Читать книгу 200 Erlebnisse für den Ruhestand - Denise Ni - Страница 9
Herausforderungen im Ruhestand
ОглавлениеDoch wie genau soll das Leben im Ruhestand aussehen? Eine Frage, über die sich viele Bald-Ruheständler wenig Gedanken machen Sie reden zwar häufig darüber, wie sehr sie sich auf die freie Zeit im Ruhestand freuen; wie die Zeit aber konkret verbracht werden möchte, bleibt schwammig. Manch einer plant den nächsten Jahresurlaub besser als den neuen Lebensabschnitt. So ist es wenig verwunderlich, dass der Ruhestand – obwohl er wenig überraschend kommt – viele Menschen verunsichert. Nachdem die Euphorie der ersten Wochen verflogen ist, stellt sich ein Stimmungstief ein, wenn der Erleichterung nach und nach Langeweile folgt. Statt sich über die gewonnene Freiheit zu freuen, fallen viele Rentner zunächst in ein tiefes Loch.
Hiervon betroffen sind vor allem jene, die viel gearbeitet haben und am Ende Ihrer Berufslaufbahn Führungspositionen innehatten. Der Wegfall vertrauter Beziehungen am Arbeitsplatz und die fehlende Anerkennung werden häufig als Ausschluss aus der Gemeinschaft empfunden. Es kommt das Gefühl auf, nicht mehr gebraucht zu werden und zum alten Eisen zu gehören. Die Situation wird noch einmal dadurch verstärkt, dass Menschen, die viel gearbeitet haben, in der Regel auch wenig Zeit für Hobbys und Freundschaften hatten. Experten sprechen hierbei vom „Empty-Desk-Syndrom“ (was übersetzt die Angst vor dem leeren Schreibtisch bedeutet). Häufige Folgen sind Langeweile und Selbstzweifel, die bis hin zu einer ernsthaften Depression reichen können.
Der beste Weg, es nicht so weit kommen zu lassen, besteht darin, den Ruhestand im Voraus zu planen – aber nicht erst auf den letzten Drücker! Bemühen Sie sich rechtzeitig um Hobbys und Interessen jenseits Ihrer beruflichen Tätigkeiten. So entstehen oftmals auch neue Kontakte, die Sie beim Wegfall der beruflichen Beziehungen auffangen können. Mitunter kann es auch helfen, nicht von einem auf den anderen Tag aus dem Beruf auszusteigen, sondern schrittweise die Stundenzahl zu reduzieren. Wichtig ist auch, sich bewusst eine Phase der Neuorientierung zuzugestehen. Sie müssen nicht direkt vom ersten Tag des Ruhestands an, ihre Tätigkeit gefunden haben. Es wird immer wieder Hochs und Tiefs geben. Vielleicht merken Sie mit der Zeit auch, dass Ihre ursprünglichen Pläne nicht mehr zu Ihnen passen. Denken Sie zurück an die ersten Wochen und Monate im Berufsleben. Diese Zeit war mit Sicherheit auch nicht immer einfach. Warum sollte es zum Ende des Berufslebens anders aussehen?
Fakt ist: Auch die beste Vorbereitung kann Sie nicht vor dem Rentenloch schützen. Allerdings sind Sie sehr viel besser aufgestellt, wenn Sie sich bereits einige Zeit vor dem letzten Arbeitstag mit dem Nacherwerbsleben beschäftigen und den Fokus darauf richten, welche Chancen der Ruhestand für Sie bereithält.