Читать книгу Bitte, gib nicht auf. - Denise Docekal - Страница 9

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Sechs

Das restliche Wochenende bin ich zu Hause gesessen und habe das Buch angestarrt, das Mum mir gekauft hatte. Bisher hatte ich noch nicht mal den Klappentext gelesen, aber ich ging stark davon aus, dass das Buch sehr sarkastisch und mit Humor geschrieben war.

Es wäre bestimmt witzig, mir damit die Zeit zu vertreiben, aber jedes Mal, wenn ich es angriff, hatte ich das Gefühl, mich zu verbrennen.

Als ob ich meinen Bruder verraten würde, wenn ich es jetzt las.

Daher hatte ich versucht, mich mit anderen Dingen abzulenken. Ich hatte tatsächlich einen der zehn Umzugskartons ausgepackt.

Zwar nur den, in dem drei Sofakissen und eine kuschelige Decke drinnen waren, aber immerhin. Danach setzte ich mich wieder auf mein Sofa. Vor mir lag immer noch dieses verdammte Buch.

Ich hätte es nie kaufen sollen.

Hätte ich doch einfach irgendein hardcore religiöses Buch genommen. Bei so einem würde ich jetzt sicher nicht davorsitzen und überlegen es zu lesen.

Seufzend nahm ich es wieder in die Hand und schlug den Deckel auf. So weit war ich bereits gewesen. Aber diesmal schaffte ich es auch weiter zu blättern. Nicht, dass ich vorhatte, das Buch zu lesen, aber ich konnte es ja Mal durchblättern. Mir ansehen, was diese zehn tollen Wege waren.

Doch weit kam nicht.

Bereits Weg zwei war ein eindeutiges Zeichen vom Universum.

Sei nicht homosexuell.

Wütend schlug ich das Buch sofort wieder zu und warf es mit einem lauten Schrei gegen die Wand. War das sein Ernst? Kannte Winter dieses Buch? Wusste er, was Schritt zwei war?

Verdammt nochmal, er wusste genau, dass mein Bruder schwul gewesen war. Markus hatte sich zwar immer schwer dabei getan, seine Homosexualität selbst zu akzeptieren und zu ihr zu stehen, aber in unserem dritten Semester hatte er sogar einen Freund gehabt und war öffentlich zu ihm gestanden. Adam musste genau wissen, dass mein Bruder auf Männer gestanden hatte. Und trotzdem empfahl er mir dieses verdammte Buch!

Mit einer unglaublichen Wut in mir stand ich auf, packte das Buch und meine Schlüssel und rannte aus der Wohnung. Dieser Mistkerl konnte sich auf was gefasst machen.

Er wohnte über dem Buchladen. Also konnte es nur einen möglichen Eingang geben. Neben dem Eingang zum Buchladen – der logischerweise sonntags geschlossen hatte – befand sich noch ein weiterer. Also steuerte ich auf diesen zu. Die Klingelschilder waren zum Glück mit Namen beschriftet und bald fand ich das, auf dem „Winter“ in Großbuchstaben geschrieben stand.

Mit voller Wucht drückte ich dagegen.

Nichts tat sich.

Nochmal.

Immer noch nichts.

Also entschloss ich mich dazu, den Knopf länger zu drücken. Dieser Mistkerl würde mir nicht entkommen.

Endlich hörte ich das Surren der Tür und drückte sie mit meinem vollen Körpergewicht auf.

Da ich nicht wusste, in welchem Stockwerk Adam wohnte, lief dich die Treppen nach oben und sah mich in jedem Stock gründlich um.

Als ich im dritten Stock angekommen war, hörte ich dann auch schon seine Stimme, noch bevor ich mich nochmal umsehen konnte: „Mary?“

Ich drehte mich um.

Adam stand keine zwei Meter von mir entfernt. Er trug nur eine knielange Sporthose. Sonst nichts.

Und damit meine ich – nichts. Kein Shirt. Keine Schuhe.

Sein Blick wirkte verschlafen und seine Haare waren nicht zu einem Zopf gebunden, sondern hingen lose über seine Ohren.

