Читать книгу Nicht ohne meinen Mann: Liebes-Schach in Paris - Dantse Dantse - Страница 9
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ОглавлениеAn diesem Tag, wie schon in den letzten drei Tagen, war Mireille viel früher von der Arbeit da.
„Hey, Mireille, was ist los? Seit einer Woche bist du in so einer Stimmung. Neue Frisur, neues Outfit, Sport, wenig essen. Bist du verliebt? Steckt ein Mann dahinter?“
Mireille war sehr überrascht. Sie hatte diese Frage nicht erwartet. Sie hatte sich einfach keine Gedanken darüber gemacht, wie sie auf andere Menschen wirken würde. Deswegen fand sie so schnell nicht die passende Antwort.
„Aha! Es gibt doch einen Mann? Gib es zu! Es ist doch ein Mann! Wann hast du ihn kennengelernt?“
„Ayossi, wie kommst du darauf, dass ich einen Mann kennengelernt habe?“
„Das sehe ich doch. Ich bin auch eine Frau. Auf einmal passt du so auf deine Figur auf. Bei uns Frauen hat das immer mit einem Mann zu tun. Sag mal, wie sieht er aus?“
Mireille war anzusehen, dass sie überrumpelt war, aber sie entschied sich, in die Offensive zu gehen.
„Vielleicht hast du Recht, aber ich werde dir kein Wort dazu sagen. Ich werde dich so neugierig machen, bis du aufhörst hier zu arbeiten“, sagte sie lächelnd.
„Oh, in diesem Fall könnte es sehr lange dauern. Ich bin dann gespannt, ob du auch so lange warten kannst, bis er dich hier besucht. Ich werde immer noch hier arbeiten“, witzelte Ayossi.
„Na, dann warten wir ab“, sagte Mireille.
„Ach, Mireille, mach es doch nicht so spannend. Ist er blond?“
„Ich mag keine blonden Männer.“
„Ist er groß?“
„Vielleicht ja.“
„Sieht er sportlich aus? Wenn ich jetzt sehe, wie du Sport treibst gehe ich davon aus, oder?“
„Vielleicht ja.“
„Ist er auch Arzt wie du?“
„Ich mag Männer im gleichen Berufsfeld gar nicht. Sollen wir jeden Tag nur über Krankheiten reden?“, antwortete Mireille.
„Dann Ingenieur? Rechtsanwalt? Schriftsteller?“
„Diese Männer sind meiner Meinung nach die schwierigsten, da sie so viele Komplexe haben. Schriftsteller, hmm, klingt gut. Ich habe noch nie das Glück gehabt mit einem Schriftsteller zusammen zu sein. Sie faszinieren mich irgendwie.“
„Bitte, Mireille, sag doch etwas? Ist er dann Fitness-Trainer?“
„Ein Personal-Trainer? Ich brauche vielleicht einen Bett-Trainer, findest du nicht?“
Die beiden Frauen brachen in schallendes Gelächter aus und konnten sich kaum bremsen.
„Bett-Trainer, Bett-Trainer ha, ha, ha, so etwas, so etwas, ha, ha, ha, Bett-Trainer? Ich, ich wür… ha, ha, ha, ha, ich würde …“
Sie lachten und lachten und hörten gar nicht, dass jemand die ganze Zeit klingelte.
Erst als ein „Bum, bum, bum“ direkt an der Blechbarriere zu hören war, hörten sie plötzlich auf zu lachen.
„Wer ist da?“, fragte Mireille und wischte schnell über ihre feuchten Augen.
„Ich bin es“, antwortete eine männliche Stimme.
„Das ist Johnny, mein Bruder, was macht er jetzt hier? Er weiß doch, dass du um diese Uhrzeit schon zu Hause bist. Ich mache ihm die Tür auf“, sagte Ayossi ganz leise.
„Bitte, bitte, Ayossi, warte, dass ich schnell hier verschwinden kann. Er soll mich nicht so sehen, ungewaschen und mit der alten Schminke von heute Morgen. Nein, warte, bitte“, sagte Mireille und lief schnell davon.