Читать книгу Callgirl unterm Weihnachtsbaum - Daisy Summer - Страница 8
ONLY YOU EMMA
ОглавлениеLiebe … Das waren die goldenen Sprenkel in Jacobs braunen Augen, die mir zuzwinkerten. Das war Jacobs leckerer Duft, der alles übertünchte. Er verdrängte den Geruch von Schnee und Eis, den das Puderzuckerfeld neben dem Highway verströmte, über den zurzeit ein Schneeräumkommando kroch. Selbst die Co2-Ausdünstungen der Auspuffe von der Blechlawine, die sich im Schritttempo an uns vorbei quälte, verschwanden hinter Jacobs wunderbarem, grandiosen, schmachtauslösendem Duft.
Liebe … Das war auch mein böses Händchen, das sich gerade auf Jacobs Knackarsch verirrte. Und das war Jacobs heißes Gesicht, das daraufhin über seine breiten Schultern zu mir sah. Und das alles war nur möglich, weil ich plötzlich doch noch Urlaub bekommen hatte. Aus heiterem Himmel. „Du kannst doch Urlaub haben”, hatte Rory am Telefon gesagt. „Hab Ersatz für dich gefunden. Viel Spaß!”
Manchmal war man eben einfach ein Glückspilz.
„Wenn du wüsstest, wie schön du bist“, sagte Jacob und fegte mit der Hand die kleine Schneelawine aus seinem Gesicht, die von seinem dichten, schwarzen Haarschopf gerutscht war.
Ich lächelte geschmeichelt.
„Du bist meine kleine Eisprinzessin.“
Kokett klimperte ich mit den Wimpern, an die sich tatsächlich ein paar Eiskristalle klammerten. Wir hatten minus fünf Grad, doch auf einer Südseepalmeninsel hätte mir nicht heißer sein können. Musste ich mich dafür schämen, dass ich diesen Mann so sehr begehrte?
Jacob hatte mich in New York abgeholt, obwohl es für ihn viel leichter gewesen wäre, wenn ich nach Buffalo geflogen wäre und er mich am Flughafen eingesammelt hätte. Doch er hatte befürchtet, dass wegen des angekündigten Schneetreibens Flüge ausfallen würden. Da war er auf Nummer Sicher gegangen und hatte mich höchstpersönlich abgeholt, wofür ich ihn noch mehr liebte.
Er wandte sich wieder dem Wagenheber zu. Schwungvoll zog er ihn unter dem Jeep hervor.
„Diese elektronischen Dinger versagen bei den geringsten Minusgraden.“ Lächelnd legte Jacob einen Arm um mich. Sein von der Kälte gerötetes Gesicht näherte sich langsam meinem und mir wurde ganz anders.
Ein Seufzer der Wonne glitt mit der Atemstange aus mir heraus, bevor sich unsere Lippen zu einem innigen Kuss trafen.
Wie ich diese Küsse liebte! Jacob brauchte seinen Mund nur in meine Nähe zu bringen und ich schmolz vor Verlangen dahin.
„Was für Neidhammel!“, schmunzelte er in meinen Mund hinein, als neben uns ein fröhliches Hupkonzert startete.
„Lass sie doch“, schmunzelte ich zurück.
Seit mehr als drei Stunden waren wir mit dem Auto unterwegs. Das hieß, seit einer halben Stunde pausierten wir wegen der Reifenpanne.
Davor war es nur langsam vorangegangen, was mir im Grunde entgegenkam, da ich Raserei verabscheute. Hauptsache, Jacob und ich waren zusammen.
Die Fahrerei hatte nur einen Nachteil: Bis auf Händchenhalten war wenig möglich. Da war es doch kein Wunder, dass ich mich so sehr nach einem Kuss sehnte.
Umso schöner war es, dass wir jetzt endlich ein wenig knutschen konnten.
Jacob begehrte mit seiner Zunge Einlass und ich ließ ihn gern zu mir. Zärtlich spielte er mit meiner Zungenspitze und ich erschauderte wonnig.
„Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf unseren Urlaub freue“, sagte er.
„Und ich erst. Sieben Tage nur wir zwei in deinem Ferienhäuschen“, gab ich zurück und intensivierte den Kuss.
