Читать книгу Find Your Magic - Conni Biesalski - Страница 10

BESTIMMUNG, BERUFUNG UND LEIDENSCHAFT

Wenn ich von Berufung und Bestimmung spreche, meine ich zwei unterschiedliche Konzepte, die sich manchmal auch überschneiden und miteinander Händchen halten:

Deine Berufung ist das Was: was du aufgerufen bist zu tun und zu werden. Deine Berufung RUFT dich in Richtung deiner ­Bestimmung.

Deine Bestimmung ist das Warum: warum du hier bist. Deine Bestimmung ist dein Antrieb, dein Naturell.

Während eine Karriere, ein Hobby oder eine Leidenschaft vordergründig eigennützig sind, ist deine Bestimmung und Berufung auf andere ausgerichtet. Es geht darum zu dienen. Wenn ich von »dienen« spreche, so hört sich das im Deutschen ein wenig komisch an. Im Englischen funktioniert da to serve viel besser. Ich meine damit, einen Beitrag zu leisten, anderen zu helfen und zu geben. Geben fühlt sich allgemein so viel erfüllender an als Nehmen. Stimm dich mal eben in die Energie des Nehmens ein. Und dann in die des Gebens.

WAS IST EINE BERUFUNG?

Sie ist das Lied, das nur du singen kannst, deine einzigartige Wahrheit, die es gilt auszudrücken. Sie ist deine Lebensaufgabe, die du an die Welt weitergibst. Sie fragt dich: »Wie kannst du dein Leben so leben, dass es andere positiv beeinflusst und inspiriert?« Deine Berufung wird dich am Ellbogen zupfen, so lange, bis du aufhörst, sie zu ignorieren, und ihr folgst. Bis du im Einklang mit deiner Seele lebst und die Arbeit machst, die dein volles Potenzial, deine Leidenschaft und Talente ausdrückt. Deine Berufung fordert dich heraus, zu wachsen, deine Stimme zu finden und auszudrücken. Sie fordert dich auf, eine Mission und Vision zu kreieren.

Deine Berufung ist der Wechsel von »Was will ich vom ­Leben?« hin zu »Was will das Leben von mir?«. Wenn du mit deiner Berufung verbunden bist, musst du dich nicht pushen oder zwingen, etwas zu tun: Ihre Energie zieht dich vorwärts und hin zu Kreativität und Tun.

WAS IST EINE BESTIMMUNG?

Deine Berufung kann sich immer wieder ändern, aber deine Bestimmung ist grund­legender und geht tiefer.

Deine Bestimmung ist dein Sinn im Leben, der Auftrag deiner Seele, die Grundlage deiner Persönlichkeit. Sie ist der Grund, weshalb dir dieses Leben geschenkt wurde. Sie kann deine Berufung sein, aber sie geht auch oft darüber hinaus und deutet darauf hin, was du vom Leben mitnehmen kannst/sollst. Eine Bestimmung ist mehr das generelle Thema deines Lebens, dein allgemeiner Kompass, dein Nordstern.

Meine Bestimmung ist es, zu lehren, zu inspirieren und meine kreativen Energien in Messages zu kanalisieren. Ich sehe mich mit meiner Arbeit zum Beispiel als eine Art Radio­station, durch die Kreationen und Nachrichten an andere Menschen gesendet werden. Meine Berufung war es auch, Tauchlehrerin zu sein. Und Reisebloggerin. Und anderen das Bloggen und Online-­Business und -Marketing beizubringen. Und anderen zu helfen, ihre Bestimmung und Berufung zu entdecken. Meine Bestimmung ist es auch, mich durch Liebesbeziehungen zu erfahren und durch sie alte Traumata zu heilen. Meine Bestimmung ist es, den Status quo herauszufordern und den Sinn des Lebens tief zu erforschen. Nicht alle Bestimmungen müssen in einer Berufung enden. Oder sie tun es erst viel später im ­Leben. Die beste Art, deine Bestimmung und Berufung zu finden, ist es, deiner Freude zu folgen, den Dingen, die dich leuchten ­lassen.

Die Bestimmung von Elon Musk ist es, große Visionen für die Entwicklung der Menschheit zu verfolgen. Seine Berufung liegt in dem Aufbau von hochmodernen Technologiefirmen.

Die Bestimmung von Mahatma Gandhi war es, die Welt zu verändern. Seine Berufung war, eine Bewegung der Gewaltfreiheit zu starten und Indien zur Unabhängigkeit zu verhelfen.

Es kann vielleicht deine Bestimmung sein zu heilen oder anderen zu einem erfüllenden, glücklichen Leben zu verhelfen. Deine Berufung kann dann zum Beispiel sein, als Heilpraktikerin oder Energieheilerin zu arbeiten, als Tierärztin oder Therapeutin für Pferde. Du könntest Lebenshilfe-Coach werden oder als Bloggerin oder YouTuberin deine Botschaft in die Welt tragen oder als Unternehmerin mit einem bestimmten Produkt.

Es kann deine Bestimmung sein, anderen in Not zu helfen. Dann wäre deine Berufung vielleicht, dich in einer Menschenrechts- oder Tierschutzorganisation zu engagieren. Sie kann aber auch darin liegen, ein Familienmitglied durch eine schwere Krankheit hindurch zu pflegen und zu begleiten.

Kreativität kann ebenfalls deine Bestimmung sein und deine Berufung wäre, als Künstlerin, Grafikdesignerin, Musikerin, Foto­grafin oder Filmemacherin die Welt zu bereichern. Es kann deine Bestimmung sein, zu unterhalten und Geschichten zu erzählen. Deine Berufung kann dann zum Beispiel Autorin sein, Stand-up-Comedian oder Schauspielerin …

Deine Bestimmung kann es sein, Probleme zu lösen, und deine Berufung, dies als Wissenschaftlerin zu tun oder als Beraterin, um anderen Unternehmen zu helfen, nicht bankrott zu gehen.

Deine Berufung kann sich in der Selbstständigkeit ausdrücken, im Angestelltenverhältnis oder als Freiwilligenarbeit. Sie kann nebenher ausgelebt werden oder in Vollzeit. Es gibt keine Regeln, wie sie durch dich hindurchkommen will.

WAS HEISST LEIDENSCHAFT?

Leidenschaften und deine Verbindung zu ihnen sind der Kompass in Richtung deiner Berufung.

Leidenschaft ist die Emotion in dir drin – ein starkes, nahezu unkontrollierbares Gefühl für etwas. Sie sollte Teil deiner Berufung sein, denn sonst bleibst du nicht dran. Es ist ehrenwert, etwas allein für einen höheren Sinn und Zweck tun zu wollen. Aber wenn du nicht leidenschaftlich bei der Sache bist, wirst du unglücklich werden oder schnell aufgeben – oder beides.

Deine Berufung schickt Energien nach außen, um zu helfen, zu »dienen«, zu geben und einen Beitrag zu leisten. Deine Leidenschaft schickt Energien zu dir nach innen – Energien, die dir guttun, aber niemand anderem. Aber es geht natürlich nicht nur darum, das zu tun, was du liebst, deine Leidenschaften auszuleben und mit ihnen Geld zu verdienen. Deine Berufung ist viel größer als das: Durch sie erlaubst du dem Universum, dich für ein übergeordnetes Wohl zu »benutzen«.