religiösen Sitten und Bräuche oder gar des oft bemühten sogenannten christlichen Abendlandes. Oder aber wir wachen auf und werden Sehende, wie die von Jesus tatsächlich oder symbolisch geheilten Blinden. Schlagartig erkennen wir: Dieser gesellschaftliche Umbruch eröffnet uns neue Möglichkeiten. Endlich können wir uns rückbesinnen auf diesen großartigen Zimmermannssohn aus Nazareth und auf das, was er uns an Lebensweisheit und spirituellen Erkenntnis- und Zugangswegen vorlebte und eröffnete.
Aus dem Mund bzw. der Feder einer Christin klingt dieses lapidar daherkommende „Wir besinnen uns auf unseren Religionsstifter“ zunächst platt. Dass wir, die wir uns Christinnen und Christen nennen, uns an Jesus Christus orientieren sollten, erscheint wie eine Binsenweisheit, die von konservativen Kirchenleuten mit erhobenem Zeigefinger oft genug strapaziert wird. Ich meine es aber in einem revolutionären Sinn: Vergessen wir einmal alles, was Kirche uns jemals über diesen Jesus erzählt hat. Entkoppeln wir Kirche und Christus und schauen, was sich an heilsamer Essenz aus dieser uralten Botschaft herauskristallisiert. Besinnen wir uns auf das, was Jesus wirklich wollte. Doch woher sollen wir das wissen?
Wir leben in einem unerhört klugen Zeitalter. In rasender Geschwindigkeit werden Neuheiten erfunden und in unserem Alltag implementiert, oft so schnell, dass uns schwindelig wird und uns das Gefühl beschleicht, mit diesem Tempo nicht mithalten zu können. Ich will diese beschleunigten Innovationszyklen an dieser Stelle ausnahmsweise nicht bewerten; das Für und Wider wird von klugen Köpfen immer wieder analysiert und diskutiert. Ich möchte den Fokus auf einen anderen Aspekt lenken: Genauso rasant wie der technische Fortschritt, entwickelt sich auch anderweitig geistige Erkenntnis. Vom einzelnen Gehirn weiß man, dass das Netz der zerebralen Synapsen mit zunehmender Menge an neuronalen Verschaltungen immer schneller wächst. Anders gesagt: Je mehr wir zu einem Thema oder in einem Fachbereich wissen, desto schneller gewinnen wir weitere Erkenntnis. Als 1968 Geborene genieße ich das Privileg, zur ersten Generation zu gehören, die sich auf Knopfdruck das gesamte Weltwissen ins Wohnzimmer oder an die Bushaltestelle holen kann. Wir können uns so schnell informieren und bilden wie keine Generation vor uns.
Diese Möglichkeit des Erkenntnisgewinns hat verschiedene Folgen: Zum einen brauchen wir uns kein X mehr für ein U vormachen zu lassen. Es kann uns nicht mehr irgendein Un-sinn erzählt werden, den wir einfach annehmen und wortwörtlich „nachbeten“ müssen. Wenn wir das doch tun, handeln wir aus reiner Bequemlichkeit, entweder, weil wir zu träge sind, um uns selbst schlauzumachen, oder weil uns das Althergebrachte so viel scheinbare Sicherheit gibt, dass wir nicht bereit sind, diese Komfortzone zu verlassen. Zum anderen suchen sich immer mehr Menschen Spezialgebiete, in denen sie den Fakten und Zusammenhängen auf den Grund gehen. Wir zitieren daheim oft scherzhaft den begnadeten Kabarettisten Hagen Rether, der während seines Bühnenprogramms gern mehrfach betont: „Die finden jetzt alles heraus. Jetzt haben die sogar herausgefunden, dass …“ Genau: „Die“ finden jetzt alles heraus.
