Читать книгу Teppiche - Clemens von Alexandria - Страница 51
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Оглавление1. Wer aber fähig ist, der Gottheit durch die wahrhaftige Gerechtigkeit, nämlich durch Werke und Erkenntnis, Ehre zu erweisen, dessen Stimme wartet der Herr beim Gebet gar nicht erst ab, da er ja sagt: „Bitte, und ich werde es tun; denke, und ich werde es geben.“4095
2. Denn überhaupt kann das Unveränderliche im Veränderlichen keinen festen Stand und Halt gewinnen; und wenn die Veränderung immer anhält und wenn deshalb der beherrschende Seelenteil unbeständig geworden ist, bleibt die Fähigkeit, eine Eigenschaft dauernd zu behalten, nicht bestehen.
3. Denn was durch das von außen Eindringende und Begegnende immer verändert wird, wie könnte das je zu einem Dauerzustand oder einer Beschaffenheit und überhaupt zu dem Festhalten eines Wissens werden? Freilich nennen auch die Philosophen die Tugenden Zustände, Arten des Verhaltens und Formen des Wissens.4096
4. Wie aber die Erkenntnis den Menschen nicht angeboren ist, sondern von ihnen nachträglich erworben wird, und ihre Erlernung am Anfang Aufmerksamkeit und Pflege und Wachstumsförderung nötig hat und erst darnach infolge der unablässigen Übung zu einem Zustand wird, so bleibt sie, wenn sie in diesem geheimnisvollen Zustand zur Vollendung gekommen ist, wegen der Liebe unwandelbar.
5. Denn der Gnostiker hat nicht nur die erste Grundursache und die durch sie geborene Ursache erfaßt und bleibt dabei unerschütterlich stehen, da er beständig beständige und unveränderliche und unbewegliche Grundsätze besitzt; sondern auch über Gutes und über Böses und über die ganze Schöpfung und überhaupt über alles, wovon der Herr gesprochen hat, besitzt er selbst die genaueste, von der Erschaffung der Welt bis zu ihrem Ende alles umfassende Wahrheit, die er von der Wahrheit selbst erlernt hat. Er wird auch nie, wenn je etwas als glaubhaft oder, um einen griechischen Ausdruck zu benützen, zwingend erscheint, dies der Wahrheit selbst vorziehen.
6. Vielmehr hält er an dem, was der Herr gesagt hat, als an etwas Sicherem und völlig Klarem fest. Und von allem hat er, wenn es auch den übrigen noch verborgen ist, doch bereits die Kenntnis erhalten. Die bei uns gegebenen Offenbarungen aber reden über das Gegenwärtige so, wie es ist, über die Zukunft, wie es sein wird, und über das Vergangene so, wie es war.