Wenn ich gerade nicht so eine unglaubliche Wut empfinden würde, wäre mir wahrscheinlich die Stimme im Hals stecken geblieben. Aber ich fand sie sehr schnell wieder und ich drei Schritte auf ihn zu und warf das Buch, das er mir noch vor zwei Tagen verkauft hatte, gegen seine Brust.

„Du verdammtes Arschloch.“, schrie ich so laut, dass es wahrscheinlich das ganze Stockwerk gehört hatte.

„Was zum-“, Winter sah mich erschrocken an. Er hatte mich auch noch nie so wütend gesehen. Verdammt, nicht mal ich hatte mich schon oft so wütend gesehen!

„Du wusstest doch genau, was in dem Buch drinnen steht, oder?“

„Ähm ja, ich hab’s selbst schon gelesen.“

„Dann kennst du auch Punkt zwei! Wie konntest du mir das verkaufen, wenn du das verdammte Buch doch offenbar recht gut kennst?“, meine Stimme war mittlerweile nur noch ein schrilles Kreischen.

„Was geht hier ab? Was ist Punkt zwei?“, Winter hob das Buch auf und blätterte es durch, bis er an der Seite angekommen war, die mich vor wenigen Minuten noch erstarren hat lassen.

Immer noch verwirrt sah er zu mir auf: „Und? Das ist ja nicht ernst gemeint.“

„Ist mir scheiß egal, ob das ernst gemeint ist oder nicht! Es ist nicht witzig. Und du weißt genau, dass mein Bruder schwul war! Für ihn war das auch alles andere als witzig!“, ich redete mich so stark in Rage: „Aber was hätte ich von dir auch anderes erwarten können? Du bist ein arroganter Mistkerl, der nicht eine Sekunde lang über andere Menschen nachdenkt. Du überlegst nicht. Du tust einfach. Nur, dass das, was du tust, für andere verletzend sein könnte, darüber denkst du wohl wirklich nicht nach! Ganz ehrlich, warum bin ich überhaupt überrascht? Es war doch klar, dass du keine Rücksicht auf andere Menschen nimmst. Du denkst immerhin nur über dich selbst nach!“

„Dein Bruder war schwul?“, mit großen Augen starrte Adam mich an: „Was ist mit deinem Bruder, Mary?“

Oh verdammt.

Ich schluckte hart. Was sollte ich nun antworten?

Ich hatte also nur eine Möglichkeit. Ich rannte davon. So, wie ich es gefühlt schon mein ganzes Leben tat.

Als ich schon fast bei meiner Wohnung angekommen war – ich rannte immer noch, und das obwohl Ausdauer für mich ein Fremdwort war – hörte ich plötzlich jemanden meinen Namen hinter mir rufen.

Ich drehte meinen Kopf kurz und erkannte Winter, der mich nachrannte.

Das konnte ja wohl nicht sein verdammter Ernst sein?

Ich beschleunigte meinen Schritt, ohne nach vorn zu sehen. Mein Blick war immer noch auf Winter, der beachtlich schnell aufholte, gerichtet.

Was dumm war, denn dadurch sah ich die Laterne, gegen die ich mit vollem Karacho donnerte, etwas zu spät. Ich landete schmerzhaft am harten Asphalt und hielt meinen Kopf. Ich war mit der einen Seite so stark dagegen gedonnert, dass mein Kopf wie verrückt pochte. Oh Mann, blutete ich?

„Verdammt, Mary.“, Adam war bei mir angekommen und kniete sich zu meinen Beinen: „Alles okay?“, er legte seine Hand auf meine, die auf der Stelle an meinem Kopf lag, die ich mir gerade verletzt hatte.

„Bestens.“, murmelte ich, gleichzeitig tanzten aber schwarze Punkte vor meinen Augen herum.

Vorsichtig hob er meine Hand an, sodass er die Stelle begutachten konnte.

„Fuck.“, er ließ meine Hand wieder darauf sinken: „Ich glaube, dass wir ins Krankenhaus müssen.“

Oh nein, sicher nicht.

