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Urlaub am Jadebusen

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Von Jürgen Niemeyer

Es wurde sehr bedenklich. Der Gezeitenstrom trieb mich immer weiter vom Ufer weg. Ein leichter Wind kam auf und ließ aus meiner Haut eine Gänsehaut werden. Es war unmöglich, nur mit den Händen die Luftmatratze wieder zum Ufer zu bewegen. Gnadenlos zog mich die Ebbe immer weiter aufs offene Meer hinaus.

Ich hob den Kopf. Wo war denn überhaupt das Land? Vielleicht war es hier gar nicht tief, und ich könnte mich hinstellen, um die Richtung zu bestimmen, in der die Küste lag. Möglicherweise käme ich dann nicht mehr zurück auf meine schwimmende Unterlage. Ich traute mich nicht einmal, den Oberkörper aufzurichten, um das Land zu erkennen, wo meine Eltern und die Brüder am Strand waren. Hier oben, auf der Luftmatratze war ich sicher, musste nur aufpassen, dass ich nicht kenterte oder herunterrutschte.

Ich drehte den Kopf, und sah, wie ich auf einen umgedrehten Reisigbesen zutrieb. Ich musste ihn irgendwie zu fassen bekommen, um mich daran festzuhalten. Ich schaffte es, konnte nun nicht mehr weiter abtreiben. Ich hoffte, dass mich schon jemand finden würde. Vielleicht war ich aber auch schon in England, und die Leute hier konnten mich überhaupt nicht verstehen. Wie sollte ich dann jemals nach Hause kommen? Angst stieg in mir auf, furchtbare Angst.

„Hallo! Hört mich jemand? Hallo! Ich will zurück!“, schrie ich so laut ich konnte.

„Meine Güte, Jürgen! Was schreist du denn so laut?“, hörte ich die Stimme meines Vaters dicht hinter mir. Überrascht drehte ich den Kopf.

„Vati! Wo kommst du denn her? Bist du hier ganz hergeschwommen? Bis nach England?“, fragte ich ihn erleichtert.

„England? Nein nicht ganz, nur die letzten paar Meter bin ich zu dir geschwommen. Und England ist noch weit weg. Wir sind noch im Jadebusen. Aber du solltest doch nicht so weit mit der Luftmatratze raus schwimmen. Hier kannst du nicht mehr stehen, und das ist sehr gefährlich. Die Strömung kann dich bis in die offene Nordsee treiben, und da gibt es keinen Kakao.”

Keinen Kakao? Das würde ich mir merken. Ich musste tatsächlich zukünftig besser aufpassen. Keinen Kakao!

„Ja, in Ordnung“, seufzte ich. Seit mein Vater da war, ging es mir schon besser, auch die Gänsehaut war wieder verschwunden. Er legte sich auf das hintere Ende meiner Luftmatratze und schob mich schwimmend bis zum Campingplatz zurück.

Vor zwei Tagen waren wir in Dangast auf dem Campingplatz Rennweide angekommen. Kurzfristig hatten sich unsere Eltern entschlossen, dass wir uns in den Schulferien zwei Wochen an der See erholen sollten. Meine Eltern von der Arbeit, meine Brüder von der Schule und ich vom Kindergarten. Sie hatten die wunderbare Idee, die Zeit mit uns während eines Campingurlaubes in einem Wohnwagen zu verbringen. Wir fünf, das waren Mutti, Vati, ich, der Jürgen, und meine Brüder Heinz und Manfred. Als wir ankamen und durch den Deichschart fuhren, sahen wir schon die vielen schönen Wohnwagen, die in mehreren Reihen standen. Sie ließen bei uns Kindern Abenteuerlust aufkommen. Die Eltern meldeten uns bei der Rezeption an und fragten nach unserem angemieteten Wohnwagen. „Wohnwagen?“, fragte der Platzverwalter und lachte. „Na, ich glaub, ich begleite euch mal dahin.“

Im Gänsemarsch folgten wir ihm, vorbei an den schönsten Wohnwagen. Wir freuten uns schon, denn wir dachten, er ginge mit uns bis an die erste Reihe der Wagen, direkt an den Strand. Unser Platzwart indes steuerte auf einen kleinen Borgward-Bus zu und blieb davor stehen.

