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Sternenschiff Theos – Das Geschenk

«Wir müssen wieder runter» sagte Colonel Hudson zu den beiden Außerirdischen. «Ich muss einige Telefongespräche führen und ich glaube, dass das von hier aus nicht möglich ist.»

«Da wäre ich mir nicht so sicher» antwortete Azakis verschmitzt. «Wenn unser guter Petri mal richtig loslegt, kann er Dinge tun, die du dir nicht einmal vorstellen kannst» und schlug seinem Freund anerkennend auf die Schulter.

«Nur mit der Ruhe» antwortete Petri und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. «Bitte definiert mit das Konzept “Telefongespräch”.»

Etwas verwundert über die augenscheinlich banale Frage, drehte sich Jack zu Elisa um, die die Schultern hob und dann ganz unschuldig auf die Tasche des Colonels zeigte und sagte «Zeig ihm dein Handy, oder nicht?»

Mit einer schnellen Geste zog Jack sein Smartphone aus der Tasche. Es war schon ein älteres Touch-Screen-Modell. Es hatte ihm noch nie gefallen, der absurden Tendenz zu folgen, immer das neueste Modell haben zu müssen. Er zog es vor, in seinen Händen ein Instrument zu halten, das er gut kannte, ohne jedes Mal einen Haufen Zeit damit zu verlieren, alle neuen Funktionen lernen zu müssen.

«Ich bin kein Techniker» sagte Jack, während er es dem Außerirdischen zeigte «aber mit diesem Ding können wir mit einer anderen Person sprechen, die ein ähnliches Gerät besitzt, indem wir einfach nur ihre Nummer mit der Tastatur eingeben.»

Petri nahm das Telefon und untersuchte es aufmerksam. «Das muss ein Eins zu Eins Übertragungssystem sein, das unseren tragbaren Kommunikatoren ähnelt.»

«Mit dem einzigen Unterschied,» fügte Elisa hinzu «dass es uns jedes Mal, wenn wir es benutzen, einen Haufen Geld aus der Tasche zieht.»

An die begrenzten Sprachkenntnisse denkend, die ihm nicht erlaubten, alle Kommentare voll zu verstehen, entschied sich Petri, die letzte Bemerkung zu vernachlässigen und analysierte weiterhin das Objekt in seinen Händen. «Ich werde etwas Zeit brauchen, um zu kapieren, wie es funktioniert.»

«Lass dir ruhig Zeit» kommentierte Elisa entmutigt. «Da kommt ja auch kein Planet auf uns zu.»

Petri schaute sie verblüfft an, da er auch diese Bemerkung nicht verstanden hatte und entschied sich, nichts mehr hinzuzufügen. Er hob nur die Schultern, ging in das interne Transfertmodul, indem er dann nach wenigen Sekunden verschwand.

«Also, vorausgesetzt, dass wir dein Handy von hier aus zum Laufen bringen, wie willst du vorgehen?» fragte Elisa, während sie verzweifelt versuchte, sich von der Schwäche wegen des Sauerstoffmangels und den tausend Emotionen der letzten Stunden zu erholen.

«Anfangs habe ich daran gedacht, Senator Preston zu kontaktieren, den direkten Vorgesetzten von General Campbell. Da ich aber dieser Person nicht unbedingt vertraue, habe ich mich jedoch entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen, um Kontakt mit dem Präsidenten aufzunehmen.»

«Glaubst du, dass er auch darin verwickelt ist?»

«Die beiden Gauner haben mit nicht die Wahrheit gesagt. Es gingen Gerüchte um, dass Preston sogar mit wenig vertrauenswürdigen Waffenherstellern zu tun hat. Ich kann ihm einfach nicht trauen.»

«Also?»

«Also werde ich mich direkt an Admiral Benjamin Wilson wenden. Er war viele Jahre lang die rechte Hand des Präsidenten und auch ein sehr guter Freund meines Vaters.»

«War?»

«Leider hat mein Vater uns vor fast zwei Jahren verlassen.»

«Das tut mir leid...» flüsterte Elisa und streichelte sanft seinen linken Arm.

«Wilson hat mit auf den Knien geschaukelt, als ich noch ein Kind war. Er ist einer der wenigen Menschen, denen ich blind vertraue.»

«Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Auch wenn du ein sehr gutes Verhältnis zu ihm hast, wird es schwierig sein, dass er so eine Nachricht am Telefon schluckt.»

«Ich könnte ihm auch einige Fotos seiner Stadt von hier oben ausschicken.»

«Mit unseren Kurzstreckensensoren» bemerkte Azakis, der bis jetzt Abseits gestanden war «können wir ihm sogar sagen, mit welcher Frequenz sein Herz schlägt.»

«Keine Scherze bitte» rief Elisa, indem sie ihre Aussage mit einer Geste unterstrich.

«Glaubst du mir nicht? Dann schau her.»

Azakis ließ mit dem O^COM auf dem Bildschirm das Luftbild des Basislagers von Elisa erscheinen. In wenigen Sekunden vergrößerte er das Bild, bis man das Laborzelt sehen konnte.

«Das was ihr hier seht...»

«Ist mein Zelt» sagte Elisa, bevor Azakis den Satz beenden konnte.

«Genau. Jetzt schaut her.»

Plötzlich war es, als ob das Zeltdach verschwunden wäre und man sah genau alle Gegenstände im Inneren des Zeltes.

«Mein Schreibtisch, meine Bücher... unglaublich.»

«Wenn sich jemand im Inneren aufhalten würde, könnte ich euch auch die Wärme seines Blutkreislaufs zeigen und somit auch seinen Puls berechnen.»

Zufrieden mit der Erklärung, die er ihnen gegeben hatte, begann der Außerirdische stolz durch das Zimmer zu gehen.

Plötzlich hatte der Colonel, der sich von seiner Verblüffung noch nicht richtig erholt hatte, eine Eingebung und sagte zweifelnd «Wie “wenn jemand da wäre”? Es muss jemand da sein. Wo zum Teufel sind die beiden Gefangenen?»

Elisa näherte sich dem Bildschirm, um besser sehen zu können. «Vielleicht haben sie sie woanders hingebracht. Können wir den Rest des Camps auch sehen?»

«Kein Problem.»

In wenigen Sekunden zeigte Azakis eine Übersicht des Camps. Die Sensoren suchten überall, aber von den beiden keine Spur.

«Sie müssen abgehauen sein» sagte der Colonel lakonisch. «Das heißt, dass sie uns sicher bald wieder am Hals hängen. Zum Glück wurde der General von meinen Männern in Sicherheit gebracht. Die drei zusammen wären in der Lage wieder etwas Teuflisches auszuhecken.»

«Macht nichts» sagte Elisa. «Wir haben jetzt größere Probleme, um die wir uns kümmern müssen.»

Er hatte den Satz noch nicht beendet, als sich die Tür des internen Kommunikationsmoduls Nummer drei öffnete. Eine attraktive Frau verließ mit weichen und sinnlichen Schritten das Modul. Sie hatte eine Art durchsichtige Schale in der Hand, auf der sich verschiedene farbige Behälter befanden.

«Ladies and Gentleman» sagte Azakis pompös, wobei er

sein allerbestes Lächeln aufsetzte. «Ich stelle ihnen den faszinierendsten Kursoffizier der ganzen Galaxie vor.»

Jack, dem der Kiefer wegen der Überraschung heruntergefallen war, konnte nur ein Einfaches “Guten Tag” stottern bevor er einen Ellenbogen genau zwischen der zehnten und elften Rippe auf der rechten Seite verspürte.

«Willkommen an Bord» sagte sie in einem unsicheren Englisch. «Ich denke ihr habt Hunger. Ich habe euch etwas zu Essen gebracht.»

«Danke, sehr freundlich» antwortete Elisa zickig, während ihr Blick ihren Mann wie ein Blitz traf.

Die Frau gab keine weiteren Kommentare ab. Sie stellte die Schale auf eine Unterlage links von ihnen, ließ ihr Gesicht mit einem glänzenden Lächeln leuchten und verschwand nach wenigen Sekunden wieder im selben Modul, aus dem sie gekommen war.

«Hübsch oder nicht?» kommentierte Azakis und schaute dabei den Colonel an.

«Hübsch? Wer? Von was redest du?» antwortete Jack in der Erinnerung des vorher erhaltenen Schlags schnell.

Azakis brach in Gelächter aus und bat die beiden dann, sich zu setzen.

