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Vorwort zur Neuausgabe von »Die Letzte Bastion«

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Es ist mal wieder Zeit für ein paar Geständnisse. Ihr kennt das ja schon … Im Schriftstellerleben läuft manches anders als geplant. So auch bei der Entstehung dieses Romans. Ursprünglich sollte dieser Band nämlich »Die Letzte Schlacht« heißen und das furiose Finale der Athanor-Trilogie sein. Es gab ein Exposé, in dem ich die Geschichte vorab ausgearbeitet hatte, und einen Zeitplan, der auf anvisierten 600 Manuskriptseiten beruhte. Irgendjemand hat sinngemäß mal gesagt: »Einen Plan zu schmieden, ist ein sicheres Mittel, Gott zum Lachen zu bringen.« Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt, aber wenn er existiert, muss er angesichts meiner Planungen ziemlich laut gelacht haben. Gehört habe ich es nicht, sonst wäre ich wenigstens gewarnt gewesen. Nichtsahnend schrieb ich also monatelang vor mich hin – und die Geschichte wurde immer länger und länger. Das lag nicht nur daran, dass die Figuren wie üblich ein Eigenleben entwickelten und ihre eigenen kleinen Handlungsstränge eröffneten, auf die ich vorher nicht gekommen war. Hinzu kam, dass ich unterschätzt hatte, wie grob mein Exposé war. Immer wieder stellte sich heraus, dass ein harmloser Nebensatz im Exposé im Roman plötzlich zwanzig Seiten einnahm oder in mehrere Szenen aufgelöst werden musste, um spannend erzählt werden zu können.

Die Zeit lief ab. Der Abgabetermin nahte. Ich schrieb täglich von morgens bis abends, Wochenenden waren gestrichen. Der totale Stress! Zwei Monate ging das so, dann musste ich Farbe bekennen. Ich musste dem Verlag mitteilen, dass ich den Abgabetermin nicht einhalten konnte, weil das Manuskript längst wie ein ungebremster Zug über die 600-Seiten-Marke gerauscht war und das Ende noch nicht in Sicht.

Zu meinem Glück hatte Carsten Polzin, der damals bei Piper für das Fantasy-Programm verantwortlich war, Verständnis für das Problem, und wir fanden eine Lösung: die Teilung des Manuskripts. So konnte der dritte Band der Reihe rechtzeitig erscheinen und ich den ungeplanten vierten zu Ende schreiben. 1200 Seiten kamen schließlich zusammen. Etwas mehr als das erste Drittel davon haltet Ihr gerade in den Händen: »Die Letzte Bastion«.

Diese erweiterte Neuausgabe enthält nicht nur ein Interview, das Christian Endres für das Magazin »phantastisch!« 2015 mit mir geführt hat, das Ardaia-Lexikon und die gewohnt herausragenden Illustrationen von Timo Kümmel, sondern noch eine besondere Überraschung für Athanor-Fans: meine erste und einzige Athanor-Kurzgeschichte »In der Arena«. Dafür gilt mein besonderer Dank Torsten Low, der diesen Abdruck genehmigt hat, obwohl die Story Bestandteil der lesenswerten Anthologie »Phantastische Sportler« ist. »In der Arena« spielt in Athanors »altem« Leben, bevor die Drachen Theroia vernichtet haben. So lernen wir seine Familie und seinen besten Freund in jenen schicksalhaften Tagen etwas besser kennen.

Timo Kümmel danke ich dafür, dass er die ohnehin schon schönen Landkarten für diese Edition noch einmal aufpoliert, und Guido Latz, weil er diese Sammlerausgabe möglich gemacht hat.

Viel Spaß mit Athanors Abenteuern!

David Falk

im September 2020

Athanor 3: Die letzte Bastion

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