„Mary.“, er sah mir ernst ins Gesicht: „Das blutet. Wir sollten wirklich ins Krankenhaus fahren.“

„Ich will nicht ins-“, bevor ich den Satz beenden konnte, übergab ich mich auf Adams Schuhe.

Im nächsten Krankenhaus – nur ein paar wenige Minuten von meiner Wohnung entfernt – wurde ich direkt in einen Untersuchungsraum auf der Unfallstation geführt. Winter immer an meiner Seite.

Es war mir unglaublich unangenehm, dass er immer noch hier war. Und, dass ich auf seine Schuhe gekotzt hatte. Na gut, das fand ich ehrlich gesagt auch irgendwie ganz witzig.

Nachdem uns die Schwester versichert hatte, dass jeden Moment eine Ärztin kommen würde, verließ sie uns wieder. Sie hatte mir sicherheitshalber eine kleine Schale, in die ich mich übergeben konnte, dagelassen und Adam ein dickes Tuch gegeben, das er auf meine Wunde drücken sollte.

Dadurch stand er jetzt in diesem kleinen Zimmer sehr nah vor mir und sah auf mich herunter. Ich schluckte hart. Er roch wirklich gut, das musste man ihm lassen. Zum Glück trug er mittlerweile ein T-Shirt, das hatte er sich offenbar noch übergeworfen, bevor er mir nachgerannt war.

Warum war er mir überhaupt nachgerannt?

„Musst du nochmal kotzen?“, fragte Adam mich vorsichtig. Offenbar hatte ich bei meinem letzten Gedanken das Gesicht verzogen.

Ich schüttelte den Kopf, bereute es aber sofort. Also antwortete ich: „Nein.“

„Gut, noch eine Ladung würden meine Schuhe wahrscheinlich nicht überleben.“, abschätzig blickte er auf sie: „Obwohl, ich glaube die müssen sowieso in die Tonne.“

Adam trug Schuhe, die Großteils aus Stoff bestanden. An den Gedanken, dass ich auf seine hübschen Stoffschuhe gekotzt hatte, musste ich lachen. Ein ehrliches und lautes Lachen. Weil mein Kopf so stark brummte, konnte ich auch gar nicht aufhören.

Ich lachte sogar noch, als die Ärztin den Raum betrat. Diese zog die Brauen hoch und sah mich abschätzig an. Adam zuckte mit den Schultern: „Ich glaube, sie hat den Verstand verloren.“

„Frau Vogel, geht es Ihnen gut?“

Ging es mir gut?

Nein, mir ging’s alles andere als gut.

Mein Lachen wurde schnell hysterisch und ging zu guter Letzt in ein lautes Schluchzen über.

Mir ging’s gar nicht gut.

Ich war ein einziges Wrack.

Adams freie Hand schloss sich um mich und ich heulte, wie ein Schlosshund, an seiner Brust. Die Ärztin murmelte etwas davon, dass sie in zehn Minuten nochmal kommen würde. Ich bekam ehrlich gesagt nicht viel davon mit. Ich fühlte nur diesen verdammten Schmerz in meiner Brust und in meinem Kopf und konnte ihn nicht länger verstecken.

Das war also das zweite Mal, dass ich vor Winter heulte.

Irgendwann hatte ich mich beruhigt und die Ärztin konnte mich untersuchen. Sie meinte, dass ich eine Gehirnerschütterung hätte, die Wunde würde aber nicht genäht werden müssen. Auch die leichte Blutung hätte gestoppt. Deshalb gab sie mir ein ganzes Döschen Schmerztabletten, welche ich alle drei Stunden nehmen sollte, und bat mir an, eine Nacht im Krankenhaus zur Überwachung zu bleiben.

Aber das war das letzte, was ich wollte.

„Nein, schon gut.“, gab ich zurück und packte das Döschen in meine Hose.

