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Vorwort : Meermaid-Geflüster

Bereits ein halbes Dutzend Textsammlungen hat die Bloggerin, Autorin und Malerin Dagmar Herrmann publiziert: online, aber auch als Print-Medien. Schon immer hat sie sich für das Zwischenmenschliche interessiert, Befindlichkeiten, soziale Ungerechtigkeit und Umgangsformen. Ihr Anliegen ist es, aufzuzeigen, wie Menschen mit einander umgehen, wie sie sich selbst und andere (nicht) verstehen, Egoismus, Boshaftigkeit und Menschenverachtung anzuprangern. Sie sagt selbst: da ist „eine der letzten Meerjungfrauen, die auf der Suche nach dem verlorenen Schaum ihre Seele wiederzufinden trachtet“ am Werk.

Zwischen Menschen liegt so vieles (im Argen, Problemhaftes). Eine Fakewelt von Projektionen, Gutes und anderes, das liebe oder böse Geld, der Egoismus, die Gier, der Neid, aber auch die Liebe. Die Autorin sieht sogar Dinge, die zwischen Himmel und Erde angesiedelt wären. Zwischen Kindheit und Erwachsensein gibt es weitere interessante Befindlichkeiten, zwischen Leben und Tod ebenso. Auch das Älterwerden ist ein Zwischenbereich, die Erinnerung ist das Medium, das zwischen Jugend und Alter hin- und hergehen kann.

Ein eigener Stil ist bei der Bremer Bloggerin längst unverkennbar, oft ist resolute Kleinschreibung angesagt, stream-of-consciousness ist der Normalduktus einiger Texte, die durch die Aufgabe der normalen Wortbegrenzung eine Vielzahl von neuen Bezügen schaffen. Nicht so hier, hier herrscht eine Vielzahl von Erzählhaltungen, verschiedene Textsorten (Märchen, Sage, Kindheitserinnerungen, Traum ohne Deutung, zwei Engelsgeschichten, ein Krimi, eine Liebes- sogar eine Westerngeschichte) bringen Abwechslung.

Es sind zufällige Begegnungen, nachbarschaftliche Techtelmechtel, Missverständnisse, Unverständnis zwischen den Generationen und Ressentiments, die überzeugend dargestellt werden. Kindheitswelten zeigen auf, dass diese von entscheidender Wichtigkeit auch für Erwachsene bleiben. Märchenhaftes steht neben Hinweisen auf die literarische Tradition.

Einmal reflektiert Dagmar Herrmann, sie habe diesen Text „aus den Fingern gesogen und kein Wort ist wahr oder erlogen.“ Sagen und Märchen erhalten eine Auffrischung und einen Bezug zur Erzählerin, der Undine und die Meermaid musenhaft einflüstern. Dagmar Herrmann schreibt frisch und manchmal mit jugendlichem Elan, der literarischen Tradition eingedenk, die Moderne locker damit verbindend.

Rudolf Weiler, Zürich

Zwischen Menschlichem

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