Читать книгу Die Zwillinge der Zeit - Dana S. Lublow - Страница 9
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Prolog: Der Anfang vom Ende
In einer Nacht, die jeder anderen zu gleichen scheint, werden zwei Kinder geboren. Sie sind Zwillinge und die Töchter des Königs und der Königin der Elfen von Baril, dem Königreich der geteilten Welt, dessen Krieger immer noch für das Gute kämpfen.
Baril und Darilon, das Land der Dunkelheit, führen einen erbitterten Krieg gegeneinander. Denn das Gute kann nicht ohne das Böse existieren, genauso wie der Schatten ohne das Licht nicht existieren kann.
Sind es diese beiden Kinder, die es dennoch schaffen werden, das Böse zu besiegen und der Welt wieder Frieden zu bringen?
***
Die Kristallburg, der Mittelpunkt von Baril, lag in tiefer Nacht. Alles war ruhig. Nur die Raben kreisten Unheil bringend über dem Schloss. Eine Wolke verdunkelte den Mond und dann geschah es. Ein Schatten kletterte den Turm hinauf, schwang sich durch ein Fenster und schaute sich um. Er hatte es geschafft. Er war drinnen. Doch das war nicht die Zeit, sich darüber zu freuen.
„Bring mir die Tochter meiner Schwester“, hatte Laika, die Königin von Darilon, gesagt.
Der Schatten befand sich direkt im Zimmer der Königsfamilie von Baril. Wie leichtsinnig derjenige doch gewesen war, der das Fenster offen gelassen hatte. Der Schatten schaute sich um. In einem größeren Bett lag die Königin. Aber in dieser Mission ging es nicht um sie. Es ging um ihre Tochter. Er trat näher an die Wiege der Prinzessin und jetzt erst bemerkte er es.
Es war nicht eine Prinzessin, es waren zwei. „Zwillinge“, murmelte der Schatten.
Da hörte er plötzlich Schritte auf dem Gang. Er musste sich entscheiden. Er nahm ein Kind und kletterte aus dem Fenster. Gerade rechtzeitig.
Als er auf dem Boden ankam, rannte er über die Ebene bis zum schützenden Wald. Jetzt wurde in der Kristallburg Alarm geschlagen, doch der Schatten wusste, dass er es geschafft hatte. Nun musste er zur Königin von Darilon zurückkehren.
Miyu, die Königin von Baril, hielt das ihr verbliebene Kind im Arm und drückte es fest an sich. Ihre Gedanken kreisten um das geraubte kleine Mädchen. Hoffentlich hatte man ihm nichts angetan. Sie war erschüttert. Wer tat so etwas? Wie hatte so etwas überhaupt passieren können? Bei den vielen Wachen?
„Der Schatten“, flüsterte sie. „Verdammt!“ Erneut hatte ihre Schwester Laika, die Königin von Darilon, sie überlistet.
„Eure Hoheit, was tun wir jetzt?“, fragte Yuuko, der oberste General der Drachenkrieger.
„Wir müssen meine zweite Tochter fortbringen, um sie zu schützen. Wenn sie alt genug ist, wird sie es verstehen“, antwortete Königin Miyu. Ihr Verstand gab vor, was zu tun war, doch ihr Herz wollte sich nicht von dem kleinen Wesen trennen.
„Ich kenne jemanden, der sie gewiss aufnimmt und sich gut um sie kümmert. Ich kann das Kind persönlich bringen“, erklärte General Yuuko.
Die Königin rang mit sich, küsste das Kind auf die Stirn und drückte es noch einmal an ihr Herz. Als sie es ihm dann vorsichtig reichte, lief eine Träne über ihr Gesicht.
„So verliere ich beide Kinder in nur einer Nacht. Ich erwarte dich morgen wieder hier“, entschied die Königin.
„Verstanden. Ich sage meinem Herrn Bescheid.“
Miyu schüttelte den Kopf. „Ich sage es ihm. Geh und bitte ihn herzukommen.“
General Yuuko verbeugte sich und verließ den Raum, um die einzige Hoffnung der geteilten Welt zu verstecken.