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ОглавлениеFabian Böhm war Zugführer einer S-Bahn bei der MVV, den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund. Tag für Tag, oder Nacht für Nacht, fuhr er die Schienen durch München. Er fluchte auf seinen Job, der ihm zwar Geld aber nicht viel Freude brachte.
Ein Lichtblick war wenigstens seine Familie, seine Frau Dagmar und sein zweijähriger Sohn Marvin, für die er ein kleines Reihenmittelhaus am Stadtrand von München gekauft hatte. Sie würden zwar noch zwanzig Jahre daran abzahlen, doch die Mühe lohnte sich.
Er hatte die letzte S-Bahn gefahren und kam erst gegen ein Uhr Nachts nach Hause. Wie immer saß Dagmar im Wohnzimmer und wartete auf ihn, doch schon beim Betreten der Diele stutzte er.
Etwas war anders als sonst!
Auf den ersten Blick konnte er jedoch nicht erkennen, was es war. Erst bei genauerem Hinsehen merkte er die Unordnung, wie sie in einem Haushalt mit einem kleinen Kind immer herrscht.
Ungewöhnlich daran war nur, dass Dagmar nicht wie sonst aufgeräumt und alles in Ordnung gebracht hatte, bevor er nach Hause kam.
Besorgt ging er zu seiner Frau ins Wohnzimmer. Geistesabwesend hob sie ihm ihr Gesicht entgegen, um den Begrüßungskuss zu empfangen.
Ihre Lippen waren eiskalt!
„Dagi, was ist denn los?“, fragte Fabian erschrocken. „Bist du krank? Fühlst du dich nicht gut?“
„Es ist nichts“, antwortete seine Frau gleichgültig. Sie stand auf und ging mit schleppenden Schritten voran in die Küche. Auf dem Tisch stand ein kalter Imbiss.
„Sie war wieder hier! Sie wollte etwas von mir, aber ich – ich kann nicht!“
„Sie? Welche sie?“, fragte Fabian Böhm erstaunt. „Dagi, du bist so bleich!“
„Der Autounfall!“, sie drehte ihm ihr Gesicht zu, dass vor Entsetzen völlig verzerrt war. „Das Auto, der Baum! Aber ich komme nicht heraus! Aurelius, hilf mir!“
Sie warf sich ihrem Mann zitternd um den Hals. Immer wieder krallten sich ihre Finger in seine Jacke, während sie laut schluchzte und „Aurelius, hilf mir!“ rief.
Sekundenlang stand Fabian Böhm fassungslos in der Küche. Dann packte er Dagmar an den Armen und schob sie ein Stück von sich.
„Komm zu dir!“, rief er, von Panik erfasst. „Ich bin nicht Aurelius! Wer, zum Teufel, ist eigentlich Aurelius? Ich bin Fabian! Dein Mann!“
Entsetzte Augen, in denen Todesangst flackerte, glühten ihm entgegen, dann sackte sie ganz plötzlich zusammen. Fabian Böhm konnte seine Frau eben noch auffangen. Er nahm sie auf seine Arme und trug sie wieder in das Wohnzimmer hinüber, wo er sie vorsichtig auf die Couch legte. Er wollte eben den Notarzt anrufen, als sie wieder zu sich kam.
„Ach Fabian“, sagte sie lächelnd und gähnte. „Du bist schon da? Mein Gott, schon so spät! Ich muss eingenickt sein. Entschuldige, Schatz, dein Essen steht in der Küche.“
Sie schwang ihre Beine von der Couch, nahm ihn an der Hand und führte ihn an den Küchentisch.
Fabian Böhm folgte seiner Frau wie betäubt. Was sollte das alles nur bedeuten?
„Du siehst so besorgt und abgespannt aus, Schatz“, stellte sie kritisch fest. „Ist etwas passiert?“
„Es war ein anstrengender Tag heute“, murmelte Fabian und machte sich lustlos über den kalten Imbiss her. Hinter seiner Stirn wälzten sich düstere Gedanken.
Was, um alles in der Welt, war mit seiner Frau geschehen. Wer war die Frau, von der sie gesprochen hatte? Wer war dieser Aurelius, der ihr helfen sollte? Und welchen Autounfall hatte sie gemeint?
Fabian Böhm hatte Angst, mit seiner Frau über diese Dinge zu sprechen. Er beschloss abzuwarten.
Instinktiv witterte er eine Bedrohung, eine verborgenen Gefahr. Etwas Unheimliches griff nach ihm und seiner Familie, vernichtend, gnadenlos!
„Morgen sieht alles schon ganz anders aus“, sagte Dagmar lächelnd.
Hoffentlich, dachte Fabian verbissen und folgte seiner Frau zurück in das Wohnzimmer.
