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Nasiriya – Der Hinterhalt

Zwei große offene Jeeps kamen aus dem Norden der Stadt, hielten an der roten Ampel einer augenscheinlich öden Kreuzung an. In jedem Fahrzeug saßen drei Personen. Sie warteten geduldig auf das grüne Licht und fuhren dann noch zwanzig Meter langsam weiter, bis sie den Eingang einer alten, verlassenen Werkstatt erreichten.

Aus dem ersten Jeep sprang ein kräftiger Typ aus, der mit einigen alten Schneidwerkzeugen bewaffnet war. Er ging misstrauisch zum Eingang und schnitt die verrosteten Eisendrähte durch, welche die große Tür geschlossen hielten. Gleich hinter ihm kam ein weiterer Mann, der aus dem zweiten Jeep ausgestiegen war. Er war ebenfalls ein kräftig gebauter Typ. Mit vereinten Kräften versuchten sie, das alte Tor zu verschieben. Es kostete sie einige Kraft, bis sich das Paneel mit einem metallischen Quietschen öffnete. Sie schoben das Tor zur Seite, bis der Eingang komplett offen war.

Die Fahrer der beiden Fahrzeuge die einer hinter dem anderen mit Motor im Leerlauf gewartet hatten, fuhren dann in die alte Werkstatt, wobei eine schwarze Rauchwolke aus dem Auspuff kam und stellten dann die Motoren ab.

«Gehen wir» sagte der Typ, der der Anführer zu schien, während er, gefolgt von den anderen, aus dem Jeep ausstieg. Die beiden, die am Eingang geblieben waren, gingen ebenfalls zu der Gruppe und dann gingen alles sechs vorsichtig bis zum Eingang des Restaurants.

«Ihre drei zum Hintereingang» befahl der Anführer.

Alle Mitglieder des kleinen Sturmtrupps waren mit AK-47 Gewehren ausgestattet und bei einigen konnte man die typischen gekrümmten Halfter der arabischen Janbiya-Messer erkennen. Es waren keine langen Griffe, aber die Klingen waren auf beiden Seiten geschärft und waren ohne Zweifel tödliche Waffen.

Der Besitzer des Restaurants, der wusste, dass jeden Moment seine Gefährten ankommen würden, ging lief zwischen Gastraum und Hintereingang einher, von wo aus er nach draußen lugte um eventuelle verdächtige Bewegungen zu erkennen. Seine Nervosität blieb jedoch vom General nicht unbeobachtet, der als alter Fuchs bemerkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Unter dem Vorwand, die Bierflasche zu nehmen, näherte er sich dem Ohr des dicken Typs und flüsterte «Meinst du nicht, dass dein Freund etwas zu nervös ist?»

«Ehrlich gesagt, habe ich das auch schon gemerkt» antwortete der Dicke ebenfalls flüsternd.

«Seit wann kannst du ihn? Hoffentlich bereitet er uns keine schöne Überraschung vor?»

«Das würde ich nicht sagen... er war immer in Ordnung.»

«Wird so sein,» sagte der General und stand schnell von seinem Stuhl auf «aber ich traue der Sache nicht. Am besten wir gehen hier so schnell wie möglich weg.»

Die anderen zwei schauten sich einen Augenblick perplex an, standen dann ebenfalls auf und gingen dann schnell zum Besitzer.

«Danke für alles,» sagte der Dicke «aber wir müssen jetzt gehen» und steckte ihm einen weiteren hundert Dollar Schein in die Hemdtasche.

«Ich habe euch doch noch gar nicht den Nachtisch serviert» antwortete der kraushaarige Mann.

«Besser, ich bin in Diät» antwortete der Dicke und ging schnell zur Tür. Er schaute hinter dem Vorhang vor und da er nichts Auffälliges sah, machte er den anderen beiden ein Zeichen, ihm zu folgen. Er war noch nicht einmal über die Türschwelle hinaus, als er aus dem Augenwinkel die drei dunklen Gestalten sah, die von rechts kamen.

