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Die Vorläufer der heutigen Tapes
ОглавлениеDer 8. März 1882 gilt als Gründungstag des Hamburger Unternehmens Beiersdorf, dessen Produkte wie Klebefilm, Lippenpflegestift und Heftpflaster heute jeder kennt. Der Apotheker Paul Carl Beiersdorf erhielt an diesem Tag die Patenturkunde für das von ihm entwickelte Guttapercha-Pflaster. Zuvor hatte man Verletzungen und erkrankte Hautstellen mit warmem Pflastermull behandelt, der mit Arzneien bestrichen war. Diese Pflaster waren aber mit Harzen versetzt, die oftmals allergische Reaktionen auslösten, zudem passten sie sich nicht optimal der Haut an.
Schließlich fand Beiersdorf die Lösung: die Verbindung von Mull und Guttapercha, dem kautschukähnlichen getrockneten Milchsaft des malaiischen Guttaperchabaums. Daraus entwickelte er die anschließend so benannte Guttaplaste.
Den Weg in den Sport nach Deutschland bahnten sich die Gutta-Verbände über die hierzulande stationierten US-Truppen. Der deutsche Therapeut Hermann Lohfink beobachtete Anfang der Sechzigerjahre bei der amerikanischen Football-Nationalmannschaft, wie man die Pflasterstreifen zum Stabilisieren von Gelenken der Sportler verwendete.
Lohfinks Kollege Hans-Jürgen Montag, der auch Physiotherapeut der Deutschen Nationalmannschaft wurde und heute als Taping-Experte bekannt ist, berichtete: Kein anderer Verband biete bei sportlichen Aktivitäten eine derart hohe Stabilität und damit einen so sicheren Verletzungsschutz wie der Tapeverband.
Heute wird es nicht mehr in jedem Fall als sinnvoll angesehen, Gelenke und Muskeln zu ihrem Schutz ausschließlich zu fixieren. Mangelnde Bewegung kann zu weiteren Schmerzen in den Muskeln sowie zu Problemen im Lymph- und Blutkreislauf führen. Ist die Mobilität eingeschränkt und fehlt infolgedessen Bewegung, wird Muskelmasse abgebaut, und die natürlichen Bewegungsabläufe der behandelten Stellen werden teils vorübergehend »verlernt«.
Die Vorgänger der heutigen Tapes waren unelastisch und einheitlich weiß.