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5. Staatliche Einmischung

„Im Kommunismus wurde der Glaube an Esoterik in Bulgarien offi‐ ziell verboten, doch das Regime hat Vanga oft für Ziele der Partei in‐ strumentalisiert. Die Menschen, die sie besuchen durften, wurden von den Parteifunktionären und von der Staatssicherheit gründlich über‐ prüft und ausgesucht.“

(Todor Ovtcharov, http://fm4.orf.at/stories/1765426/)

Nachdem Wanga zunächst nur für ihre Nachbarn und Freunde, dann auch für Prominente ihre Dienste angeboten hatte, wurde auch das Regime auf sie aufmerksam. Wie Todor Ovtcharov bereits in sei‐ nem Bericht anmerkte, waren Dinge, die mit Esoterik zu tun hatten, nicht nur nicht gerne gesehen, sondern sogar verboten. Wanga hielt sich selbst eigentlich auch nicht für eine Esoterikerin, sondern war streng gläubig, dennoch stieß ihre Tätigkeit bei den höheren Stellen nicht auf Begeisterung. Sie würde also überwacht und kontrolliert.

Unter diesem Druck, berichtet Wikipedia, verkündete sie den Menschen „unkontrollierbare Prophezeiungen“, die sich erst wieder besserten, nachdem der Druck nachließ.

Nach dem Tod ihres Mannes und aufgrund ihrer Berühmtheit, zog sie nicht nur die einfachen Bauern aus der Gegend, sondern auch In‐ tellektuelle, Promis und Schriftsteller an, die sich von ihr nicht nur Vorhersagen machen ließen, sondern sich mit ihr sogar anfreundeten.

Die größten Vorteile zog die Parteielite aus Wangas Fähigkeiten, denn sie wurde auf ihre Treffsicherheit untersucht und es wurde ge‐ filtert, wer zu ihr vorgelassen wurde. Dadurch musste man mit sehr langen Wartezeiten rechnen. Die bulgarische Akademie der Wissen‐ schaften richtete ein „Institut für Suggestologie“ ein, das ihre Fähig‐ keiten analysierte und dabei herausfand, dass die Trefferquote bei

„nur“ 80% lag. Abgesehen von der Untersuchung verlangte der Staat aber von den Besuchern auch Gebühren für die Prophezeiung, woraus sich eine nette Einnahmequelle ergab. Viele Parteiangehörige zeigten sich in der Öffentlichkeit auch gerne mit der „Seherin von Petritsch“.

Baba Wanga - Auf den Spuren der blinden Prophetin

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