Sie ließ sich auf die Couch sinken und blickte ihn aus halboffenen Augen an.
„Berühre mich, bitte! Nimm mich, Fabian!“
Begehren wollte in ihm aufkommen und das bestürzte ihn. Nach diesen Erlebnissen, hätte er das nicht für möglich gehalten.
Aber seltsam, Dagmar hatte etwas völlig Neues an sich, das ihn anzog.
Sie wirkte so anders. Wie eine andere Frau!
Seine Hand bewegte sich über die Seide des Hausanzuges, die sich um ihre schlanken Schenkel schmiegte, und ihr Seufzer unterstich noch ihre Bereitschaft und fachte das Feuer in seinem Körper an.
Fabian umfasste seine Frau und zog ihr Gesicht an seines, sodass sich beide küssen konnten. Der Kuss war heiß, fiebrig und verzweifelt.
Sie wand sich unter seinem Körper und griff nach seinem Handgelenk, um seine Hand auf ihre feste Brust mit den harten Nippeln zu legen. Unwillkürlich schlossen sich seine Finger um den köstlichen Hügel.
Ihre Zunge drang mit bisher ungekannter leidenschaftlicher Gier in seinen Mund vor.
Es war erstaunlich, wie sehr sie sich verändert hatte!
Fabian war gleichzeitig schockiert und begeistert, dass seine Frau zu solch einer Leidenschaft fähig war.
Ihre Nägel gruben sich in das Fleisch seiner Schultern. Sie drängte ihren verzweifelt sehnsüchtigen Körper an den seinen. Ihre Lust steigerte die seine, er erwiderte ihre heißen Küsse mit jener fast unersättlichen Gier, die er noch nie bei seiner Frau erlebt hatte.
„Fabian, bitte!“, flüsterte sie, drängte ihr Becken an seinen Leib und ließ ihre feuchten, hungrigen Lippen über sein Gesicht spielen. „Fabian, ich brauche dich.“
Er schluckte und versuchte sich ihrer so ungewohnten erotischen Ausstrahlung zu entziehen. In den Jahren ihrer Ehe hatte sie solche Worte nie gesprochen. Es war immer so gewesen, dass er sie umständlich und oft recht mühsam verführen musste, wenn er sie haben wollte. Da schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er doch eigentlich ausprobieren sollte, ob ihre Verwandlung nur eine oberflächliche war oder ob sie auf den Grund ihres Wesens hinabführte.
Das konnte er aber nur feststellen, wenn er jetzt sofort ihrem Verlangen nachgab.
„Ja, Liebling“, flüsterte er an ihrem Ohr und zog mit der Zungenspitze die Linie ihrer zartrosa Ohrmuschel nach.
Sie löste sich von ihm und glitt von der Couch. Ihre fiebrigen Hände streiften die dunkle Seidenhose ab, dann schlüpfte sie aus dem Oberteil. Er fummelte ein wenig ungeschickt an seiner Kleidung herum. Das Dagmar sein Begehren wachgerufen hatte, war noch immer erstaunlich, ja bestürzend für ihn. Er war von ihrem Verhalten noch immer geschockt.
Es ließ sich nicht leugnen, dass sein harter Penis ihm und ihr verriet, wie sehr sie ihn in Erregung setzte.
„Fabian, schnell! So beeil dich doch!“, drängte sie.
Er schaute sie an, ihr Bild verschwamm im ersten Moment vor seinen Augen. Doch dann sah er sie klar vor sich. Sie kniete auf der Couch und ließ sich nun langsam auf die Schenkel herunter. Dagmar war nackt, ihr wundervoller Körper war für ihn eine Offenbarung wie in der Hochzeitsnacht. Die Brüste mit den dunkelrosa Aureolen waren von der erlesenen Vollkommenheit einer klassischen Aphrodite. Die kleinen, harten Nippel sprangen ihm verlangend entgegen.
Die schmale Taille ging in den lockenden Schwung sanft gerundeter Hüften über. Im flachen Bauch war die Vertiefung des Nabels kaum mehr als ein Schatten. Durch das weiche Licht der Stehlampe schimmerten die roten Löckchen ihres Venushügels wie glänzendes Kupfer, als wollten sie das Feuer ahnen lassen, das so unerwartet in ihrem Schoß brannte. Ihr schönes Gesicht mit den langen roten Haaren war vor Erregung rosig überhaucht.
Sie wirkte auf ihn, wie eine fremde Frau!
Eine hinreißend schöne, erregende fremde Frau!
Selbst ihr Körper schien anders zu sein und vor mühsam gebändigter Leidenschaft zu beben. Verwundert sah er sie an, hielt den Atem an, als er ihrem Blick folgte, der an seinem voll aufgerichteten, federnden Penis hing.
