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Vorwort

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Was ist Zapchen? Gähnen, Nickerchen machen, Körperteile schwingen, schaukeln, seufzen, summen, hocken, sich strecken, aufstehen und sich hinlegen, »lustiges Sprechen« mit verformtem Mund, Wangen oder Lippen, lachen, kichern, hüpfen, schnauben, trampeln, stampfen. Das sind die Aktivitäten, an die man (wieder) herangeführt wird, wenn man damit anfängt, Zapchen Somatics zu üben. Wenn man diese Liste liest, könnte man denken, dass das ziemlich albernes, lächerliches oder sogar verrücktes Zeug ist, so wie ich das dachte in den ersten Momenten eines Zapchen-Einführungsworkshops, den Cornelia Hammer angeboten hat. Schnell jedoch begann ich zu merken, dass Zapchen Teile meines Seins und meiner Präsenz auf eine Weise berührt, wie es 30 Jahre Achtsamkeits-Vipassana-Meditation nicht getan haben, obgleich die Achtsamkeitsmeditation mir doch profunde Einsichten in die Natur der Erfahrung und der Welt gewährt hat.

Zapchen jedoch bot mir eine Rückkehr zu den ursprünglichsten, kindgleichen Formen von Offenheit, Freundlichkeit, Sanftheit, aber auch Rohheit der Bewusstheit; eine Art der Präsenz, die vor der Sozialisierung und kulturellen Anpassung liegt, die in den ersten Jahren der Kindheit schnell Form annimmt. Diese Prozesse von Kultur und Sozialisation ändern uns alle auf wesentliche Arten, notwendig vielleicht, um effektiv in der Gesellschaft zu funktionieren. Aber sie verringern auch schrittweise und effektiv unsere frühe Unschuld, unseren reinen, ungefilterten Kontakt mit der Welt, unsere jugendliche und kindliche Kraft der Präsenz und das Fehlen von Hemmung. Meine kurze Erfahrung mit Zapchen machte mir auch deutlich, warum ich so eine riesige Freude empfinde, wenn ich mit meinen Enkelkindern spiele und dabei zu diesen frühesten Formen von Präsenz zurückkehre und herumhüpfe und »alberne« Bewegungen, Geräusche und Grimassen mache. Auf eine sehr greifbare Art scheint Zapchen etwas zu sein wie nach Hause kommen, über »Erziehung« hinaus und davor zu gehen, zu den frühesten Formen der Präsenz zurückzukehren, in denen Freude und Traurigkeit sich noch nicht in mentale Erzählungen, Täuschungen und Fiktionen verwandelt haben. Das könnte es sein, was Zapchen denen anbietet, die bereit sind für eine kurze Zeit ihre Zweifel und ihr »Erwachsensein« zur Seite zu legen.

Cornelia Hammers Buch bietet eine sehr hilfreiche, klare und liebevolle Einführung in Zapchen und seine Übungen, geschrieben von einer begabten Psychotherapeutin, die ihr eigenes praktisches Wissen und ihre Fähigkeiten, Zapchen zu unterrichten, über mehrere Jahrzehnte entwickelt hat.

Dr. Paul Grossman emeritierter Forschungsleiter der Abteilung für Psychosomatik und Innere Medizin der Universitätsklinik Basel Leiter des Europäischen Zentrums für Achtsamkeit in Freiburg

Im Körper zu Hause sein

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