Einer dieser geistigen Tiefseetaucher, der nicht müde wurde, jahrzehntelang in uralte Schriften abzutauchen, um daraus Erkenntnis zu gewinnen, war der 2009 verstorbene evangelische Theologe und Aramäischforscher Günther Schwarz.4 Diesem brillanten Kopf haben wir eine für viele Menschen vielleicht bittere Erkenntnis zu verdanken: Vieles von dem, was uns Kirche via Bibel über das vermittelt, was Jesus angeblich gesagt hat, ist schlichtweg falsch. Die Vokabel „falsch“ meint nicht ein paar lässliche Übersetzungsschwächen, die man so oder so betrachten könnte, sondern knallharte Fehler und Unwahrheiten bis hin zu völligen Verdrehungen der Botschaften Jesu in das krasse Gegenteil. Anfangs konnte ich es fast selbst nicht glauben, weil mir die Vorstellung schwerfiel, dass uns diese bekannten Wahrheiten offenbar vorenthalten bzw. von Kirche schlicht negiert oder zumindest ignoriert werden. Dabei liegen die ganzen Forschungsergebnisse vor und kein Geringerer als der über jeden Verdacht, einer abstrusen Strömung anzugehören, erhabene Franz Alt schrieb mehrere Bücher über das, was Jesus wirklich gesagt hat.5 Dennoch schien mir das, was ich da las, so unerhört, dass ich zunächst skeptisch war. Kann es sein, dass das, was uns zeitlebens vorgebetet wird, einfach falsch ist und nicht das, was dieser historische Jesus uns sagen wollte? Doch als ich die Arbeitsweise des Aramäisch-Spezialisten Günther Schwarz, von Franz Alt in seinen Büchern einleuchtend erklärt, begriffen hatte, konnte ich die Wahrheit nicht länger ausblenden: Vieles von dem, was mir mein Leben lang in Religionsunterricht, Gottesdienst und Weiterbildung als unumstößliches Faktum verkauft wurde, stimmt schlicht und ergreifend nicht; Jesus hat es so nicht gesagt. Schon immer gab es im Neuen Testament viele seltsame Formulierungen, die man sich nicht recht erklären konnte, und Anläufe einzelner um Aufklärung bemühter Theolog*innen verliefen im Sande. Selbst Papst Franziskus stößt weltweit auf Widerstand, wenn er endlich den zweifelsfreien Übersetzungsfehler im „Vaterunser“ ausmerzen will, der jeden ins Stocken kommen lässt, der nicht einfach etwas daherplappert, sondern mitdenkt, was er sagt: Es heißt nun einmal nicht „Und führe uns nicht in Versuchung“, sondern „Lass retten uns aus unserer Versuchung“6 oder „Lass uns nicht in Versuchung geraten“. Dank des Engagements von Papst Franziskus brachte es dieser völlig widersinnige Übersetzungsfehler, der einen verführerischen Gott vorgaukelt, zumindest zu einiger Berühmtheit. Doch dass es darüber hinaus in der Bibel vor solcherlei sinnentstellenden Fehlern nur so wimmelt, überraschte mich nicht nur, sondern traf mich tief. Wie kann dieser zentrale Text, der – neben dem ohnehin schwer in unsere Lebenswirklichkeit zu übertragenden Alten Testament – die Grundlage unserer Buchreligion bildet, über viele Jahrhunderte hinweg konsequent mit solch eklatant falschen Übersetzungen und Formulierungen sowie hinzuerfundenen Passagen überliefert werden? Die Lehre Jesu wurde erst Jahrzehnte nach seinem Tod aufgeschrieben und das nicht in seiner Muttersprache Aramäisch, sondern in griechischer Sprache, also auch noch in einer westlich geprägten Sprache statt in einer orientalischen, in der Jesus sprach. Dieser altgriechische Text bildet bis heute die zentrale Grundlage für die Übersetzung des Neuen Testaments in sämtliche anderen Sprachen. Dabei ist die Bibel das am häufigsten übersetzte Buch der Welt. Immerhin sprechen wir da allein beim Neuen Testament von 1.515 Sprachen, in die es komplett übersetzt wurde, und von Teilübersetzungen in weitere 1.135 Sprachen.7 Und das immer von einer falschen Grundlage aus?
Dank der Arbeit von Günther Schwarz könnten wir längst neu durchstarten und uns rückbesinnen auf das, was dieser Jeschu, so die aramäische Kurzform des hebräischen Namens Jehoschua, wirklich sagte. Das große Verdienst des „Jeschu“-Forschers liegt in der Rückübersetzung der auf Griechisch überlieferten angeblichen Jesus-Worte in die aramäische Ursprache, also in die Sprache, in der er tatsächlich sprach und lehrte. In mühsamer jahrzehntelanger Kleinstarbeit, zu Zeiten, in denen Digitalisierung ein Fremdwort war und Sprachstudierende noch mit Zettelkästen statt am Computer arbeiteten, erforschte Schwarz eine Vielzahl altsyrischer Quellen und legte auf diese Weise eine stattliche Vokabelsammlung an, in der er die Wörter um neue Bedeutungsvarianten ergänzte. Als Aramäisch-Kenner wusste er zudem, dass Jesus nicht in Prosa gesprochen haben konnte, sondern in Versform. Diese orientalische Poesie muss nicht nur phonetisch wunderschön gewesen sein, sondern aufgrund der Sprachmelodie und des genau festgelegten Versmaßes auch eingängig genug, um sie sich zu merken. Genau das wollte der jüdische Wanderprediger erreichen: Seine Zuhörerinnen und Zuhörer sollten seine Worte im Gedächtnis behalten. Wie sonst hätten sie sie jemals be-herzigen sollen? Die aramäisch sprechenden Schüler des Rabbi Jeschu, die er bekanntermaßen als Prediger und Botschafter aussandte, brauchten zum Teil Dolmetscher, damit ihre griechischsprachigen Hörer sie überhaupt verstanden. Was beim Simultandolmetschen bis zum heutigen Tag gepatzt wird, kann man als Zuhörer*in mit ausreichend Sprachkompetenz in Ziel- und Ursprungssprache in den Medien oft genug mitverfolgen. Günther Schwarz nutzte also seine Aramäisch-Sprachkompetenz und übersetzte die Lehre Jesu von der fehlerhaften griechischen Einheitsübersetzung unter Berücksichtigung des poetischen Versmaßes, in dem Jeschu gesprochen haben muss, ins Aramäische zurück und von da aus neu ins Deutsche. Und siehe da: Plötzlich ergeben so viele Worte Jesu, die in der landläufigen und gewohnten Übersetzung bei jedem mitdenkenden Menschen bisher nur große Fragezeichen hinterlassen hatten, einen tiefen Sinn.