„Sie sollten heute wirklich nicht allein bleiben, Frau Vogel. Haben Sie jemanden, der ein Auge auf Sie hat? Mit einer Gehirnerschütterung ist wirklich nicht zu spaßen.“

„Ich passe auf sie auf.“, meldete sich Adam, der hinter mir stand. Ich drehte mich zu ihm um. Er nickte mir zu und blickte dann wieder zur Ärztin: „Worauf soll ich achten?“

Die Ärztin zählte ihm einige Symptome auf, bei denen er mich wieder ins Krankenhaus bringen sollte. Ich hörte gar nicht richtig hin. Ich wollte nur noch in mein Bett und zum tausendsten Mal die übermalten Klebesterne betrachten.

„Okay, ich passe auf sie auf.“, hörte ich Adam sagen. Dann rückte er wieder in mein Blickfeld: „Wir können los.“

Etwas schwerfällig rutschte ich von der Liege und achtete darauf, keine zu kräftigen Schritte zu tätigen. Sonst würde mein Schädel nur wieder lauter pochen.

Adam legte einen Arm um mich und führte mich mit langsamen Schritten zum Ausgang. Er ahnte wahrscheinlich, dass ich mich gerade nicht zu schnell bewegen konnte.

Die ersten fünf Minuten gingen wir schweigend. Adam hatte immer noch seinen Arm um mich gelegt und ich war zu müde, um ihn von mir wegzustoßen. Also ließ ich mich stumm von ihm in die Richtung führen, aus der wir gekommen waren.

Nach einer Weile fragte er leise – als ob er Angst hätte, dass ich bei einer zu lauten Stimme wieder erbrechen müsste: „Wohin?“

Ich sagte ihm den Weg und ließ mich von ihm weiterhin führen.

Als wir vor meiner Wohnungstür standen, schaffte ich es, mich aus seinen Armen zu winden: „Danke für’s bringen.“, murmelte ich und wollte schon die Tür aufschließen.

„Ich komme mit.“

Der Schlüssel steckte bereits im Schloss, ich drehte ihn aber nicht, sondern erstarrte: „Was?“

„Du hast ja gehört, was die Ärztin gesagt hat. Du solltest heute nicht mehr alleine sein.“

Er hatte das vorhin ernst gemeint?

„Ich krieg das schon hin, keine Sorge. Kann ganz gut auf mich aufpassen.“

„Mary.“

„Winter, ich will allein sein, okay? Ich brauche keinen Aufpasser. Falls es mir wieder schlechter gehen sollte, ruf ich die Rettung.“, würde ich bestimmt nicht, aber vielleicht konnte ich ihn damit ja zum Gehen anregen.

Adam musterte mich von oben bis unten, dann schüttelte er den Kopf: „Nein, in meiner Verpflichtung als verantwortungsbewusster Bürger, lasse ich dich nicht allein. In welchem Stockwerk wohnst du?“

Nach weiteren zehn Minuten Diskussion vor der Tür, im Aufzug und direkt vor meiner Wohnung, gab ich irgendwann auf.

Hinter mir trat Adam in die Wohnung und ich hatte das Gefühl, dass er das gesamte Apartment ausfüllen würde, so groß wie er war.

Ich nickte Richtung Küche: „Bediene dich, falls du was brauchst.“, mit diesen Worten trat ich mir die Schuhe von den Füßen und schlurfte ins Wohnzimmer, um mich dort auf das Sofa fallen zu lassen. Dabei fiel mein Blick mal wieder auf dieses verdammte, gigantische Kreuz, das an der Wand hing.

Adam kam wenige Minuten später ebenfalls ins Wohnzimmer, er hatte ein Glas Wasser in der Hand, das er vor meiner Nase abstellte: „Nimm eine von den Tabletten.“

Ach ja.

Ich holte das kleine Döschen aus meiner Hosentasche. Bevor aber eine Tablette herausholte, hielt ich kurz inne. Ich hatte die Ärztin nicht gefragt, ob sich das Medikament mit meinen Antidepressiva vertragen würde. Ich hatte es auch nicht in meinen Unterlagen angegeben, dass ich noch weitere Medikamente nahm.