„Die Nächte nicht zu vergessen“, grinste Jacob.
Mit einem dumpfen Ton landete der elektronische Wagenheber im Schnee. Ich erschrak kurz.
„Kümmere dich nicht um den. Werkzeug, das nur im Sommer arbeitet, kann mir gestohlen bleiben.“
Ein warmes Gefühl durchzog mich. Welche Lässigkeit Jacob doch auszeichnete. Er war durch nichts und niemanden aus der Ruhe zu bringen. Nein, das stimmte nicht ganz. Eine winzige Kleinigkeit brachte ihn in Aufruhr. Und diese Kleinigkeit war ich.
Ich konnte nicht widerstehen, meine rechte Hand aus Jacobs Nacken zu nehmen und sie zwischen uns zu schieben. Wie von selbst legte sie sich auf den pulsierenden Eiszapfen, der sich in meinen Bauch drückte.
Jacob stöhnte leise auf. Der Griff seiner Hände in meinem Rücken wurde stärker. Auch der Druck von dem Eiszapfen. Feuchtigkeit sammelte sich zwischen meinen Schenkeln. Ich wusste ja auch nicht, was mit mir los war. Es musste die Freude darüber sein, dass wir nach zwei Wochen, in denen wir nur telefoniert hatten, endlich eine ganze Woche zusammen sein konnten. Was machte es, wo wir die verbrachten? Mir war sogar der Standstreifen auf dem Highway recht.
Möglicherweise war es ratsamer, wenn wir auf die andere Seite des Wagens wechselten. Nur wegen des Hupkonzerts und der neugierigen Gesichter, die aus beschlagenen Autoscheiben zu uns guckten. Aber das war es auch schon. Die Leute waren verrückt. Die wischten sich Gucklöcher, um uns zuzuschauen.
Jacob hatte anscheinend denselben Gedanken. Mit einem Ruck hob er mich an und trug mich um den Jeep herum. Er drückte mich mit dem Rücken gegen den Wagen, umfasste meine Handgelenke und hob sie über meinen Kopf.
Es zwiebelte ein klein wenig, als Jacob seine Lippen von meinen löste, denn wir waren ein bisschen aneinander gefroren. Wir mussten beide lachen. Doch als Jacob seinen Mund über die zarte Haut meines Halses gleiten ließ, stöhnte ich vor Verlangen auf. Nur plötzlich öffnete er die Beifahrertür und setzte mich auf meinen beheizbaren Sitz.
Empört wollte ich wieder aussteigen. Oder Jacob, der sich zurückzog, zu mir in den Wagen zerren. Doch er lächelte so herzzerreißend zerknirscht, dass ich innehielt.
„Was ist?“, erkundigte ich mich besorgt.
„Keine Sorge, Eisprinzessin. Ich regele das.”
„Was denn?”
„Die Cops sind im Anmarsch.“
Jacob hatte alles geregelt und wir waren wieder auf vier intakten Reifen unterwegs. Die verstopfte Autobahn hatten wir schon vor Stunden hinter uns gelassen.
Träumerisch wanderte mein Blick über die winterweiße Landschaft. Eine dicke Schneeschicht lag über Feldern, Wiesen und Bäumen. Wobei ich schon längere Zeit nur noch vereinzelt Häuser sah, deren schneebedeckte Dächer aus dem Boden zu schauen schienen.
Nicht mehr lange und wir würden das Indianerreservat erreichen, wo Jacobs Ferienhäuschen stand. Und dann hieß es nur noch: Jacob und Emma. Emma und Jacob. Jacob und Emma …
Keine Manager, die mir auf den Arsch glotzten, wenn ich ihnen Drinks brachte. Keine Bewerbungen schreiben und dabei jedes Mal einen Blick auf meine miese Note werfen. Und auch keine Challenge und kein Ekel-Bailey. Nur wir beide, ganz allein.
Wir würden die Tage im Bett verbringen und die Nächte vor dem Kamin. Zwischendurch romantische Spaziergänge im Schnee. Danach heißen Kakao, den wir im Bett oder vor dem Kamin zu uns nahmen. Wir hatten viel Zeit, um uns richtig kennenzulernen.