Bleiben wir beim Stichwort „Sinn“ und schauen ein Beispiel für einen dieser schwerwiegenden Übersetzungsfehler an. In seinem Buch „Die hundert wichtigsten Worte Jesu. Wie er sie wirklich gesagt hat“8 greift Franz Alt die bekannte Stelle aus dem Markus-Evangelium in der geläufigen Einheitsübersetzung heraus: „Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander“. Leicht provozierend fragt der Autor uns Leser*innen, ob wir den Satz „Habt Salz in euch“ verstünden.9 Nein, verstehen wir nicht. Können und müssen wir auch nicht, weil es sich dabei „um eine peinliche Fehlübersetzung“10 handelt. Tatsächlich wird der Begriff „Salz“ und „gesalzen“ im Talmud symbolisch gebraucht und bedeutet im übertragenen Sinn: „scharfsinnig“. So liest sich die Rückübersetzung von Günther Schwarz gleich ganz anders: „Wenn ihr scharfsinnig wäret unter euch – ihr würdet friedlich leben miteinander.“ Plötzlich wird der sprichwörtliche Schuh daraus bzw. ein eingängiges und für jedermann leicht verständliches Wort dieses großen Friedensstifters Jeschu. Nichts bräuchten wir mehr für unsere Welt als genau diesen Scharf-sinn, der endlich all die unheilvollen Kriege und un-sinnigen Konflikte beenden würde. Wenn wir uns auf dieses einfache Wort zurückbesinnen, können wir sofort anfangen mit einem friedlichen Miteinander, jede und jeder in der eigenen kleinen Welt.
Wir können uns hier nicht mit den vielen anderen falsch überlieferten Jesus-Worten beschäftigen, ebenso wenig wie mit den ganzen Übersetzungsfehlern, die beharrlich weitertradiert werden. Erwähnt sei noch einer der folgenschwersten Fehler, der das Christentum unglaubwürdig und lächerlich macht und an dem vor allem die unbelehrbare und veränderungsresistente katholische Kirche dogmatisch festhält: „Jungfrau“ statt „junge Frau“. Jeschu war der Sohn von Josef und Maria und er behauptete noch nicht einmal von sich selbst, Gott zu sein, geschweige denn, von einer Jungfrau geboren worden zu sein, sondern von der vermutlich 16-jährigen Maria, eben einer jungen Frau.11 Für alle weitere Erhellung und „Auferweckung“ empfehle ich wärmstens die Bücher von Franz Alt sowie die bereits zitierte Website von Günther Schwarz, auf der sein Sohn die Ergebnisse seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit der Öffentlichkeit zugänglich macht.12 Die Früchte dieser Arbeit sind also nicht irgendein schwer zugängliches Geheimwissen oder anderweitig schwere Kost. Im Gegenteil: Die Erläuterungen zur Entstehung der Übersetzungen sowie die Rückübersetzungen selbst lesen sich spannend wie ein Krimi und man fällt von einem „Aha!“-Erlebnis ins nächste. Warum also haben diese Erkenntnisse nie Einzug gehalten in die gängigen Bibelübersetzungen, Kommentare und liturgischen Bücher? Mit Franz Alt gefragt: „Wovor haben die christlichen Kirchen eigentlich Angst? Vor der Wahrheit, die in Jesu Muttersprache zu finden ist?“13
Wir Menschen tun uns extrem schwer, etwas, das wir jahrzehntelang für bare Münze genommen haben, über Bord zu werfen und uns auf etwas Neues einzulassen. Wenn es sich dabei dann auch noch um etwas so Zentrales handelt wie die Lehre Jesu, die für Kirchenvertreter*innen im Idealfall das Fundament ihres Lebens darstellt, ist es eine unerhörte Kränkung, wenn jemand das, was man zeitlebens als unumstößliche Wahrheit angenommen hat, anzweifelt oder gar über den Haufen wirft. Es erinnert an die kopernikanische Wende, die Sigmund Freud als die erste große Kränkung des menschlichen Narzissmus definierte. Inzwischen wurde und wird die Menschheit durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse immer wieder aufs Neue „gekränkt“. Wenn ich plötzlich mein Weltbild und damit mein ganzes etabliertes Denken verändern muss, kann sich das wirklich wie eine Kränkung anfühlen. Denn damit verbunden drängt sich die Frage auf: War dann alles, was ich bisher dachte und glaubte, ein einziger Irrtum? Erst wenn es gelingt, über diese Verletzung hinwegzukommen, stellt sich ein neues Freiheitsgefühl ein, das tatsächlich an eine „Auferweckung“ erinnert.