„Ist das unser Wohnwagen?“ wollte mein Vater wissen und schaute ungläubig auf das Vehikel. Der Platzwart nickte.

„Der ist aber sehr klein für fünf Personen. Der ist doch nicht größer als ein VW-Bus.“

„Ja, stimmt!“, antwortete der Friese nur knapp. „Ich baue euch noch ein Vorzelt davor, dann wird es schon gehen.”

Tatsächlich stand bald ein geräumiges Vorzelt neben dem Bus, in das drei Luftmatratzen für uns Kinder gelegt wurden. Es waren schöne Luftmatratzen. Sie hatten eine Stoffschicht mit einer blauen und einer roten Seite. Unsere Sachen wurden aus Onkel Erichs Kombi geladen, der uns hergefahren hatte. Meine Eltern hatten, wie fast alle in der Straße, in der wir wohnten, kein eigenes Auto. Onkel Erich musste gleich wieder zurück, weil er in seiner Bäckerei noch die Brote fertigmachen musste.

Mutti kochte uns Nudeln mit Jägersoße. Sie wollte nicht das Geschrei von hungrigen Jungen hören, wenn wir den Ort erkundeten. Für unterwegs sollte jeder von uns noch einen Dauerlutscher bekommen, doch so sehr sie auch suchte, sie fand sie nicht.

„Hat jemand die kleine Tüte mit kirschroten Dauerlutschern gesehen?“

„Nö, ich nicht.“

Meine Antwort war, so glaube ich heute, zu schnell. Alle guckten mich an.

„Jürgen, du hast die Tüte nicht gesehen?“, fragte Vater noch einmal, diesmal etwas eindringlicher.

„Nö!“

„Warum sind denn deine Lippen und die Zunge so rot?“

„Äh, im Kofferraum vom Onkel lagen doch ein paar rote, süße Kügelchen an weißen Stielen, die habe ich natürlich genommen. Oder waren das etwa die Dauerlutscher?“

„Jürgen!“, fauchte Mutter mich an. Sie schien ziemlich sauer zu sein. Gott sei Dank waren beide in Urlaubslaune und so blieb mir eine Strafe erspart. Alles war mit einem missbilligenden Kopfschütteln erledigt. Na, prima.

Strandgang war angesagt, um die Füße mal ins Nordseewasser zu stellen. Zu unserem Erstaunen mussten wir feststellen, dass kein Wasser da war.

„Wer hat denn den Stöpsel rausgezogen?“, wollte ich wissen. „Das Wasser kann doch nicht einfach so verschwinden, oder?“

„Das war der Mond“, antwortete mein Vater und es hörte sich so an, als meine er das ernst.

„Der Mond hat ja gar keine Hände um den Stöpsel zu ziehen“, zweifelte ich an seiner Aussage. Vati grinste.

„Nein, das nicht. Aber der Mond hat eine Anziehungskraft. Wenn er um die Erde wandert, zieht er das Wasser aus der Nordsee, und dort, wo es flach ist, verschwindet das Wasser dann vollkommen.“

Verstanden hatte ich es nicht, aber mir einen weiteren Vortrag anhören, nee, das wollte ich auch nicht. Ich hoffte nur, dass das Wasser irgendwann wiederkommen würde.

„Ja, so etwa alle sechs Stunden kommt das Wasser zurück, um zu schauen, ob der Jürgen noch da ist“, lachte Vati. Ich hätte zu gerne gewusst, was er damit hatte andeuten wollen, doch vorsichtshalber fragte ich gar nicht erst.

Der Hafen mit seinen vier Krabbenkuttern, die in unterschiedlichen Farben angestrichen waren, wirkte irgendwie fröhlich und friesisch anders. Die Kutter waren richtig schön anzusehen. Ein Fischer war noch dabei sein Schiff aufzuklaren. Er lud einige Plastikkörbe mit kleinen krebsartigen Tierchen mit langen Fühlern auf den Kai.