„Ich fühle mich, als hätten wir Weihnachten. Und die Hilfe der Cops war unser Weihnachtsgeschenk.“ Glücklich seufzend zog ich die Beine an und umarmte sie. Bald würde Jacob mich umarmen. Allein der Gedanke machte mich ganz wuschig.
„Die Hilfe der Cops? So so. Ich dachte eigentlich, ich wäre dein Geschenk“, knurrte Jacob eifersüchtig.
Hingerissen betrachtete ich sein schönes Profil. „Das bist du ja auch. Du bist das wunderbarste Geschenk der Welt.“
„Nein, das bist du”, sagte er.
„Nein, du!“
„Nein, Emma, du bist mein schönstes Geschenk!“
„Na gut“, gab ich mich geschlagen, fügte aber doch noch hinzu: „Ohne den mechanischen Wagenheber der Cops säßen wir immer noch mit einem platten Reifen auf der Autobahn fest.“
Aber ich sagte es nur ganz leise, ohne jeglichen Vorwurf, und Jacob nickte zustimmend.
„Uns wäre schon eine Beschäftigung eingefallen“, grinste er und legte eine Hand besitzergreifend auf meinen Schenkel, was bei mir sofort eine Gänsehaut hervorrief.
Ich legte meine Hand auf seine und lächelte ihn glücklich an. Und er erwiderte mein Lächeln. Die goldenen Sprenkel in seinen Augen funkelten wie Sterne.
„Siehst du die große Tanne?“, fragte Jacob nach insgesamt sieben Stunden Fahrt.
Seelig lächelnd folgte ich seinem Fingerzeig. Ich spürte schon die Herzchen in meine Augen aufsteigen. Jacobs Heimat war ein Paradies für ein weihnachtsverrücktes Wesen wie mich. Ich wusste, es war albern, aber eine sentimentale Schwäche musste doch auch eine sonst logisch denkende Mathematikerin haben dürfen. Neben der Schwäche für Jacob natürlich.
„Die Bäume sind alle ziemlich groß.“
„Eine Tanne ist besonders groß. Und zwar die am Eingang des Reservats. Da ist sie. Schau mal nach rechts, Emma.“
„Oh. Wir sind da! Da ist ja auch der Laden, wo wir Brötchen gekauft haben. Und da hinten ist der Parkplatz, auf dem ich damals meinen Mietwagen abstellen musste!”
Ehrlich gesagt war ich ziemlich erleichtert, denn ich hatte nicht die ganze Fahrt über geglaubt, dass Jacob heute noch den Weg finden würde. Aber in diesem Jeep gab es sogar eine Standheizung. Und wenn wir irgendwo liegen geblieben wären … So what?
„Jetzt kommt der Endspurt. Jetzt visieren wir gemeinsam unser Ziel an.” Jacob sah zu mir.
Ich lächelte. „Tun wir das nicht sowieso?“
Jacobs Zähne waren blitzweiß, als er sie mir beim Lachen zeigte. „Und ob! Ich hab echt ein gutes Gefühl bei dir. Du bist so wunderbar entspannt. So sind nicht viele Frauen. Genau genommen habe ich noch keine erlebt, die so ist wie du. Und damit meine ich nicht deine Brille.“
„Die habe ich doch gar nicht auf“, protestierte ich lachend.
„Aber das weiß ich doch. Ich wollte es nur noch mal betonen. Hätte ich nur all deine positiven Eigenschaften aufzählen sollen?“
„Willst du damit sagen, dass meine Brille meine einzig negative Eigenschaft ist? Wobei eine Brille ja keine Eigenschaft sein kann ...“, wurde ich logisch.
„Ich liebe dich mit Brille. Mit und ohne“, sülzte er herum.
„Vor allem ohne Klamotten, was?“ Ich wackelte mit den Augenbrauen.
„Hm. Klingt gut.“
„Finde ich auch“, kicherte ich, denn aus Jacobs Stimme sprach das gesamte Testosteron, das in seinem Körper im Überfluss vorhanden war. Ich fand es toll. Es machte mich unfassbar an, wie er mich begehrte. Ich hätte auf der Stelle über ihn herfallen können.