Bezüglich der Jesus-Worte mache ich selbst mir klar: Ich habe mir jahrzehntelang wieder und wieder Aussagen angehört, die nicht stimmten. Über manche von ihnen habe ich mir den Kopf zerbrochen und viele komplizierte Auslegungen von Theologinnen und Theologen gehört oder gelesen. Im ersten Moment stellt sich jetzt ein Verlassenheitsgefühl ein. Über einen unzuverlässigen Menschen sagte meine Großmutter gern: „Wenn man sich auf den verlässt, ist man verlassen.“ So habe ich mich verlassen auf die Worte, die mir vom System Kirche und ihren Vertretern überliefert, um nicht zu sagen weisgemacht wurden. Dass ich mich ein wenig verlassen fühle, wenn ich feststelle, dass vieles davon blanker Un-Sinn war, erscheint mir eine nachvollziehbare Reaktion. Künftig bei jedem Blick ins Neue Testament hinterfragen zu müssen, ob die Jesus zugeschriebenen Worte in dieser Übersetzung richtig sind oder nicht, verunsichert mich. Doch als vernunftbegabter Mensch, der der Wahrheit so nah wie möglich kommen möchte, halte ich diese Erschütterung, dieses innere Beben, aus. Wenn ich dann einen Schritt weitergehe, entdecke ich die phänomenale Chance, die dieses Erkennen von Wahrheit mir und hoffentlich vielen anderen Menschen schenkt: Endlich können sich all die Ungereimtheiten in Wohlgefallen auflösen! Künftig brauche ich vielleicht gar keine Theologen mehr bemühen, um zu verstehen, was Jesus gesagt hat. Das leuchtet auch viel mehr ein: Die von ihm berufenen Jüngerinnen und Jünger waren einfache Leute aus dem Volk. Wie hätten sie ihn verstehen sollen, wenn er in solch komplizierten Bildern und Rätseln gesprochen hätte? Erst recht die Hörerinnen und Hörer, die in Scharen kamen und sich von ihm be-geistern ließen. Sie mögen auf einen Dolmetscher angewiesen gewesen sein, wenn sie des Aramäischen nicht mächtig waren, ganz sicher aber brauchten sie keine Schriftgelehrten, die ihnen die komplizierten Reden dieses Jeschu erklären und verdeutlichen mussten. Ich denke an eine Verwandte, die mir wenige Wochen vor ihrem Tod ein entlastendes und befreiendes Vermächtnis mit auf meinen weiteren Weg gab. Sie, die ihr Leben lang theologische Schriften studiert und sich mit verschiedenen Lehrmeinungen auseinandergesetzt hatte, um immer mehr von ihrem Glauben zu verstehen, sagte mir in ihrer letzten Lebensphase, in der sie meist nicht mehr orientiert war, in absoluter Klarheit: „Ich habe etwas begriffen: Es ist alles viel einfacher, als ich dachte.“ Das nenne ich doch mal eine frohe Botschaft!
Ich vermute, dieser Jesus wollte es uns mit dem, was er vermitteln wollte, so einfach wie möglich machen. Wenn wir zu dieser Einfachheit, Klarheit und Unmittelbarkeit zurückfinden, wird seine Botschaft wieder attraktiv werden, „anziehend“ im Wortsinn für viele Suchende. Vor allem für stark durch die christlichen Kirchen mit ihrer umständlichen Lehre geprägte Menschen mag das gar nicht so leicht sein. Je mehr entstellte Botschaften man mitbekommen hat, desto mehr muss man infrage stellen und möglicherweise über Bord werfen. Beim Neuentdecken dieses Zimmermannssohnes aus Westgaliläa wünsche ich uns allen das, was man im Buddhismus den „Anfängergeist“ nennt: etwas, das man schon sehr oft getan hat, in einer Haltung zu tun, als wäre es zum ersten Mal. Wir können die uns nur scheinbar vertraute Botschaft dieses Jeschu – nennen wir ihn ruhig ungewohnt bei seinem aramäischen Namen – neu erkunden und ver-innerlichen.