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1.5.2Fotografieren

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Zwischen dem Fotografieren und dem Sehen von Polarlicht gibt es einen großen Unterschied. Einige Male pro Jahr tritt in unseren Breiten sogenanntes fotografisches Polarlicht auf, das mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist, bei langen Belichtungszeiten jedoch auf dem Foto erscheint. Dieses Phänomen spielt sich jedes Mal niedrig am nördlichen Himmel ab. Deshalb sind freie Sicht und geringe Lichtverschmutzung Grundvoraussetzungen; die für fotografisches Polarlicht geeignetsten Orte sind die Watteninseln.

Viel seltener ist das Polarlicht, das man mit bloßem Auge sehen kann und das höher am Nordhimmel erscheint. Es setzt einen schweren geomagnetischen Sturm voraus. Die Stärke eines solchen Sturms wird mit Hilfe des Kp-Index ausgedrückt. Für die Benelux-Länder ist mindestens ein Kp von 7, besser 8 erforderlich. Websites wie poollicht.be und poolicht.info veröffentlichen die aktuellen Werte und informieren, wenn Aussicht auf Polarlicht besteht. (Anm.d. Übers.: Ab einem Kp-Wert von 5 sind theoretisch Polarlicht-Erscheinungen im Norden Deutschlands möglich, für Süddeutschland liegt der Wert bei 7 bis 8. Ab 9 ist eine Sichtung fast zu 100 Prozent sicher1. Nähere Informationen für Deutschland gibt es zum Beispiel auf sonnen-sturm.de.)


Extrem helles und somit sehr seltenes Polarlicht im Süden der Niederlande | Bob Luijks | analoge Canon, 30s, ISO 800

Belichten Sie nie länger als 15 Sekunden, sodass die Sterne noch Pünktchen bleiben, und öffnen Sie die Blende vollständig. Bei fotografischem Polarlicht ist ein hoher ISO-Wert (800–1600) erforderlich, bei »hellem« Polarlicht kann ISO 400 schon ausreichen. Die Kamera steht natürlich auf einem Stativ. Mit Hilfe einer Fernbedienung vermeiden Sie unerwünschte Erschütterungen.

Praxisbuch Naturfotografie durchs ganze Jahr

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