„Es ist ja bald soweit“, sagte Jacob tröstend, als wäre ich die einzige notgeile Person in diesem Wagen. „Jetzt geht es schnell.“
„Ein bisschen sehr schnell für meine Begriffe“, merkte ich an, als Jacobs cooler schwarzer Jeep in der nächsten Kurve ins Schleudern geriet.
„Keine Angst, Emma. Ich hab das im Griff.“
Jacob riss das Lenkrad herum. Erst nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links.
„Jedes Jahr dasselbe!”, brummte er, während der Wagen sich um sich selbst drehte und ich mich mit allem, was ich an Haltemöglichkeiten in die Finger bekam, verklammerte.
„Du rutscht jedes Jahr in dein Haus rein?“, schrie ich, denn meine Gelassenheit war jetzt gerade leider ein wenig flöten gegangen.
„Ich rutsche niemals in mein Haus hinein.“
Ich hielt mir mit einer Hand die Augen zu, aber ich lünkerte durch die Lücken zwischen den Fingern.
Wir rutschten und rutschten. Um uns herum standen Bäume.
Noch standen sie. Und der Weg wurde immer enger.
„Gelber Bär weiß, dass im Januar IMMER Schnee fällt. Und er weiß, dass ich IMMER über Weihnachten und Neujahr herkomme. Warum zum Teufel räumt er die Zufahrt nicht?”, fluchte Jacob, während wir über eine glitzernde, weiße Fläche schlitterten.
„Vielleicht hat er sie ja geräumt - vor Weihnachten”, wimmerte ich.
Mit stark überhöhter Geschwindigkeit rutschten wir auf eine Gruppe riesiger Tannen zu, vor der sich ein gewaltiger Schneehügel auftürmte. Da steckten wir doch gleich drin.
Nein. Wir rasten hinauf.
Allerdings hatte ich dann doch weniger Angst vor den Tannen, denn wir kamen tatsächlich vorher zum Stehen.
Was aber nichts an dem großen haarigen Tier änderte, das sich zwischen den Bäumen aufhielt und uns gefräßig anstarrte.
Das Vieh riss sein Maul auf und glotzte aus verdrehten Augen zu uns. Jetzt gleich würde es Anlauf nehmen und seinen schrecklichen Schädel durch die geschlossene Windschutzscheibe in den Jeep rammen und uns ...
„Emma, geht es dir gut?”
… fressen. Das Monstrum würde mich …
„Emma, wir müssen hier aussteigen. Wir stecken im Schnee fest.”
„Aussteigen? Ich? Hier? Niemals!”
Jacob und legte einen Finger unter mein Kinn.
„Du kannst die Augen wieder aufmachen. Der Elch ist vor deinem erschrockenen Gesicht geflohen.”
Zögernd löste ich mich ein wenig aus seiner Umarmung und wagte einen Blick durch die Windschutzscheibe, die sich jetzt hinter mir befand, da ich mich auf Jacobs Schoß geflüchtet hatte.
Das Monster da draußen war tatsächlich verschwunden. Hoffentlich rannte es schnell in die entgegengesetzte Richtung. Am besten nach Alaska.
„Ich dachte, Elche wären so groß. Vom Boden bis hier.“ Ich tippte auf Jacobs flachen, harten Bauch.
„Was du meinst, sind Rentiere. Rudolph und so.“
Jacob legte beide Hände um mein Gesicht und küsste mich zart auf den Mund. „Ich glaube, meine süße Emma ist doch mehr ein Stadtmensch.“
„Weil ich nicht von einem Monster gefressen werden will?“ Ich kräuselte die Nase.
Jacob bedachte mich mit einem nachsichtigen Blick.
„Da wirst du eher von einem Yellow Cab überfahren. Elche sind scheue Tiere. Sie meiden den Menschen. Bei uns Indianern sind sie ein Symbol für Kraft, Weisheit und Gerechtigkeit. Ihr Geweih sind Antennen, mit denen sie mit den Geistern kommunizieren.“
Das mit den Antennen machte mich nicht gerade zuverlässig, dass Jacob wirklich alles über Elche wusste.
