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Eine Gebirgsstraße. Mitternacht.

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Es wurde dunkel, und sie sagte ihm, die Bremsen des Mietwagens seien im Arsch, und sie sehe nichts, sie sehe nicht einmal ihre Hände.

Als sie sich über das Lenkrad beugte, rutschte ihr das Seidenkleid von den Schultern. Ein Kaninchen lief über die Straße, und das Auto scherte aus. Er sagte, sie solle sich auf die Straße konzentrieren, auf nichts anderes, und während er sprach, küsste sie ihn und steuerte gleichzeitig den Wagen. Und dann bat sie ihn, sein Fenster zu öffnen, damit sie hören könne, wie die Insekten im Wald einander riefen. Er kurbelte das Fenster herunter und sagte noch einmal, sie solle sich auf die Straße konzentrieren. Er streckte den Kopf aus dem Fenster und spürte, wie die kalte Bergluft auf seinen Lippen brannte. Einst hatten in diesem Bergwald urzeitliche Menschen gelebt. Sie wussten, dass die Vergangenheit in Felsen und Bäumen zu Hause war, und sie wussten, dass ihr Begehren sie unbeholfen, verrückt, rätselhaft und verkorkst werden ließ.

»Ja«, sagte Kitty Finch, den Blick wieder auf die Straße gerichtet. »Ich weiß, was du denkst. Das Leben ist nur lebenswert, weil wir hoffen, dass es irgendwann besser wird und dass wir am Ende alle wohlbehalten heimkehren. Aber du hast es versucht, und du bist nicht wohlbehalten heimgekehrt. Du hast überhaupt nicht heimgefunden. Deshalb bin ich hier, Jozef. Ich bin nach Frankreich gekommen, um dich von deinen Gedanken zu erlösen.«

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