„Können sie uns davon einige verkaufen? Die Jungs sollen die mal probieren“, fragte Vater und der Fischer nickte.

„Klor, wie viele möchtest denn? ‘Ne Büchse voll kost ‘ne Mark.“ Der Fischer nahm eine leere Konservenbüchse als Maßstab und füllte sie mit den Krabben. „So, da ist euer Granat, wie wir hier in Friesland sagen.“ Dann wandte er sich an mich, denn ich stand mit großen Augen und bestaunte den schönen Kutter. „Un wat kiekst du, mien Jung?“

„Wenn ich groß bin, werde ich auch Fischer“, stellte ich fest. So ein Schiff wollte ich auch haben.

Nachdem wir das Städtchen erkundet hatten, ging es zurück zum Campingplatz.

„Wir gehen noch mal kurz ins Watt. Wollen doch mal sehen, wie es sich anfühlt.“

Das Watt war schlammig. Am Anfang, gleich hinter dem Sandstrand, war noch alles in Ordnung. Die Füße versanken nur bis zu den Knöcheln im Matsch. Je weiter wir gingen, desto tiefer sackten wir ein.

„Kinder, ihr müsst vorsichtig gehen, im Boden stecken scharfkantige Muscheln,“ warnte unser Vater, um im selben Moment laut aufzuschreien. Er hatte gerade eines dieser Schalentierchen mit dem Fuß gefunden.

„Welches Ferkel hat diese vielen kleinen Häufchen ins Watt gemacht?“, wollte ich wissen, und Vati humpelte zu mir herüber.

„Die sind von den Wattwürmern“, meinte er.

„Die machen überall hin? Igitt!“

„Schafskopp! Nein, die wühlen sich durchs Watt bis zum Sand und suchen dabei nach Nahrung. So ähnlich wie ein Staubsauger. Vorne der Sand rein und hinten Sand wieder raus. Das sind dann diese ringelförmigen Häufchen. Morgen machen wir eine größere Wattwanderung“, drohte er uns an.

Wir aßen zu Abend und bekamen dabei eine Anleitung zum Krabben pulen. Sie schmeckten erheblich besser als sie aussahen. Aber Seeluft und die Pulerei machen müde, und wir freuten uns auf unsere Schlaflager. Mit der Flut kam in der Nacht auch Wind auf. Es war herrlich. Das Rauschen der Wellen war zu hören, und der Wind zottelte am Vorzelt herum. Wir drei Jungs verkrochen uns tief in unsere Schlafsäcke.

Am Morgen schlichen wir noch vor dem Frühstück aus dem Zelt. Wir wollten den Strand nach Strandgut oder nach Flaschenpost, möglichst mit einer Schatzkarte darin, absuchen. Aber außer ein paar Taschenkrebsen, leeren Miesmuscheln und Seetang war nichts zu finden. Nur Heinz fand etwas, der fand eine Klassenkameradin, die ebenfalls hier Ferien machte. Es war ein niedliches Mädchen, und er wollte lieber mit ihr Aale angeln als mit uns durchs Watt laufen. Der Wind war inzwischen vollkommen abgeflaut, und die Sonne versuchte sich durch die diesige Luft zu kämpfen. Es gelang ihr zunächst nur spärlich.

Nach dem Frühstück zogen wir die Badehosen an. Heinz natürlich nicht. Er zog seine besten Klamotten für sein Treffen mit dem Mädchen an. Wir vier gingen ins Watt hinaus. Zunächst marschierten wir in Richtung des Leuchtturmes Arngast.

„Das wird bestimmt spannend. Dort wo der Leuchtturm steht, war vor ein paar hundert Jahren ein Dorf mit ziemlich reichen Bewohnern. Das Dorf hieß ebenfalls Arngast“, erklärte uns Vater. „Es wurde damals durch eine sehr schwere Sturmflut vernichtet. Na, vielleicht finden wir ja noch etwas Interessantes. Erst vor kurzem wurden noch Scherben von sehr alten Tonkrügen gefunden.“

Ich hingegen fand die kleinen Flüsschen sehr praktisch, man konnte seine Füße immer mal wieder vom Schlamm befreien.