«Bastard» konnte er nur schreien bevor ihm der erste der drei in einem schlechten Englisch befahl, stehen zu bleiben. Als Antwort zog er eine Betäubungsgranate vom Gürtel ab und schrie seinen Gefährten zu «Flashbang!»

Die beiden schlossen sofort ihre Augen und hielten sich die Ohren zu. Ein blendender Blitz, gefolgt von einem lauten Knall unterbrach die Stille der Nacht. Die drei Angreifer, die durch den Schachzug des Dicken überrascht wurden, waren einige Sekunden von der Explosion betäubt und durch die Blindheit, die von der Granate verursacht wurde, konnten sie die drei Amerikaner nicht sehen, während diese, eines olympischen Hundertmeterlaufs würdig, in Richtung ihres Fahrzeuges rannten.

«Feuer» schrie der Anführer der Angreifer.

Ein Schwall aus den AK-47 ging in Richtung der Flüchtlinge, aber da der Flashbang-Effekt noch nicht verschwunden war, ging er weit über ihren Köpfen verloren.

«Nur weg hier» schrie der Magere, während er mit seiner Beretta M9, die er aus seinem Halfter gezogen hatte, das Feuer erwiderte.

Während der Dicke rannte, konnte er aus seiner Tasche die Fernbedienung ziehen und die Hecktür des Fahrzeuges öffnen. Mit einem geschickten Sprung nahm er eines der M-16-Gewehre, die er immer mit sich führte, und warf es dem General zu. Er selbst nahm sich ein Maschinengewehr FN P90 und begann in Richtung der Angreifer zu schießen.

«Komm weg» schrie er dem Mageren zu, der mit geducktem Kopf direkt in Richtung Fahrertür rannte. Während seine Freunde im Deckung gaben, stieg er in das Fahrzeug ein. Eine weitere Salve, die von hinten kam, schoss eine Reihe ungeordneter Löcher in die Blechwand der Baracke vor ihm.

In der Zwischenzeit kamen die drei Angreifer, die auf der Rückseite durchgegangen waren, aus dem Haupteingang des Restaurants und schossen zusammen mit ihren Gefährten. Deren Zielsicherheit war auf jeden Fall präziser. Ein Projektil traf den linken Rückspiegel, der in tausend Stücke zersprang.

«So ein Scheiß» rief der magere Typ, der instinktiv seinen Kopf absenkte und versuchte, das Fahrzeug zu starten.

«Generale steigen sie ein» schrie der Dicke, während er eine weitere Salve in Richtung der Angreifer anschoss.

Mit der Geschicklichkeit eines Kindes warf sich Campbell auf den Rücksitz. Während eine Kugel sein linkes Bein streifte und in der offenen Tür landete. Mit einer schnellen Bewegung hakte er den Rücksitz aus und erhielt Zugang zum Kofferraum. Er bemerkte sofort eine Reihe von Granaten, die aufgereiht hinter einem Polystyrolbehälter lagen. Er dachte keine Sekunde nach, nahm eine davon und warf sie in Richtung der Angreifer, nachdem er den Zünder gezogen hatte.

«Granate» schrie er und legte sich flach auf den Sitz.

Während eine erneute Salve aus den AK-47 die Heckscheibe und die rechte Heckleuchte zerstörte, rollte die Handgranate genau in die Mitte der Angreifer. Diese bemerkten die drohende Gefahr und warfen sich so flach wie möglich zu Boden. Die Granate explodierte mit einem ohrenbetäubenden Geräusch und der helle Blitz Durchbrach die Dunkelheit der Nacht.

Der Dicke Typ nutzte den Überraschungsangriff des Generals, lief zur Beifahrertür, stieg ein und schrie mit noch einem Bein draußen «Fahr los.»

