Читать книгу Baba Wanga - Auf den Spuren der blinden Prophetin - Daniela Mattes, Roland Roth - Страница 12
ОглавлениеSpäter unterstützten ihn ihre Brüder und Wanga blieb mit ihrer klei‐
nen Schwester Ljubka allein zu Hause.
Um zu überleben, stickten und webten sie für ihre Nachbarn im Austausch gegen Nahrung. Wanga betete zu Gott, dass er ihr helfen möge … und er half ihr auf seine eigene Weise. Denn kurz darauf hatte Wanga ihre ersten vorhersehenden Träume und Visionen, die zu‐ nächst ihre Familie verwunderten, aber noch nicht allzu sehr für Auf‐ regung sorgten. Ein vorhergesehener Besuch, das Auffinden eines ver‐ lorenen Schafes, es waren zunächst Kleinigkeiten.
4. Erste berühmte Visionen
1940 sah Wanga zum ersten Mal in Begleitung ihrer Schwester ei‐ nen Reiter an der Quelle, an der sie immer Wasser holten. Sie unter‐ hielt sich mit ihm, während Ljubka allerdings weder etwas sehen noch hören konnte, sie bemerkte nur, dass Wanga seltsam abwesend war. Diese merkwürdigen Erlebnisse häuften sich und Anfang 1940 machte Wanga ihre Vision, die sie als „Traum“ ausgab, öffentlich. Sie erzählte ihren Nachbarn, dass am 6. April deutsche Soldaten einmarschieren würden.
Die Leute glaubten ihr kein Wort. Man ahnte aber bereits, dass es Krieg geben würde und die Leute deckten sich mit Lebensmitteln ein, doch Wanga sagte den Beginn des Krieges Anfang 1941 erneut voraus. Angeblich war ihr wieder ein blonder Reiter auf einem weißen Pferd erschienen, den keiner sonst sehen konnte. Und der Reiter hatte ihr prophezeit, dass viele Menschen sterben oder sich verlieren würden und sie würde vor Ort den Lebenden und den Toten weissagen und er würde ihr beistehen … Und bereits eine Woche später, am 6. April
1941 nahmen die deutschen Soldaten Strumiza ein und ihre erste Pro‐
phezeiung hatte sich taggenau erfüllt.
Die Menschen im Dorf versteckten sich vor den Soldaten, und als sie nach zwei Tagen wieder kamen, um nach Wanga und ihrer Schwester zu sehen, die im Haus geblieben waren, war Wanga verän‐