War das noch die Dagmar, deren kühle Schönheit und damenhafte Gemessenheit ihn immer auf Distanz gehalten hatte?
Wie war es möglich, dass sie plötzlich so verändert war?
Er trat zu ihr und zog sie in die Höhe, sodass sein Mund den ihren und sein Glied ihren Leib berührte. Willig öffnete sie ihren Mund und nahm seine suchende Zunge in ihn auf.
Wie ängstlich hatte sie das sonst immer vermieden!
Jetzt ließ sie ihn ihren ganzen Hunger fühlen, als wolle sie damit ausdrücken, dass sie nicht nur seinen Mund, sondern ihn selbst und ganz, als Sexwesen, als Mann, haben wolle.
Ihre heißen, harten Nippel brannten sich in seine Brust. Seine Hände strichen über ihren schlanken, glatten Rücken und umfassten die wundervollen, erregenden Rundungen ihres Gesäßes. Er drückte ungeduldig und gierig seinen Leib an den ihren und versuchte sie dann in die Couchkissen zu drücken.
Sie zögerte ein wenig, stemmte sich gegen den Druck seines Körpers. Ein Schatten der früheren Abwehr flog über ihr rot überhauchtes Gesicht.
„Fabian ...“, flüsterte sie.
Er zog sich zurück, als er ihren bekannten Widerstand spürte. Die von ihr selbst geschaffene Illusion begann an Substanz zu verlieren. Sie ist keiner schrankenlosen Hingabe fähig, dachte er verzweifelt. Sie ist und bleibt die kühle Dagmar, die es nie wagt, ganz Frau zu sein, sich fallenzulassen, um die Wellen der Lust über sich zusammenschlagen zu spüren. Nicht einmal jetzt bringt sie es über sich, ihre starre Gemessenheit zu lockern.
Er fühlte, wie sein Begehren nachließ.
Dann krallten sich ihre Finger in seine Schulter, um ihn zu sich auf die Couch zu ziehen.
„Bitte, Fabian, fick mich“, flüsterte sie und küsste seine Wange.
„Mein süßes Miststück, ich liebe dich“, murmelte er gefühlvoll und ließ sich von ihr in die tiefen Kissen der Couch ziehen.
Sie öffnete ihre Beine und er hörte, wie sie scharf den Atem einzog, als er in sie eindrang. Ihre Lippen strichen wie Schmetterlingsflügel über seine Wangen. Seine Hände wollten überall gleichzeitig sein, an ihren Brüsten, in ihrem roten Nest, über ihre Hüften streichen. Er bemerkte, wie sich ihr warmer, weicher, lüsterner Körper an den seinen drängte. Er schloss die Augen und ließ die Hände über ihren Rücken streichen. Sie legten sich um die vollen Wölbungen ihres Gesäßes, zogen mit der Fingerspitze ihre hintere Quetschfalte nach und spielten in der weichen Fülle ihres dichten, roten Fellchens.
Fabian glaubte vor Erregung zerspringen zu müssen, als sie die erogenen Zonen seines Körpers mit der Zungenspitze reizte, sie dann mit den Fingerspitzen nachzeichnete und dabei ihre wunderschönen Brüste vor seinen Augen schwingen ließ.
Er saugte mit seinen Lippen an ihren Brustwarzen und schmeckte die zarte Süße ihrer cremigen Haut. Intensiv wie nie zuvor, spürte er wie sein zum Bersten geschwollener Eichelkranz immer wieder durch das warme, feuchte Moos in ihre samtene Scheide drang. Unwirklich und scheinbar von selbst bewegten sich die Geschlechter ineinander.
Kampf und Entspannung zugleich erschütterten den Körper von Fabian und trieben ihn weiter auf der Woge der Empfindungen.
Die Klarheit seiner Gedanken und Gefühle kehrte für einen winzigen Moment zurück. Er hauchte stöhnend ihren Namen und blindlings griffen seine Hände nach ihr, um sie zu sich zu ziehen.
Dann folgte ein Höhepunkt von so erschütternder Intensität, dass er zitternd vor Erschöpfung kaum mehr wahrnahm, wie sie ihren Orgasmus herausschrie.
Ihre Stimme stöhnte laut seinen Namen.
Seinen Namen?
Er hörte genauer hin.
„Oh ... jaaaa ... mein geliebter Aurelius, endlich wieder Sex mit dir. Jaaaa ... mein Lius.“
Alles verkrampfte sich in seinem Magen. Er blickte auf seine Frau, die nach dem Abklingen ihres Höhepunktes schlaff nach hinten kippte.
Sie schloss ihre Augen und fiel in eine tranceartige Ohnmacht.
Plötzlich spürte er eine nahende Gefahr. Er konnte es sich nicht erklären, aber er hatte Angst.
So tiefe Angst!