Der Magere drückte das Gaspedal voll durch und das Fahrzeug fuhr mit einem enormen Reifenquietschen in Richtung des alten Tors der verlassenen Baracke. Die Masse und Geschwindigkeit des Fahrzeuges überwanden sofort das verrostete Blech des Tors, das schwer nach innen fiel. Das Fahrzeug fuhr mit seinem waghalsigen Rennen fort, wobei es alles zerstörte was in seinem Weg lag. Alte Tongefäße, alte Holzkisten, Stühle und sogar zwei alte Lampen wurden überfahren und in die Luft geschleudert, wobei eine enorme Menge Sandstaub und Trümmer in die Luft geschleudert wurden. Der Magere am Steuer versuchte so vielen Gegenständen wie möglich auszuweichen, indem er sein ganzes Körpergewicht einsetzte, um das Lenkrad nach rechts und links zu steuern. Trotz aller Anstrengungen konnte er jedoch nicht der mittleren, halbfaulen Holzsäule ausweichen, die das Dach stützte, die sofort nachgab. Die Baracke zitterte, ein Raunen und dann krachte sie buchstäblich in sich zusammen, als ob eine enorme Masse auf das Dach gefallen wäre. Alles passierte in dem Moment, als die drei aus der alten Werkstatt herausschossen, nachdem sie auch die Rückwand durchbrochen hatten, worauf ein riesiger Lärm und eine enorme dunkle Staubwolke folgten. Das außer Kontrolle geratene Fahrzeug krachte in einen Abfallhaufen am Straßenrand und blockierte dann.

«So ein Mist» rief der General, dessen Kopf mehrmals an die Armlehne der Tür geprallt war. «Wer hat dir beigebracht, so zu fahren?»

Als Antwort drückte der Magere wieder das Gaspedal voll durch und versuchte, sich einen Weg zwischen dem Unrat zu bahnen. Verschiedene farbige Lappen verfingen sich zwischen den Rädern und ein alter Fernseher hatte sich an der hinteren Stoßstange verfangen. Er musste ein gutes Stück durch den Abfall fahre, bevor er endlich den Straßenrand erreichte. Mit einem dumpfen Krachen fuhr er über den niedrigen Bürgersteig und die drei befanden sich auf der Hauptstraße in Richtung Osten.

«Wer zum Teufel waren die?» fragte der Dicke, während er es sich auf dem Sitz bequem machte und versuchte, die Tür zu schließen.

«Das müsstest du deinen Freund, den Wirt fragen» antwortete der Magere trocken.

«Wenn der mir zwischen die Finger kommt, lass ich ihn all sein Besteck, einschließlich der Suppenkellen fressen.»

«Und was willst du jetzt tun, mein Freund? Du müsstest doch jetzt kapiert haben, dass man hier niemandem vertrauen kann.» Und während er in eine kleine Straße nach rechts einbog, fügte er hinzu «Wenigstens haben wir was zwischen die Zähne bekommen.»

Das dunkle Fahrzeug fuhr in die Dunkelheit der Nacht, hinterließ aber hinter sich die Spur einer nicht identifizierten Flüssigkeit.

Sternenschiff Thos – Der Präsident

«Woher nehmt ihr all die Energie, um ein solch leistungsfähiges Kraftfeld zu erzeugen?» fragte der Colonel neugierig, während er den soeben erzeugten Kerzenhalter beobachtete.

«Die Energie ist überall, an jedem Ort des Universums» antwortete Azakis. «Alles, aus dem es besteht ist aus Materie und Materie ist nichts anderes, als eine Form der Energie und umgekehrt. Sogar die Lebewesen sind nichts Anderes, als Energie-und Materiearten.»

«Wir sind aus derselben Substanz gemacht, wie die Sterne» flüsterte Elisa entrückt, da sie sich an ein altes Zitat von jemandem erinnerte, dessen Namen ihr im Moment nicht einfiel.

«Darüber sind wir uns einig, aber von hier bis zur Nutzung auf diese Weise, ist es ein weiter Weg» sagte der Colonel.

Er wollte gerade nach weiteren Erklärungen fragen, als er durch die Bluesmelodie seines Handys unterbrochen wurde.

«Wer wird das jetzt sein?» sagte er laut, während er den Namen des Anrufers las “Camp Adder – Gefängnis”.