„Wenn diese Tiere so scheu sind, was tat dieser Elch dann hier? Wir sind eindeutig Menschen. Und das Gebäude da hinten ist kein Winter-Unterschlupf für Wild.“
Angespannt zeigte ich auf Jacobs Luxus-Ferienhaus.
Jacob stupste mit seiner Nase meine Nase an. „Der Elch hat ja nicht bei uns angeklopft.“
Erschrocken riss ich die Augen auf. „Tun die das etwa?“
„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ Jacob öffnete die Fahrertür. Er verlangte wirklich von mir, dass ich ausstieg.
Ich lächelte gekünstelt und bemerkte misstrauisch: „Hier gibt es bestimmt auch Bären.“
„Richtig“, sagte Jacob. „Aber die kommen ebenfalls nicht zu uns auf einen Kaffee vorbei.”
„Dass die keinen Kaffee wollen, ist mir auch klar.”
Jacob schmunzelte. „Und jetzt, so leid es mir tut, runter mit dir von meinem Schoß. Ich muss den Wagen freischaufeln, bevor er sich bis zum Ende des Winters mit diesem Haufen aus Eis und Schnee verbindet. Aber pass auf, wenn du auftrittst, es ist glatt da draußen.“
Ich wollte nicht den Hasenfuß spielen und hüpfte aus dem Jeep - und landete mit dem Gesicht nach unten im Schnee.
Gleich nachdem ich auf dem Bauch den Hügel hinunter gerodelt war.
Jacob sprang mir nach. Er fiel nicht, er stand wie ein Baum und reichte mir eine Hand. Und mit der anderen Hand schaufelte er durch den Schnee.
„Wehe!“, drohte ich ihm. Da seifte er mich auch schon ein.
Um Atem ringend wischte ich mir den Schnee aus dem Gesicht, vergewisserte mich flüchtig, dass der Riesenelch immer noch durch Abwesenheit glänzte, und klatschte Jacob eine ganze Schubkarrenladung weichen Schnee ins Gesicht.
„Du willst dich mit mir anlegen?“ In Jacobs schönen braunen Augen funkelte der Schalk.
„Unbedingt“, kreischte ich, bevor Jacob mich schnappte und mit mir im Arm mit Anlauf in den Schnee sprang.
„Etwa so?“
Jacob rieb meine Wangen mit Schnee ein.
Japsend griff ich links und rechts in die weiche Pracht und schmierte diesem Verrückten das Zeug in den Nacken.
„Oh, du bettelst um Strafe“, knurrte er und seifte mich richtig ein.
Wir wälzten uns im Schnee, rollten über den Boden und seiften uns gegenseitig ein.
Jacob lachte sich kaputt, während ich nur noch nach Luft schnappte.
„Waffenstillstand“, kreischte ich.
„Du zuerst“, forderte er.
„Nein du.“
„Ich heule doch nicht herum. Ich könnten Stunden so weitermachen“, kam es gleichmütig zurück. Prompt landete der nächste Schneeball auf meiner Stirn.
Blitzschnell krallte ich meine gefrorenen Finger in Jacobs weiß gepuderte Haarpracht.
„Du kleine Kratzbürste“, grinste er frech. „Winsele um Vergebung.“
„Vergebung“, prustete ich.
„Ein bisschen unterwürfiger, wenn’s geht, bitte.“ Jacobs Hand bewegte sich schon wieder gefährlich über dem Schnee.
„Na gut. Bitte vergebe mir, großer Schneemeister!“ Ich kicherte.
Jacobs Gesicht kam mir gefährlich nahe. Von einer Sekunde zur anderen wurde ich ernst. Ich wusste, was jetzt kam. Der Kuss war unausweichlich. Und er kam. So zart wie eine Schneeflocke.
„Wir haben es geschafft, Jacob. Wir sind da, in unserem ersten gemeinsamen Urlaub!“, wisperte ich, als Jacob seine Lippen von meinen nahm.
Er strahlte mich ebenfalls an. Er strahlte sogar mehr als die Sonne, die die ganze weiße Welt um uns herum zum Glitzern brachte.
„Ich liebe dich“, sagte er schon zum zweiten Mal an diesem Tag und darüber wollte ich mich bestimmt nicht beklagen.