Читать книгу Korridorium – magische Abenteuer - Cory d'Or - Страница 5

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26.12.11

Ich betrete den Korridor. Irgendwie glaube ich, dass mich die Inselbewohner loswerden wollen, und bin auf der Hut. Sie mögen meine großen Ohren nicht und die stämmigen Beine, meine Andersartigkeit, vermute ich. Schmucklose, grob verputzte Steinwände zu beiden Seiten, und da es kein Dach gibt, scheint die Sonne herein: Prüfend lasse ich meinen Blick umherschweifen. Erwartet mich eine Fallgrube? Werden Speere, ausgelöst durch meine Schritte, aus den Wänden schnellen, um mich zu durchbohren? Es riecht streng. Offenbar treiben die Insulaner sonst Ziegen in diesen Korridor. Behutsam setze ich Fuß vor Fuß. Plötzlich verdunkelt ein Schatten die Sonne. Ich blicke auf und sehe einen riesigen Vogel auf mich herabstürzen. In dem engen Korridor kann ich mich nicht schnell genug umdrehen. Und wo sollte ich auch hin? Ich werde ein leichtes Opfer für die ausgestreckten Krallen , jede von ihnen so groß wie ein ausgewachsener Leopard. Sie packen mich, und mit ein paar mächtigen Schwingenschlägen erhebt sich der majestätische Vogel wieder in die Luft. Anscheinend will er mich lebend. Unter mir haben sich, auf ihrem Platz vor dem Tempel des Wehrhaften Nacktmulls, die Inselbewohner versammelt; sie schwenken die Arme und tanzen, beschwingte Trommelmusik ertönt. Ich trompete protestierend.

Der Riesenvogel hält auf einen Berghang zu. Ich erkenne ein immens großes Nest, aus dem sich vier gewaltige, aufgesperrte Schnäbel recken. Das hungrige Krächzen der Küken lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

Korridorium – magische Abenteuer

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