«Colonel Hudson» antwortete der trocken in das Mikrofon.

«Colonel, endlich.»

Jack erkannte sofort die Tiefe Stimme des farbigen Sergeanten, der ihm bei vielen Aufträgen zur Seite gestanden war. «Sergeant, was ist los?»

«Ich suche sie schon seit Stunden. Wo sind sie denn?»

«Nun, sagen wir, ich “drehe mich wie ein Brummkreisel”. Was haben sie für ein Problem Sergeant?»

«Ich wollte sie informieren, dass ihre Anfrage für die Verlegung des Generals ohne Hindernisse ausgeführt wurde.»

«Anfrage zur Verlegung des Generals? Von was reden sie denn da überhaupt?»

«Ich habe hier vor mir einen schriftlichen Befehl, den sie selbst unterschrieben haben, der den General Richard Wright und den Colonel Oliver Morris damit beauftragt, General Campbell abzuholen, um ihn an einen geheimen Ort zu bringen. Ich habe es überprüft und die Unterschrift ist wirklich ihre.»

«Ich habe niemals solch einen Befehl gegeben.» Der Colonel machte eine kurze Pause und sagte dann «Und wo ist der General jetzt?»

«Ich weiß es nicht, Sir. Die beiden Offiziere, von denen ich ihnen erzählt haben, haben ihn in ihre Obhut genommen.»

«Verdammt, er konnte entkommen.» Dann hatte er eine Eingebung und sagte «Sergeant, können sie mir die beiden Offiziere, die ihn abgeholt haben, beschreiben?»

«Sicher doch. Einer war groß und mager und der andere kleiner und übergewichtig. Sie hatten...»

«Ok Sergeant, das reicht. Ich habe verstanden. Vielen Dank.»

«Ich hoffe, dass ich keinen Mist gebaut habe.»

«Machen sie sich darüber keine Sorgen. Es war nicht ihre Schuld» und er beendete das Gespräch.

«Was ist passiert?» fragte Elisa besorgt.

«Die beiden Typen, die und angegriffen und die wir gefangen genommen haben, sind geflüchtet und konnten auch diesen Bastard General Campbell befreien.»

«Das tut mir leid, wirklich, aber ich würde mir da nicht mehr Sorgen machen als nötig. Wir haben jetzt größere Probleme, um die wir uns kümmern müssen oder nicht?»

«Du hast Recht.» Mit diesen Worten ließ er den Kerzenhalter los, zeigte ihn Azakis und fragte «Wo waren wir stehen geblieben?»

«Bei der Energiequelle.»

«Ah, ja richtig. Also wie funktioniert denn jetzt dieses Teil?»

«Es ist nicht ganz einfach, das zu erklären, aber wir können sagen, dass es die umliegende Energie aufnehmen kann und dieser die Form gibt, für die es programmiert wurde.»

«Wow» sagte Jack verblüfft. «Es ist nicht so, dass ich davon viel verstanden habe. Wichtig ist, dass es funktioniert und das sogar sehr gut. Glaubst du, dass diese Technologie auch auf der Erde repliziert werden kann?»

«Natürlich. Ich sehe da keine Probleme. Ich werde Petri sagen, dass er euch zur gegebenen Zeit alle notwendigen Informationen übermittelt.»

«Phantastisch. Ich denke da an die Gesichter unserer Wissenschaftler bei einer solchen Veröffentlichung. Im Moment können wir nur mit fossilen oder nuklearen Brennstoffen, große Energiemengen produzieren. Ich denke wirklich, dass euer Besuch viele Dinge auf unserem Planeten revolutionieren wird.»

«Wie dies schon immer der Fall war» fügte Azakis lächelnd hinzu.

«Wenn ich mich richtig erinnere» sagte Elisa «war es nicht ein Wissenschaftler mit dem Namen Nikola Tesla, der zwischen 1800 und 1900 lebte, der sich eine Energieform vorstellte, die den ganzen Kosmos durchdringt?»