«Was ist das denn für ein Zeug?» murmelte Elisa wenig elegant und roch an den verschiedenen Speisen.

«Nebirleber» listete der Außerirdische auf « Hanukrippchen und gekochte Hermeswurzeln mit einem, sagen wir “energiespendenden” Getränk.»

«Im Restaurant Masgouf war das ganz anders» kommentierte Elisa lakonisch. «Ich habe aber Hunger wie ein Wolf und ich denke, dass ich etwas davon probieren werde.»

Sie nahm ein Stück Rippe mit den Händen und begann es bis zum Knochen abzuknabbern. «Dieses Zeug wird uns hoffentlich keine Magenprobleme ohne Ende bereiten, oder Zak? Probiere du auch, Schatz. Der Geschmack ist am Anfang ungewohnt, aber wirklich nicht schlecht.»

Der Colonel, der Elisa erschrocken ansah, während die haltlos die fremdartigen Speisen verschlang, die auf der Schale lagen, raunte nur «Nein, nein danke. Ich habe keinen Hunger.»

Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch von der Fremdartigkeit der Schale und der Behälter, die als Teller dienten, abgelenkt. Er nahm einen leuchtend roten Behälter und versuchte, die Konsistenz zu erspüren. Er war fremdartig und wirklich kalt. Kälter als er hätte sein dürfen und trotzdem waren die darin enthaltenen Speisen kochend heiß. Mit der Fingerspitze fuhr er über die gesamte Oberfläche. Er war unglaublich glatt. Sie schien weder aus Metall, noch aus Kunststoff zu sein. Andererseits, wie hätte es auch aus Kunststoff sein können? Sie benutzten diesen Stoff für andere Dinge. Das einzig komische war, dass er trotz der Perfektion der Oberflächenbearbeitung, keine Spiegelungen aufwies. Das Licht wurde von dem mysteriösen Material verschlungen. Er näherte sein Ohr an die glatte Oberfläche und begann, mit dem Knöchel des Mittelfingers, leicht auf die Oberfläche zu klopfen. Unglaublicher Weise gab der Behälter keinen Ton von sich. Es war, als ob man an einen großen Wattebausch klopfen würde.

«Aus was für einem Material sind denn diese Gegenstände?» fragte er äußerst neugierig. «Und der Speisenbehälter? Er scheint aus demselben Material zu sein.»

Überrascht wegen der komischen Frage näherte sich Azakis der Schale. Er nahm einen anderen, blassgrünen Behälter und hob ihn auf Augenhöhe an.

«In Wirklichkeit, ist das kein echtes “Material”.»

«Wie meinst du das? Was möchtest du damit sagen?»

«Was benutzt ihr, um Gegenstände, Speisen, Flüssigkeiten oder Substanzen aufzubewahren?»

«Nun, normalerweise benutzen wir Pappschachteln oder Holz, um Materialien zu transportieren. Um Speisen zu reichen, benutzen wir Metalltöpfe, Keramikteller und Gläser. Zum Transportieren oder Aufbewahren von Lebensmitteln und Flüssigkeiten benutzen wir normalerweise Kunststoffbehälter verschiedenster Formen.»

«Kunststoff? Reden wir vom selben Kunststoff, an dem wir interessiert sind?» fragte Azakis verblüfft.

«Genau das» antwortete der Colonel. «In Wirklichkeit ist Kunststoff zu einem der größten Umweltprobleme unseres Planeten geworden. Ihr selbst habt ja gesagt, dass ihr überall Unmengen gefunden habt.» Er machte eine kurze Pause und fügte hinzu «Das ist auch der Grund, warum euer Angebot, es zu nehmen, uns so sehr interessiert. Wir würden so eine Lösung für ein enormes Problem gefunden haben.»

«Wenn ich es also richtig verstanden habe, benutzt ihr Kunststoff als Behälter und dann werft ihr es ohne Umschweife einfach weg, wodurch jeder Winkel eures Planeten verschmutzt wird?»

«Genauso» antwortete Jack immer verlegener.

«Das ist ja verrückt, absolut absurd. Ihr vergiftet euch mit euren eigenen Händen.»

«Naja, wenn du noch den Smog unserer Fortbewegungsmittel, unserer Fabriken und der Energieerzeugung hinzuzählst, konnten wir sogar schon schlimmeres anstellen. Wobei wir noch nicht von den radioaktiven Abfällen reden, über die wir nicht einmal wissen, wie man sie am besten entsorgen kann.»