Sollte ich es wirklich riskieren? Was wusste ich denn, welche Art von Schmerzmitteln die junge Ärztin mir in die Hand gedrückt hatte.

„Was ist? Nimm sie.“, Adam hatte sich neben mich auf’s Sofa gesetzt.

„Ähm.“, ich räusperte mich: „Ich muss nur kurz was nachschauen.“, mit diesen Worten und dem Tablettendöschen in der Hand lief ich – okay, nein, ich schlurfte – in mein Zimmer und holte meine Antidepressiva hervor. Mit der Verpackungsbeilage ließ ich mich auf mein Bett fallen und las sie durch. Ich verglich die Wirkstoffe mit denen, die in den Schmerztabletten drinnen waren. Tatsächlich, die Medikamente von meinem Psycho-Doktor vertrugen sich mit einigen Wirkstoffen der Schmerztabletten nicht.

Ein Glück hatte ich sie nicht geschluckt – da waren ein paar Inhaltsstoffe drinnen, die sich nicht gut mit meinen Tabletten vertrugen.

Na großartig, jetzt würde ich wohl den ganzen Tag mit einem hämmernden Schädel herumlaufen müssen, weil ich Idiotin nicht daran gedacht hatte, die Ärztin nach den Wirkstoffen auszufragen.

Es klopfte an meiner Tür, wodurch ich gleich wieder zusammenzuckte. Ohne ein „Herein“ abzuwarten, trat Adam in mein Zimmer. Er blickte mich mit zusammengekniffenen Augen an: „Was ist denn jetzt? Hast du Tabletten schon genommen?“

Ich schüttelte den Kopf und ließ die Schmerztabletten auf mein Bett fallen: „Geht nicht.“

„Was heißt, geht nicht?“, er wirkte verärgert.

„Ich nehme noch andere Tabletten und die würden sich mit denen hier nicht vertragen.“, ich zuckte mit den Schultern. Wenn dieses verdammte Pochen in meinem Kopf nur nachlassen würde.

„Was für Tabletten nimmst du denn noch so?“, Adams Blick sagte mir, dass er schon erahnte, was ich sonst noch schluckte. Er glitt über mein Gesicht zu meiner Hand, in der ich die Antidepressiva immer hielt.

Ich wollte sie schnell wegpacken, aber Adam war schnelle rund riss sie mir aus der Hand. Er riss die Augen auf, als hätte sich seine Vermutung bestätigt, und sah mich daraufhin wieder an: „Mary, warum musst du sowas nehmen?“

Ich zuckte nur mit den Schultern und überlegte fieberhaft, wie ich diesmal vor ihm flüchten konnte. Weglaufen würde diesmal wohl nur schlecht gehen, nachdem das meine eigene Wohnung war.

Und er würde sich wohl kaum rauswerfen lassen.

„Mary, warum nimmst du die? Was ist mit deinem Bruder passiert?“, er war offenbar klüger, als ich gedacht hatte.

Ich wollte irgendetwas schnippisches antworten. Etwas, was ihn von mir abgelenkt hätte. Oder etwas, was ihn beleidigen würde, sodass er einfach gehen würde. Aber stattdessen blieb ich stumm. Mein Mund stand zwar offen, aber ich bekam kein einziges Wort heraus.

Adam hockte sich vor mir hin und legte seine Hände auf meine Knie. Wieder zuckte ich zusammen: „Mary, ist dein Bruder gestorben?“

Schon wieder bildeten sich Tränen in meinen Augen. Kaum merklich nickte ich.

In Adams Gesicht spiegelte sich die nackte Panik. Aber anstatt zu flüchten – so wie ich es ehrlich gesagt von ihm erwartet hätte – setzte er sich zu mir aufs Bett und nahm mich in den Arm.

Das erste Mal seit sechs Monaten, dass ich eine Umarmung wirklich genießen konnte. Ich atmete tief ein – Adam roch wirklich göttlich. Und dann schloss ich die Augen und fiel in einen tiefen Schlaf.

Bitte, gib nicht auf.

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