«Wow» sagte Jack überrascht. «Ich habe nicht gewusst, dass du so viel über das Thema weißt.»

«Es gibt viele Dinge, die du noch entdecken wirst, mein Lieber» und strich keck eine Hand durch ihr langes Haar.

«In Wirklichkeit» fuhr Jack fort «hat Tesla sogar noch sehr viel mehr getan. Abgesehen von der Verwirklichung einer Reihe von Erfindungen, die wir heute noch benutzen, theoretisierte er auch über die Möglichkeit das zu benutzen, was er als unerschöpfliche Energiequelle mit dem Begriff „Äther“ bezeichnete. Diese Substanz, die im ganzen Universum vorkommen soll, könnte, wenn richtig stimuliert, überall und jederzeit Energie liefern.» Erfreut über die Tatsache, dass seine Geliebte ihn mit steigender Bewunderung beobachtete, fuhr er stolz mit seiner Erklärung fort. «Der Wissenschaftler sagte, nachdem er mit der Engstirnigkeit und Gier der damaligen Mächtigen zusammengestoßen war, dass die Menschheit für einen derartigen Umbruch noch nicht bereit und vernachlässigte das Projekt und vernichtete alle Spuren davon. Erst heute, nach mehr als einhundert Jahren, haben unsere Wissenschaftler damit begonnen, das Vorhandensein einer „Substanz“ anzunehmen, die wir „dunkle Materie“ nennen. Auch denken sie an eine Energieform, „dunkle Energie“ genannt, die mehr als 70% der Dichte des Universums ausmachen würde.»

«Ich bin beeindruckt» sagte die Archäologin, während sie ihn verwundert anschaute. «Nicht einmal ich habe mit vorstellen können, dass du auf diesem Gebiet so informiert bist.»

«Es gibt noch viele Dinge, die du an mir noch entdecken musst, Liebes» antwortete Jack mit derselben Bemerkung und derselben Geste, auch wenn seiner Haare deutlich zu kurz waren, um dieselbe Wirkung zu erzielen.

«Vielleicht reden wir von derselben Sache» bestätigte Azakis zufrieden.

«Unbegrenzte Energie, die allen zur Verfügung steht, überall im Universum und sie kostet nichts... unglaublich.» Jack war noch ganz in Gedanken über all die Möglichkeiten und Veränderungen durch diese neue überwältigende Erläuterung, als sich sein Handy mit demselben Klingelton wie vorher bemerkbar machte.

«Und wer ist das jetzt?» rief er etwas genervt. Dann las er den Namen des Anrufers und sein Gesicht erhellte sich. «Admiral, ich hätte nicht gedacht, so schnell von ihnen zu hören.»

«Mein Junge, ich konnte Kontakt mit dem Präsidenten aufnehmen und ihm die Situation schildern. Jetzt ist er hier, genau vor mir. Wenn du willst, gebe ich ihn dir.»

«Natürlich» antwortete er verlegen, während er mit weiten Gesten Petri das Handy zeigte. Es vergingen wenige Sekunden und eine ruhige und tiefe Stimme kam aus dem Telefon «Colonel Jack Hudson?»

«Ja Mr. Präsident, das bin ich. Zu ihrem Befehl.» Beim Antworten konnte er es nicht vermeiden, automatisch die hab acht Stellung einzunehmen, wodurch er ein schüchternes Lächeln bei Elisa hervorrief.

«Colonel, nur der Respekt und das Vertrauen, das ich im Admiral Wilson hege, hat dieses Gespräch ermöglicht. Das was mir gesagt wurde ist so absurd, dass es wirklich wahr sein könnte.»

«Präsident, bitte lassen sie das am schnellsten verfügbare Teleskop auf die Koordinate ausrichten, die ich ihnen schicke.»