„Das sind sogenannte Priele, die kleinen laufen in größere und die größeren in noch größere. Die werden dann Balgen genannt und sind auch bei Ebbe noch mit Booten, die nicht so einen großen Tiefgang haben, befahrbar“, erklärte Vater uns. „Ich habe Hunger und Durst“, fing ich an zu quengeln.

Mutter war bestens darauf vorbereitet. Sie hatte kleine Tüten Kakao und Brötchen dabei. Während wir aßen und tranken, fiel Manfred etwas auf.

„Wir gehen und gehen, aber der Leuchtturm ist immer noch ganz weit weg. Wie lange brauchen wir denn noch?“

Mein Vater blickte sich jetzt um und wurde verdammt nervös.

„In einer Stunde ist wieder Hochwasser, also kehren wir um“, beschloss er.

„Aber Dangast ist auch so weit weg”, stellte Manfred fest. Bevor ich losheulen konnte, bekam ich noch ein Brötchen. Das stoppte den Tränenfluss im Ansatz. Allen war klar, dass wir bei der Suche nach Schätzen im Watt die Zeit und die Tide ganz vergessen hatten. Beim Durchqueren der Priele fiel uns auf, dass diese inzwischen einen höheren Wasserstand bekamen. Der nächste Priel, den wir erreichten, war schon randvoll und fing an, das Watt mit Wasser zu bedecken.

„Müssen wir jetzt ertrinken?“, fragte ich.

„Wenn wir ein wenig schneller gehen, dann ist alles gut“, beruhigte uns Vater.

„Das kommt bestimmt nur, weil ich die Lutscher genommen habe.“

„Das war wirklich nicht in Ordnung, aber das verursacht keine vollen Priele.” Wir gingen nun erheblich schneller, denn das Wasser lief inzwischen mit bedenklichem Tempo auf.

„So, da ist nun der große Priel, da noch rüber und dann haben wir es geschafft.“ An der Flutrinne waren in bestimmten Abständen umgedrehte Reisigbesen ins Watt gesteckt.

„Die waren doch vorhin nicht da“, stellte Mutter fest.

„Wir müssen da aber rüber“, drängte Vater. Er ging zu einem der Reisigbesen, der eine Fahrrinnenmarkierung darstellte, und tastete sich ins Wasser hinein, um die Tiefe abzuschätzen. Nach drei Schritten steckte er bis zu den Knien im Schlick fest. Wir bemühten uns, ihn zu dritt wieder rauszuziehen, was erst nach mehreren Bemühungen gelang.

„Kinder, wir müssen jetzt alle ganz laut um Hilfe rufen. Wir haben uns wirklich total mit der Zeit verschätzt. Inzwischen ist schon überall Wasser zu sehen, sodass ich gar nicht erkennen kann, wo die Priele laufen. Wir können dort nicht einfach durchgehen, weil ihr nicht schwimmen könnt.“

So hallten unsere „Hiiilllffeee“ und „Haaalloooo“-Rufe immer und immer wieder über die Weite des volllaufenden Wattenmeeres.

Im Dangaster Hafen schaute der Kutterkapitän der GRETEL kopfschüttelnd durch sein Fernglas.

„Mann, seht euch nur diese Familie dort hinten im Wattenmeer an. Bei auflaufendem Wasser mit zwei kleinen Kindern. Oh, diese leichtsinnigen Touristen. Haben keine Ahnung, dass Hochwasser der höchste Stand ist, aber das Wasser natürlich schon vorher aufläuft. Und wenn die Priele bedeckt sind, wird die Nordsee zur Mordsee.“

Heinz, der mit seiner selbstgebauten Angel mit dem Mädchen im Hafen nach Aalen fischte, wurde hellhörig.

„Moin, darf ich mal durch Ihr Fernglas gucken?“, fragte er den Fischer.