«Ihr seid verantwortungslose Irre. Ihr zerstört den schönsten Planeten des ganzen Sonnensystems. Aber leider tragen wir auch einen Teil der Schuld.»

«Wieso eure?»

«Naja, wir haben eure DNA vor hunderten von Jahren verändert. Wir haben euch eine höhere Intelligenz verliehen, als allen anderen Lebewesen der Erde und wie habt ihr sie genutzt?»

«Wir haben sie benutzt, um den Planeten in den Ruin zu treiben.» Jack sprach mit gesenktem Kopf, wie ein Schüler, der von der Lehrerin getadelt wurde, weil er seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. «Jetzt seid ihr aber zurückgekehrt. Ich hoffe wirklich, dass ihr uns dabei helfen könnt, die von uns verursachten Schäden zu beheben.»

«Ich glaube nicht, dass das so einfach ist» sagte Azakis immer verstimmter. «Dank der Analyse, die Petri über den Zustand eurer Ozeane gemacht hat, konnten wir ermitteln, dass ihr Fischbestand seit dem letzten Mal, als wir hier waren, mehr als achtzig Prozent zurückgegangen ist. Wie konnte das passieren?»

Jack wäre am liebsten im Boden versunken, wenn er es gekonnt hätte. «Es gibt keine Entschuldigungen» konnte er nur leise sagen. «Wir sind eine Horde hochmütiger, arroganter, prahlerischer und geist-und hirnloser Lebewesen.»

Elisa, die sich ruhig alle Vorwürfe von Azakis angehört hatte, schluckte das letzte Stück Nebirleber herunter, wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und sagte dann «Wir sind aber wirklich nicht alle so, weißt du?»

Der Außerirdische schaute sie überrascht an, aber sie fuhr fort «Es sind die sogenannten “Mächtigen”, die uns an diesen Punkt gebracht haben. Die meisten der normalen Menschen kämpft jeden Tag für den Umweltschutz und alle Lebensformen auf unserem geliebten Planeten. Es ist einfach, aus einer Entfernung von Millionen von Kilometern und nach tausenden von Jahren wieder her zu kommen und uns Vorwürfe zu machen. Ihr habt uns vielleicht die Intelligenz verliehen, aber ihr habt uns nicht einmal eine Art Handbuch zurückgelassen, wie wir sie nutzen sollen!»

Jack schaute sie an und wusste, dass er sein Herz komplett an diese Frau verloren hatte.

Azakis stand mit offenem Mund da. Er hatte solch eine Reaktion sicher nicht erwartet. Elisa dagegen, fuhr ungerührt fort «Wenn ihr uns wirklich helfen wollt, müsst ihr uns so schnell wie möglich all eure technologischen, medizinischen und wissenschaftlichen Kenntnisse zur Verfügung stellen, da ihr sicher nicht lange auf diesem schrecklichen Planeten bleiben werdet.»

«Ok, ok. Reg dich doch nicht so auf» versuchte Azakis sie zu beruhigen. «Ich denke doch, dass wir uns euch ohne zu Zögern zur Verfügung gestellt haben, um euch zu helfen, oder etwa nicht?»

«Ja, du hast Recht. Entschuldige. Ihr hättet ja auch euren Kunststoff nehmen können und wieder dahin zurückkehren, von wo ihr gekommen seid ohne Hallo zu sagen und stattdessen seid ihr hier und riskiert euer Leben zusammen mit uns.»

Elisa bereute den Ausbruch, dem sie freien Lauf gelassen hatte. Also sagte sie fröhlich, um alles etwas herunter zu spielen «Das Essen war aber wirklich lecker.» Dann näherte sie sich dem Außerirdischen und schaute ihn von unten nach oben an «Verzeih mir, ich hätte das nicht sagen sollen.»

«Kein Problem, ich kann das verstehen und um dir zu beweisen, dass ich dir nicht böse bin, schenke ich dir dies.»

Elisa streckte die offene Hand aus und Azakis ließ ein winziges dunkles Objekt in ihre Hand fallen.

«Danke, aber was ist das?» fragte sie neugierig.

«Es ist die Lösung eurer Probleme mit dem Kunststoff.»

Treffen Mit Nibiru

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