Petri, der die Theos schon auf eine Parallele des Nordpols gebracht hatte, damit man sie von einem Ort der Erde aussehen konnte, der noch dunkel war, projizierte auf den gigantischen Bildschirm eine Reihe von Nummern. Jack gab diese sehr schnell in deinem Handy ein und schickte sie weiter. «Dies ist die aktuelle Position unseres Sternenschiffes. Ich glaube nicht, dass ihre Techniker Probleme haben werden, uns zu finden.»

Der Präsident gestikulierte in Richtung seines größeren und robusten Assistenten, der mit ihm im Oval Office im Weißen Haus war. Er zeigte ihm die Nummern, die auf dem Handy erschienen waren und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Mann, der einen schwarzen Anzug, ein reinweißes Hemd und eine graue Krawatte mit hellen Streifen trug, näherte sein Handgelenk an den Mund und ordnete eine Reihe von trockenen Befehlen an.

«Präsident» fuhr Jack fort. «Die Situation ist sehr ernst. Unser Planet riskiert eine unvorstellbare Katastrophe und wir könnten, mit Hilfe dieser Personen, die von so weit weg gekommen sind, etwas tun, um dies zu verhindern. Ich kann all ihre Zweifel gut verstehen, aber ich bin wirklich hier oben und kann das auch beweisen.»

Petri richtete die Kurzstreckensensoren auf die Koordinaten aus, die ihm der Colonel vorher gegeben hatte und auf dem Bildschirm der Kommandobrücke erschien die Ansicht des Oval Office von oben.

«Sir, in diesem Moment liegt ihre rechte Hand auf ihrem Schreibtisch, neben ihnen steht der Admiral und es befinden sich weitere zwei Personen im Raum.»

Der Präsident schaute sich instinktiv um, als ob er den Eindringling finden wolle, der ihn ausspionierte. Er zögerte einen Moment und sagte dann unsicher «Das ist doch absurd. Wie können sie das alles wissen?»

«Ich schaue sie einfach nur an.»

«Das ist hier aber absolut unmöglich. Nichts kann die Abschirmung dieses Raums durchdringen.»

«Nichts irdisches, Präsident» korrigierte ihn Jack. Dann näherte sich ihm Petri und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Colonel weitete seine Augen und sagte dann fest ins Mikrofon «Ich glaube, dass auch dies hier nicht mit einer unserer Technologien möglich wäre.»

Er konnte den Satz nicht beenden, als sich der antike Schreibtisch des XIX Jahrhunderts, der auf der Welt als “Resolute Desk” bekannt war, langsam begann, zu schweben. Der Präsident machte einen Satz rückwärts und schaute überrascht in Richtung des Admirals, der diesen Blick mit einem genauso überraschten Ausdruck zurückgab.

«Der Schreibtisch schwebt in der Luft» rief er. «Es ist, als ob die Schwerkraft keine Auswirkungen mehr daran hat.»

Der andere Mann im Raum, der etwas kleiner als der vorherige aber genauso kräftig war, zog instinktiv seine Pistole aus dem Halfter, das er unter der Achsel trug, um seinen Vorgesetzten zu beschützen. Er schaute schnell nach rechts und links, als ob er einen Geist finden wollte, aber er sah nichts Verdächtiges.

«Steck sie weg» sagte der Präsident ruhig. «Ich glaube, es besteht keine Gefahr. Das ist das Werk unserer Freunde da oben.»

Alle schauten automatisch an die weiße Decke des Raumes, außer dem größeren Assistenten, der, nachdem er zwei Finger an das in-ear-Gerät im rechten Ohr gehalten hatte, in einem emotionslosen Ton sagte «Sir, wir haben die Bilder.» Er zog ein großes Tablet aus seiner Tasche, gab einige Befehle am Bildschirm ein, beobachtete diesen einige Sekunden und reichte es dann dem Präsidenten. Der Mann, der von vielen als der mächtigste Mann der Welt gesehen wurde, nahm es mit der linken Hand und begann, aufmerksam den Bildschirm zu betrachten. Admiral Wilson, der neugierig geworden war, zog die Lesebrille auf, näherte sich und versuchte ebenfalls etwas zu sehen.

