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Fünf Aufwärts-Einstellungen

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Betrachten wir die Transformation von Einstellungen anschaulich anhand zweier Schwestern, Anna und Lena. Beide sind attraktiv, sympathisch, im Beruf erfolgreich, haben Familie. Beide möchten für den 70. Geburtstag von Papa in ein tolles Kleid passen. Anna sagt: »Wenn mein Männe im Haushalt auch mal anpacken würde, könnte ich abends öfters joggen gehen und die fünf Kilo abnehmen!«

Aufwärts-Einstellung: Eigenverantwortung. »Ich kann! Ich will! Ich werde! Was ist mein Einfluss? Was ist mein Problemanteil? Was kann ich zur Lösung beitragen?«

Abwärts-Einstellung: Entantwortung. »Kann ich doch nichts dafür! Das müssen andere machen! Warum sehen die das nicht?«

Folgerichtig sagt sich Lena: »Wie kriege ich meinen Männe dazu, dass er etwas mehr Hausarbeit übernimmt, damit ich dreimal die Woche abends eine Stunde zum Sport komme?« Raten Sie mal, wer zu Papas rundem Geburtstag in das tolle Kleid passte.

Zwei Schwestern, zwei Einstellungen

Begleiten wir beide Schwestern weiter. Da sie Schwestern sind, fassen sie ziemlich oft dieselben Entschlüsse. So wollten zum Beispiel beide auch nach dem großen Familienfest etwas für Figur und Fitness tun. Mit unterschiedlichem Erfolg. Lena kam in den ersten fünf Wochen nach dem Freudentag viel öfter dazu als Anna. Warum?

Anna denkt sich: »Schon wieder nicht zum … (Joggen, Aufräumen, Diät halten …) gekommen. Ich schaffe das einfach nicht! Also kann ich es auch gleich bleiben lassen!« Lena dagegen sagt: »Heute Abend reicht es nicht zum Joggen. Was kann ich stattdessen machen? Im Büro zehnmal die Treppe nehmen statt des Lifts? Oder einfach morgen wieder einsteigen und ein bisschen länger laufen?« Anna und Lena haben beide fast identische Wünsche. Doch viele von Annas Einstellungen sind rigide:

Abwärts-Einstellung: Rigidität, Perfektionismus. »Entweder schwarz oder weiß, null oder hundert. Wenn es nicht 100 Prozent sind, ist es nichts! Schon ein Fehler bedeutet totales Versagen.«

Aufwärts-Einstellung: Flexibilität. »Wenn es auf diese Weise nicht klappt, dann klappt es eben auf andere Weise. Und 80 Prozent sind besser als nichts! Zehn mal zehn Prozent hintereinander ergeben auch 100 Prozent.«

Dann trifft es die Schwestern hart: Anna wird von ihrem Mann verlassen, Lena wird gekündigt.

Abwärts-Einstellung: Realitätsabwehr. »Das darf doch nicht wahr sein! Wie können Menschen so … sein? Ich verstehe die Welt nicht mehr!«

Aufwärts-Einstellung: Realismus. »Es ist, wie es ist. Man muss die Dinge nehmen, wie sie sind – aber nicht so lassen!«

Ist es Ihnen aufgefallen? Viele Aufwärts-Einstellungen animieren zum Handeln, während die meisten Abwärts-Einstellungen zu opferhafter Passivität verdammen. Logisch, dass die Aufwärts-Einstellungen Sie zur Erfüllung Ihrer Wünsche tragen: Wer macht, wird belohnt. Wer nur dasitzt und auf den Ritter wartet, wartet oft bis zum Schwarzwerden.

Abwärts-Einstellung: Dramatisierung. »Das halte ich nicht aus! Immer ich! Warum passiert immer ausgerechnet mir so was? Ende, aus, alles kaputt!« Aufwärts-Einstellung: Frustrationstoleranz. »Das ist ein Rückschlag/Fehler, aber keine Katastrophe! Das steck ich doch weg!«

Und noch eine ganz wichtige Unterscheidung:

Abwärts-Einstellung: Selbstkritik. »Das ist nicht gut genug! Du machst das nicht richtig. Du lernst das nie!«

Aufwärts-Einstellung: Selbstempathie. »Sei geduldig mit dir. Was hast du dabei gelernt? Mach es beim nächsten Mal einfach besser.«

Haben Sie gemerkt, wie der Hase läuft? Dann können wir die weiteren Einstellungen in kurzer, übersichtlicher Form wiedergeben.

Abwärts-Einstellung Aufwärts-Einstellung
»Was sollen die von mir denken? Immer denkst du nur an dich!« »Meine Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die anderer.«
»Bestimmt hat da jemand was dagegen.« »Ich stehe zu meinen Wünschen. Ich stehe für mich ein. Wenn nicht ich, wer dann?«
»Das nehme ich mir vor, wenn ich mal mehr Zeit habe.« »Es muss nicht perfekt sein! Mach erst mal so viel, wie du in der kurzen Zeit schaff st.«
»Immer muss ich alles machen!« »Wer könnte mir helfen?«
»Die helfen mir sicher nicht!« »Fragen kostet nichts.«
»Aber wenn die Nein sagen?« »Ich bin nicht mehr fünf Jahre alt. Mit Ablehnung kann ich umgehen.«
Abwärts-Einstellung Aufwärts-Einstellung
»Aber wenn die mir kündigen!« »Mit meiner Qualifikation und Erfahrung bekomme ich einen anderen Job. Am besten ich schaue mich jetzt schon mal nebenher um.«
»Sei doch nicht immer so … (niedergeschlagen, frustriert, zornig …)!« »Ich habe ein Recht darauf, alle meine Gefühle zu spüren.«
»Das ging zu leicht! Das kann nicht richtig sein! Ich muss mich mehr anstrengen!« »Es kommt aufs Ergebnis an und nicht darauf, dass ich nach einer Arbeit fix und fertig bin.«
»Das schaffe ich nur, wenn ich fünf Dinge gleichzeitig mache!« »Ich setze Prioritäten und arbeite eine nach der anderen ab.«
»Aber er/sie sagt …!« »Was ist meine Meinung dazu?«
»Ich kann ohne dich nicht leben!« »Wie? Ich sterbe dann? Wieso das denn?«
»Och, der/die Arme. Komm gib her, das erledige ich für dich.« »Du hilfst gern Menschen? Dann denk auch mal an dich. Du bist nämlich auch einer.«
»Der/die hat was gegen mich!« »Der/die hat einen schlechten Tag. Wenn er/sie was gegen mich hat, dann sagt er/sie das – oder ich finde das heraus.«
»Die ist immer so gemein zu mir!« »Was hat die für ein Problem? Egal, es ist ihres, nicht meines.«
»Das schaffe ich nie! Das habe ich schon mal probiert und es hat nicht funktioniert.« »Dieses Mal bleibe ich so lange dran, bis es klappt. Beharrlichkeit ist die Mutter des Erfolgs.«
»Das klappt nie!« »Wo hat es schon mal ein kleines bisschen geklappt? Wie kann ich dieses bisschen größer machen?«
Selbstcoaching für Frauen

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