„Jo, komm mal an Bord. Was willst du denn sehen?“

„Meine Eltern und Brüder wollten zum Leuchtturm gehen. Ja, das sind sie!“ Der Kapitän überlegte nicht lange. Er ließ den Diesel an und warf die Leinen los.

„Tschüss, Lisa!“, rief Heinz noch dem erstaunten Mädchen zu. „Ich komm gleich wieder, wir müssen mal eben meine Familie retten!“

„Na, der Jung ist richtig!“, brummte der Kapitän und fädelte sein Schiff in die enge Fahrrinne zwischen den Pricken, wie man die Besen im Watt nennt, ein.

„Seid mal still! Da ist was!“

„Putt, putt, putt!“, klang es gleichmäßig und lauter werdend.

„Das sind die Wattleichen, und die werden uns jetzt holen“, meinte Manfred. Er klang nicht sehr zuversichtlich.

„Quatsch! Die haben keinen Motor. Ruft weiter, es ist ein Boot.“

„Hiiilllffeee!“

„Da ist ein Kutter!“, schrie Manfred und seine Stimme klang bedeutend fröhlicher.

„Hoffentlich sieht uns der Kapitän“, meinte Mutter. „Oh, nein! Der dreht ab. Fährt jetzt genau in die falsche Richtung.“

„Rufen, Kinder, so laut ihr könnt.“

Die GRETEL änderte erneut den Kurs und fuhr direkt auf uns zu. Der Kapitän hatte uns gesehen. Er ließ eine Leiter von der Bordwand ins Wattenmeer gleiten und einer nach dem anderen gingen wir an Bord der GRETEL.

„Wo wolltet ihr denn hin?“, fragte der Krabbenfischer. „Also, wenn ihr die Balge durchquert hättet, wäret ihr auf dem direkten Weg nach Wilhelmshaven gewesen. Schwimmend hättet ihr den Hafen von Wilhelmshaven so in zwei Stunden erreichen können. Man kann das zwar versuchen, aber das Balgenufer hochzukommen ist fast unmöglich. Der Schlick ist zu zäh. Wenn dann noch Nichtschwimmer dabei sind, mein lieber Mann.“

Er wendete den Kutter und fuhr in den Hafen zurück.

„Haben Sie uns nicht gesehen? Sie sind plötzlich in eine andere Richtung gefahren“, fragte ich.

„Doch, aber ich muss doch dem Verlauf der Fahrrinne folgen, sonst steckt mein Kutter im Watt fest. Bedankt euch man bei Heinz, der vom Hafen immer mal übers Watt nach euch Ausschau gehalten hat.“

Ich drehte mich zu meinem Bruder um.

„Du, Heinz, du darfst von heute an meine Lutscher haben“, sagte ich und empfand tiefe Dankbarkeit.

Am alten Kurhaus an der Promenade gab es ein kleines Schwimmbecken. Das war mit trübem Nordseewasser gefüllt, sodass man den Grund nicht sehen konnte. Vater redete eine ganze Weile mit dem Bademeister und zeigte ein paar Mal zu uns rüber. Dann kamen beide zu uns.

„Kinder, wir sehen uns jetzt jeden Tag um zehn Uhr morgens zum Schwimmunterricht und das solange, bis ihr es könnt“, sagte Herr Behrens, der Bademeister. Er war streng, aber erfolgreich. Nach einer Woche hatten wir drei unser Freischwimmen bestanden. Mutter nähte die Abzeichen mit der einen Welle an unsere Badehosen. Oh, waren wir stolz. Auch wenn es kühler wurde, wollten wir nur noch mit der Badehose bekleidet nach draußen.

Es war der allererste Urlaub, der für immer unvergessen blieb. Der Kontakt nach Dangast blieb. Unsere Eltern kauften später einen „richtigen“ Wohnwagen mit einem großen Vorzelt, der dann zwischen Ostern und Oktober in Dangast aufgestellt wurde. Die Luftmatratze wich einem Schlauchboot mit einem kleinen Außenbordmotor. Bis England habe ich es auch damit nicht geschafft, aber der Traum, mal Krabbenfischer zu werden, der blieb.


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