Das Gerät zeigte Aufnahmen, die über Satellit von einem nicht sehr leistungsstarken Teleskop kamen, das in einem geheimen Observatorium im Süden Finnlands installiert war. In diesem Gebiet war die Sonne schon seit einigen Stunden untergegangen und die Dunkelheit der Nacht hatte erlaubt, den angegebenen Punkt leicht zu erkennen.

«Geben sie mir noch einen Moment Colonel. Ich zeige gerade das Gebiet an, das den Koordinaten entspricht, die sie mir gegeben haben.»

Die Sicht war noch nicht richtig scharf, als plötzlich, vor dem Schwarz des Raumes, das von tausenden Sternen gepunktet war, auf dem Bildschirm eine kleine silbrige Sphäre erschien, die zur Hälfte vom Sonnenlicht beleuchtet wurde.

Nach einigen Sekunden änderte sich das Bild. Die Vergrößerung war gestiegen. Jetzt belegte die Sphäre fast den ganzen Bildschirm und man konnte die tausend Farbspiele vom violett bis zum dunkelblau bewundern die aussahen, als ob sie auf der silbernen Oberfläche verschmelzen würden.

An Bord der Theos beobachteten die beiden Erdbewohner und die beiden Außerirdischen auf dem Bildschirm, was im Oval Office geschah. Petri, der mit den Bedienungen der Zentralkonsole arbeitete, hatte sogar das Tablet des Präsidenten herangezoomt und die Anzeige darauf im Bild. «Sie beobachten uns» sagte er. Dann, als er merkte, dass die Anzeige etwas seitlich ausgerichtet war, drehte er das Sternenschiff um ca. zwanzig Grad nach rechts und fügte hinzu «Jetzt ist es perfekt. Was meint ihr, wenn wir ans Fenster gehen und ihnen zuwinken?»

Elisa und Jack schauten sich verwundert an, aber als sie sahen, dass Azakis zum großen elliptischen Fenster ging, folgten sie ihm ohne weiteres hinzuzufügen. Die lehnten sich alle drei an den Rand und konnten nur die Augen vor Verwunderung weiten. Vor ihnen befand sich die Erde in all ihrem majestätischen Glanz.

«Es ist wundervoll» konnte Elisa nur bezaubert flüstern.

«Und jetzt, grüßen» sagte Petri fröhlich.

Das Bild auf dem Monitor im Oval Office veränderte sich wieder. Jetzt hatten sie die maximale Vergrößerung erreicht.

«Colonel, mich trifft der Schlag...» sagte der Präsident mit schwacher Stimme. «Ich kann sie sehen.» Dann drehte er sich zum Admiral um, dem vor Verblüffung der Stift aus der Hand gefallen war und fügte hinzu «Dies ist absolut unglaublich.»

«Ich hatte es ihnen doch gesagt, oder nicht?» antwortete Wilson mit zufriedener Miene.

«Die Dame links ist Dr. Elisa Hunter und rechts der Kommandant dieses Sternenschiffes, Herr Azakis.»

Beide machten eine Geste mit der Hand und der mächtigste Mann der Erde konnte nur mit einem verlegenen «Angenehm...» antworten.

Zu dem Trio am Fenster gesellte sich jetzt auch Petri, der mit einem glänzenden Lächeln ebenfalls grüßte.

«Und der, der jetzt gekommen ist» sagte Jack «ist seine rechte Hand, Herr Petri.»

«Ich weiß nicht, was ich sagen soll.»

«Wir müssen ihnen sehr viele Dinge mitteilen und ich fürchte, dass wir so schnell wie möglich ein Treffen organisieren müssen. Wir haben nicht mehr viel Zeit.»

«Nun, diese Sache hat sicherlich absolute Priorität. Lassen sie mich eine Sekunde nachdenken.» Der Präsident legte sein Handy auf das Resolute Desk und verließ den Raum. Nach wenigen Minuten kam er mit beruhigter Miene zurück, nahm das Telefon in die Hans und sagte «Colonel, sind sie noch dran?»

Treffen Mit Nibiru

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